Neuer Hund - alles soll von Anfang an passen …

Begonnen von Terryann, 11.04.2020 - 08:36

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Terryann

 ::)  tja, gar nicht so einfach, dass der perfekte Hund einziehen kann ...

sei es, dass es der erste Hund wird, sei es, dass ein zweiter Hund sofort in Harmonie mit vorhandenem Hund, Kindern, Kleintieren etc. leben wird ...

Ich finde es schön, dass es in ,,Hund gesucht" - neben direkten Anfragen an die Vermittlung - möglich ist, alle Wünsche betreffend das zukünftige Familienmitglied zu nennen,
und dass manchmal - nicht so oft, denn viele PS haben nicht regelmäßig Zeit für's Forum -  Vorschläge kommen,

Meine Anregung ist, dass hier konkrete Tipps gegeben werden,
sei es aus Erfahrung (zB für Kennenlernen, erster Tag, Fütterungsmodus, Regelmäßigkeiten, besonderer Achtsamkeitsbedarf , und und und ....), 
seien es Ratschläge für gute Literatur,
so dass bei Anfragen dieser Art hierher verwiesen werden kann

?( ist wohl ein sehr weites Feld ... aber vielleicht kann das ein sehr hilfreicher Allgemein-Thread werden  :)
Lieben Gruß von Barbara mit Bobby, Amigo und Nerly - in Gedanken bei uns: Terry, Annie, Masha, Chico, Mara, Sorbas

Terryann

Div. allgemeine Tipps:

Sachkundenachweis
unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern

https://www.herold.at/blog/sachkundenachweis/
Achtung: ... Was den Wienern der Hundeführerschein, ist in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg der Sachkundenachweis. ... das namensgleiche Dokument der besagten Bundesländer hat nichts mit dem Wiener Sachkundenachweis zu tun, der andere Themen behandelt (Stadtleben mit Tier) und erst im Juli 2019 in Kraft getreten ist.

https://www.tierfreunde.org/leistungen/information/ratgeber/hund/hunderatgeber/hundefuehrerschein-und-sachkundenachweis/

Hundeführerschein erforderlich ? 
http://www.hundefuehrschein.com/wien-hundefuehrerschein-pruefung-hunderassen.php

Theorieteil Hundeführerschein - JEDENFALLS INTERESSANT !
http://www.hundefuehrschein.com/pdf/fragenkatalog-hundefuehrschein-wien.pdf
Lieben Gruß von Barbara mit Bobby, Amigo und Nerly - in Gedanken bei uns: Terry, Annie, Masha, Chico, Mara, Sorbas

E.T.

Sorry, mich macht es schon etwas grantig, wenn "der fertige Hund", natürlich mit dem optimalen Aussehen, gesucht wird. Die PS leisten unglaubliches, und sollen dann dankbar dafür sein, dass sie "liefern dürfen".  Und da der "perfekte Hund"  mit dem gewünschten Aussehen meistens nicht gefunden wird, wird halt von einem Züchter der optisch gewünschte Hund geholt, natürlich mit der erwarteten Charakterbeschreibung.
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

Lucy

Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

Terryann

#4
 :) halloooo, das soll ein netter Thread mit vielen guten Infos werden,    Anlass waren für mich die Anfragen in "Hund gesucht" ....

Ich neig ja auch sehr dazu, sofort ganze Haarbüschel in der Suppe zu sichten,
aber wenn ich daran denk, wieviel ich nicht wusste bzw. weiss, wieviele gute Tipps es gibt, oder Hinweise auf Grundlegendes ,
mein ich, einige positive Beiträge/Berichte/Anstöße sind gut.

Lieben Gruß von Barbara mit Bobby, Amigo und Nerly - in Gedanken bei uns: Terry, Annie, Masha, Chico, Mara, Sorbas

Chiquita28

Ich möcht da auch gern was dazu sagen. Damals als Nicht-Hundebesitzerin war mir überhaupt nicht klar, wie unterschiedlich Hunde sein können. Ich wusste nur, dass es viele versch. Rassen gibt und die einen eher für das, die anderen für was anderes eingesetzt werden, aber grundsätzlich dachte ich, dass gewisse Grundzüge und Interessen bei allen Hunden gleich sind. Damit mein ich jetzt so banale Dinge wie: Jeder Hund liebt Ballspielen, ist jagdfreudig, mag Wasser, will immer mit seinen Menschen zusammen sein usw. Erst nachdem ich mit mehreren Hunden zusammengelebt hatte habe ich verstanden, dass Hunde genau so unterschiedlich sind wie wir Menschen. Und dass man ihnen vieles beibringen und auch abtrainieren kann, aber eben nicht alles. Deswegen finde ich dass es Sinn macht, wenn man schon im Vorhinein ganz viele Hunde kennen lernt um dann abzuschätzen, was einem liegt und man eher nicht haben möchte.

Wenn ich auf der Suche nach einem Hund bin, der gewisse Eigenschaften mitbringen soll, (wie kinderlieb, katzenverträglich, gutmütig) dann sollte das Aussehen an letzter Stelle stehen. Dinge wie die Hausregeln und das Alleine bleiben muss man sowieso selbst mit dem Hund trainieren, das kann er nicht schon alles vorher wissen. Was mich oft frage ist, ob Leute bewusst einen kleinen Hund suchen weil sie denken, ein kleiner Hund macht weniger Arbeit als ein großer. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass größere Hunde oft ausgeglichener sind und schneller lernen als kleine. Auch was die Kinder betrifft, ein kleiner Hund soll nicht als Spielzeug enden nur weil man sich vom Maltesergebiss weniger fürchtet als vor dem eines Schäfers. Vielleicht sind es ja oft andere Gründe (wie z.B. ein kleines Auto oder eine Wohnung im 3. Stock ohne Lift) aber ich bin da immer ein wenig skeptisch.

Grob gesagt sind die wichtigsten Dinge vor Einzug des Hundes: Im Vorhinein gut informieren (Bücher lesen, Leute mit Hunden besuchen) - überlegen, ob man genügend Zeit hat, um sich mit dem Hund zu beschäftigen - eine Hundeschule bzw. einen Trainer aussuchen, der einen bei der Erziehung des Hundes begleitet - einen Tierarzt wählen, dem man vertraut - einen Hundesitter für Urlaube oder Krankheit parat halten - sich viel Zeit lassen bei der Wahl des passenden Familienmitglieds (lange Gespräche mit der Pflegestelle, gemeinsame Spaziergänge, probewohnen, langsames Ankommen) und: daran denken, dass es mit einem Hund ist wie in einer Partnerschaft. Man kann sich zwar jemand passenden suchen, aber Kompromisse und Diskussionen gehören trotzdem zur Tagesordnung  :icon_mrgreen:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt. (Gandhi)

E.T.

#6
Chiquita 28, ich stimme Dir prinzipiell zu.  Größere Hunde haben oft ein ausgeglicheneres Wesen als kleine. Das Problem ist halt, dass man einen Hund auch in kritischen Situationen-, wie zB. Reh oder Hase kreuzt den Weg, ein Motorradfahrer schießt vorbei, der Lieblingsfeind kommt unvermittelt um die Ecke, halten können muss. Daran scheitert, glaube ich, auch oft die Vermittlung von großen Hunden. Denn auch ein sehr gemütlicher, braver, leinenführiger Hund kann unvermittelt losstarten. Und ein 50kg Hund, der nur ein wenig zieht, ist körperlich eine Herausforderung.
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

Martina68

Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
Ich hatte jahrelang einen Dackel nur immer als Urlaubsgast betreut, hatte dann vor meiner Pflegestellen Arbeit für ATN als eigene Hunde nacheinander zwei Schäferhündinnen (die erste 6jährig, die zweite 12jährig aus dem Wr. Tierheim geholt, da mir Katzenfreundlichkeit wichtig war), bin nun seit 2010 Pflegestelle für ATN und um Erfahrung von 75 Pflegehunden unterschiedlichster Rassen bzw. Rassenmischungen, Größen und Alter reicher. ZB was das Bellen angeht, finde ich, sind größere Hunde deutlich angenehmer als kleine.
Ich hatte mir also als ersten eigenen Hund weder  einen Welpen noch einen Junghund geholt. Bei erwachsenen bzw. etwas älteren Hunden (über zwei bis drei Jahre) weiß man halt genau, was man bekommt. Da ändert sich am Charakter nicht mehr viel. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Hund, der neu ins Haus|Wohnung kommt, die erste Zeit sich eher zurückhält und abwartet. Wie er dann tatsächlich ist, sieht man erst nach einigen Tagen bis ca. zwei Monaten Ein Hund ist ein Lebewesen, das Zeit und Geduld braucht. Gerade Welpen und Junghunde brauchen sehr, sehr viel davon, das lässt sich oft neben Beruf und Familie nicht so einfach aufbringen und wird leider häufig unterschätzt.
Man sollte sich vorher gut überlegen, was man mit dem Hund machen will und wieviel Zeit man für einen Hund hat.
Wenn ein Hund zu einem bereits vorhandenen Hund dazukommt, braucht es Zeit, bis sie sich aneinander gewöhnt haben. Hunde, die sich anfangs anknurren oder Ärgeres miteinander anstellen, können nach einigen Wochen die besten Freunde sein, wenn man mit ihnen Geduld hat.
Ich habe noch nie einen Hund am Tag seiner Ankunft gebadet. Wenn es dringendst nötig war, vielleicht mit feuchtem Küchenpapier vorsichtig das Gröbste entfernt. Dann aber dem Wuffi, wenn man ihn nicht kennt, Zeit lassen und ihn nicht gleich mit Pflegen wollen|müssen überfallen. Man verhindert damit, dass er vielleicht schnappt.
Einem Hund, der normalerweise stubenrein ist, können trotzdem in der ersten Zeit aufgrund von Nervosität oder Unsicherheit oder durch die Futterumstellung in der neuen Umgebung Hoppalas passieren. Auch bei Krankheit kann was daneben gehen oder der Hund verträgt zB Autofahren nicht. Dem sollte man sich bewusst sein.
Die ersten Spaziergänge unternehme ich üblicherweise in doppelter Sicherung des Hundes (Leine(n) an Halsband und Brustgeschirr befestigt), bis man weiß, wie er draußen reagiert.
Als Gartenbesitzer bitte vor Einzug des Hundes genauestens prüfen, ob die Zaunhöhe für den gewünschten Hund ausreicht und ob der Zaun absolut dicht ist. Hunde sind sehr erfinderisch im Auffinden von Schlupflöchern. Auch würde ich einen neuen Hund in der Eingewöhnungsphase nicht alleine im Garten lassen.


LG Martina & Jakob & Moritz und diverse zwei- und vierbeinige tierische Mitbewohner