Hunde-Forum > Erziehung
kleine Keifn
dandy:
Guten Morgen!
Ich habe ein Problem, das sicher hier schon besprochen wurde, nur finde ich keinen passenden Thread. Wenn ich Euch nerve, dann ignoriert meine Frage bitte.
Meine Fanni, mein erster Hund, den ich als Welpe bekommen habe, ist ein Chihuahua-Pinscher-irgendwas-Mix. Sie ist lustig, extrem aufgedreht, verspielt, sehr aktiv, aber auch aggressiv, unsicher, eine "Keifn". Wir haben sie von Anfang an zu allen uns bekannten verträglichen Hunden gelassen, wir haben selbst zwei große und einen mittelgroßen Hund, die sie sicher unter Kontrolle hat. Sie hatte auch viel Kontakt zu ihr fremden Menschen (unsere Hundebekanntschaften). Aaaber:
Wenn wir Menschen begegnen, vor allem ohne Hund, keift sie hinterher, so nach der Art von Wadlbeisser. Das kommt nicht gut an. Wenn wir anderen Hunden begegnen, die sie zwar vom Sehen kennt, aber keinen näheren Kontakt hatte, kreischt sie regelrecht. An der Leine der planke Horror, Keifen ohne Ende. Ohne Leine geht sie vorbei um dann im Nachhinein nachzulaufen und zu bellen. Am Zaun Keifen ohne Ende, egal wer oder was vorbeigeht. Kinder sind sowieso das schlimmste Übel.
Ich gehe jetzt an der Leine mit ihr an Mensch und Hund vorbei, suche ihre Aufmerksamkeit, lobe, wenn sie ruhig vorbeigeht, schimpfe aber auch (lautes "nicht ok"), wenns nicht klappt, aber es wird irgendwie nicht besser. Was kann ich noch tun. Immer an der Leine ist auch keine Option, da sie großes Bewegungsbedürfnis hat.
Und das schlimmste ist, sie wiegelt unseren Troll auf, der dann in die Bresche springt und auch Scheinattacken ausführt. Was dann zu Diskussionen zwischen uns Zweibeinern führt.
Zu Hause ist sie brav, aufgedreht, bellt bei Briefträger, wenn im Fernsehen ein Hund ist, wenn die Nachbarshunde bellen. Sie nimmt, wenn wir nicht aufpassen, den großen das Futter und die Kauknochen weg, sie pöbelt die großen an, Dandy und Floh sind schon so greise, dass sie ihr nichts entgegen zu setzen haben. Da müssen wir höllisch aufpassen.
Also ein typischer "unsympatischer, keifender, verzogener Handtaschentussihund", obwohl ich immer darauf geschaut habe, sie gleich zu behandeln wie die großen.
Ist das genetisch? Was kann ich tun? Sie ist jetzt 15 Monate, kastriert, wiegt 4 kg. Und ich liebe sie trotzdem sehr!!! Zum Größenvergleich unten ein Foto
Rosita/Chihuahua:
Unsere Chihündin ist fast 13 Jahre alt und ist ganz genauso.
Gottseidank haben wir das Problem fast nur bei Hunden.Zu Menschen ist sie freundlich,aber
Kinderwagerl,Räder,Roller hasst sie.Wie sie jung war,dachten wir uns,dass es besser ist,sie von " Klein auf " an andere fremde Hunde zu gewöhnen.Das war für sie persönlich der falsche Weg.Es hat dazu geführt,dass sie jedesmal ausgeflippt ist,wenn wir einen anderen Hund getroffen haben.Mit wirklichen Angriff,was oft sehr lächerlich war,denn die anderen Hunde haben 20 oder 30 Kg mehr Gewicht gehabt und so brachte sie sich oft in wirkliche Lebensgefahr.
Wir konnten dann mit einer tollen Hundetrainerin reden,die ich schon lange kenne und sie hat mir den guten Tipp gegeben,sie aus der Situation rauszunehmen.Das heisst,wir nehmen sie rauf.
Das erleichtert alles sehr.Sie hat ja nur 2,5 kg und der Stress ist vorbei.Für alle...sie grummelt zwar von oben noch immer etwas,aber das ist kein Vergleich zu der Situation,wenn sie in der Leine hängt.Und leider gibt es ja völlig eigenartige Hundebesitzer,die auch ihre Hunde an der Auslaufleine zu ihr lassen würden und meinen: Meiner tut nix!! Dann sag ich immer...aber Meiner!!! An das Lachen hab ich mich schon gewöhnt.
Also nehm ich sie,wenn ich einen anderen Hund sehe rauf und setze nach ein paar Meter wieder runter.
Ich denke,sie hat auch Angst niedergetrampelt zu werden und sagt im Vorfeld " schleichts euch alle" !
Sie kann es sich aber dann nicht selbst ausmachen denn so ein Winzling hat es auch schwer aus so einer Position mit einem großen Hund gut zu kommunizieren und darum sind wir mit unserer Vorgangsweise sehr zufrieden..Vielleicht konnte ich dir helfen !
Terryann:
--- Zitat von: dandy am 16. Februar 2021, 07:28:18 ---....
Ich gehe jetzt an der Leine mit ihr an Mensch und Hund vorbei, suche ihre Aufmerksamkeit, lobe, wenn sie ruhig vorbeigeht, schimpfe aber auch (lautes "nicht ok"), wenns nicht klappt, aber es wird irgendwie nicht besser. Was kann ich noch tun. Immer an der Leine ist auch keine Option, da sie großes Bewegungsbedürfnis hat.
...
--- Ende Zitat ---
.. glaube mal gelesen zu haben, dass JEDE Art von Äußerung, auch wenn Mensch NEIN meint, vom Hund als Bestätigung aufgefasst wird ?
aber schlichtes Ignorieren ist wohl auch nicht die Lösung?
spontan fiele mir ein - vlt. wird sie mit einem Kumpel in ihrer Größe friedlicher und entspannter (Chis brauchen das eventuell?)
E.T.:
Liebe Dandy, ich fürchte, dass diese nervöse, größenwahnsinnige und gleichzeitig unsichere Fanni relativ erziehungsresistent sein wird. Bei negativem Verhalten würde ich auch nicht schimpfen, glaube auch, dass diese Aufmerksamkeit eher eine Bestätigung ist. Du kannst versuchen, sie in kritischen Situationen hochzuheben, wie Rosita geschrieben hat, Du nimmst sie damit aus der Situation heraus-, widerspricht zwar allen Erziehungsempfehlungen, wenns aber klappt dann ist es richtig. Vielleicht hilft es sie generell runterzubringen, mit vielen Kauartikeln, mit suchen lassen, Kopfarbeit??!! Kann sie ihre Ruhephasen einhalten? Ist sie bei Dir ein Pflegehund oder gehört sie Euch? Wenn sie ein Pflegehund ist so würde ich für sie einen sehr ruhigen reizarmen Einzelplatz suchen, wo ihr bellen nicht stört. Wünsche Dir alles Gute.
dandy:
Liebe Rosita: Aufheben ist keine Option, da wird sie noch stärker, unangenehmer. Schlechtes Verhalten ignorieren werde ich ausprobieren, vielleicht hilft schimpfen, nein nicht, weil sie alles lustig findet. Danke für den Tip.
Liebe Terryann: Du machst mir nicht viel Hoffnung (obwohl ich das vielleicht eh schon weiß :beee:). Fanni ist kein Pflegehund, sie ist meine Hündin. Ruhephasen kann sie einhalten, ist aber trotzdem immer am Sprung. Am ehesten kommt sie runter, wenn sie auf der Couch auf Franz liegt (nein, er verwöhnt sie sicher nicht :wonder: :whistle:). Kauartikel hat sie genug, verteidigt diese auch mit Zähnen und Klauen. Wir mußten ihr sehr streng beibringen, dass sie alles was sie zwischen den Zähnen hat auch hergibt, sie wollte uns da sogar beißen (mit 10 Wochen :beee:). Die großen knurrt sie an, wenn die nur vorbeigehen, wenn sie einen Kauknochen hat. Auch das lassen wir nicht durchgehen. Wir leben in Haus mit Garten, weiter draußen, ihr Bellen stört wohl nur uns (wenn sie so plötzlich "aufbellt" sind wir dem Herzinfarkt nahe).
Ich werde jetzt positives bestärken und negatives ignorieren, ablenken versuchen. Wär ja ein Witz, wenn ich nach 32 Jahren Hundeerfahrung mich von so einem kleinen Monsterchen terrorisieren lasse.
Danke auf alle Fälle für Eure Tips.
lg barbara
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