Kennt sich jemand mit Pfauen aus?

Begonnen von Henny, 04.08.2010 - 12:49

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Henny

Seit vier Tagen befindet sich bei uns im Garten ein Pfau. Und wie es aussieht, hat er (ähhh, eher SIE...) beschlossen zu bleiben.

Ich habe ein bißchen gegoogelt und bin draufgekommen, daß der Pfau eigentlich in wärmeren Regionen beheimatet ist. Jetzt stellt sich uns die Frage wie diese Vögel bei uns überwintern, kann mir das jemand sagen? Sind sie an unsere Winter gewöhnt oder darf mein Mann schon mit dem Bau eines Pfauen-Stalls beginnen?  :rolleyes:
Und wie stellt sich das "Menü" zusammen wenn keine Samen und Würmer mehr im Garten zu finden sind?
Und steht "Pfau" auf dem Speisezettel von Fuchs & Co? Von Kaily's Speisezettel wird "Pfau" mit Sicherheit  gestrichen!!!  :evil:

Im Internet werden zwar viele offenen Fragen beantwortet, aber vielleicht gibt es jemanden, der schon Erfahrung mit dieser Art von Federvieh hat.

Anbei ein paar Bilder von "Madame"




 








TarraLunaLeaAlice

Ich kenn mich zwar nicht aus aber in einer Doku waren 5 Pfauen bei jemanden im Garten eingezogen einfach so ( war in Deutschland ) und die haben den Garten inerhalb von 2 monaten zu gesch,.... und sich vermehrt und die schreien so schön laut ;-)

Pass auf das den keiner umbringt deiner nachbarn weil die angeblich so laut sind.

Henny

Bis jetzt hat sie noch nicht geschrien - spaziert im Garten einfach nur rum und pickt.
Oder sitzt am Gartentor und putzt sich.

TarraLunaLeaAlice

vielleicht gibt es vers. arten von Pfauen.. deiner schaut so anders aus.. als die im Fernsehn. Die im Fernsehn waren hauptsächlich im baum und haten längegfe Federn und haben sogar fensterscheiben eingepickt.

PetraSt

vielleicht vermisst ihn jemand?

Henny

Habe mittlerweile gelernt, daß es verschiedene Arten von Pfauen gibt und deren Kreuzungen.
Von der Färbung her, müßte es m.E. ein Weibchen sein - oder vielleicht auch ein Jungvogel. Kann das als ablolute NICHT-Ornithologin nur schwer bis garnicht beurteilen.

In der Ortschaft wissen mittlerweile alle daß ein Pfau gelandet ist - bis jetzt hat sich niemand gemeldet der ihn vermissen würde. Und selbst wenn er irgendwo hingehören sollte stellt sich mir die Frage: warum er von dort weggeflogen ist? Und wie will ihn sein Besitzer dazu bringen, wieder heim zu kommen? Angreifen läßt sich "Madame" nicht!
Ich habe im Internet gelernt daß Pfaue oft wegfliegen wenn der Partner verstorben ist - vielleicht ist das ja bei ihr so.

louiserl

Mein Nachbar hat einen männlichen Pfau. Der lebt ganz normal mit den Hühnern mit. Auch im Winter. Da bleibt er halt im Stall drinnen. Frau hat er glaube ich keine. Die ruft er mehrmals täglich. Seine Stimme schallt durch das ganze Tal. Bemerkenswert und exotisch. Finde ich ganz toll.
Ich wohne auf der gegenüberliegenden Seite des Tales ca. 1km entfernt (Luftlinie) sozusagen direkt gegenüber.
Wunderschöner Kerl.

Henny

Laut einer steirischen Zuchtstätte sollen sie winterfest sein, ob das "unserer" auch ist, weiß ich nicht - habe ja keine Ahnung wo und wie der bis jetzt gelebt hat.
Kann mir vorstellen, daß ihm die Gesellschaft von Hühnern genügt, sind ja doch irgendwie artverwandt, nur, wir haben keine Hühner.  ?(

Das Geschrei würde mich auch nicht stören und den unmittelbaren Nachbarn auch nicht. Vielleicht schreien auch nur die Hähne und hat deshalb unsere Henne noch keinen Laut von sich gegeben.

KathyK

Pfaue sind normalerweise winterhart...

Gibt es bei dir im Garten ein paar dichte Laubbäume, in die sie sich zurückziehen kann? Wenn ja, sollte das reichen, wenn nein, wird sie sich eh einen geeigneten Überwinterungsplatz suchen.

Zum Futter:
Pfauen sind quasi Allesfresser, dh im Sommer brauchst du sie nicht wirklich zufüttern, die suchen sich schon Grünzeug und Insekten, Spinnen etc.
Im Winter kannst du ihr im Grunde alles geben, zB ganz normales Hühnerfutter, oder Weizen, Gerste etc. Auch Obst-/Gemüseabfälle sind beliebt, die Pfauen meines Onkels waren immer ganz wild auf die Schalen von Melonen, Gurken./Apfel-/Birnen. etc Reste...
Oh ja: und Nüsse... Wie konnte ich die nur vergessen.
;)

Also besondere Leckerei kannst du ihnen, wenn du magst, zB (va im Winter recht beliebt) Mehlwürmer aus der Tierhandlung besorgen (die sind recht günstig, solltest du normalerweise in jeder Tierhandlung, die mit Reptilien handelt, bekommen).
Von Heimchen etc. rate ich dir eher ab, die verteilen sich eher gleichmäßig, als das sie gefressen werden, es sei denn du knackst ihnen den Rücken an, das macht sie bewegungsunfähig... sie zappeln nurmehr und werden so vom Vogel aus Beute erkannt.
;)

Mit Futter sind Pfaue recht gut zahm zu bekommen, anfassen wird sie sich (und den Bildern nach hast du Recht, es ist ein Weibchen) normalerweise (wenn sie keine Handaufzucht ist) nciht anfassen lassen. Aber du kommst recht gut an sie heran, und sie picken dir dann auch das Futter aus der Hand. (Keine Sorge -> haben zwar einen harten Schnabel, sind aber recht vorsichtig).

Wenn du sie behalten willst, ist es gut, wenn du sie immer am selben Platz fütterst, das merken sie sich (trotz... naja... ihrer etwas geringen Intelligenz) recht schnell.

LG
Kathy
"Wer die Fähigkeit zu Spielen verliert, verliert auch das Gefühl dafür, dass die Welt plastisch ist."

Katzenpflegestelle  :rolleyes:

Henny

Hallo Kathy,
vielen Dank für die Infos! Auf einige sind wir ja mittlerweile schon selber draufgekommen.  :)

Vorweg aber, bevor ich's vergesse: mein Verdacht bzgl. Hennen schreien nicht, hat sich nicht bestätigt – sie kann schreien, das hat sie bereits bewiesen wie die Nachbarn auf Besuch gekommen sind. Ich weiß nicht, war es eine Begrüßung (sie hatte, bevor sie bei uns gelandet ist, zwei Tage beim Nachbarn verbracht) oder hat sie bereits ihr Revier verteidigt. Wenn alles seinen gewohnten Ablauf  hat und niemand stört, hört man sie den ganzen Tag überhaupt nicht.

Tagsüber steigt sie im Garten rum...



...und nachts verzieht sie sich auf ihren Schlafplatz.



Dieser Schlafplatz erscheint mir als Winterquartier allerdings wenig geeignet weil der Baum sein Laub verlieren wird.
Da sie es nun vorgezogen hat bei uns zu wohnen, sollte sie schon ihr eigenes Haus bekommen wo sie auch einmal im Jahr eingesperrt werden kann. Es findet (leider) im Herbst immer eine Treibjagd statt und dabei fällt mir nur ein: "Jööööhhh a groaßer Fason – bummmmmmm" und das würde es dann auch gewesen sein...  Das möchte ich schon sehr gerne vermeiden.
Es war einmal der Fasan "Henry", der war so zahm, daß er sich gleichzeitig mit den Hunden im Garten aufgehalten hat – nach der Treibjagd gab's keinen Henry mehr...
Oder der kleine Fuchs, der hinter dem Komposthaufen immer auf Speisereste gewartet hat, auch er war nach einer Treibjagd verschwunden...
Ich hoffe Du verstehst, warum ich großen Wert auf ein Pfauenhaus lege...
Denke, mit Futter müßte man sie daran gewöhnen können - hoffe ich jedenfalls. Überlege auch ihr einen Spiegel reinzustellen, denn ihr Spiegelbild liebt sie sehr. Weiß jetzt auch woher das Sprichwort kommt: Eitel wie ein Pfau.

Daß Nüsse eine Delikatesse sind, hat sie schon gezeigt. Mein Mann hat ihr Papageienfutter gekauft, das beinhaltet u.a. auch Nüsse...  ;)
Daß Obst begehrt ist, haben wir auch schon rausgefunden. Die Ringlotten werden von ihr aufgepickt – Melonen und Gurken muß erst getestet werden. Jetzt hat der Ringlottenbaum wenigstens seine Daseinsberechtigung – ich will ihn eigentlich seit Jahren schon weg haben.  
Darüber, daß Spinnen zu ihrer Nahrung gehören, stimmt mich besonders froh – würde sie am liebsten ins Haus nehmen.  :O
Danke für den Hinweis der Heimchen – ich knacke ganz sicher keine Rücken an! Wird es demnach im Winter eher nur Mehlwürmer geben.  8)

Sie zu behalten, haben wir jetzt eigentlich schon vor – zumal sie sich unseren Garten ja auch selber ausgesucht hat.
Bei der Suche nach ihrem Besitzer sind wir auch draufgekommen, daß sie schon eine Nachbarortschaft durchwandert hat, es hat aber anscheinend nirgends gepaßt. Sieht ganz danach aus, daß sie von relativ weit herkommt.
Meine Bedenken sind allerdings, daß es "Madame" vielleicht bei uns auch nicht mehr gefällt wenn ich mit unserem ganzen Getier auftauche – derzeit ist mein Mann mit ihr alleine im Burgenland. Ich bin mit den Vierbeinern (3 x Hund, 4 x Katze) in Graz. Hoffe, daß sie bis zu unserem Eintreffen schon sehr sesshaft geworden ist und sich nicht mehr vertreiben läßt – dauert eh noch ein Weilchen bis wir anrücken können.


Was das Anfassen anlangt faßt sie schon etwas Vertrauen – waren es anfangs 4 Meter, läßt sie nun meinen Mann schon bis 2 Meter an sich rankommen. Ich denke, an dieser Entwicklung waren die Nüsse nicht ganz unbeteiligt....   ;)