Scheue Katze aus dem Tierheim

Begonnen von Renate22, 25.04.2019 - 20:21

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Renate22

Meine Lieben,

wir mußten leider unseren Kater mit 14 Jahren vor 2 Wochen einschläfern lassen, seine Katzenfreundin hat uns bereits 3 Jahre zuvor verlassen.
So ..... unsere Katzen wurden (nach langen Jahren Wohnungshaltung) zu Freigängerkatzen und haben es genossen. Es hat super funktioniert, wir wohnen mittlerweile in einem großen Haus auf freiem Feld mit Pferdekoppeln rundherum, das nächste Haus ist ca. 100 Meter entfernt.
Wir hatten unsere Katzen als Mäusefänger. Die Mauspopulation explodiert regelmäßig, weil die kleinen Nager im Hühnerstall wohnen und dort eifrig mitfuttern. Mit beiden Katzen hat das ganz gut funktioniert.
Da über ATN ja keine Katzen mehr vermittelt werden, haben wir uns an das hiesige Tierheim gewandt.
Ich war sehr klar in meinen Vorstellungen und habe das auch so kommuniziert:
Freigänger, egal ob Kater oder Katze, kastriert sollten sie sein. Egal ob Einzelgänger oder ein Pärchen, egal wie sie/er ausschaut, egal welches Alter.
Hundetauglich bzw wenig geschreckt, damit ich sie an die Hunde gewöhnen kann. Unsere Hunde sind katzentauglich, jagen nicht. Da ich aber eine langjährige Hundepflegestelle bin, brauche ich eine eher robuste unerschrockene Katze. Ich weiß, wie ich die Hunde an die Katze heranführen muß, nach 130 Pflegehunden hat man eine gewisse Routine.

Ok, lange Vorgeschichte ....
Aus dem Tierheim heimgekommen sind wir mit einem 4jährigen Kater, kastriert, war mal Freigänger und der letzte Unvermittelte aus einer 39köpfigen Katzengruppe, die eingefangen wurde. Er ist scheu .... sehr scheu!
Uns wurde eine zweiwöchige Probezeit zugestanden, die in 2 Tagen ausläuft. Ich habe ein E-mail geschickt und heute auch mit der Dame telefoniert. Ich kann absolut nichts über den Kater sagen, da er sich seit 2 Wochen in einem Kasten ohne Türen versteckt, verschreckt ist, faucht, herschlägt etc ...... er frißt ausschließlich in der Nacht und benutzt auch das Kisterl. Ich weiß, daß er Zeit braucht, aber die Probezeit wird nicht verlängert (von seiten des Tierheims). Also müssen wir uns in 2 Tagen entscheiden, ob wir ihn behalten oder zurückgeben.
Ich habe ihn in einem 25-30m2 großen Zimmer, in dem ich mich immer aufhalte, sobald ich zuhause bin. Das Tierheim meinte, ich solle ihm mehr Platz zugestehen, er fühle sich eventuell eingeengt. Unser Haus ist recht offen, d. h., wenn ich ihn auch auf den Gang lasse, sind dort 1. die Hunde (die neugierig sind und ihm sicher auf den Pelz rücken) und 2. drei Türen die ins Freie gehen und zur Zeit dauernd offen sind, weil Hunde rein und raus wollen und das Kind rein und rausläuft etc.
Also .... eher eine No Go Option.

Jetzt meine Frage an die Katzengurus (ich hatte bis jetzt nur 4 Katzen, alle Wildfänge von Bauernhöfen ohne Menschenkontakt, aber halt Katzenwelpen, die sich nach 2 bis 3 Wochen akklimatisiert hatten) ....
Wie schauen unsere Chancen aus, aus Poseidon einen glücklichen Kater mit Mausfangaufgaben im Freien zu machen?
Habt ihr Vorschläge, Tipps, was ich versuchen kann und was auch in unserer Situation umsetzbar wäre?
Ich kann nicht mein ganzes Haus umkrempeln, da ja auch Menschen und bis zu 5 Hunde hier wohnen.
Trotzdem tut mir der Kater leid und ich möchte ihm eine Chance geben.

Sorry, lange Geschichte, aber wir wissen echt nicht, was wir in 2 Tagen machen sollen. Ich hab auch die Befürchtung, daß er nie aus dem Tierheim rauskommt.

Danke für die Tipps!

Andrea63

Hallo,
ich kann nicht wirklich viel sagen. Ich hab 2 Freigänger, die vom ersten Tag an nach Hause gekommen sind, und alle meine Tiere mögen.
Aber persönlich würde ich ihn behalten, ich denke, er braucht Zeit, und wenn du ihn zurückgibst, wird er dort  bis zu seinem Tod bleiben.
Ist sicher eine schwierige Situation, aber er frißt, geht aufs Kisterl und ich denke, oder hoffe, daß sich alles andere auch ergibt.
Ich halte euch die Daumen.
Alles Liebe, Andrea
Ein Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

julia1405

Ach ist das eine blöde Situation.
Ich finde es total blöd vom Tierheim, dass sie die Frist nicht verlängern, es wäre ja zum Wohle der Katze. Wie du schon schreibst, würde sie wahrscheinlich dann nicht mehr aus dem Tierheim kommen...
Wie tut er sich mit den anderen Katzen? Waren die schon im Zimmer bei ihm?
Wir haben ja 2 Streunerbabys aufgenommen die auch total scheu waren am Beginn. Es dauerte sicher Wochen wenn nicht sogar 2 Monate bis sie freiwillig herkamen.
Mittlerweile leben sie bei meiner Schwester auf einem alten Bauernhof mit Freigang und zumindest das Weibchen ist total verschmust und weicht meiner Schwester nicht von der Seite. Der Kater ist etwas vorsichtiger, aber kommt auch von sich aus kuscheln.

Damit hab ich dir zwar jetzt nicht geholfen, aber egal wie ihr euch entscheidet - danke dass ihr dem Kater eine Chance gegeben habt  :-*
Matilda & Balisto
Geliebt und unvergessen:
Herzenshund Fay & Seelenkatze Daisy & Mischa

Wir werden in Ewigkeit nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben (Mark Twain)

Ilse

#3
Eine kleine Anmerkung zu deinem Satz, dass ATN keine Katzen mehr vermittelt.

Wir haben nicht mehr viele Katzenpflegestellen, aber es reisen doch noch Katzen aus, wenn auch wenige.
Ilse und die 3 Pinscherln, unvergessen meine kleine Carlina, Melly die Robuste, mein Energiebündel Lizzy, Kitty,  Minnie, Bambi, Charly, Candy, Amy, mein letztes Möpschen Zofie, meine Französin Lori und jetzt meine süße, nicht überhörbare Bibi

Renate22

Ich habe zur Zeit keine anderen Katzen. Ich weiß nicht, ob sich Katze A an Katze B orientieren würde, so wie es bei Hunden der Fall ist. Ich habe bis jetzt immer 2 gehabt. Im Tierheim meinten sie, er habe kein Problem mit anderen Katzen. Wieso sie ihn mir als Einzelkatze angeboten haben, weiß ich nicht, er ist definitiv mit anderen Katzen zusammen im Raum gehalten worden.
Und ich habe gesagt, entweder ein Einzelgänger (es gibt so Fälle, überhaupt bei ausgewachsenen Katzen, die lange alleine waren) oder halt ein Pärchen.

Renate22

Bei den Pfotenrettern bekommt man nur eine Katze, wenn man ihr lebenslanges Schlafrecht im eigenen Bett einräumt. Das ist bei uns definitiv nicht der Fall.

julia1405

Zitat von: Renate22 in 26.04.2019 - 13:59
Ich habe zur Zeit keine anderen Katzen. Ich weiß nicht, ob sich Katze A an Katze B orientieren würde, so wie es bei Hunden der Fall ist. Ich habe bis jetzt immer 2 gehabt. Im Tierheim meinten sie, er habe kein Problem mit anderen Katzen. Wieso sie ihn mir als Einzelkatze angeboten haben, weiß ich nicht, er ist definitiv mit anderen Katzen zusammen im Raum gehalten worden.
Und ich habe gesagt, entweder ein Einzelgänger (es gibt so Fälle, überhaupt bei ausgewachsenen Katzen, die lange alleine waren) oder halt ein Pärchen.

Ah ok dass finde ich aber dann vom Tierheim auch sehr unüberlegt, wenn er andere Katzen mag ihn als Einzelkatze zu vermitteln...  ;(
Also ich denke schon dass sie sich auch aneinander orientieren, aber vielleicht schreiben ja noch andere Katzenkenner was dazu...
Matilda & Balisto
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Samymaus

Wie war denn sein Verhalten im Tierheim?

Dass er mehr Platz braucht ist meiner Meinung nach Quatsch, der braucht im Moment nur seinen Kasten. Wenn er eine offene Tür ins Freie sieht, ist er weg.

Was hast du denn schon unternommen, um deine Beliebtheit zu steigern?

Renate22

#8
Im Tierheim wurde mir gesagt, er kommt nur in der Nacht raus fressen (also eh so, wie er es hier auch macht), aber er hätte dort auch keine Chance, anderes Verhalten zu lernen/zeigen, weil sie einfach zu wenig Zeit hätten. Als er uns gesehen hat, ist er sofort geflüchtet (sie haben Glasscheiben bis zum Boden). Die Dame, die ihn in unsere Box gesetzt hat, war bös zerkratzt von ihm und hat ewig gebraucht. Sie hat dann nur gemeint, er sei jetzt schon ziemlich grantig. Wir mußten vorne bei der Rezeption warten.

Ich spreche mit ihm, füttere ihn, schau halt nur, wo er sitzt, zwinkere ihm zu (ich hab gelesen, das sei Katzensprache, er glaubt wahrscheinlich nur, ich hab einen Klopfer).
Um ehrlich zu sein, er schaut nicht sehr unglücklich aus in seinem Kasten, er hat entspannte Schlitzaugen und nicht panisch kreisrunde wie im Tierheim.
Wenn ich ihm zu nahe komme (Greifnähe ca.), dann faucht er und schlägt zu. Bleibe ich aus der Zone raus, schaut er mich nur an, wenn ich mit ihm red.
Fressen tut er nur in der Nacht, sobald ich das Zimmer verlasse. Er liegt dann auf der Couch, geht herum, schmeißt Sachen runter (vom Fensterbrett etc). Ich seh ja in der Früh, wo er überall war. Also denke ich, es gäbe vllt einen Weg für uns. Sicher bin ich mir aber nicht.

Er ist in meinem Handarbeitszimmer einquartiert. Sobald ich zuhause bin und Zeit habe, halte ich mich darin auf. Es ist groß, die Hunde kann er nur draußen hören, sie haben z. Z. Zimmerverbot. Ich habe das immer so mit den scheuen Babykatzen gemacht. Sie waren in einem Zimmer begrenzt, ich bin immer rein, hab geredet, gefüttert, bin drinnen geblieben und irgendwann war das Eis gebrochen.

Katzenmama

#9
Vielleicht taut der kleine Rabauke bei Jagdspielen (mit der Spielangel) auf?!
Er scheint überschüssige Energien zu haben, wenn er nachts durch's Haus düst und Sachen runterwirft.  :kacsint2:

Ich hab den Eindruck, dass sich Katzen eher weniger an ihren Mitkatzen orientieren. Sie treffen ihre Entscheidungen eher autonom.
Beispiel Besuch kommt: Eine wirft sich dem Gast zu Füssen, heischt nach Aufmerksamkeit. Eine andere geht desinteressiert am Besucher vorbei. Die 3. flüchtet in den letzten Winkel sobald es an der Tür klingelt und erscheint erst eine Stunde nach dem der Gast gegangen ist wieder auf der Bildfläche.
Andrea mit Bieneli, Maja und Winnie

Boni Seidenflauschi ging am 28.5.2023 mit 12 Jahren über die Regenbogenbrücke.
Nele folgte ihr am 30.10.2023. Sie war erst 5 Jahre jung.

In Gedenken an Mira (1995-2010) und Lini (1996-2012)

Wir vermissen Euch!

julia1405

Matilda & Balisto
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Renate22

Überschüssige Energien ...... er liegt ja fast 18h auf dem selben Fleck herum, kein Wunder, daß er sich die Beine vertreten muß .... mir würden die auch einschlafen  :laugh:

Gut, ich werd mal Leberpastete bereitstellen, vllt riech ich dann ja besser.

Katzenmama

Ich meinte das gemeinsame Angelspiel mit Poseidon als vertrauensbildende Massnahme.
Andrea mit Bieneli, Maja und Winnie

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Renate22

Jaja ... hab ich eh schon so verstanden  :)

Ich durfte grad die Futterschüssel neben ihn stellen ... ohne Gepfauche und Gepratzle. Er hat zwar nichts gefressen (er kann nur im Finsteren), aber ich wurde nicht getötet!

Katzenmama

Darf er bleiben????
Ich wünsche es ihm!!!
Andrea mit Bieneli, Maja und Winnie

Boni Seidenflauschi ging am 28.5.2023 mit 12 Jahren über die Regenbogenbrücke.
Nele folgte ihr am 30.10.2023. Sie war erst 5 Jahre jung.

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Samymaus

Bei mir wohnt seit mehr als 7 Jahren eine Katze, auf die kann ich bis heute nicht frontal zugehen, ohne dass sie weghuscht. Ausser ich hab eine Futterschüssel in der Hand. Wenn sie wo liegt, wo ich direkt vorbei muss, dann wende ich mich leicht von ihr ab und schau sie nicht an. Auf sie zugehen und sie streicheln geht nur ganz selten, ich muss warten, bis sie mich auffordert.

Martina68

Ich verstehe das Tierheim auch nicht, warum sie den Kater als Einzeltier vermittelt haben und nicht mit einer zweiten Katze, die er kennt, wenn sonst keine Katze im neuen Zuhause vorhanden ist. Meiner Erfahrung nach würde er sich zu Zweit leichter tun.
Ich habe viel Erfahrung mit (extrem) scheuen, erwachsenen Katzen und zutraulich wurden bei mir alle.
Ein scheues Tier braucht viel Zeit (kann bis zu einem Jahr dauern) und Geduld. Ich würde ihm einen
Katzenfreund oder -freundin holen. Vielleicht eher ein nicht so scheues Tier. Ich würde dann beide weiterhin in dem einen Zimmer halten und mich oft dort aufhalten (wie du es ja schon getan hast) und oft mit den Tieren sprechen (oder vorlesen zB) und den scheuen Kater nicht bedrängen sondern in Ruhe lassen, bis er zumindest etwas seine Scheuheit ablegt. Das geht bei manchen Katzen nicht nach und nach sondern von einem Tag auf den anderen, als würde man einen Schalter umlegen. Futter hilft da oft sehr und dass die Tiere sehen, dass man (zB zweimal täglich) Futter bringt (mein Vorschlag erst im Raum, wo auch das Tier ist, den Inhalt der Futterdose in die Futterschüssel leeren - er wird zuschauen und nach und nach näherkommen, wenn er schon darauf wartet).
Und wenn es später dann soweit ist, dass der Kater raus darf, darauf achten, dass die Hunde nicht gleich  auf ihn losstürmen können und ihn weiterhin auch ins Haus bzw ins gewohnte Zimmer lassen, was sein gewohnter Rückzugsort bleiben wird. Alles Gute!
LG Martina & Jakob & Moritz und diverse zwei- und vierbeinige tierische Mitbewohner

Renate22

Also ... heute war ja Entscheidungstag.
Ich hab's nicht übers Herz gebracht, ihn zurückzubringen. Er ist seit 2 Jahren im Tierheim gesessen. Nachdem wir uns entschlossen haben, daß er bleiben darf, haben wir jetzt eh alle Zeit der Welt. Danke für alle, die mit Rat und Tat zur Seite stehen!

Ab und zu darf einer meiner eigenen Hund eins Zimmer mit mir rein. Auf die beiden kann ich mich 100%ig verlassen. Und siehe da, Mister Poseidon hat einen langen Hals bekommen und dem komischen Hund aus dem Kasten nachschauen müssen. Neugierig dürfte er schön langsam werden.
ich halte euch auf dem Laufenden.

Katzenmama

Danke, dass er bleiben darf!!!!
Jetzt hat Poseidon Zeit zum Auftauen und richtig Ankommen.
Neugierig ist er ja schon.....
Alles Gute Poseidon!
Andrea mit Bieneli, Maja und Winnie

Boni Seidenflauschi ging am 28.5.2023 mit 12 Jahren über die Regenbogenbrücke.
Nele folgte ihr am 30.10.2023. Sie war erst 5 Jahre jung.

In Gedenken an Mira (1995-2010) und Lini (1996-2012)

Wir vermissen Euch!

Andrea63

Schön, daß Poseidon bleiben darf.
Alles gute für euch,
lg. Andrea
Ein Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

lemming

#20
Bitte holt's ihm wenigstens einen seiner Freunde aus dem Tierheim dazu :(. Alleine ist der ja arm unter all den Hunden und dann auch noch ohne Bettschlafen usw. Ich nehm an in dem Fall war's vom Tierheim so eine "Naja, den wollt eh so lange keiner, Hauptsache vermittelt"-Überlegung, aber sicher nicht im Sinne der Katze.

Renate22

Liebe/lieber Lemming,

du kennst uns nicht, die Katze nicht, meine Hunde nicht, geschweige denn unsere Situation oder unsere Lebensumstände. Zu sagen, der Kater wäre jetzt arm, nur weil er nicht im Bett schlafen darf o. Ä., was für deine Katzen oder Situation passend ist, finde ich anmaßend.
Es gibt auch etliche Katzenvereine, die ihre Tiere nur an Wohnungsplätze vermitteln. Das ist legitim, kommt aber für uns dann nicht in Frage. Genausowenig wie Vereine, wo man den Katzen ein lebenslanges Schlafrecht im Bett einräumen soll.
Ich habe um Ratschläge gebeten, wie ich dem Kater und uns helfen kann, zusammenzufinden, und bin mir sicher, Poseidon wird ein glücklicher Kater werden, es wird ihm alle Zeit gegeben, die er braucht.

Pixi P.

Wie geht es euch denn mit dem Schüchti? Traut er sich schon heraus?
Bei mir ist einmal eine Katze, die ich geerbt habe, ein halbes Jahr nur hinter dem Kasten gesessen. Dass sie noch gelebt hat, habe ich nur an der leeren Futterschüssel und dem vollen Kisterl bemerkt. Dann auf einmal - schnurrend um die Beine -und der größte Schmuser geworden! Wünsch ich euch auch!

Renate22

Ja, wir warten auch auf ein Wunder. Er wird von Tag zu Tag weniger panisch, also, man merkt schon einen Fortschritt. Früher ist er nur aus dem Versteck gekommen, wenn alle (und ich meine wirklich alle) im Bett waren und es mucksmäuschenstill war. Heute kommt er bereits raus, sobald ich das Zimmer am Abend verlasse. Geh ich dann 5 Minuten später zurück, weil ich die Brille vergessen habe, sitzt er schon heraußen und schaut mich an. Schwupps, ist er wieder weg, aber er traut sich immer zeitliger raus.

Seit 2 Wochen haben wir ein verwaistes Flaschenkätzchen bei ihm im Zimmer. Der Kleine wird jetzt zusehens agiler und geht bereits an Poseidons Versteck schnuppern. Mal schauen, ob er ihn aus der Reserve locken und ihm zeigen kann, daß Menschen jetzt gar nicht so schrecklich sind.

Teufel9999

Liebe Renate!

Erstmal suuuuupppper dass ihr ihn nicht zurückgegeben habt. Und jetzt erzähle ich dir von mir.

Wir haben Schnecki übernommen - keine Katze zum Angreifen. Ich habe sie als Einzelkatze vermittelt (totaler Fehler) und ich habe sie nach 9 Monaten zurückbekommen (die Familie hat sich total bemüht und es war keine leichte Entscheidung, aber die beste für Schnecki).

Wir hatten Schnecki seit 2 Jahren (2014 glaube ich haben wir sie bekommen, die Zeit vergeht so fix), sie wurde nur mit festen Handschuhen angegriffen, das haben wir ihr NICHT erspart, sie wollte uns töten, hat gepfaucht, ihr Versteck nicht verlassen, hat dort sogar hingemacht.

Am 24.12.2016 oder 2017 - ich weiß nimma, durfte ich sie das erste Mal anfassen. Und siehe da, sie ist noch immer im Fluchtmodus, aber sie schmust mit anderen, lässt sich anfassen, hochheben (obwohl ihr das nicht geheuer ist) und war sogar 1x beim Tierarzt. Sie wird NIE eine Schmusekatze, aber sie ist nicht mehr panisch.

Ein anderer Fall war Spucki - mein bisher aggressivster Kater (leider schon verstorben). Er hat 2 Jahre gebraucht, 6 Monate davon war er im Tötungsmodus (bis er gelernt hat, dass es nur Fleisch gibt, wenn er mich nicht killt  :laugh:). Nach 2 Jahren hat er verstanden, wie toll es ist im Bett mit Frauli zu liegen, was er bis zu seinem Tod ausführlich genutzt hat (wir haben immer gekuschelt und am liebsten wäre er in mich reingekrochen).

Also: sei gesagt - hab VIIIIEEEEELLLL Geduld - das ist es wert. Und wenn er Vertrauen hat, kommt er als Freigänger auch wieder zurück.

lg
Tatjana
Magie: ist der Moment in dem ein Tier erkennt, dass seine Schmerzen vorbei sind und dir sein unbegrenztes Vertrauen und seine unbegrenzte Liebe zukommen lässt. This is magic!!!!