Wie geht's Lea (Nanu)

Begonnen von chrilea, 22.05.2009 - 00:08

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

chrilea

Wie geht es Lea/Nanu?

Neusiedl/See, 14.04.2009:

In den letzten drei Wochen hat sie ein völlig neues Leben kennengelernt.
Bei unseren Spaziergängen am Weg durch's Schilf ist sie in eine schier unbewältigbare Flut an Gerüchen eingetaucht. Sie hüpft und springt wie ein Baby (passend zur ihrem Aussehen – niemand glaubt, dass sie erwachsen ist), dann will sie im Unterholz den Gerüchen folgen – ohne Leine wär sie am ersten Tag schon weg gewesen!
Völlig außer Rand und Band gerät sie, wenn Wildenten in aller Seelenruhe im Tümpel neben ihr baden – dann kann ich nur beten, dass die Leine nicht reißt! So neu und faszinierend ist das alles, dass sie völlig vergisst, ihre Geschäfte zu erledigen. - Das ist ein Problem für sich!

Anscheinend hat sie in ihrem früheren Leben alles so lange zurückgehalten, wie es nur irgend ging, sodass sie auch jetzt die ,,gute Gelegenheit" nicht erkennt! Nur mit ,,dem großen Ziel" vor Augen bringen wir die Ausdauer auf, so viele Runden zu drehen, bis sie endlich das Nötigste erledigt hat. Trotzdem passieren ihr manchmal in der Wohnung kleinere oder größere Freuden- oder Angst-Lackerl – letztere vor allem bei den Männern der Familie. Sie bemühen sich zwar sehr um einen sanften Ton, aber trotzdem werden sie fallweise noch jetzt verbellt.
Auf Anraten der Tierärztin bekommt sie seit ein paar Tagen 3 x täglich die Bachblüten-Notfall-Tropfen, und die dürften jetzt allmählich Wirkung zeigen. Gestern und heute hat sie erstmals mehrere Lackerl bei einem Spaziergang gemacht, und das nicht erst nach einer halben Stunde!

Ansonsten ist die brav und artig. Sie ist freundlich zu vorbeikommenden Hunden und Radfahrern, akzeptiert, dass sie nicht ins Bett und auf die Bank darf, und kommt oder schaut fragend zum Frauchen, wenn ihr etwas nicht geheuer ist. Kraulen und streicheln lässt sie sich liebend gern und kommt sich ihre Streicheleinheiten oftmals holen. Nur küssen (schlecken) tut sie nicht, was uns sehr angenehm ist. Dem Bürsten gibt sie sich reglos hin, fast hört man sie schnurren – nur ist sie ja keine Katze!

Beim Fressen erlebt sie ebenso ihre ,,Wunder": sie muss nicht mehr ein paar möglichst große Brocken schnappen und in Sicherheit bringen oder runterschlucken (halber Hühnerhals!), sondern kann ungestört fressen. Ist der Großteil fertig, läuft sie schnell eine Kontrollrunde, dann geht sie nochmals zurück und putzt alles fein säuberlich aus.
Sie bekommt ja auch leckeres Hühnerklein mit Leber, Reis und Gemüse, dazu einen Schuss Leinöl für seidiges Fell. Dafür lässt sie sich anstandslos beim Essen die Ohren hochbinden, damit wir sie nicht ständig waschen müssen.

Die Haupt-Impfungen sind erledigt, Zecken-Borreliose haben wir angefangen, weil wir täglich 1-2 Zecken von ihr ,,pflücken".

Bei diesem herrlichen Wetter lernt sie auch den Garten kennen und schätzen. Wir wollen sie dort noch nicht unbeaufsichtigt allein lassen, da der Zaun wohl für unsere etwas größere und auch ruhigere Bella ,,dicht" war – aber in früheren Zeiten ist auch sie uns manchmal entwischt. Und wozu die kleinere Lea im Jagdfieber fähig wäre, das wollen wir nicht ausprobieren!
Also lernt sie ihn ,,in kleinen Dosen" kennen – bekommt bei ,,Lea – hier!" ihre Naschis und liegt neben mir im Gras, während ich die Sonne genieße. Und sie wird sich dabei hoffentlich an die ,,Düfte des Lebens" gewöhnen und nicht bei jedem Vogel in Extase verfallen.

Abgesehen davon, dass sie manchmal weinen muss, wenn Frauchen einkaufen oder im Büro ist, macht sie einen absolut lustigen, lebensfrohen Eindruck, und ich hoffe, dass sie mit uns genau so glücklich ist, wie wir mit ihr.



21.05.2009:

Lea hat eine schwere Prüfung gemeistert: unseren 10-tägigen Urlaub konnten wir nach ihrer Ankunft nicht absagen, mitnehmen am Motorrad ging nicht, also mussten wir uns trennen und Lea kam zu ,,Tante Anneliese". Strategisch geplant und mit mehreren Besuchen auf das neue Zwischenquartier vorbereitet, fühlte sie sich dort ganz wohl, nur konnte sie begreiflicherweise Tante Anneliese keine Sekunde aus den Augen lassen und spielte Bodyguard. Zu allem Überdruss wurde sie auch noch läufig – damit hätte ich erst in einem halben Jahr gerechnet! Egal, bisher ist nichts passiert, dank unserer Verschleierungstaktik: bis zum – und vom - nächsten allgemein beliebten ,,Pinkelbaum" tragen, dann gibt es keine Spur zu unserem Haus. Und da sie ja im Garten nichts macht, ist dieser auch nicht verräterisch markiert.

Jedenfalls hat sie jetzt die Erfahrung gemacht, dass ihr Frauchen IMMER wieder zurückkommt, auch wenn es einmal lange dauert. Und diesbezüglich hat sie wirklich schon große Fortschritte gemacht (die durch die Abwesenheit nur einen ganz kurz unterbrochen wurden): wenn ich weggehe, steht sie nicht mehr panisch bei der Tür und will mit. Ich geb ihr den Abschiedsknochen zu ihrem Körbchen, erkläre ihr, dass sie hier das Haus hüten soll, während ich ins Büro gehe, und dass ich sie NIE im Stich lasse. Und meistens bleibt sie dann im Körbchen – von dort kann sie ja auch sehr gut den ganzen Garten samt Tor überblicken.

Die Läufigkeit hat auch ihre guten Seiten: sie macht viel eifriger ihre Lackerln! Ebenso eifrig wird sie dafür gelobt, und die Gassi-Situation ist viel entspannter. Nachdem auch Tante Anneliese fleißig mit ihr geübt hat, beherrscht sie ,,halt – Straße" und ,,am Rand bleiben" (am Radweg) schon ganz gut. Zu Hause dann klappt ,,sitz" und ,,Platz" - nur ein Problem gibt es noch: Herrchen und Sohn werden immer noch fallweise verbellt! Und wenn sie noch so zuckersüße Stimmen machen und noch so angenehm streicheln oder bürsten – bei nächster Gelegenheit sind sie wieder Feinde! Da müssen schon sehr böse Erfahrungen tief eingegraben sein, dass sie diesen ,,Lämmern" noch immer nicht ganz vertraut. Aber wir alle arbeiten daran!

Jedenfalls ist und bleibt sie unser süßes Püppchen, lieb und anschmiegsam, und wir hoffen, dass wir sie etwaige Alpträume aus der Vergangenheit bald vergessen lassen können.

India

hello


ich freu mich dass es lea gut geht..die kleine ist ja wunderhübsch geworden.

danke nochmal

Eisprinzessin

einfach schön zu lesen, wie sich die kleine schön langsam an ein normales leben gewöhnt. und mit geduld u. spucke wird sie auch die 2 herrln in der familie irgendwann nicht mehr fürchten und kann ihr neues leben endlich genießen.  :O
Alice

Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken

chrilea

Lea taut auf.....
und zeigt immer neue Facetten!
Nachdem sie sich einerseits sehr viel gekratzt hat und andererseits nach dem Spazierengehen außer Atem war, habe ich voll sorge die Tierärztin aufgesucht (Lea's Vorgängerin Bella hatte ein massives Herz-Problem). Die hat mir aber vorgeschlagen, Lea ganz einfach zu scheren - dann kann man sie besser bürsten, und es ist ihr auch nicht so heiß. Das hat gut 2 Stunden gedauert, dann war wir alle miteinander fix und fertig. Ich habe mich an den Anblick meiner "nackten" Kleinen bis jetzt nicht gewöhnt...

Am nächsten Tag ist sie noch quirliger als sonst herumgehüpft - typisch "befreit". Und diese "Befreiung" hat sie so ziemlich auf alle Lebensbereiche ausgedehnt: hinaufhüpfen, wo sie nicht soll, Papierkörbe umwerfen und darin stöbern, Schuhe verschleppen, und was man sich sonst noch an "harmlosen" Unartigkeiten vorstellen kann. Auch ein unvorsichtig auf dem Couchtisch abgestelltes Menschen-Mittagessen hat ihr sehr gemundet!
So wird unsere Konsequenz gefordert, aber immerhin hält sie es jetzt schon aus, wenn man sie in entschlosserem Ton zurechtweist - das hat ja früher zu Schrecklackerln oder Davonlaufen geführt.
Irgendwie denke ich aber, dass das auch eine gesunde Entwicklung ist, denn offensichtlich "kuscht" sie nicht mehr vor lauter Angst,  sondern hat immerhin schon genug Vertrauen in sich selbst und in uns, um die Grenzen auszuloten. Eine Art Pubertät...

Andererseits funktionieren unsere kleinen Übungen / Kommandos  schon sehr gut, und das ist sehr erfreulich und zeigt, dass unser Weg richtig ist.
Das Leben mit Lea bleibt interessant und abwechslungsreich - am schönsten sind nach wie vor die Bürst- und Kuschelstunden....

Lilli

Hallo Christine,
schaut ja aus, als hättest du ein erwachsenes Baby zu Hause:-)

Auch Dorli ist wieder jung geworden, auch sie muss die große Welt erschnuffeln und entdecken, die beiden haben scheinbar einen großen Nachholbedarf.

Meine Spaniel fressen übrigens aus einem Langohrnapf, das erspart den "Roßschwanz" :D

GlG
Lilli

chrilea

Hallo Lilli,

Ist Dorli dann zu der Dame gekommen, oder ist sie noch bei Euch?
Ich denke immer noch an sie, wenn ich eine kleine schwarze Langhaarige sehe....
Aber wir sind ja sowieso  mit Lea voll ausgelastet - vor allem die Männer .

Finde es übrigens toll, dass Du es neben all den Zwergis noch schaffst, unser Tagebuch zu lesen!

Glg
Christine

Habs übrigens zusammengebracht, noch 2 Fotos von Lea reinzubringen:
das eine, wo sie "Cousin" Stevie kennenlernt, das andere "Lea in Action"

chrilea

Im Herbst hat Lea Korsika bereist und souverän alle Hürden gemeistert.
Die fremden Hunde wurden freundlich angewedelt und waren entwaffnet - vielleicht haben sie ein paar Flöhe übergeben ...
Das Meer muss nicht unbedingt sein (übrigens ist auch der Neusiedler See keine große Sache - da dürften ein paar Spaniel-Gene abhanden gekommen sein - aber umso besser! Springt sie wenigstens nicht unverhofft vom Boot!).
Aber Reisen im Campingbus ist gut, man hat immer sein Zuhause dabei und kann notfalls auch alleine bleiben, wenn die Restaurants keine Hundis haben wollen... Und wenn man dafür sonst immer beim Frauli sein kann, ist das Spitze!

In Tirol im Winter  gehen die Uhren anders - da waren im Haus 2 Ungustlerinnen:
1. Rikki: herrische verwöhnte Prinzessin, aber immerhin mit normalen Hunde-Sozial-Gehabe.
2. Lilli: gestörte aufgegriffene Streunerin in viel zu sanfter Hand: attakiert ALLE Hunde! Aber mit freundlichem Wedeln kann man zu guter Letzt auch neben ihr her trotten, ohne sich zu zerfleischen...
Immerhin hat Lea  bei diesen beiden gezeigt, dass sie sogar Zähne fletschen und sich wehren kann! (nur leider sind die Gegnerinnen doppelt so groß...)

Die "normalen" Typen auf der Promenade wurden deshalb anfänglich zögernd begrüßt, aber mit dem für Lea  normalen freundlichen Wedeln kommt man schließlich überall gut an!
Der Schnee ist mittelprächtig, blöd sind die Schneekugeln, die sich beim Stapfen durch den Tiefschnee an den Pfoten- und Bauchhaaren bilden.

Für uns Menschen ist es wunderbar, so ein umgängliches Püppchen zu haben! Sie ist zu allen lieb - besonders zum Frauchen - aber auch Herrchen wird fast nicht mehr verbellt und meistens fröhlich wedelnd und springend begrüßt.

WIR LIEBEN LEA!
Wenn man sicher wüsste, WIE süss es ist, könnte man fast an ein Geschwisterchen denken! (z.B. der arme Nabucco).  Aber erst muss sich Lea noch mehr "konsolidieren", und außerdem die Urlaubszeit vorbeigehen!

chrilea

Franziska

Oh herrlich  :tongue:  :verliebt:
Das ist dann ja wohl eine rundum tolle Happy-End-Liebesgeschichte, die kleine süße Maus sieht jedenfalls auf den Bilder seeeehr zufrieden und einfach nur lieb aus.
Freu mich für Euch dass Ihr so glücklich seid!!
Und wenn dann noch irgendwann ein weiterer Sonnenschein dazu kommen darf... noch schöner  :)
"Tiere sind meine Freunde, und Freunde esse ich nicht" (George Bernhard Shaw)