alleine bleiben

[Buddy&Claudia]

hallo:)
ich bin die claudia und habe seit 27. Juni meinen buddy aus nitra (nitra-name "Zeisel"). bin heute aber zum ersten mal im forum, weil wir ein großes problem haben:

buddy ist jetzt ca. 8 monate alt. er ist wirklich ein toller hund. total brav und zuckersüß:) lernt sehr schnell. er sieht aus wie ein weißer schäfer-mischling.
gleich wie ich ihn bekommen habe, habe ich ihm das "alleine bleiben" beigebracht. wir haben klein begonnen und dann die zeit immer gesteigert. heute kann er bis zu 4 stunden ca. alleine bleiben......bis jetzt!
seit letztem samstag gestaltet er meine wohnung um sobald er alleine ist:( ich bin von meinem nebenjob heimgekommen, wo er nur 3 stunden alleine bleiben muss.....das hat bis jetzt immer geklappt, doch letzten samstag hat er mir die tür zerkratzt und angebissen, den fernseher umgeschmissen, die küche abgeräumt, pflanzen umgeschmissen, usw...daweil geh ich mit ihm davor immer 2-3 stunden im wald spazieren und mache auch einpaar denkspiele mit ihm. also ich denke, dass er ziemlich ausgelastet ist.

habt ihr eine idee, warum er das aufeinmal macht und habt ihr einpaar ratschläge? ich bin echt verzweifelt und trau mich kaum noch die wohnung zu verlassen.....ich kann ihn auch in kein zimmer einsperren, da er nun weiß, wie man die türe öffnen kann... ;(

danke schonmal :)

[Jessy+Chilly]

Am besten du redest dich mit Teufel 9999 zusammen die hatte auch so ähnliche Schwierigkeiten mit Bambam und hat alles in den Griff bekommen. Ich hoffe das noch einige hier im Forum Tipps für dich haben . Nur nicht gleich verzweifeln ,du bekommst das Problem sicher auch in den Griff.

 :snoopy:

[irmi]

oje... vielleicht ist ihm da was schlimmes passiert?  ?(
also dass ein orger krach war während du weg warst oder er wegen irgendetwas anderen in panik versetzt worden ist?  ?(

hast du schon versucht ihn wieder (ganz kurz) alleine zu lassen seit dem vorfall?
vielleicht musst man jetzt wieder von vorne anfangen und ihn wieder ans alleine bleiben gewöhnen?
aber halt mit möglichst wenig "tra-tra", damit er alleine bleiben als etwas ganz unaufregendes, selbstverständliches ansieht und seine angst nicht noch gesteigert wird.

(sind aber auch alles nur vermutungen!)
wenns nicht besser wird, würd ich auf jeden fall professionelle hilfe suchen.

viel glück!

[Buddy&Claudia]

ja....gestern habe ich ihn nur eine stunde alleine gelassen und er hat wieder alles verwüstet, obwohl ich mich davor wirklich viel mit ihm beschäftigt habe:(
ich bin echt total verzweifelt....ich muss ja wieder arbeiten, einkaufen, usw
:(

[Gabriela]

Könnte aber auch die Rüppelphase sein. Ich mein, er ist ja jetzt 8 Monate, und da probierens oft die Grenzen nochmal aus, die sie vorher eigentlich schon akzeptiert haben.

Denkst Du dass er Angst hat, oder dass ihm einfach nur "fad" ist? Testet er sonst seine Grenzen auch noch auf andere Art aus? Oder zeigt er sonst irgendein ängstliches Verhalten?

Ich denke, Du solltest zuerst herausfinden, was der Grund ist und dann dementsprechend eine Stratgie entwickeln.

[Buddy&Claudia]

ich denke, dass ihm einfach fad ist, weil er sonst kein ängstlicher hund ist...im gegenteil. aber ich weiß schon nichtmehr was ich mit ihm machen soll.....er bekommt, meines erachtens, viel auslauf und zu hause spiele ich auch viel mit ihm. wenn ich weiß, dass er alleine bleibt, mach ich besonders viel mit ihm, damit er schön müde ist...

[Kathi]

hey!

also mit der methode "je müder, desto besser klappt das alleine bleiben" wirst du nicht weit kommen und das halte ich generell auch für sinnlos.

wenn das alleine bleiben von heute auf morgen nicht mehr klappt, muss die ursache dafür gefunden werden und der hund nicht "einfach noch müder" gemacht werden.

was spricht dagegen, das ganze noch mal von vorne aufzubauen?

wenn du meinst, dass deinem hund fad ist, wenn du nicht da bist, dann gibt ihm doch etwas zur beschäftigung - da bieten sich wirklich viele dinge an. eine gute variante ist ihm leckerlies in der ganzen wohnung bzw. im haus zu verstecken, einen kong richtig schwierig zu befüllen oder auch so "durchlöcherte gummibälle" mit kauzeug zu versehen.

[echo]

hallo,
ich würde auch auf fadheit und rüpelalter - wahrscheinlich
eine mischung aus beiden - tippen.
otis hat bei uns auch mal ein eck vom vorzimmerkastel abgebissen  X(
spielzeug traue ich meinen nicht zu geben, wenn er alleine ist,
der dodl zerstört und frißt!  8o
aber auch, wenn wer zuhause ist, fällt ihm so mancher blödsinn ein,
gestern erst lag er seelenruhig unterm tisch - ja ich dachte
seelenruhig - dann sah ich seine blaue zunge - nein, er ist kein
chow-chow (schreibt man das so?) - er hat eine tintenpatrone
zerlegt! fein, braver otis  
otis ist meist nur 2-3 stunden alleine, solange es schön ist, ist
er im garten draussen - da kann er sich austoben und es gibt
auch einiges zu tun - vögel und katzen verscheuchen!
wenn das wetter nicht passt, kann er das vorzimmer und den
keller "beherrschen" - da gebe ich ihm sein spieltau (das
einzige, das heil bleibt) und ein schweinsohrli zum knabbern.
lg

[Buddy&Claudia]

wenn ich die wohnung verlasse, geb ich ihm den kong, oder einen futterball, oder schweinsohren zum knabbern...das scheint nicht lange interessant zu sein sobald ich die wohnung verlasse....

[echo]

mmmh, es hatte mal jemand die idee eine kamera aufzustellen
(war wg. bellens in der wohnung) und zu fiilmen, wie sich der
hund wann wie verhält - vielleicht kannst du damit mal
herausfinden, ob er gleich zu wüten anfängt oder erst nach
2 stunden oder so.
oder kannst du,wenn du rausgehst, an beim fenster reinsehen
oder lauschen?
auf jeden fall würde ich alle "heiligtümer" wegräumen -
hat er ein lieblingsspielzeug - wenn ja, gib oder spiel nie damit,
wenn du weggehst, sondern gib es ihm nur, wenn er alleine ist.
führt er sich auch so auf, wenn du in einem anderen zimmer bist
und er darf nicht hinein?
ich bin da echt kein "profi", sind halt meine gedanken, was
vielleicht helfen könnte, obwohl zuviel "herumexperementieren"
ist auch nicht gut.
ich hoffe für euch, ihr findet die richtige lösung.
lg

[Kathi]

ok.

also grundsätzlich wirst du am neu aufbauen vom alleine bleiben nicht vorbei kommen.

weitere ideen: für die zeit die du jetzt gezwungener maßen fort bist einen hundesitter organisieren (verwandte, freunde, oder professionell) damit er keine weiteren "erfolgserlebnisse" bzw. schlechten assoziationen mit dem alleinensein bekommt.

falls das auch nicht geht: radio oder fernseher einschalten. alles was er zerknabbern könnte irgendwie knabberfest machen (manche habe ihre türen mit metall bestückt im unteren bereich) - aber das alles kann halt nie die lösung sein. er muss lernen dass er alleine auch mal abschalten kann.

EDIT: was ich noch zur beschäftigung beim alleine sein sagen wollte: schweinsohren sind für meine ein 5minuten auftrag. länger halten ochsenziemer, rinderschulterknorpel, rinderkopfhaut (da muss ich aber dazu sagen, dass meine das auch nicht anschauen wenn ich weg bin). was gibst du denn in den kong rein? bekommt er den nur wenn du weg gehst? so sachen wie leckerlis in der wohnung verstecken gehört natürlich auch vorher dementsprechend positiv aufgebaut. das ein paar mal machen wenn du nacher nicht weggehst.

[Buddy&Claudia]

@ echo: also er hat nicht wirklich ein lieblingsspielzeug....er spielt eigentlich mit allem gleich gern. wenn ich alleine in ein anderes zimmer geh, ist er eigentlich brav....selten sitzt er davor und winselt aber das ist nichtmehr oft.
ja die heiligtümer sind eh alle weg....aber den fernseher kann man nicht immer hin und her tragen und ich hab auch angst, dass er mal die glasvitriene ruiniert....also, dass er sich verletzt oder so...
wenn ich die wohnung verlasse, horch ich immer ob er bellt, aber da ist nie was...
das mit der kamera wäre eine gute idee, danke:)

@ kathi: ja das mit dem hundesitter hab ich mir auch gedacht, aber wenn ich arbeite, arbeiten verwandte und freunde auch...
den kong bekommt er auch ab und zu, wenn ich in der wohnung bin...ich geb meistens extrawurst mit käse rein und schmeiß es in die mikrowelle.....da ist er eigentlich eh ziemlich lang damit beschäftigt

[Kathi]

ach, das ist ja wirklich ein schwieriger fall. so einen leckeren kong würden meine niemals stehen lassen ;)

ich weiß ja nicht wie futternarrisch der süße ist, aber wenn er den schonmal stehen lässt bzw. es ihn nicht interessiert würde ich nicht auf fadess tippen sondern wirklich auf angst bzw. unwohlsein beim alleine bleiben.

es gibt auch leute, die ihr hunde in ne box sperren für die zeit, die sie alleine sein müssen. das ist nicht jedermanns sache, aber bei manchen hilft es. meins wärs nicht, da würde ich vorher alles dran setzen, das alleine bleiben zu üben so oft es geht.

[echo]

ist mir noch eingefallen -
im fernsehen habe ich einen beitrag gesehen, weiß jetzt nicht,
ob ich schreiben darf von wem, hundeprofi halt.
da hatte eine frau zwei hunde, die sind der frau auf schritt und
tritt gefolgt und machten auch terror, wenn sie ausser haus war.
sie "trainierte" dann so:
sich anziehen, als würde sie fortgehen - zuerst nur in ein zimmer
setzen und die hunde durften dabei bleiben - hunde aber ignorieren.
dann steigerung: anziehen und in ein zimmer gehen, tür schliessen, hunde draussenlassen, dort ein paar minuten bleiben, wieder rausgehen, ausziehen -
ebenfalls ohne kommentar.
als auch dies gut klappte, ging die frau für einige minuten vor die
haustür, und diese zeit wurde dann gesteigert - haben die
hunde dann auch gefilmt - die lagen schlafend und seelenruhig
auf der couch.
wichtig war auf jeden fall, dass sich die frau nie verabschiedet hat
und auch beim heimkommen, die hunde nicht gleich begrüßt
wurden.
was mich so fasziniert hat war, dass man die entwicklung dieser
beiden hunde beobachten konnte - die waren am anfang voll
aus dem häuschen, dann waren sie leicht verwirrt, weil frauli
ja gar nicht fortging, sondern sich nur anzog und sie wurden
wirklich von mal zu mal relaxter.
ist sicherlich nicht leicht seinen hund zu "ignorieren" und dieses
programm durchzuziehen, aber es scheint geholfen zu haben.
lg

[Martina68]

Ja, das habe ich auch gesehen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie fasziniert ich von der Lösung des Problems war. Das werde ich auch versuchen, wenn es einmal nötig sein sollte.

[kristina]

ich hatte nahezu dasselbe problem mit meiner amy damals...sie war ca. im gleichen alter u nahm jedesmal die wohnung auseinander. Sie hat dinge zerbissen, bei denen ich nichtmal geahnt hätte, dass sie ihr interesse wecken könnten  :P porzellanfiguren (fein säuberlich zerkaut), parkettleisten, kerzen (mmmhm lecker) & Co...

Ich hab auch das ABC des Alleinsein-beibringens mit ihr geübt, ochsenziemer und kongs zur beschäftigung bzw positiven verknüpfung gegeben, Homöopathie...etc. - nichts hat wirklich geholfen, sie hat weiterhin die wohnung zerlegt.

Vielleicht ist ihm wirklich nicht (nur) fad und er ist einfach stark verunsichert, wenn er ganz allein ist? Die meisten hunde zerbeissen meines wissens nach beim alleinsein die dinge aus verzweiflung/frust/innerer unruhe. Kauen wirkt ja beruhigend. Bei meiner hündin schwindet das selbstbewusstsein auch enorm wenn ich net bei ihr bin...

Jedenfalls hat Kathi hier schon die idee mit der box als mögliche option erwähnt :
Ich habe nämlich damals auch auf Anraten einer befreundeten hundetrainerin, eine box besorgt und ihr erst mithilfe dieser das alleinbleiben gelernt.
Erst hab ich die box positiv assoziert (als leckerlie-, futter- und spielzeugquelle), bis sie irgendwann von selbst (bei geöffneter tür) darin schlief oder einfach nur faulenzte...dann hab ich die tür ab und an kurz zugemacht...bis sie die box als eine art 2.körbchen u rückzugsmöglichkeit angesehn hat (nach etwa 1 woche war das schon der fall)...dann hab ich sie darin eingesperrt und die wohnung verlassen...erst kurz, dann länger u.s.w. ...Und siehe da : Es hat super funktioniert!  :)
Dahinter steckte die überlegung, dass manche hunde sich beim alleinbleiben in einer "großen" wohnung unsicher fühlen und die box eine art "höhle" (schutz, geborgenheit) darstellen soll...
Nach ein paar mal alleinbleiben in der box hab ich die türe offen gelassen und nur mehr das zimmer geschlossen (den "alleinbleibe-raum"sozusagen schritt für schritt "erwietert")....und es klappte schon nach kurzer zeit in der ganzen wohnung und die box gibts nicht mehr :) Ich glaub die box hatten wir netmal 4 wochen - also wirklich nur zum training (und geschlossen war sie wie gesagt nur die ersten paar male beim alleinsein) :)

Lg,
kristina

[Kathi]

@kristina: danke für deine ausführung. das find ich super, wie ihr das hinbekommen habt!

[echo]

hm, ja unser otis hat seinen schlafplatz auch in der hundetransport-
box. steht bei uns im vorzimmer, da ich otis als welpe immer
zum schlafen reingelegt habe, damit er mit der box vertraut ist
und beim autofahren keine panik schiebt.
sogar unsere katze nützt diese auch als rückzugsmöglichkeit.
kann einem tier anscheinend wirklich als "schutz" dienen.
lg

[Erika2]

Ich habe meiner Hündin, die jetzt 18 Monate alt ist, also auch in so einer Art "Rüpelalter-Phase" eine alte Matratze geschenkt, die sie auch gleich zerbissen hat. Es liegen zwar dann auch Filzstücke überall herum, aber es ist ja ihre Matratze auf die sie aufpassen muss .... oder eben nicht. Sie tröstet sich scheinbar oder lässt ihren Zorn aus, wenn ich sie mal nicht mitgenommen habe. Außerdem liebt meine Hündin meine Schuhe, tröstet sich damit (nimmt sie sogar mit ins Bett, was ich gar nicht mag), zerbeißt sie zum Glück nicht, weil ich die ja noch zum Gassigehen brauche. Vielleicht gibst Du ihr einfach etwas, was ihr gehört, was sie zerstören kann, aber etwas unüblicheres als einen Knochen ... etwas was den Frust den sie hat oder die überflüssige Zeit vertreiben kann und auch etwas, was nach Dir riecht - zum Trösten?

[Karo]

vielleicht machst du davor "zu viel", manche Hunde drehen innerlich auf und kommen dann nicht sofort wieder "runter", dh. auslasten ist schön und gut, aber vielleicht hat er mehr innere Ruhe, wenn du die Gassirunde auch entsprechend ruhig und "fad" beendest.
Außerdem würde ich in diesem Fall nicht die ganze Wohnung zu Verfügung stellen, sondern ein hundesicher adaptiertes Vorzimmer, wo weniger passieren kann (Stichwort Kabel, Scherben u.ä.) oder
positiv verknüpfte Box als Höhle und Rückzugsort mit einem halbwegs unzerstörbaren Kauknochen.