Blutparasiten

Begonnen von Goofy, 10.08.2012 - 08:58

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Goofy

Hätte da mal eine Frage, ist zwar nicht anzunehmen das hier ein Arzt und Spezialist drauf ist, aber versuchen kann ich es ja einmal. :O

Kennt sich jemand aus mit Blutparasiten? Was machen die? Wie wird man sie los? Wie bekommt man die und was ist mit dem Hund der sie hat?

Renate058

Hallo Goofy, meine heißgeliebte Isabella hatte leider Blutparasiten, und zwar Anaplasmen   X(
Obwohl ich meinen Hunden immer alle 4 Wochen Frontline in den Nacken gebe gegen Zecken muß sie leider eine Zecke bebissen haben und dabei mit Anaplasmen infiziert haben.
Es begann mit Hinken und Müdigkeit ... die Tierärztin machte ein Röntgen und gab ihr Rheumesser-Injektionen und Metacam Schmerzmittel.
War mit ihr bei einer Chiropraktikerin, hat ihr monatelang sehr geholfen.
Dann bekam Isabella plötzlich hohes Fieber - Blutuntersuchung - Diagnose Anaplasmose.
Sie bekam Doxycyclin-Tabl. und war sterbenskrank, es war schrecklich   ;(
Nach einem halben Jahr ging es ihr dann langsam besser, sie konnt aber nicht mehr schnell laufen, nur noch sehr langsam gehen.
Leider bekam sie nach einigen Monaten einen Rückfall und von da an gings bergab   ;(   trotz Doxycyclin und vielen anderen Medis gings ihr immer schlechter, sie war dann hinten gelähmt.  
2 verschiedene Tierärzte meinten sie ist austherapiert ... ich soll sie erlösen lassen.  Hab das (noch) nicht geschafft und  hab sie bestrahlt mit einer speziellen Rotlichtlampe, Propolistropfen, Grünlippmuschelpulver, Teufelskrallenpulver, Zeel  ...  
Nach vielen schrecklichen Monaten hab ich sie dann schweren Herzens einschläfern lassen ... ich hatte dann das Gefühl dass sie eigentlich schon gehen will aber nur mir zu Liebe noch am Leben geblieben ist   ;(
Die TÄ meinte dass sie vielleicht zusätzlich zur Anaplasmose eine Krebserkrankung hatte, die nicht erkannt werden konnte ... keine Ahnung  ;(

Habe viel über Anaplasmose gelesen ... sehr vielen Hunden gehts durch Doxycyclin dann bald wieder besser und sie können ein ziemlich normales Leben führen.
Gibt natürlich leider noch viele andere Blutparasiten, die durch Zecken oder Sandmücken übertragen werden.  
Den meisten Hunden kann durch die richtige Therapie geholfen werden!

Goofy

Liebe Renate058,

herzlichen Dank für Deinen wirklich ausführlichen Bericht, der sehr schrecklich ist.;(

Mein Tierarzt hat den Verdacht, dass Britta so was haben könnte, da habe ich einen Bluttest machen lassen. Ausgerechnet der Test mit den Parasiten ist nicht eindeutig, jetzt muß er nach 4 Wochen wiederholt werden.

Sollte mich jetzt aber nicht verrückt machen, da der Test so oder so hinaus gehen kann. Wollte nur wissen, was da ev. auf mich zu kommt. Die Bindung zwischen mir und Britta ist mittlerweile schon so groß, dass das nicht passieren darf. Es würde mich zerstören.

So eine Bindung kann ich nicht verhindern, frage mich wie die Pflegestellen das machen und so ein armes Wesen wieder ab geben können, da braucht man eine innere Stärke, die ich nicht habe.

Wenn man ein starker Raucher ist, muß man diese innere Stärke auch haben um aufzuhören, wollte das schon ein paar mal, rauche immer noch wie ein Schlot.:evil:

Renate058

Lieber Goofy, ich drück ganz fest die Daumen dass Britta keine Blutparasiten hat!!!!!!!!!!
Und,  wie gesagt, es gibt Medikamente dagegen und vielen Hunden gehts nach der Behandlung wieder sehr gut   :O
Es ist sehr, sehr selten, dass ein Hund daran stirbt, wahrscheinlich hat meine Isabella noch was anderes zusätzlich gehabt.
Hab oben vergessen zu schreiben dass Blutparasiten  ganz sicher nicht ansteckend sind, weder auf andere Hunde noch auf Menschen !

Du hast völlig recht, man weiß zwar vom Verstand her, dass man zu einem Pflegehund keine allzu große Bindung aufbauen sollte, aber man kann das nicht verhindern    :rolleyes:
Ich hab mir auch immer gesagt ich kann nur dann wieder Pflegewelpen aus Nitra aufnehmen, wenn ich sie auf Fixplätze vermittel und wieder Platz für die nächsten hab ... und dennoch bin ich Pflegestellenversager ... und werde es wahrscheinlich bei meiner jetzigen Pflegehündin wieder    :rolleyes:

Henny

Schau hier, da ist das recht verständlich beschrieben:

http://www.tierklinik-ger.de/hunde/parasiten/00000098c90fea4df/index.html

Es muß nicht immer so schlimm ausgehen wie bei Renate's Liebling. Ich denke, dein TA hat recht wenn er jetzt mal abwarten will um zu schauen in welche Richtung es geht. Oft sind die Tests grenzwertig und eine eindeutige Diagnose ist somit nicht zu stellen. Ich denke, dein TA wird vermutlich an Babesiose oder Ehrlichiose denken. Leishmanien wird man bei Britta eher ausschließen können.

Über die Anaplasmen weiß man in er Veterinärmedizin noch nicht allzu viel. Bis vor ein paar Jahren wurden sie noch mit den Ehrlichien in einen Topf geschmissen. Mittlerweile weiß man aber, daß Anaplasmen phag. etwas eigenständiges sind. In der Humanmedizin findet man darüber etwas mehr - z.B., daß sie nur durch Zufall im Blut zu finden sind weil sie sich in die Milz zurückziehen (das selbe gilt auch für die Leishmanien ins Knochenmark). Der Nachweis erfolgt dann über eine Biopsie. Da wird man es dann aber eher mit einer "Blindschußtherapie" (z.B. Doxyzyclin bei Anaplasmen) versuchen, was in den meisten Fällen auch sehr gut wirkt.

echo

Hallo,
leider kenne ich mich damit überhaupt nicht aus, möchte Britta und euch alles Gute wünschen, dass der Befund gut ausgeht. Ich kann gut verstehen, dass einen die Warterei fertig macht. Drück euch die Daumen!
LG
Family von Findelwauzi Lucy und Nitrawauzi Tobi und unserem Nitrawauzi Engel Otis *15.08.2009 +21.06.2019