Devotes Verhalten provozierend?

Begonnen von aurelia, 03.03.2012 - 19:27

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aurelia

Jetzt muss ich euch mal was fragen: Unser Rocky - Schäfermischling, ca. 2 Jahre - aus Nitra war von Anfang an (haben ihn mit 4 Monaten bekommen) ein unsicherer, ängstlicher Hund. Wir haben viel mit ihm gearbeitet; heute ist er immer noch nicht souverän, wird er wohl auch nie werden, aber er hat gelernt unter unserer Anleitung "normal" mit neuen Situationen und Menschen ebenso wie mit anderen Hunden umzugehen. Wenn wir spazieren gehen spielt er auch mit rudelfremden Artgenossen und alles in allem ist er problemlos.

Nun gibt es da aber seit letzten Sommer ein schwarzes Labrador-Welpen-Mädchen in der Siedlung - nun natürlich kein Welpe mehr - und mit der kann er nicht. Bereits als diese noch ganz klein war wäre Rocky auf sie los gegangen. Das war für uns natürlich absolut unverständlich und auch ziemlich peinlich  :rolleyes:. Mittlerweile ist sie groß geworden, sie hat aber die Angewohnheit extrem devot zu tun, sich gleich auf den Boden zu drücken - auch beim Spiel mit anderen Hunden ... und noch immer würde Rocky auf sie sofort losgehen, wenn wir ihn von der Leine ließen.

Habt ihr eine Erklärung für dieses Verhalten? Warum reizt ihn das untertänige Verhalten so sehr? Meint ihr, dass er die andere wirklich beißen würde oder ist das nur so ein Gehabe unter Hunden, das wir vielleicht noch nicht kennen  ?( Wir trauen uns jedenfalls nicht, das auszutesten ... was wenn er wirklich beißt?

Uns ist auch aufgefallen, dass er, wenn sich unser Max so am Boden herumdrückt und so untertänig tut, knurrt ...

Wäre für gedankliche Anregungen sehr dankbar.

lg marion

dragonfly

ich glaube, dass sie die angst des devoten hundes einfach riechen und dadurch agressiver werden. wir haben auch so einen labi in der siedlung, der würde auf jeden hund losgehen, der angst zeigt. bleibt der hund cool, passiert nix. vielleicht, das ist nur eine mutmassung von mir, ist es wie bei den menschen mit dem spiegelgesetz. der hund bekommt seine eigene angst gespiegelt und kann damit nicht umgehen (ich weiß es wirklich nicht, kann es mir aber vorstellen).
vielleicht könnte man mit dem labimädchen so lange üben, bis sie aufsteht und sich nicht mehr so fürchtet (das machen die meisten anderen hundebesitzer nicht so gerne mit...)

lg,
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

Schäferhunde gehen nach vorn: Wenn sie Angst haben, aggressiv gestimmt sind und/oder sie den Eindruck haben, einen anderen maßregelen zu müssen. Und gerade unsichere/ängstliche Hunde suchen sich dann jemanden, der noch unsicherer ist. Und: Wenn der andere aus der Unterwerfung heraus die Zähne zeigt, ist das auf Hund, die ein anderes Sozialverhalten haben, sehr provozierend. Tatsächliches submissives Verhalten kommt ohne Zähne zeigen oder schnappen aus.

aurelia

Vielen Dank für eure Antworten, Silke und Sabine, die waren beide sehr hilfreich um es besser zu verstehen. So müssen wird wohl unseren halbstarken Angsthasen einfach weiter an der Leine lassen, wenn besagte Labi-Dame des Weges kommt ... halt nur schade irgendwie, weil die dazugehörige Besitzerin noch dazu extrem nett ist; sie meint immer wir sollen ihn doch einfach lassen (sie kann sich glaub ich nicht vorstellen, wie es ist wenn Hunde raufen  :rolleyes: ). Aber sie  ist wirklich sympathisch und wir plaudern oft auch kurz mit ihr, Rocky an der Leine, alle anderen Hunde herumtobend  ;(

- Sabine -

ZitatOriginal von aurelia Aber sie  ist wirklich sympathisch und wir plaudern oft auch kurz mit ihr, Rocky an der Leine, alle anderen Hunde herumtobend  ;(

Also - wenn die anderen FREI sind, ändert das die Situation. Ich hatte es so verstanden, dass alle an der Leine sind. Da wäre es vielleicht wirklich mal einen Versuch wert, alle frei zu lassen: Beim ersten Mal aber an einer Stelle, an der ALLE fremd sind und dann jeder an einem Ender der Wiese und bleibt Ihr Besitzer anfangs mal weit auseinander und stürzt Euch nicht gleich auf die Hunde, wenn die aufeinander zu laufen.