pro und contra chemotherapie katze lymphom

Begonnen von kkosh, 10.11.2018 - 18:24

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kkosh

hi @ all,

ich habe einen 14,5 jahre alten kater. seit jänner schilddrüsenüberfunktion, welche mit felimazoe 2,5 mg 2 x am tag behandelt wird (monatelang leider nicht optimal - nur 1 x täglich - er  hat jetzt auch einen herzschaden, wer weiß, woher der herzschaden herrührt).

er hat immer wieder vermehrt gekotzt, immer wieder ein auf und ab - auf cerenia konnten wir das kotzen stoppen (blocker im gehirn), dann gings wieder eine zeitlang ohne kotzen (habe auch mit ulmenrinde gearbeitet). letzter blutbefund hat eine (regenerative) blutanämie ergeben... nierenwerte soweit ok (ich dachte an eine RJT-Therapie) und erschreckend der enorme gewichtsverlust. appetit hat mein kleiner aber.

hatte das letztes jahr mit meinem leider schon verstorbenen kater (13,5 jahre) auch - das dauernde kotzen und der enorme gewichtsverlust - er hatte allerdings sonst keine krankheit. im endeffekt, nach ultraschall, war es ein lymphom im darmbereich, und 6 wochen nach der diagnose ist er zu hause verstorben (wurde nur mehr mit cortison behandelt) und es ging wirklich rasant. er hat noch einen tag zuvor gefressen. damals habe ich eine chemo mit vorherigem bauchaufschneiden abgelehnt. das nagt... vielleicht, eventuell... wer weiß... hilft nix.

mir hat das jetzt keine ruhe gelassen mit der blutanämie (woher kommt die so plötzlich), dann schon tägliche kotzerei und natürlich auch der enorme gewichtsverlust (von 5,6 kg anfangs (2015), auf 4,3 kg (oktober 2018) und in den letzten zwei wochen auf 3,9 kg). meine tierärztin hat nur gemeint, in einem monat kontrolle wegen der blutanämie, wegen kotzen hab ich nix bekommen (ist halt so) und bin daher zu einem anderen tierarzt. schon der tastbefund hat ergeben, dass da massiv was im bauchraum nicht stimmt. ultraschall nächsten tag gemacht. fakt: der ganze magen ist ein lymphom, im darm sind schatten zu sehen und ev. auch bei den nieren was sichtbar.

bin jetzt völlig hin und hergerissen. ich bin in einer klinik - die ultraschallärztin und eine andere tierärztin dort meinten - nur mehr palliativ betreuen, die haupttierärztin meinte, eine chemotherapie wäre noch eine möglichkeit. für die chemotherapie heißt es: bauch aufschneiden, probe nehmen, damit festgestellt werden kann, welche chemo passen würde. die chemo würde ein monat lang jede woche 1 x stattfinden, anschließend 8 monate lang 1 x im monat. die ärztin meinte vom erfahrungswert her, gibt es eine überlebenschance von ca 450 - 500 tagen (sie hätten aber auch einen kater, der seit 5 jahren damit lebt bzw frei ist vom krebs). man hängt an seinem tier... ist es das wert? aber es könnte ja auch anders sein und er viel länger leben (natürlich nur mit lebensqualität)?

ich fass es grad gar nicht und weiß nicht was ich tun soll. ich hab den absoluten horror vor dem bauchaufschneiden um eine probe zu entnehmen. wenn das ohne bauchaufschneiden ginge, würde ich sofort eine chemo machen lassen. die feinnadelbiopsie ist leider nicht aussagekräftig genug.

die vet-med sucht gerade im rahmen einer studie katzen die am lymphom im magen-darm-trakt erkrankt sind und würden die behandlung quasi "gratis" anbieten (alle voruntersuchungen sind zu bezahlen).

ich habe bezüglich behandlung krebserkrankung bei katzen viel positives, aber auch viel negatives gehört/gelesen.

hat noch wer von euch im forum erfahrungen mit lymphom/chemotherapie katzen?

aktuell ist mein kater jetzt kotzfrei (hat am mittwoch cerenia gespritzt bekommen und ein schmerzmittel) und bekommt derzeit 1 x am tag cortison und 2 x am tag seine schilddrüsenmedikamente. es geht ihm jetzt halbwegs gut. mich irritiert auch etwas, dass ich kein schmerzmittel für meinen kater bekommen habe, trotz nachfrage. wenn schmerzmittel - welches?

soll ich nur mehr palliativ betreuen oder die chemo starten?

ich weiß es nicht. ich hab schon eine macke, wegen meinem genau vor einem jahr an einem lymphom verstorbenen kater, weil ich oft daran denke, ob ich nicht noch was hätte tun sollen/können. oder anders gedacht, hab ich ihm viel erspart und ihm noch eine kurze zeit  ein "schönes" leben ermöglicht.

jetzt steh ich ein jahr später vor derselben entscheidung... und weiß gar nicht was ich tun soll.

ich hab ja 3 kater gehabt... mein oldie ist jetzt 18,5 jahre alt... cni... die wir gut im griff haben. er hat auch 5 kg und frisst wie ein scheunendrescher, hat im jänner 2018 auch noch eine op super verdaut. ich hätte nie gedacht, dass meine jüngeren buben vor ihm gehen. so täuschelt einen das leben.

ich frag mich halt auch, ob ich zB mit vitalpilzen/spinnengift etwa lebensqualität/anhaltung/linderung der symptome erreichen kann. die eine tierärztin meinte, ich soll jetzt kein rohfleisch mehr füttern (ich füttere rohfleisch und hochqualitatives dosenfutter, kein trockenfutter - nur leckerlis), damit der magen nicht noch mehr belastet ist. die andere tierärztin meint, geben sie ihm was er frisst.

ich werd und bin ganz wuggi. hin- und hergerissen. das beste für meinen buben will ich.

was habt ihr für erfahrungen?

danke fürs lange lesen :)










Katzenmama

Liebe Marion,
erst mal möchte ich dir mein Mitgefühl aussprechen, dass du fast auf's Jahr nach dem du eine Fellnase verloren hast bei der nächsten vor so einer schweren Situation stehst.

Also ICH würde dem Katerchen die Chemo ersparen und zwaraus 2 Gründen:
1.) Sein Alter
2.) Der Krebs scheint schon fortgeschritten zu sein.

So schlimm es auch ist: Versuch ihn schmerzfrei zu halten und schenke ihm so viel Zeit und Zuwendung wie du ihm nur schenken kannst.
Kannst die 2 Ärztinnen die dir zu palliativ Behandlung geraten haben nochmal kontaktieren und um Schmerzmittel bitten?! Ich kenn mich zuwenig aus, vielleicht gibt's Schmerzmittel als Depotspritze?
Alles Gute für dich und dein schwerkrankes Katerchen und viel Kraft ihm beizustehen!
Andrea
Andrea mit Bieneli, Maja und Winnie

Boni Seidenflauschi ging am 28.5.2023 mit 12 Jahren über die Regenbogenbrücke.
Nele folgte ihr am 30.10.2023. Sie war erst 5 Jahre jung.

In Gedenken an Mira (1995-2010) und Lini (1996-2012)

Wir vermissen Euch!

kkosh

liebe andrea,

danke für deine lieben worte.

letztes jahr war es ja doppelt hart... weil ich zwei monate vor meinem felix meine mama zu hause palliativ betreut habe und dann schlussendlich an krebs verloren habe... dann kam gleich der felix... und jetzt - genau um dieselbe zeit, ist bruno ebenfalls krebskrank...

die beiden ärzte, die mir zur pallativbehandlung geraten haben und die ärztin die mir zur chemo geraten haben, sind alle in derselben (!) klinik...

ich werde mir noch ein paar meinungen/erfahrungswerte einholen, versuchen für mich und meinem buben den besten weg zu finden. 


Doris B.

Mich dich mal schlau bezüglich CBD-Öl. Soll bei einigen Krebspatienten geholfen haben.

LG Doris & die dreisten 2 Ylvie & Jessy , im Herzen Bobby (ATN-doggies) Bobby, Ylvie & Jessy

kkosh

danke doris :)

daran habe ich auch schon gedacht... als unterstützung sicher nicht schlecht. werd gleich am montag in die apotheke schauen, schaden kann es auf keinen fall! werd mir die cbd-tropfen auch gleich mal geben, ich glaub ich brauch die jetzt auch.

mir ist klar, dass die krankheit so oder so letal endet. heilung gibt es leider keine (in den seltensten fällen).
ist halt nur die frage - wann... und mit welcher lebensqualität und was kann ich noch tun?
die tierärztin hat mir von einem kater erzählt, der krebsfrei wurde durch die chemo. aber genaues weiß ich nicht - welcher krebs, welches alter? und wieviele sind verstorben? also alles in allem - keine aussagekraft.


Fennek

Das tut mir sehr leid für dich!
Ich sehe es wie Andrea, vor allem aufgrund des Alters würde ich meinem Tier so eine schwerwiegende Behandlung nicht mehr antun. Ich würde ihn so lange wie möglich schmerzfrei halten, ihm jeden Wunsch erfüllen und gehen lassen, wenn die Zeit gekommen ist, so schwer es uns immer wieder allen fällt.
Alles Gute, welche Entscheidung du auch immer treffen wirst.
LG
Irene

Anna

ICH persönlich würde keinem meiner Tiere in diesem Alter und den zahlreichen "Problemen"  eine Chemo antun  :not:

Ich hab schon so viele Tiere in der Vergangenheit gehen lassen müssen und ich habe mit der Zeit gelernt meinen Egoismus - nämlich dass ich nicht loslassen kann/will - in den Hintergrund zu rücken und realistisch zu bleiben.
Ich weiß es ist extrem schwierig und auch immer sehr belastend solche Entscheidungen zu treffen, nur man darf nicht außer Acht lassen dass die Tiere nicht selbst entscheiden können und wir das für sie tun müssen ....
Ich würde ihm eine schöne Zeit machen ohne zusätzliche Behandlungen. Da er ja noch gern frisst gib ihm das Futter das er liebt, egal ob es gesund ist oder nicht.... er wird dir zeigen wenn er nicht mehr kann/will...


julia1405

Meine Katze 15 Jahre, sie lebt bei meinen Eltern ich besuche sie aber täglich, hat auch die Diagnose Tumor im Bauch bekommen.
Sie fraß sehr wenig und trank sehr viel. Deshalb brachten wir sie im Frühjahr zum Tierarzt, da Daisy ziemlich bissig beim Tierarzt ist, wurde sie für die Untersuchung in Narkose gelegt. Als sich rausstellte dass sie einen großen Tumor im Bauch hat, konnten wir entscheiden ob wir sie gleich einschläfern lassen wollen, also gar nicht mehr munter werden lassen, oder ob wir sie noch nachhause holen wollen. Da sie noch keine Schmerzen hatte, holten wir sie nachhause. Mittlerweile lebt sie noch immer, frisst wieder viel, spielt sogar ab und zu.
Die Möglichkeit Chemo hat uns die Tierärztin gar nicht genannt, hätten wir aber auch nicht gemacht.
Wir versuchen ihr die letzte Zeit, wielange auch immer, noch so schön wie möglich zu machen und genießen die Zeit mit ihr.

Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsch euch ganz viel Kraft und alles Gute!
Matilda & Balisto
Geliebt und unvergessen:
Herzenshund Fay & Seelenkatze Daisy & Mischa

Wir werden in Ewigkeit nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben (Mark Twain)

Samymaus

Es tut mir sehr leid für dich und deinen Kater. Ich kann mich Andrea, Irene und Anna nur anschließen, sorge dafür, dass es ihm gut geht und wenn es ihm nicht mehr gut geht, lass ihn gehen. Erspare ihm belastende Tierarztbesuche soweit möglich und spare nicht mit Schmerzmittel und dergleichen. Such dir einen der Tierärzte aus, der euch begleitet und den du jederzeit anrufen kannst, wenn du Fragen hast.

kiki

#9
Hallo, ich habe heuer im Juli meinen Kater Tiggi an einem Lymphom verloren. Es begann mit der punktion eines grossen Lymphknoten, dieser wurde dann entfernt. Dann machten wir eine Chemo auf der Vet. Mittlerweile hatte er alle inneren Organe betroffen.... Nach der 4 chemo war am U schall nichts mehr zu sehen und wir freuten uns alle, dann bekam er die nächste chemo sehr hochdosiert...... Nach 1 Woche waren die Blutwerte eine Katastrophe, ihm ging es extrem schlecht, immer hoch gefiebert, kaum noch gefressen ..... 2 Wochen später musste man ihn mit nur 6 Jahren erlösen. Ich würde es wohl nicht mehr machen.... Und tat es auch nur weil er so jung war. Und laut Vet. Med schenkt man ihnen mit der chemo Max 3-15 Monate.... Aber ob das es wert ist... Diese vielen Tierarzt besuche, ständiges blutabnehmen, u schall..
Ich wünsche euch das allerbeste und das ihr für euch die richtige Entscheidung trefft.
Lebe jeden Tag als wäre es der letzte.

Daisy🐕, Mausi, Chicko, Bugsy, Lucky, Floh, Mucki, Timmy, Maggy, Suki, Dori, Zwergi, Fritzy, Bobby, Kiki , Zwucki, Lotti, Mimi, Micki, Lui, Bino, Elli, Buddy, Tobi, Mio, Nala🐻Tigger 🐈, Bärly 🐎, Sissi 🐕, Cindy🐕Lilli🐕, Kiri🐕ewig in meinem Herzen🌈❤️

Christine216

Es tut mir schrecklich leid für dich und deinen Kater😪

Ich persönlich würde einem Tier, egal ob Hund oder Katze und egal welches Alter es hätte, NIEMALS eine Chemo antun! Es ist nur eine quälerei für das Tier, denn es kann nicht sprechen und im Endeffekt wird das Leben nur um Monate hinausgezögert! Wie es dem Tier in dieser Zeit geht kann man sich ja nur denken wenn man menschlich denkt!
Ich würde die Zeit die euch noch bleibt genießen, kuschelt viel miteinander und behaltet die schönen Erinnerungen die euch bleiben!

Alles Liebe und noch eine schöne gemeinsame Zeit


Renate058

Ach Marion, das tut mir sehr sehr leid, ich weiß genau wie du dich fühlst  ;(
Hab seit meiner Kindheit immer Tiere gehabt, Katzen und später dann auch Hunde und hab  leider auch schon schon von ganz vielen Lieblingen schmerzlich Abschied nehmen müssen  ;(
Ich kenne diese quälenden Fragen ... hätte ich nicht doch noch zu anderen Tierärzten fahren sollen, hätte ich nicht zusätzlich zu einem homöopathischen Tierarzt fahren sollen, hätte ich meine Katze lieber nicht operieren lassen dann wäre sie nicht bei der OP gestorben und hätte womöglich noch monatelang gelebt ... hätte ich meinen Hund damals tagelang in der Tierklinik lassen obwohl sie arge Verlustängste hatte und ich ihr das nicht antun wollte sondern lieber jeden Tag zum Tierarzt gefahren bin ...  mit diesen Gedanken quält man sich selber.
Wir wollen alle nur das Beste für unsere geliebten Tiere. Ich hab bei Tieren keine Erfahrung mit Chemo und kann dir keinen Rat geben, aber ein Bekannter von uns hatte Hodgin Lmphom und ist während der 1. Infusion  Chemotherapie im Spital gestorben.  Die Ärzte sagten zur Witwe : das kann schon mal vorkommen dass jemand die Chemotherapie nicht verträgt  ;(
Liebe Marion, fühl dich umarmt, ich wünsche dir viel Kraft und dass du die richtige Entscheidung triffst.

Alles Liebe und Gute für dich und dein Katerle, verwöhne ihn jetzt ganz viel, und ich wünsche euch hoffentlich noch viel schöne Zeit miteinander.


kkosh

#12
vielen dank euch allen für eure antworten  :8:.

nachdem es ihm jetzt noch relativ gut geht, werde ich versuchen ihn alternativ zu unterstützen, so lange es ihm dabei gut geht. werde von der op und chemo abstand nehmen.

es hat gut getan eure antworten und meinungen zu lesen.

ich war eigentlich eher gegen die chemo eingestellt, nur ein fünkchen hoffnung hatte ich damit. aber die kurze verlängerung (eher wahrscheinlich nur eine sterbeverlängerung mit strapazen) seines lebens (mit welcher qualität?) steht sich bei der schweren krankheit nicht dafür. zumal ja auch noch andere baustellen da sind. wer weiß, ob er zB die op überleben würde, weil sein herz schon angeschlagen und er geschwächt ist. dann würd ich mir noch mehr vorwürfe machen. daher... alternativmittel suchen zur unterstützung des kranken körpers und ihn verwöhnen wie bisher in seinem leben.

ich danke euch allen für eure unterstützung, es hat mich in meiner entscheidung klarer gemacht und diese erleichtert.  :8: