Erziehungshilfe

Begonnen von Simone1986, 13.12.2016 - 14:11

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Simone1986

Hallo ihr Lieben.

Ich dachte ich frag mal nach ob ihr ein paar Tipps habt.
Mein Bruder und meine Schwägerin haben einen Labrador.
Jimmy wird im Februar ein Jahr.

Er zerbeißt alles wenn sie ihn mal ein paar Minuten alleine lassen.
Es ist im neuen Haus schon die Holzstiege total angebissen, die Mauer, das Gewand wirklich alles.
Wenn sie ihn dann in den Garten geben macht er dort weiter.
Gräbt das Rasenmäherkabel aus (vom Roboter) macht alles kaputt was er nur findet.

Beim spazieren gehen fängt er einfach an das er in die Leine die ganze Zeit beißt und keinen Schritt weitergeht usw usw

Die zwei sind mit den Nerven schon am Ende.


Er bekommt genug Bewegung
er wird im Kopf ausgelastet
und er hat seine Kauknochen

Glg Simone


nuffl

ich geh mal davon aus, alles gesundheitliche wurde schon abgeklärt?

vl die leine mal mit essig oder zitronensaft einreiben und schaun, ob er aufhört und ihm so langsam eins
nach dem andren nehmen? wg kauknochen evtl schaun, ob ihr welche bekommt, die härter sind und vl länger halten?

... einer unsrer mietzen hat auch einen sessel angefressen, den hab ich dann mit zitronensaft eingerieben. seitdem ist ruh. die ladekabel der handys hab ich ebenfalls mit zitronensaft eingerieben. als alternative hat er dafür jeden abend ein wirklich hartes kaustangerl bekommen, an dem er ganz lang rumnagen durfte und welches nur ihm gehörte. mittlerweile knabbert er nirgends mehr.

Simone1986

Vielen Dank für deine Antwort.

Ist voll die gute Idee aber da müssten sie das ganze Haus einreiben.
Er liegt wo und da kaut er auch einfach, auch wenn 2m daneben ein richtig fester Knochen liegt.
Mit der Leine ist es aber echt ein Versuch wert die einzureiben das sag ich ihnen gleich mal.

Hört sich blöd an aber ich finde wie bei einem Baby das die ganze Zeit einen Schuller braucht so ist es bei ihm. Er braucht immer was zu kauen.

Gesundheitlich wurde es noch nicht abgeklärt.
Sie sind schon beim Tierarzt impfen usw.
Glaubst du das es was neurologisches sein könnte?

nuffl

keine ahnung, mit gesundheitlichen störungen kenn ich mich da nicht so gut aus. ich lass nur bei neuen "blödheiten" immer erst alles medizinische abklären und dann gehts an die erziehung... evtl auch zähne anschauen lassen...

er hat sich aber vl auch einfach so dran gewöhnt, dass das mittlerweile schon automatisch geht... das problem hätt eigentlich sofort angegangen werden müssen...


Simone1986

Das stimmt da hast du recht nur sie dachten das es eine "Phase der Pubertät" ist, aber schon langsam glaub ich das nicht mehr.

nuffl

naja, auch wenns so ist (was ich hoffe) sollte man möglichst früh mit dem "nein" dazu anfangen.

Simone1986

Da hast du total recht aber was es das betrifft kann ich sagen das haben sie sofort angefangen.
Mein Bruder ist sehr streng  :not speak:

FriedaLino+EliahMamas

Würde ihn auch dringend mal durchchecken lassen... oft ist sowas nur ein hilferuf, weil sagen kann er ja nix...
...in einer schwierigen Zeit suchte ich eine Hand und fand eine Pfote!..

Ilse

Manchmal hilft ein Zweithund!
Ilse und die 3 Pinscherln, unvergessen meine kleine Carlina, Melly die Robuste, mein Energiebündel Lizzy, Kitty,  Minnie, Bambi, Charly, Candy, Amy, mein letztes Möpschen Zofie, meine Französin Lori und jetzt meine süße, nicht überhörbare Bibi

Simone1986

Sie haben sich so viele Gedanken gemacht und für die Rasse entschieden da sie zwei Kinder haben.
Also Zweithund wollen sie sicher nicht da sie mit ihm schon so überfordert sind (aber ich hatte auch schon den gleichen Gedanken Ilse).

Ich hänge euch im Anhang ein Bild ran.
Da waren sie heute nur kurz eine halbe Stunde weg.
Es liegt aber nicht am alleine bleiben nur wenn sie daheim sind haben sie Jimmy im Auge.

Könntet es an der Überzüchtung liegen?
Er ist ja reinrassig...

Simone1986

Ich sag ihnen gleich das sie ihn unbedingt durchchecken sollen!

FriedaLino+EliahMamas

Und dieses loch in der wand macht er rein mot den zähnen? Oder setzt er auch die pfoten ein?

Ich weiß ja nicht, wie sie den hund auslasten, aber es wirkt so, als würd ihm ne aufgabe fehlen... (wenn das gesundheitliche abgecheckt ist)

Wie siehts denn mit zur ruhe kommen aus? Kann er das? Labis neigen ja oft dazu ruhelos zu sein...
...in einer schwierigen Zeit suchte ich eine Hand und fand eine Pfote!..

Simone1986

Wie er das macht weiß ich leider nicht aber ich denk mal mit beidem.

Also sie gehen jeden Tag mind 1 Stunde spazieren und machen immer wieder Versteckspiele mit Leckerlies daheim.
Oder auch apportieren.

Zur Ruhe kommen könnte ich mal nachfragen.
Es sind ja zwei Kinder da aber am Vormittag sind die in der Schule/Kindergarten.
Am Abend da kommt er sicher zur Ruhe da liegt er sich am Boden zu den Füßen und schläft bald.

Petra-Hasi

#13
Wenn er so einen "Unsinn"macht könntet ihr in beim alleine lassen in eine Box geben.
Vorheriges Boxentraining mit positiver Verstärkung vorrausgesetzt.
Da kann er zur Ruhe kommen und verletzt weder sich noch die Einrichtung.

Man könnte ihn auch Filmen da sieht man dann ob er vielleicht Stress hat oder so.
Geht ja jetzt schon ganz einfach mit Videokamera oder einfach mit dem Handy.Platziere es zentral oder auch mehrere, und lass es laufen wenn du kurz wegmusst.
Mann kann in die Tiere nichts hinein prügeln,
aber mann kann manches aus ihnen heraus streicheln.
(Astrid Lindgren)

CaroIsitante

Ist das ein Labi aus einer Arbeitslinie ? "Auslasten" bedeutet für einen von Natur aus aktiven Hund mind. 2 Stunden täglich auspowern (mit anderen Hunden umtoben oder Ausdauertraining mit Fahrrad oä, eine Stunde an der Leine durch den Park ist zu wenig)) plus Hirntraining, am besten in mehreren kurzen Einheiten täglich. 2 x pro Woche Hundeschule  (für Labi zB Fährtentraining + Unterordnung). Dann kann man auch tagsüber Ruhezeiten verlangen. Solche Zerstörer brauchen dazu eine stabile Box, darin natürlich Kauspielzeug ( am besten verschiedene zur Auswahl bieten, Kong, Futterwürfel, Trockenfleisch, Knochen,....). An die Box muss der Hund systematisch gewöhnt werden!
Mauerfresser haben übrigens oft einen Kalziummangel - überhaupt ist die Fütterung  entscheidend, gerade Labradors haben oft das Gefühl, zu wenig zu kriegen. Fertig-Gatschfutter ist kalorienreich und viel zu schnell hinuntergeschlungen, das Kaubedürfnis bleibt..... also entweder große Brocken Trockenfutter oder - viel besser - Rohfleisch ungewolft und rohe Knochen füttern, Obst und Gemüse eventuell auch roh und ganz.
In einem Haushalt mit kleinen Kindern herrscht außerdem oft eine nicht unerhebliche Unruhe - für sensible Hunde eine Dauerbelastung. Auch da ist die Box hilfreich, wenn den Kindern eingeschärft wird dass der Hund dort immer Ruhe haben muss.
Ist er kastriert? Hilft manchmal auch.
Als Leine geht auch eine elegante Führkette.
CARO (mit POLKA, BAMBOO, YIN, DIS, COCO, KALAF,  6 Schildis, mit  LAURA, PINTA, TIPPY und QUE'MOI im Herzen)

Nicora

hallo, Neela war zu Beginn genauso, sie zerbiss mir einen Esstischstuhl, kaute ein 50x50cm grosses Loch in die Ledercouch und zerstörte noch vieles mehr..... die Liste würde hier zu lange werden :-))))
Strenge hilft da nicht weiter, sondern man muss heraus finden ob es Stress/Frust oder Verlassensangst ist das der Hund sich so verhält, wir filmten unsere zwei während wir nicht zu hause waren, das hilft sehr um zu erkennen ob sie Stress oder Ängste haben.
Bei Neela war es vermischt, einerseits hatte sie ja unseren Rüden Noah wenn wir ausser Haus gingen aber sie verzweifelte wenn sie uns gehen sah,somit waren wir ihr wichtiger als der Zweithund.
Wir begannen dann auf Anraten unseres Trainers mit Bachblüten und einer sehr grossen Kauwurzel (ich betone gross !! da viele den Tipp geben dem Hund wenn er alleine ist Kauknochen zu geben damit er beschäftigt ist, da kann aber sehr viel passieren,also immer nur etwas geben an dem sich der Hund nicht verschlucken kann!!!), alle Rollos wurden runter gelassen um optisch den Raum zu verkleinern und das Radio wurde auch aufgedreht damit die Aussenreize nicht so hörbar waren.
Dann kam dazu dass Neela noch nie läufig war und unser Trainer versicherte uns das es ganz sicher um vieles weniger wird wenn sie mal läufig war und genauso war es dann auch.
Vielleicht ist es bei dem von dir beschriebenen Hund genauso, 1 Jahr... also evtl. pubertär wo die Hormone zusätzlich Stress auslösen und verrückt spielen.
Hat er nur Verlassensängste hilft langsames trainieren ihn immer wieder für ein paar Minuten allein zu lassen und die Zeit dann zu steigern, sodass der Hund merkt man kommt doch immer wieder zurück.
Hat er aber Stress und Frust weil er alleine bleiben muss würde ich bevor man das Haus verlässt eine ausgiebige Runde mit ihm drehen, aber nichts tun was ihn noch mehr hoch dreht sondern einfach gemütlich spazieren gehen und dann im Haus in sein Körbchen altes getragenes T-Shirt von den Besitzern legen damit er den Geruch bei sich hat.
Auspowern würd ich ihn erst wenn alle zuhause sind und nicht mehr weg gehen,er also nicht alleine danach bleiben muss und so lernt zu entspannen.

Tipsy

Wie wurde denn dem Hund das alleine bleiben gelernt?

Gerade bei Hunden die Probleme zeigen ist es gaaanz wichtig minutenweise zu beginnen. Wirklich nur zum Postkasten und retour.Und dann ganz langsam steigern.
Und auch wenn ein Hund z.B. schon brav alleine geblieben ist - Wohnungsumzug oder Besitzerwechsel genügen manchmal, dass man wieder von Vorne beginnen muss.

Box (aber Hund zuerst daran gewöhnen) oder zumindest Raum begrenzen könnte man auf jeden Fall versuchen.
Grundsätzlich sind Labradore dafür bekannt mit dem allein bleiben die ersten 2 Jahre Probleme zu haben. Wie alt ist der Hund?

Bezüglich Auslastung - grundsätzlich natürlich wichtig, keine Frage.
Aber Überlastung hat die selben Symptome wie Unterforderung......also einfach mal Überlegen ob der Hund grundsätzlich genug Ruhephasen hat. Auch das Nichtstun will gelernt sein!

Ich würde wirklich mit ganz kleinen Schritten neu beginnen.....und den Hund wenn er im Moment wirklich mal nicht mit kann zu einem Sitter geben.
Wünsch Euch alles Gute!

Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut die Dinge zu ändern, die ich nicht akzeptieren kann. Und gib mir die Weisheit zwischen beiden unterscheiden zu können!!!

leilani


er wird im februar 1 jahr!!!!!!

micky

Also ich finde die Situation seeehr krass. Leider ist es oft so, daß sich im Lauf der Zeit viele kleinere Missverständnisse und Fehler summieren, bis es dermaßen eskaliert. Diese passieren gerade im Zeitraum Welpen-/Pubertätsphase. Eine Ferndiagnose ist immer schwierig, aber ich würde aus der Beschreibung auch eher auf Unterforderung (Arbeitslinie?!?!), auf Fehler in der Alltagserziehung und mangelnde Strukturen tippen, sofern körperlichen Ursachen ausgeschlossen sind.
Ich würde zu einem kompetenten Hundetrainer raten, der sich vor Ort die Gesamtsituation anschaut.
beni & fanni, smoky, pepsi, & fritzi, rocco & lilli-marleen
in meinem herzen: suki & momo, mimi

Chiquita28

Meine letzte Pflegehündin hat das auch gemacht. An der Wand geleckt, gekratzt, den Türstock und jedes Plastik/jeden Karton angeknabbert. Auch die Pölster und Decken wurden zerlegt. Zuerst habe ich Calcium für sie besorgt. Man sagt ja, dass Hunde, die an der Wand lecken, einen Calciummangel haben können. Ein bisschen gebessert hat es sich, aber das Knabbern bzw. Nagen blieb trotzdem. Ihr Hirschgeweih nahm sie zwar ab und zu, aber es war kein passender Ersatz. Rinderhautstücke hatte sie in null komma nichts aufgefuttert. Ich hab ihr nach kurzer Zeit eine Box besorgt, nur leider war die nicht wirklich stabil und so wurde die Türe gleich mal durchlöchert (da war sie aber noch gar nicht zu, sondern nach oben geklappt). Jedenfalls ließ ich ihr die offene Box als Rückzugsort. Sie lag sehr gern darin aber richtig aufgehört hat ihre Unruhe nie. Gegen Ende lag sie dann sogar auf der Box  :71: Ich bin mir fast sicher, dass es bei ihr an der fehlenden Auslastung lag. Gewöhnliche Spaziergänge konnten sie nicht müde machen. Sie brauchte ständige geistige Herausforderung - ein wahnsinnig intelligenter, aufmerksamer Hund mit ca. einem Jahr. Jetzt im neuen Zuhause darf sie mit in die Arbeit und das bietet ihr sehr viel Abwechslung. Auch darf sie jetzt aufs Sofa, was ihr bestimmt auch gefehlt hatte (die Nähe zum Menschen). Bis jetzt (das sind jetzt ca. 3 Wochen) hab ich noch nicht einmal gehört, dass sie etwas angeknabbert hätte! Bin auch der Meinung, dass man dem Hund eine interessante, regelmäßige Aufgabe bieten sollte. Weniger Ball spielen und rennen lassen und dafür mehr das Köpfchen einsetzen.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt. (Gandhi)

Simone1986

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Jimmy ist aus keiner Arbeitslinie.
Er wird fast nie (höchstens mal eine halbe Stunde) alleine gelassen.
Die Kinder sind echt toll und wissen auch wenn er seine Ruhe braucht.
Er ist nicht ruhelos und schläft auch immer sehr viel.
In die Hundeschule geht er schon ein dreiviertel Jahr (ich bin der Meinung das sie diese wechseln sollten  :thinking:)

Die zwei haben sich sehr viel aus euren Antworten rausgenommen.
Box kennt er und findet es positiv nur leider hat diese nicht so lange gehalten da kaufen sie jetzt eine stabilere.

Ehrlich gesagt glauben wir jetzt am Meisten das er wirklich Angst hat wenn sein Rudel geht.
D.h. es wird jetzt mal eine Kamera aufgestellt und beobachtet.
Das nächste ist das er sehr selten mit anderen Hunden sich richtig austoben kann da man ihm beim spazieren gehen nicht frei lassen kann und in der Hundeschule dürfen die Hunde nicht spielen (auch nicht nachher).
Im Garten fetzt er voll aber da ist er ja auch ohne Hundegesellschaft.

Wir haben jetzt bei uns in der Umgebung geschaut und da gibt es einen Hundespielplatz mit über 3000qm den werden wir uns bald ansehen.

Vielen lieben Dank an euch alle.

Petra-Hasi

Halte uns bitte am laufenden wie er sich weiterentwickelt.
Würde mich schon interessieren.
Lg Petra :103:
Mann kann in die Tiere nichts hinein prügeln,
aber mann kann manches aus ihnen heraus streicheln.
(Astrid Lindgren)