Hundefahrradanhänger oder Lastenrad - Erfahrungen

Begonnen von montana, 19.07.2014 - 13:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

montana

Ich bin grade am Überlegen, ob ich für Fahrten mit dem Hund, weil ich nicht immer das Auto sondern grundsätzlich lieber das Fahrrad nutzen will, eher nach einem Transportrad/Lastenrad - wo der Hund (15 kg) in einer Transportbox vorne sitzt (konkret würde mir ein Bullit sehr gut gefallen) oder doch nach einem Hundeanhänger, der vom Fahrrad gezogen wird Ausschau halten soll.

Deshalb meine Frage an alle Radbegeisterten, die den Hund auch mit dem Fahrrad immer wieder mal mitnehmen, welche Erfahrungen ihr womit habt.

Bei den Hundeanhängern selbst gibt es ja auch eine breite Palette zur Auswahl, nur gibt es in Oberösterreich kaum Fahrradgeschäfte, die Anhänger lagernd haben und nur nach Prospekt würde  ich keinen bestellen wollen. Deshalb wären persönliche Erfahrungsberichte natürlich toll.

Es geht nicht darum, meinem Hund (Leon aus Lucenec) den Auslauf zu kürzen, den bekommt er nach wie vor, sondern darum, dass ich autounabhängiger leben möchte und ihn trotzdem überall mit dabei haben möchte und auch gerne hin und wieder weitere Touren machen möchte, wo er natürlich nicht nur laufen kann.

hutze

Ui, da stapeln sich ja die Antworten  :alas:

Also ich hab mir vor 2 Jahren nach langen Internetrecherchen einen Burley-Hundeanhänger gekauft (ist glaub ich ziemlich ober(st)e Preisklasse), mit dem bin ich rel. zufrieden. Kritikpunkte am ehesten: Wenns richtig heftig regnet, kommt von unten her Wasser rein, weil das Verdeck vorne und hinten zu öffnen ist, und dort sind naturgemäß Spalten, wo's rein spritzen kann. Auch schleudert das Hinterrad des Fahrrads bei starkem Regen Wasser unter die Plastikabdeckung des vorderen Anhängerfensters. Und: Es gibt bessere Kupplungen als der Burley sie hat. Hatte mal einen Kinderanhänger, wenn da das Rad umgefallen ist, ist der Anhänger immer noch gestanden, das ist beim Burley leider nicht so (nicht, dass ich schon mal gestürzt wäre, aber ganz prinzipiell). Es wäre also viell. eine Überlegung Wert, einen guten Kinderanhänger zu kaufen, wo man die Sitze raus nehmen kann, viell. sind die auch dichter.

Die Vorteile: er ist schnell ans Fahrrad an- und wieder abmontiert, man kann ihn superschnell zusammenlegen und somit sind auch Zugreisen kein Problem: Klappst ihn am Bahnsteig zusammen und stellst ihn zu den Rädern dazu (bisher noch kostenfrei  :71:) und nachher ist er gerade so schnell wieder aufgestellt und angehängt. Mein Hund fährt auch gern damit.

Davor hatte ich einen einrädrigen Gepäckanhänger ausprobiert, weil der halt kaum breiter als das Fahrrad ist und daher wirklich bequem überall durch passt. Hundi ist auch brav drin gefahren, ABER: Absolut nicht empfehlenswert, weil extrem labil. Wenn der Hund nur den Kopf von rechts nach links gelegt hat, hat mein Fahrrad zu schlingern begonnen und wenn der Hund gar aufgestanden ist oder sich gesetzt hat, wars mit dem Schwerpunkt eine Katastrophe. War natürlich auch nur schönwettertauglich (außer bei praller Sonne ...) - Hab ich also ganz schnell wieder bleiben lassen.

Wie das mit den Transportfahrrädern ist, kann ich aus Erfahrung nicht sagen. Hab das in Wien schon öfters gesehen und hat eigentlich recht cool ausgesehen. Keine Ahnung, wie da so das Fahrgefühl ist, weiß auch nicht, wie diese Räder übersetzungsmäßig ausgestattet sind. Könnte mir vorstellen, dass sie recht praktisch sind, wenn man hauptsächlich im Flachen unterwegs ist. Ordentliche Steigungen (wennst also eine Radtour mit Hund machst), stell ich mir schon schwieriger vor. Und wennst schon ein gutes Rad daheim hast, ist ein Anhänger wahrscheinlich vernünftiger: Mußt kein großes Zweitrad anschaffen, bist flexibler, kannst auch im Zug mit fahren (das geht mit den Lastenrädern wohl eher schwer), kannst auf kürzeren Strecken zwar mit Hund aber auch mal ohne das Trum unterwegs sein und und und.

Hoffe, ein bißchen geholfen zu haben!

LG
Inakzeptabel sind Erziehungsmethoden, "bei denen [Tieren] so starke Angst eingejagt wird, dass sie in Passivität verharren und einfach nichts mehr tun [...] und sowohl Laien, wie sogenannte Experten, zu wenig von Körpersprache verstehen, um einen entspannten Hund von einen im Schreck Erstarrten zu unterscheiden." (Bettina Stemmler)

Maxxi

Wir haben einen Hundeanhänger für mittelgroße Hunde. Der lässt sich schnell ans Rad machen und wieder abmontieren aber bergauf ist das Gewicht inkl Hund schon heftig. Von wo in OÖ bist denn? Könntest dir unseren Anhänger ansehen. Ich bin in Oftering das ist in der Nähe vom Flughafen Hörsching bei Li z/Leonding. Lg
Doris mit Bergmalteser Maxxi, Punkteprinz Gucci und Wirbelwind Lina
unvergessen Cleo, Alessa, Aouita, Enjo sowie Sandy, Alina, Sati, Sita, Alexi und Rosi

Maxxi

habe gerade gesehen dass du eh aus Traun bist, wennst mir deine TelNr per PN schreibst dann könnten wir uns ja mal treffen
Doris mit Bergmalteser Maxxi, Punkteprinz Gucci und Wirbelwind Lina
unvergessen Cleo, Alessa, Aouita, Enjo sowie Sandy, Alina, Sati, Sita, Alexi und Rosi

Fennek

Ich persönlich habe keinen, kenne aber 2 Hundebesitzer, der gerne Radtouren mit Hund machen. Sie haben sich einen Kinderanhänger gekauft und sind meines Wissens voll zufrieden damit.
LG
Irene

hutze

Unser Hund hat auch ca 15 kg - natürlich spürt man das, wenns steil bergauf geht. Aber wenn der Hund verkehrstauglich ist und die Gegebenheiten es zulassen, kann man ihn die Bergauf-Strecken (wetterabhängig) neben dem Rad laufen lassen, da ist man eh kaum schneller als im Schritttempo. Und bergab, wenns richtig schnell wird, ist der Hund dafür besser im Anhänger aufgehoben. Jedenfalls machen wir das so und hat sich bewährt. Der leere Anhänger ist bergauf eigentlich nicht so ein Problem, wenn man halbwegs in Übung ist. Jedenfalls schätze ich, dass ein Anhänger leicher ist, als ein Lastenfahrrad, aber das wissen andere vielleicht besser.
Inakzeptabel sind Erziehungsmethoden, "bei denen [Tieren] so starke Angst eingejagt wird, dass sie in Passivität verharren und einfach nichts mehr tun [...] und sowohl Laien, wie sogenannte Experten, zu wenig von Körpersprache verstehen, um einen entspannten Hund von einen im Schreck Erstarrten zu unterscheiden." (Bettina Stemmler)

montana

Erstmal ganz lieben Dank für eure Antworten - und auch dafür, dass ihr diesem Thread nun doch ein wenig Leben gegeben habt :-)

@ maxxi - danke für dein Angebot, wäre natürlilch toll - ich schick dir PN

@ hutze
ja den Burley hab ich auch immer ein wenig im Auge.

Deine Erfahrung mit dem einrädrigen leuchtet mir ein, also kann ich den mal abhaken.

Ich schau schon auch eher bei den  preislich etwas höheren, weil ich da hoffe, doch mehr auf Nummer sicher gehen zu können. Obwohl ich dabei auch mehr Geld in den Sand setzen würde, wenn Leo davon gar nichts halten sollte.

Das schwierige für mich ist auch, dass es in Linz und Umgebung auch keine Händler gibt, oder ich noch keine gefunden habe,  wo man sich diese - außer dem Croozer - auch in Natura ansehen kann und irgendwie wäre mir das halt auch wichtig. Ich weiß auch nicht,  wie wichtig es wäre, dass der Anhänger gefedert ist, damit es den Hund nicht allzusehr durchschüttelt, bzw. ob die Federung wie beim z.B. auch teuren  Comfort Wagon auch wirklich  mehr bringt als den Unterboden weich zu polstern.

Ich tendiere im Augenblick fast mehr zu einem Hundeanhänger als dem Lastenrad, vor allem weil ein gutes Lastenrad  auch ordentlich teuer ist und ich noch nicht weiß, was Leo überhaupt  davon hält herumkutschiert zu werden. Obwohl ich den Komfort für den Hund da schon größer finden würde, auch das ihn immer im Auge zu haben wäre auch ein großes Plus. Ein Nachteil ist natürlich, wie du angesprochen hast, dass man sich leichter tut Rad und zerlegten Anhänger im Zug mitzunehmen, wenns mal praktisch wäre.
 
Leo zeigt beim Spazierengehen und Wandern, was er zwar sehr gerne mag, schon konditionell Schwächen, so ab zwei drei Stunden muss er einfach mal ne wirklich längere Runde irgendwo mützeln um wieder halbwegs fit zu sein - daher mein ich, dass neben dem Rad laufen wirklich nur kurz, wenn überhaupt, Sinn machen würde. Er sieht und hört auch nicht mehr so besonders gut, drum hätte ich beim Nebenherlaufen eher Angst, er würde mir mal dreinlaufen. Ich würd  eher so mit ihm ins Grüne radeln und dann ausgedehnte Spaziergänge machen. Oder damit ich ihn auch, wenn ich im städtischen Bereich irgendwo hin fahre,  einfach mitnehmen kann. Und zwischendurch auch, wenn sich rausstellt, dass er das auch wirklich mag,  ein paar Touren mit für ihn auf mehrere Tage aufgeteilte,  passende Etappen machen.

hutze

Ja, Hund im Blick haben, hat sicher etwas für sich. Wir hängen unseren an, wenn er im Anhänger sitzt, lang genug, dass er es bequem hat, aber doch so, dass er nicht einfach raus hüpfen kann, man weiß ja nie ...

Ich glaub, grad wenn du keine rasend großen Touren im unwegsamen Gelände machst, genügt es, wenn man einen Polster in den Anhänger legt, da brauchts nicht zwingend eine spezielle Federung. Wir haben unterm Polster auch noch so eine wasserdichte Auflage für Kinderbetten, wegen dem beschriebenen Problem mit Regen, hilft aber nur bedingt.

Von wegen Geld in den Sand setzen - hast schon überlegt second hand zu kaufen?

Viell. auch zu bedenken: dass der Anhänger nicht zu breit ist, weil grad auf Radwegen oft so blöde Begrenzungspfosten stehen, wo man schlecht durch kommt (deswegen bin ich damals auf die Idee mit dem einrädrigen gekommen). Mein Kinderanhänger war ein altes Modell für 2 Kids u. relativ breit, da konnte man schon mal wo stecken bleiben. Ich hätt ihn aber trotzdem verwendet, wenn er nicht schon kaputt gewesen wäre (hat jahrelang viel aushalten müssen  :4:).

Kann halt leider zu anderen Modellen nichts sagen. Is aber sicher gut, wenn du's bei Maxxi mal ausprobieren kannst. Dann siehst auch gleich, wie sich dein Hund damit tut. Sagt natürlich auch nichts aus, wenn er nicht gleich in der ersten Sekunde begeistert ist. Meiner hat beim einrädrigen eine Weile gebraucht, bis er sich sicher gefühlt hat, den Burley hat er gleich gern gemocht, war wie Hundebox.
Inakzeptabel sind Erziehungsmethoden, "bei denen [Tieren] so starke Angst eingejagt wird, dass sie in Passivität verharren und einfach nichts mehr tun [...] und sowohl Laien, wie sogenannte Experten, zu wenig von Körpersprache verstehen, um einen entspannten Hund von einen im Schreck Erstarrten zu unterscheiden." (Bettina Stemmler)