Hund an kleine Katze gewöhnen

Begonnen von 6ermami, 03.09.2011 - 00:07

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6ermami

Hallo
Linda ist ja jetzt seit längerem bei uns und ihre Eifersucht wird besser, insbesondere weil wir ihr auch zeigen "keine Chance, die Katzen sind hier auch da, sie bleiben da und kriegen auch ihre Krauleinheiten".

Das Problem ist unsere Babykatze Daisy - sie ist ja bei dem Wetter noch draußen und war auch draußen, als Linda kam. Linda (der Hund) bellt und verjagt sie, aber es wird kühler und Daisy will halt auch wieder hinein. Meist aber entwischt uns Daisy sofort, wenn Linda in der Nähe ist, d.h. wir haben da keine Schnitte, wie man so sagt.Sie ist auch so klein, wenn sie in der Wohnung ist, versteckt sie sich sofort unter einem Sessel usw, knurrt und Linda bellt wie verrückt.
Hat jemand, der Katzen und Hunde hat, vielleicht Erfahrung darin, wie man vor geht, wenn eine neue Katze dazukommt? Sollten wir eine neue Katze aufnehmen, dann ist es ja das gleiche Lied - wie bringt man dem Hund bei, dass die Katze dazugehört, zumal sie sich ja anfangs nicht kraulen usw. lassen wird. Und wie zeigt man dem Hund, abseits des üblichen "nein" rufen (was letztendlich bei ihr kaum Wirkung zeigt in einem solchen Moment, ein "hierher" auch nicht, das ignoriert sie), dass er die Katze _nicth jagen_ darf?

Für Erfahrungsaustausch wäre ich dankbar, denn so ist es natürlich blöd.

ksc2113

Ich kann nur aus Erfahrung berichten (wobei die Katzen vorher hier wohnten):
Die Katzen dürfen Plätze okkupieren (Tisch, Sessel, Wäschetrockner ...), die der Hund nicht betreten darf/kann.
Umgekehrt hat Balou seine Box und da darf keine Katze hinein. (die liegen jetzt immer oben d'rauf  :rolleyes:)
-> Somit hat jedes Tier eine stressfreie Zone und taugt sich, dass es etwas darf, was der andere net darf!

Wenn das Nein beim Jagen nicht wirkt, dann mußt du dich so interessant machen, dass er lieber zu dir kommt als zu jagen. Dh Leckerli oder Spielzeug. Wir trainieren das beim Spaziergehen, damit auch mal ein Hase vorbeilaufen kann und Balou nicht auf nimmerwiedersehen weg ist ....

Edit: Gestalte die Zeit mit dir abwechslungsreich und spannend (Spaziergehen mit Leckerli-Suchen, über Baumstämme kraxeln, Spiezeug werfen oder mit Seil Ziehspiele machen etc.). Das fördert die Bindung und garantiert dir Linda's Aufmerksamkeit!
Karin mit Cleo, Nikki & Balou

Es gibt Menschen, die verändern die Welt kraft ihrer Argumente,während die Katze einfach dösend daliegt, und ganz langsam verändert sich die Welt, eigens zu ihrer Behaglichkeit und Bequemlichkeit.(A. & I. Dodd)

ilka2191

Glaube da ist auch sehr viel Konsequenz notwendig, Linda muss einfach kapieren, dass sie gewisse Sachen nicht darf (aber wie du schreibst, ihr arbeitet eh daran, u. es wird schon besser). Bin nicht soo der Hundekenner, glaube aber schon, dass Linda wissen sollte, dass ein Babykatzi (u. natürlich  auch die erwachsenen Miezis) auch bei dir/euch wohnen u. in Ruhe gelassen werden wollen! Es sollte vor allem auch funktionieren, wenn Linda mal mit den Samtpfoten allein ist.  :O

Der Herbst steht vor der Tür u. bald der Winter, da werden auch  die Miezis wieder beim warmen Ofen liegen wollen. Denk daran, dass für die Miezis Linda ein "Eindringling" in ihrem Revier ist, den sie sicher akzeptieren werden, wenn er sich entsprechend verhält.

Vl. kann dir/euch Andrea od. ein Hundetrainer da Tipps geben? Linda ist/war ja an sich katzenverträglich, schätze sie testet nur ihre Grenzen aus, u. die sollten ihr mit Konsequenz deutlich gezeigt werden, im Sinne der Harmonie für alle Seiten!

Dodo13

Als Louis damals zu mir gekommen is, hatte er auch extreme Angst vor den Hunden.
Die Hunde (hauptsächlich Keyla) wollte ständig zu ihm.
Ich hab Louis oft auf den Schoß genommen und wenn Keyla angekommen is, hab ich immer Louis und sie gleichzeitig gestreichelt und ganz ruhig gesagt 'lieb sein' (ein Kommando bei dem Keyla sofort weiß, daß sie sanft zu den Katzen oder anderen Tieren, sein soll) und als Louis nach ein paar Tagen gemerkt hat, daß Keyla und die anderen Hunde ihm nix machen hat er sich richtig mit ihnen angefreundet.

Muss dazu sagen, daß ich aber generell mit meinen Hunden und Katzen ein wahnsinns Glück hab, daß sich alle so gut verstehen.


Ob diese Methode bei dir auch funktioniert, kann ich natürlich nicht sagen.

6ermami

ZitatOriginal von ilka2191

Vl. kann dir/euch Andrea od. ein Hundetrainer da Tipps geben? Linda ist/war ja an sich katzenverträglich, schätze sie testet nur ihre Grenzen aus, u. die sollten ihr mit Konsequenz deutlich gezeigt werden, im Sinne der Harmonie für alle Seiten!

Andrea ist da sowieso ein Goldstück, was das angeht, aber:
soweit ich das verstanden habe, ist sie Pflegestelle für Hunde, d.h. bei ihr sind keine Katzen.
Sie hat zwar dann mal geschaut, wie Linda reagiert, wenn sie auf eine Katze trifft, aber:
die war nicht in ihrem Territorium, da gab es keine große Jagdfläche (Rasen) usw.

Andrea sagt auch, dass Linda sehr eifersüchtig ist - sie war halt das Ein und Alles für die bisherigen Besitzer, es gab dauernd Leckereien usw. und jetzt musste sie sich erst bei Andrea schon das Frauchen mit einem anderen Hund teilen und hier muss sie plötzlich mit etlichen Katzen teilen.
Dazu kommt, dass sie nicht viel fressen darf sondern abnehmen muss und die Katzen schon reinhauen, das verstärkt natürlich die Eifersucht.

Bei den Katzen, die sehr zutraulich sind und die auch eher "keck" sind, hat sich vieles mittlerweile gegeben, da weiß Linda, dass sie "keine Schnitte" hat. Banjo springt halt über sie drüber aufs Bett, Maxi täuscht links an und geht rechts vorbei und Mickey z.B. ist eher stoisch. Donny ist sehr frech und stubst mal gegen ihre Nase usw. und lässt sich zwar nicht weiter schrecken, aber er hält Abstand zum Bett bisher (schade).

Bei Daisy kommt vieles zusammen. Sie ist sehr klein, sie war fast nur draußen und da sie auch vor Linda Angst hat, ist sie bei deren Anblick immer gleich weggelaufen und Linda jagt ihr dann nach, ich glaube, manchmal auch eher als Spiel. Ocer vielleicht versteht sie auch noch nicht, dass Daisy dazugehört. Dadurch, dass Daisy so schwer zu fassen ist zur Zeit, ist das aber schwierig, Linda dies beizubringen. Bei Midi z.B. haben wir sie mit hochgehoben, quasi vorgestellt, dann ein Handtuch genommen und erst sie, dann Linda abgeschrubbelt und dann die beiden mit dem Handtuch.

Aber es wird hoffentlich noch werden.

Momentan glaube ich, dass Linda auch extrem Grenzen austestet - egal ob beim Gassigehen, wo sie prinzipiell bei _jedem_ Grasbüschel anhalten will, wo sie unbedingt immer zur anderen Seite gehen will als sie soll usw.
Oder eben auch zuhause, wenn sie losrennt im Garten und wir rufen "Linda, hierher" und dann ja so neben uns zeigen - sie merkt schon am Tonfall "da habe ich was falsch gemacht", aber sie will anscheinend wirklich sehen, wie weit sie gehen kann.

Tina 1973

Wenn ihr soweit seid, empfehle ich euch eine an Hunde gewöhnte, sehr zugängliche Katze zu nehmen.
:katze:                                                                     Tina 0664/918 32 36

6ermami

ZitatOriginal von Tina 1973
Wenn ihr soweit seid, empfehle ich euch eine an Hunde gewöhnte, sehr zugängliche Katze zu nehmen.

Danke - ja, da müssen wir schon aufpassen.

6ermami

ZitatOriginal von ksc2113

Wenn das Nein beim Jagen nicht wirkt, dann mußt du dich so interessant machen, dass er lieber zu dir kommt als zu jagen. Dh Leckerli oder Spielzeug. Wir trainieren das beim Spaziergehen, damit auch mal ein Hase vorbeilaufen kann und Balou nicht auf nimmerwiedersehen weg ist ....!

Das werden wir wohl auch machen müssen.
Interessant ist, dass sie manche Katzen nie jagt.
Aber bei Midi und ganz besonders bei Daisy, da ist es so ein "kleine Katze, vorher nicht da gewesen, das ist ein Fremdling". Sie jagt auch nicht im Sinne von "Beute", sondern sie rennt hinterher, bellt und verscheucht sie eher.

Martina68

Der Rütter (Sendung "Der Hundeprofi" auf Vox) machte folgendes, was auch bei anderen nicht erlaubten Verhaltensweisen des Hundes helfen kann:
Er nahm eine kleine Kunststoffflasche (0,5l) füllte diese mit ein paar Schrauben, Muttern oder dergleichen (muss jedenfalls scheppern) und schraubte diese zu.
Wenn der Hund also ein nicht erwünschtes Verhalten startete, also in dem Fall hinter der Katze herprescht, schleuderte er die Flasche Richtung Hund, aber nicht unbedingt auf den Hund, d.h. Hund tat - Flasche flog. Der richtige  Zeitpunkt (Überraschungsmoment/Schrecksekunde) war ganz wichtig, nicht erst wenn der Hund schon eine Zeit lang gelaufen ist. Nach dem zweiten Mal, reichte es schon, wenn er damit nur schepperte. Pro Mal immer weniger scheppern bis ganz aus. Im TV hat das, natürlich muss man  Zeit haben, das zu üben, manchmal dauert's auch länger, gut funktioniert. Es wird auch nicht bei jedem Hund gehen.
Bei meinem Spaniel z.B. ging's nicht, der jagte Katzen munter weiter, und bellte mich an, was ich mir da wohl erlauben würde.
LG Martina & Jakob & Moritz und diverse zwei- und vierbeinige tierische Mitbewohner

Claudi

Aber ich weiß nicht ob das im Fall der Katze gut ist. Ich mein jetzt für die Katze.
Wenn der Hund hinter ihr her ist und dann kommt noch der Lärm der Flasche dann ist für die Katze wahrscheinlich für alle Zeit das Thema Hund erledigt  ;)