Mehrhundehaltung

Begonnen von - Sabine -, 19.04.2012 - 12:04

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

- Sabine -

Habt Ihr Lust, zusammenzutragen, was bei Mehrhundehaltung wichtig ist, wie die Integration von neuen Hunden am besten läuft, was man bei Problemen tun kann, wie das mit der Rudelordnung ist, welche Rassen zusammen passen und welcher eher nicht etc... ..

Ich erlebe immer wieder, dass da viele Fragen auftauchen und man gesammelt eigentlich nichts findet. Und hier im Forum gibt es sicher viel Erfahrung mit Mehrhundehaltung  :O

dragonfly

jaaaaaaaaaaaaa :D
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

Goofy

:dafuer:

Kann ja sein, dass einem mal noch so einer über den Weg läuft oder einen findet, bevor man ihn verloren hat. :D

Giovanna

Yep, bin dabei! :D Hab zwar grad nur 4, aber sind doch MEHR als einer.. Und da war ja schon ein reges Kommen und Gehen seit September..
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!
(Lakota)

- Sabine -

Prima  :O

Wollen wir mit funktionierenden Gruppenzusammenstellungen und -größen anfangen?

Bei mir hat sich über die Jahre eine Gruppengröße von 4-6 als optimal und am wenigsten konfliktträchtig herausgestellt, ich halte allerdings überwiegend territorial veranlagte Hunde.

Die Kombination territorialer mit nicht-territorialen birgt Sprengstoff, vor allem, wenn der neue nicht-territorial ist: Der latscht mit seinem distanzlosen Benehmen den alten permanent auf die Füße und weiß es nicht mal.

Von den Geschlechtern her passen eine Hündin und mehrere Rüden ganz gut zusammen, bei laiuter Rüden wirds manchmal laut, aber in der Regel machen die viel Wirbel um nichts und sind mehr die "Showpeople" - ist die Show vorbei, ist auch alles wieder gut.

Anders bei den Hündinnen. Da ist es recht schwer bzw. geht bei sehr territorialen auch manchmal gar nicht, eine neue zu integrieren. Und: Wenn die sich in die Wolle kriegen, dann ist es nicht laut, dafür aber blutig.

Ich denke, dass es auch genetisch ein Stück weit verankert ist, dass ich Rüden besser vetragen als Hündinnen, da die a) auch oft in Jungesellenverbänden leben, bevor sie eine eigene Familie gründen (können) und b) Fluktuation da per se vorgegeben ist. Während Hündinnen in der Regel in einem Verband verbleiben und sich ggf, höchstens einen neuen Rüden suchen, aber keine neuen "Damen".

dragonfly

für ein entspanntes leben (für mich) finde ich drei hunde otimal, das hat sich sehr gut bewährt. aber irgendwie werdens gerne vier, das geht sehr schnell 8o und jetzt hab ichs geschafft sechs hunde zu beherbergen, das ist echt a "hockn", find ich. da gibts so viel verschiedene bedürfnisse und was ich am anstrengensten find, ist, dass manche hunde  sehr an mir "picken". manche brauchen einfach mehr nähe und dann streiten sie sich gerne um den nächsten platz bei mir. derzeit eher die rüden als die mädels. bis auf meine schäfermixjunghündin, die ist recht eifersüchtig. die kleineren hunde (maltesermixe) hab ich räumlich von den großen getrennt, damit da zwischendurch ruhe einkehrt. sie leben in der küche, das ist natürlich ein privileg, da man dort nahe an den "jagdabfällen" ist. ich hab zwar einen garten, kann sie aus "lärmschutzgründen" aber nicht lange unbeaufsichtigt draussen lassen.
schlafen tun sie alle bei mir im bett (pschscht....nicht weitersagen;), also die, die wollen. da haben sie eine ganz eigene ordnung, ist richtig interessant zu beobachten. die kleinen frieren, die sind unter der bettdecke. mein haushund baczi teilt sich die allernächsten plätze ganz brüderlich mit quentin, dem pflegehund. vorher knurren sie sich noch bissi an um klar zu machen, wer wo liegen darf, anschliessend wird wild gekuschelt. die mädels ringeln sich eher seitlich und meine haushündin mira weicht öfters aufs sofa aus, die mag das gedrängel nicht so.

ich finde es absolut spannend hunde im rudel zu halten und sie zu beobachten, kann ich nur sagen.
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

Ich könnte den Stress mit einer Hundegruppe jetzt gar nicht so an der Größe festmachen: Ich hatte schon Dreiergruppen, die stressiger waren als 6er-Gruppen. Ich finde, es kommt mehr auf die "Passung" innerhalb der Gruppe an: Rassen-, Geschlechts-, Altersmischung plus Auslastungsgrad und Platzverhältnisse.

Ein Hund, der überhaupt nicht hier hin passte und jetzt da, wo er ist, ein absoluter Traumhundist, war ein Vizsla-Mix - der war viel zu aktiv und wollte viel zu viel von mir. Lauter große Herdenschutzhunde, die eh nur wachen wollen zur Auslastung hingegen, sind da weit einfacher zu halten.

Im Moment ist meine Hausgruppe hier absolut harmonisch - da ist es ein Vergnügen, das Rudelverhalten zu beobachten und zu schauen, wer macht mit wem was und wer darf mit wem was? Und dabei besteht die Gruppe aus zwei intakten Hündinnen, einem kastrierten Rüden und drei unkastrierten. Wobei ich bei Läufigkeiten nur einen Rüden separieren muss - die anderen würde die Hündin NIEMALS decken lassen. Die zweite Hündin denkt noch nicht mal ans sich decken lassen und die Große würde es auch noch nicht tolrieren, denke ich. Und da geht die Abweisung der Rüden ganz ruhig durch leises Grollen oder schlicht Aufstehen und "Kragen stellen" und dazwischen stellen (breitseitig) zwischen den Rüden und die Kleine.

Diese Gruppe besteht aber überwiegend aus Herdenschutzhunden, der eine nicht-HSH Rüde ist darin aufgewachsen, der andere ist ein halber Berner-Sennen, also auch ein Wachhund, auch wenn die Mama ein Cocker war und er auch so aussieht (allerdings in xxl). Die harmonieren vom Temperament und den Bedürfnissen.

su123

bei mir haben sie sich so angesammelt - jedes jahr einer mehr!
PAULA war die erste - sie hab ich mir ganz bewusst ausgesucht: klein, kurzhaarig, mädchen. 1 1/2 jahre waren wir zu zweit, deshalb spricht sie mit mir.
dann hab ich 3 vier wochen alte welpen übernommen - und nach 6 wochen brav auf gute plätze in der umgebung weitergegeben. aber durchs flyeraufhängen war meine adresse bekannt, und so stand eines tages eine frau vor der tür mit
NURI, 10 wöchiges wollknäuel mit starkem durchfall, der mich an der vorgegebenen allergie zweifeln lies. na gut, paula war eh fad nach den welpen, also blieb er.
im winter drauf taten mir die nirtahunde so leid, also ein pflegehund.
shorty, der sir,  blieb nur 1 woche, der nächste war
TOBI, sehr, sehr ängstlich, vor schnellen bewegungen,lauten geräuschen,männern und grossen hunden. er hat lange gebraucht zu vertrauen, hatte auch lange keine interessenten - und dann konnte ich ihn nicht mehr hergeben.
danach hatten wir noch 3 pflegehunde, die alle gute plätze gefunden haben.
meine 3 ergänzen sich sehr gut - mit nuri alleine wäre paula überfordert. die jungs tollen und balgen viel mehr.
jeder von ihnen hat kleine sonderregelungen (z.b. paula wird nicht angeleint, wenn wir zum auto gehen, weil sie dicht bei mir bleibt),die hauptregeln gelten für alle.
ich finde (diese)drei hunde für mich ideal - mehr gehen auf kosten von menschenkontakten.
su

dragonfly

ja, das kann ich nachvollziehen. drei sind gut "handlebar". 6 so wie jetzt sind für mich viel arbeit, ich gehe mit ihnen täglich spazieren und kann nicht alle auf einmal mitnehmen. um sitz und platz zu üben gibts richtige hundeschulstunden. da schnapp ich mir immer einen und übe in der küche oder im vorzimmer. und sie stecken sich halt auch gerne mit dem gebell an, wenn ihnen fad ist.
bei den pflegis weiß ich vorher nicht genau, ob sie auch wirklich super harmonieren. aber bis jetzt gabs erst einen, der sich mit meinem dackel nicht vertragen hat. den musste ich leider getrennt halten, sehr mühsam. ansonsten bin ich da vielleicht ein bisschen streng. wenn einer "zickt" halt ich immer einen vortrag (hundetrainer bitte das nicht lesen ;)) und erkläre, dass man sich hier im rudel einfügen muss, sonst gibts eben kein schönes, neues leben. bissi zanken dürfen sie ja, aber sonstige wilde raufereien will ich hier nicht mehr haben.
junghunde können manchmal ordentlich stress in ein rudel bringen, find ich. die sind so im sturm und drang und alle grenzen überschreiten, dass mich manchmal echt der stress packt und alle genervt sind.
aber im großen und ganzen find ich auch gemischtes alter im rudel gut. hatte nur noch keine sehr alten hunde dabei.
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

ZitatOriginal von dragonfly
junghunde können manchmal ordentlich stress in ein rudel bringen, find ich. die sind so im sturm und drang und alle grenzen überschreiten, dass mich manchmal echt der stress packt und alle genervt sind.

Ja - das fliegen durchaus mal sie Sachen durch die Wohnung, werden Kopfkissen erlegt, weil die Federn so schön fliegen und Palmen aus den Töpfen gegraben  :D EINEM fällt immer was ein  8)

dragonfly

ich finde frühling überhaupt sehr spannend im rudel. da erwachen die hundelebensgeister, dass einem manchmal ganz anders wird .... die kriegen so eine kraft. jetzt hatten wir ein paar spannende tage, da ein schlauer wicht eine lücke zum nachbarsgarten gefunden hat. ich hab diese nie gesehen, da  dort alles mit hecke verwuchert ist. ein paar tage hab ich nur hunde aus nachbarsgärten gefischt, gott, sehen die glücklich aus, wenn sie mal ausbüchsen dürfen ;) die sagen das doch tatsächlich weiter, wenn sie so eine möglichkeit gefunden haben :D
und neuerdings will uns immer ein nachbarshund besuchen, auch ein junger herdenschutzhundmix, der steht sich so auf junghündin jasmina. die ist kastriert, aber er ist ganz feuer und flamme. "bruno" steht einfach plötzlich im garten und will nicht mehr weg, einfach köstlich.
der darf aber nicht wirklich ins rudel, da ist der zweijährige bordercolliemix "quentin" sehr streng. er umrundet ihn immer mit aufgestelltem rückenhaar und knurrt ganz wild und drängt ihn von den hündinnen weg. da würds sicher mal eine rauferei geben, nehme ich mal an.
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

Also - meine werden munter, wenn es im Winter kalt wird  8) Bei Hitze oder plötzlichen warmen Temperaturen hälten sich die Aktivitäten in Grenzen. Aber das ist rassebedingt.

Schlittenhunde sind da ähnlich gelagert. Denen ist es im Sommer auch sehr schnell  zu warm. Apropos: Bei uns hat es vorgestern geregnet und es war saukalt, da hab ich einem Trainingswagen mit zwei Malamutes und einem deutlich in den späten 60igern stehenden Herren in der Bundlederhose und mit Filzhut auf dem Kopf plus Regencape beim Trainiern zugeschaut: Sowohl Mann wie Hunde machten einen absolut glücklichen, entspannten Eindruck, die Tiere waren in einem optimalen Trainingszustand. So kann man Hunde also auch auslasten  :) Die sind anschlißend mit ihrem Gefährt hier durch Kurgebiet, am Straßenrand bei gut Verkehr, um ans andere Ende zu kommen: Auch hier: Völlig entspannt, Hunde wie Mann  :)

Ich denke, Hütehunde oder Jagdhunde sind weit schwerer auszulasten als die Großen, die zwar gerne gehen und auch spielen wollen (untereinander, weniger bis gar nicht mit Menschen, sobald sie erwachsen sind). aber eben mit Mantrailing, Obedience, Agility, Apportieren etc. so gar nichts anfangen können. Denen mach ich mehr Spaß, wenn ich für "Hundefernsehen" auf dem Grundstück sorge: Hopsende Ziegen, Schafe mit Herdenleben, Fasane, die auf Besuch kommen, tobende Kinder, etc. ....

Führt man sie aber z.B. jagdlich, kann auch eine ganze Meute viel Spaß machen und ausgelastet sein.

Ich denke, schwierig und sehr herausfordernd für die Menschen wird es immer dann, wenn man den Hunden die ursprüngliche Beschäftigung, für die sie gezüchtet und selektiert wurden, nicht mehr bieten kann und Altenativen suchen und anbieten muss. Oder bei Toyhunden, die auf das Bedürfnis nach sehr engem Menschenkontakt hin gezüchtet wurden: Da tut man sich bei mehreren dann auch irgendwann schwer.

Weshalb ich persönlich von dem Spruch "so viele Hände wie Hunde" so pauschal nichts halte und ihn auch aus der Erfahrung nicht bestätigen kann. Im Gegenteil, die Hunde, die Schwierigkeiten machen, sind nicht selten die Hunde, denen im Leben ihres Besitzers eine zu große Rolle und zu viel Aufmerksamkeit zukommt (Kindersatz, Partnerersatz, einziges Hobby, Ausleben der eigenen Hypochondrie durch Projektion auf den Hund etc...)

Hunde, die arbeiten, keine 10 Decken und keine Straßhalsbänder haben (einnweig Polemik muss sein  ;) ), auch nie einen TA oder Hundefriseur sehen und letztendlich"einfach so" mitlaufen, sofern sie nicht grade arbeiten, sind meiner Erfahrung nach da weit ausgeglichener, fitter und gesünder.

dani599

ZitatOriginal von - Sabine -
Von den Geschlechtern her passen eine Hündin und mehrere Rüden ganz gut zusammen, bei laiuter Rüden wirds manchmal laut, aber in der Regel machen die viel Wirbel um nichts und sind mehr die "Showpeople" - ist die Show vorbei, ist auch alles wieder gut.

Anders bei den Hündinnen. Da ist es recht schwer bzw. geht bei sehr territorialen auch manchmal gar nicht, eine neue zu integrieren. Und: Wenn die sich in die Wolle kriegen, dann ist es nicht laut, dafür aber blutig.

Ich denke, dass es auch genetisch ein Stück weit verankert ist, dass ich Rüden besser vetragen als Hündinnen, da die a) auch oft in Jungesellenverbänden leben, bevor sie eine eigene Familie gründen (können) und b) Fluktuation da per se vorgegeben ist. Während Hündinnen in der Regel in einem Verband verbleiben und sich ggf, höchstens einen neuen Rüden suchen, aber keine neuen "Damen".

Das kann ich nicht bestätigen!

Bei uns funktioniert es bestens mit nur einem Rüden und 4 Weibchen. Die Weiberl kriegen sich nie in die Wolle und der Bub hat nur ein Problem wenn es um seine Ressourcen (Futter, Spielzeug) geht. ;)

Ich kann auch leider nicht wirklich erklären, wie ich neue Hunde integriere etc. - meist ist es aber so, dass es ca. 2-3 Monate dauert bis ein neuer Hund bei uns voll integriert und akzeptiert wird von den anderen (bis ich sie auch ohne Aufsicht zusammen lasse). Ich passe meist die ganze Zeit auf und beobachte jeden Hund, jedes Augenzwinkern, die Rutenhaltung und den Blick, generell die Körpersprache - merke ich, dass einer angespannt ist, entschärfe ich die Situation mit einem "Scht" - das reicht meist aus.

Für den Rudelzusammenhalt bringt es viel, wenn man mit allen Hunden gleichzeitig etwas unternimmt zb. Spazieren gehen - dadurch werden sie schneller ein Team wenn neue dazu kommen. :O

Evamaria

Ich bewundere euch, wenns mehr als drei sind finde ich es doch auch anstrengend!
Zu unseren Stammhunden gabs mal 2 Junghunde und dann noch 2 Welpen dazu, das war dann schon zum tief Durchatmen. An eine gemeinsame Hunderunde war da nicht zu denken!

Jetzt haben wir ja Nai-san mit ihren 8 Welpen, die sind jetzt 7 Wochen alt und es geht schon ziemlich drunter und drüber.
 
Die Kleinen finden uns Menschen jetzt schon viel interesanter, als die großen Hunde, wobei der Rüde, (der außerhalb des Hauses andere Rüden nur schätzt wenn sie nicht bellen) die Kleinen sehr interessant findet, er hat auch alle anderen Pflegis geliebt.
Unsere Hündin, die vor 2 Jahren selbst Welpen hatte (noch nicht bei uns) lehnt alle anderen Welpen ab, Nai-san ist ihr aber egal (Lisa ist ein Strassenhund aus Bosnien, der trächtig vom Besitzer verjagt wurde und den der dortige Hundefänger erst erwischte, als sie Welpen hatte, was aus denen geworde ist, haben wir nie erfahren. Lisa kam zwar schon kastriert, aber noch mit dickem Gesäuge und sehr abgemagert zu uns).

Nai-san hat zwar ein Problem mit Menschen und ihren eigenen Welpen, nicht aber mit unseren beiden Hunden. Sie fängt aber an am Gartenzaun den Pekinesen eines Spaziergängers zu verbellen, aber nur den, alle anderen Hund sind ihr egal.

Das Welpenrudel hat seine eigen Dynamik.
Da haben sich schon mit ca. 3 Wochen Freundschaften gebildet, die noch immer halten. Es zeigt sich, wer das Sagen hat, wer mit wem und wer gegen wen unterwegs ist.
Die einzelnen Charaktere sind ganz extrem unterschiedlich in ihrem Temperament.
Einer ist sehr empfindlich, und quietscht, wenn ihm seine Geschwister auch nur in die Nähe kommen, selbst haut er sich aber gerne auf schlafende Geschwister und er ist der Drittgrößte.
Eine absolut menschenbezogen Einzelgängerin haben wir auch dabei und wenn ich sonst nichts zu tun hätte, könnte ich ihnen den ganzen Tag zuschauen.
Es gibt mutige und sehr vorsichtige, laute und einen sehr ruhigen (Na ja, relativ:)
) Rüden.
Es macht sehr viel Freude, vorallem mir, weil ich nicht die ganze Arbeit habe, ich helfe nur beim Putzen und Decken waschen und nehme die Mami mit mir ins Büro,
da ist sie sehr brav und sie ist ja wirklich sehr, sehr klein.
Wir haben immer 2 Hunde gehabt, da hat immer einer vom anderen gelernt und hatte doch auch einen Hundespielpartner bei der Hand. Streit gab es nie, egal ob 2 Rüden oder Hündin und Rüde da waren.
Die beiden "großen" sind jetzt ca. 4 Jahre alt und kamen im Abstand von 2 Monaten zu uns, aus Nitra und von ACI, beide spielen nicht. Weder miteinander noch mit Balli, Stockerl oä. was meinen Mann anfänglich sehr irritiert hat.
Stormy der Rüde hat erst mit einem unserer Pflegemädis, einer begnadeten Ballspielerin zu spielen angefangen, doch das klingt für fremde Ohren wie ein Wolfsgeheule und er reißt das Maul auf, wuzelt sich am Boden und sabbert die Spielpartnerin nass, er schnappt aber nie hin, sondern behält den Fang immer offen. Schaut mörderisch aus und klingt sehr gefährlich, ist es aber nicht.
Ich habe mir vor diesem Experiment auch Tipps von Biologen und Tierbetreuern geholt die schon mit den Wolfsrudeln Erfahrungen gesammelt haben und der "Wolf" steht immer unter Beobachtung, aber er orientiert sich nur an mir und meiner Familie, so dass er recht gut zu handeln ist.
Zu den Welpen können die "großen" zwar hineinsehen, aber sie gehn nicht direkt ans Gitter, es sind ganz einfach zu viele und die kleine Meute ist auch sehr laut.
Die würden sich im Haufen auf die "großen" stürzen :D :D

So ferne wir es körperlich schaffen werden wir immer mindestens zwei große Hunde haben, die kleinen bleiben als PS-Kandidaten. Da wir auch in Wien Gassigehen müssen, zwar am Stadtrand, aber doch eben Stadt, muss diese Beschränkung bleiben.

lg

EvaMaria

- Sabine -

ZitatOriginal von dani599
Bei uns funktioniert es bestens mit nur einem Rüden und 4 Weibchen. Die Weiberl kriegen sich nie in die Wolle und der Bub hat nur ein Problem wenn es um seine Ressourcen (Futter, Spielzeug) geht. ;)

Das gibt es auch - ohne Frage. Ich habe ja auch eine Vierer-damengruppe am Hof. Es ist aber über die Jahre gesehen eher die Ausnahme, dass so was klappt und mit territorialen Hunde geht es meist gar nicht, außer die Damen sind verwandt, also ein gewachsener Familienverband.

2 bis 3 Monate als Integrationszeit kann ich bestätigen,  ist hier auch so. Ich händel das ähnlich wie Du.

Bei Welpen finde ich es total spannend zu beobachten, wie sehr sie sich nach etwa 5 Wochen beginnen, sich an anderen Hunden zu orientieren und wie dann immer mehr Rüden (in der Natur die Väter) eingebunden und von den Müttern auch aktiv aufgefordert werden, sich um die Welpen zu kümmern. Da wird dann wesentlich gröber gespielt als mit der Mama, es wird auch mal laut gequäkt, wenn sie zu sehr zugekniffen haben und eine auf die Mütze bekommen: Aber so wird z.B. die Beisshemmung erlernt.

Ich hab mal ein Sozialisationsprojekt begleitet: Es gab deutliche Unterschiede zwischen Welpen, die mit dem Vater (und anderen Erwachsenen) zusammen aufwuchsen und solchen, die ohne, nur mit der Mama aufwuchsen. Während es für die Prägung auf Menschen offensichlich reicht, wenn der Mensch sich täglich sehen lässt, etwas Zeit mit den Tieren verbringt und - wichtig! - von der Mama und den anderen freundliche/begeistert begrüßt wird. Da gab es keine Unterschiede zwischen Welpen, die im Haus mit rund-um-die-Uhr-Menschenkontakt und solchen, die nur zweitweise (das aber täglich und regelmäßig) Kontakt zu Menschen hatten.

dragonfly

also bei mir wird zuerst mal gemobbt, wenn ein neuer hund zum rudel stösst. drum verbringt der neue den ersten abend meist separiert. am nächsten tag werden die hunde zusammengeführt, aber langsam, nicht alle auf einmal. zuerst dürfen die haushunde den neuen inspizieren, dann die pflegis. mira, die haushündin keift die mädels zuerst mal an, je nach größe. mit großen hündinnen schließt sie lieber gleich mal einen art burgfrieden. hausdackel "baczi" kann recht streng sein mit rüden, aber prinzipiell freut er sich über neue spielgefährten. nach ein paar tagen ist das neue rudel wieder vereint (in der regel). sie leben einfach gemeinsam, da gibts keine probleme. ich habe aber meistens hunde bis max 3 jahre. vielleicht ists da noch leichter. manchmal stossen auch ferienhunde dazu, sofern die verträglich sind, gabs bis jetzt auch keine probleme. ein einziger pflegi musste dauerhaft separiert werden, da er meinem hausdackel den rang streitig machen wollte. und sowas lässt sich ein echter dackel sicherlich nicht gefallen, also gabs eine böse rauferei, unendlich viel blut, tä-noteinsatz, druckverband, mir war stundenlang schlecht, ächz...
das ging einfach nicht, der war auch schon 7 jahre alt, ein ehemaliger kettenhund.
aber sonst klappt das rudeln sehr gut hier, muss ich sagen. wobei ich von nitra halt auich immer super verträgliche hunde bekomme, die sind einfach bestens sozialisiert und mussten sich aus überlebensgründen immer vertragen.
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

Ja, hier wird der neue auch recht rigoros verjagt. Da alle meine Hunde sehr territorial veranlagt sind, dauert es an die zwei Wochen, bevor ein neuer sich frei bewegen darf. Territoriale Hunde wissen das aber und verhalten sich entsprechend defensiv. Nicht territoriale handeln sich dagegen schnell Schwierigkeiten ein, weshalb ich solche Hunde nicht mehr nehme. Es ist mir einfach zu viel Stress - für mich, aber auch für die Hunde.

Grundsätzlich ist es wesentlich einfacher, zwei neue zusammen in neue Räume zu setzen, als einen neuen in eine bestehende Gruppe zu integrieren, die eine bestimmtes Gebiet für sich beansprucht..

dragonfly

blöde frage, aber ich nehme an, bordercolliemixe gehören auch zu territorialen hunden ( oder nicht). quentin war jedenfalls extrem vorsichtig als er kam, er war ein meister im beschwichtigen und hätte sich nie mit einem hund hier angelegt. mittlerweile bewacht er das rudel recht gut, besonders die hündinnen.
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

ZitatOriginal von dragonfly
blöde frage, aber ich nehme an, bordercolliemixe gehören auch zu territorialen hunden ( oder nicht). quentin war jedenfalls extrem vorsichtig als er kam, er war ein meister im beschwichtigen und hätte sich nie mit einem hund hier angelegt. mittlerweile bewacht er das rudel recht gut, besonders die hündinnen.

Das hört sich nach der Beschreibung eines territorial veranlagten Hundes an. Ob Border Collies territorial sind, weiß ich jetzt nicht, hätte ich jetzt nicht vermutet - wobei Hunde ganz grundsätzlich territorial sind - ebenso wie Jäger. Aber es gibt eben welche, wo das mehr der Fall ist bzw. speziell herausgezüchtet wurde (wie bei den ganzen Wachhunden wie Herdenschutzhunde, Fila Brasileiro, die ganzen Hofhunde etc...) und andere, wo es kaum ausgeprägt ist (Beagle z.B. und auch alle Toy-Rassen).

Branca

ooh ja Hütehunde sind definitiv territorial veranlagt!Ich habe hier bei mir den krassen geensatz von Hüte/Hsg und Jagdhundmix und man sieht recht gut ,wie es abläuft wenn ein Pflegi dazustößt.ist er distanzlos und ein "Flummi" gibts gebrummel vom Grossen,und auch mal eine Zurechtweisung.er kann es GAR NICHT leiden wenn ihm ein andrer Hund zu nah auf die Pelle rückt.Mein aktueller Pflegi(Schäfer mit Australian Shepherd)ist da ebenso veranlagt,da wird wiederum mein Beaglemix angebrummt und verscheucht,mit meinem grossen versteht sie sich bestens,da wird einfach der gegenseitige Abstand und das"platzerl"respektiert.Unter meinen beiden Rüden funktionierts auch nur gut,weil mein Mojo eine Seele von Hund ist und eine Engelsgeduld hat.Mehr als gebrumme oder Klagelied kommt da nicht.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

- Sabine -

@Branca

Wachen die auch, wenn jemand Fremdes kommt, sprich: Sie verwehren den Zutritt und verscheuchen ggf.?

Branca

ich denke mal nicht so extrem wie Herdenschutzhunde,aber Besucher werden von meinen und den Hüte/Herdengebrauchshunden die ich so kenne schon mißtrauisch beäugt  und am Grundstück auch verbellt /gestellt.Es ist ja so,das es "den" Hütehund an sich kaum gibt,fast alle kontinentaleuropäischen Hüter sind Herdengebrauchshunde und werden/wurden vom Schäfer zum Hüten/treiben und bewachen gleichzeitig verwendet.Ob es nun die altdeutschen,Spanischen,französischen oder osteuropäischen Rassen sind,lediglich bei den Briten/Australiern ist der Schutztrieb weniger vorhanden.
Gibt ja auch da totale Unterschiede,ein Border z.B. kann Schafe kaum gescheit Furche treiben,ein Pon/Schafpudel/Briard verzweifelt vermutlich an der Pfercharbeit.Mit Territorialverhalten meine ich aber auch sowas wie in seinem"Revier",sprich Wohnung ,Garten und umgebende Strassen ganz anders auf Menschen/Hunde /Reize zu reagieren als wenn man irgendwo fremd ist.
So als Beispiel:Monty,mein Beaglemix  begrüßt alle Besucher freundlich ,würd auf der Strasse am liebsten in jedes offene Auto hüpfen und wedelt jeden an der ihn auch nur freundlich ansieht.
Mojo,mein ungarischer Hütehund  knurrt Besucher,die ihm suspekt erscheinen an,beobachtet sie ganz genau und unterzieht auch draussen in der nähreren Umgebung jeden ,der dicht vorbeigeht,einer"Gesichtskontrolle",man merkt genau wie er abschätzt,ob der/die /das eine Gefahr für das"Rudel"darstellt.Nur weil er mir vertraut hab ich das im Griff,am Anfang gab es da einige unschöne Szenen.Bin ich mit ihm in der Stadt unterwegs,zeigt er dieses Verhalten kaum,also schon ein Hinweis,das es territorial bedingt ist.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

VeganMilitance

wie ist es am besten einen neuen Hund zu integrieren? Also auf neutralen Boden das ist mal definitiv klar... also irgendwan wenn die Situation passt, möcht ich mir schon einen Zweithund dazuholen (sofern Kenai da zustimmt)... und da mein Rüde doch sehr wählerisch bei anderen Hunden ist, wäre ein Kennenlernen im vorhinein unumgänglich.

Aber angenommen man fährt mit dem eignen Hund nach Nitra, der eigene Hund - klarerweise - durch das Gebell und den Geruch der vielen Hunde selbst dann verunsichert und durch den Wind... man geht gemeinsamem mit den potentiellen neuen Rudelmitglied spazieren, es klappt ganz gut, weil der eigene grad selbst mit Reizen erschlagen,.... es wird beschlossen den anderen einzupacken - und zuhause dann der große Krach? halte ich gar nicht für so unwahrscheinlich, ... aber wie funktionierts wirklich am besten mit sozial schwierigen Hunden? (mein Rüde lebte schonmal mit einer Hündin meiner Mitbewohnerin zusammen...die kam auch nach Kenai dazu und es hat dann nach und nach ausgezeichnet funktioniert, da war aber das glück das die Dame damals läufig war, was uns die vorbesitzer nicht erzählt hatten...)
Kenai mein Seelenhund, für immer unvergessen 2006 - 2015

Nanuka (Zizsa) aus Lucenec

Raffaella

hi,

den ersten pflegi haben wir auch auf neutralem boden mit unseren bekanntgemacht und hatten echt stress, dass es dann zuhause rundgeht. unsere haben sich dann zwar gewundert, warum der mit reingeht, aber das wars auch schon. beim zweiten waren wir schon lockerer, und als dann gleich 2 gekommen sind, sind die mehr oder weniger einfach reinspaziert. unser aktueller - socki - ist gemeinsam mit der huendin von edith ebenfalls wie ein besucher einfach reingekommen, kurzes beschnuppern und ab in den garten zum herumtollen. null stress. saphiro und bonita sind da zum glueck voellig problemlos. beim naechsten pflegi, der ev. etwas schwieriger ist, planen wir das kennenlernen in einem grossen rudel bei einem langen spaziergang. und dann gehen alle muede und hoffentlich friedlich nach hause
Liebe Grüsse von

Raffaella

samt Nitra Hunden Saphiro, Bonita, und Pauli. 
Nie vergessen: Gandalf, Kaiser, Rudolph, Kunterbunt, Villa und Me too - Nitra Ratte Nitro mit den Kumpels Speedy, Flummi und Jumper

Raffaella

kurzer nachtrag zum letzten posting

gestern ist akir bei uns eingezogen. er durfte kurz alleine das haus kennenlernen und dann haben wir wieder die bewaehrte integrationsmethode umgesetzt: gartentuer auf, alle rein, passt....

special thanks to bonita, saphiro und socki (und gast lucky) - alle habens selbst mal nicht gut gehabt. irgendwie haben wir das gefuehl, dass sie sich daran erinnern koennen wenn nitraduft in der luft liegt und zu neuen waus daher gar nicht streng sind
Liebe Grüsse von

Raffaella

samt Nitra Hunden Saphiro, Bonita, und Pauli. 
Nie vergessen: Gandalf, Kaiser, Rudolph, Kunterbunt, Villa und Me too - Nitra Ratte Nitro mit den Kumpels Speedy, Flummi und Jumper