Über den Umgang mit Tierschutzhunden...

Begonnen von Ginangel, 22.09.2021 - 10:08

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Ginangel

Es gibt auf Facebook eine Seite namens "Merlin's Welt" . An sich schon absolut empfehlenswert!  :3: Der Hauptprotagonist und Namensgeber ist ein knuffiger Französischer Bulldoggenmix namens Merlin. Agent Undercover, aufstrebender Jungunternehmer, Raumschiffpilot und sonst noch einiges. Sein Leben ist bunt und facettenreich und seine Lebensphilosophie einzigartig.

Seine Chefin ist Julia Choi.

Nachdem das jetzt eigentlich Werbung ist - Liebe Admins, wenn das nicht ok ist bitte diesen Teil einfach entfernen.

Julia Choi hat heute einen wunderbaren Text veröffentlicht, den ich als langjährige Pflegestelle gerne mit euch teilen möchte.
Einverständnis der Autorin ist vorhanden.

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"Wir vermuten, dass Lupi in Rumänien ein recht freies Leben geführt hat. Sie hatte ein Zuhause, vermutlich sogar ein Gutes, durfte aber offenbar kommen und gehen wann sie wollte und niemand hat irgendwelche Erwartungen an sie gestellt.
Als sie bei uns ankam änderte sich das plötzlich- nach zwölf Jahren. Lupi, komm her, Lupi, warte bis Du dran bist, Lupi, sei brav beim Tierarzt, Lupi, geh ins Auto, Lupi, mach Sitz...
Lupi war und ist Weltmeisterin im sich- anpassen. Sie hat sich tatsächlich ganz viel von den anderen Hunden abgeguckt (ok, das war vielleicht nicht immer so eine gute Idee...) und sie will alles richtig machen. Trotzdem mussten wir uns bremsen und zig mal am Tag erinnern, das nicht sie uns, sondern wir ihr mit Geduld begegnen müssen.
Im Laufe der Zeit haben wir ein gemeinsames Tempo gefunden, aber dann und wann passiert es mir, dass ich zu schnell bin, das mein Wunsch an sie auf aktuell nicht funktionstüchtige Synapsen trifft und daher unerhört irgendwo im All vor sich hin wabert.
Dann guckt sie mich so an. Nicht sie hat etwas falsch gemacht, sondern ich und ich weiß, das sie genau dort jetzt vertrauensvoll auf mich wartet, bis ich sie abhole und ihr alles noch einmal ganz in Ruhe und in ihrem Tempo zeige.
Warum ich das schreibe? Weil adoptierte Hunde und ganz besondere Ältere eben keine ,Wundertüten' sind, bei denen man nie weiß, was auf einen zukommt, sondern kluge Wesen, die mit ihren Vorerfahrungen und Erlebnissen zu uns kommen, ohne dass sie jemand gefragt hat, ob sie das wollen. Trotzdem lassen sie sich auf uns und unser Leben ein und folgen uns auf unserem Weg, ohne zu wissen, wohin er sie führt.
Was wir dafür tun müssen ist, unterwegs auch mal anzuhalten und ihnen zu versprechen, das wir auf sie warten- egal, wo sie mal falsch abbiegen, wir stehen an der nächsten Ecke und gehen gemeinsam weiter.

Habt einen schönen Tag mit Euren Gefährten!"

Quelle und Copyright:
Julia Choi," Merlin's Welt", https://www.merlinswelt.online/
Angelika + die Tatzen und Pfoten ;-)

Lucy

Ich folge Merlin & Co auf Facebook.....ein wunderbares Team :113:
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

dandy

Ein toller Text, den ich mir sicher öfter in Erinnerung rufen werde.
unsere Mitbewohner Troll, Fanni, Kaya und Felix
In meinem Herzen Buz, Daisy, Gustav, Ceno, Strolch, Winnie und jetzt auch Dandy und nun auch Floh  :25:

Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere

Pandora76

Super Text und absolut die Wahrheit.

Sai

""Wir vermuten, dass Lupi in Rumänien ein recht freies Leben geführt hat. Sie hatte ein Zuhause, vermutlich sogar ein Gutes, durfte aber offenbar kommen und gehen wann sie wollte und niemand hat irgendwelche Erwartungen an sie gestellt.
Als sie bei uns ankam änderte sich das plötzlich- nach zwölf Jahren. Lupi, komm her, Lupi, warte bis Du dran bist, Lupi, sei brav beim Tierarzt, Lupi, geh ins Auto, Lupi, mach Sitz...
Lupi war und ist Weltmeisterin im sich- anpassen. Sie hat sich tatsächlich ganz viel von den anderen Hunden abgeguckt (ok, das war vielleicht nicht immer so eine gute Idee...) und sie will alles richtig machen. Trotzdem mussten wir uns bremsen und zig mal am Tag erinnern, das nicht sie uns, sondern wir ihr mit Geduld begegnen müssen.
Im Laufe der Zeit haben wir ein gemeinsames Tempo gefunden, aber dann und wann passiert es mir, dass ich zu schnell bin, das mein Wunsch an sie auf aktuell nicht funktionstüchtige Synapsen trifft und daher unerhört irgendwo im All vor sich hin wabert.
Dann guckt sie mich so an. Nicht sie hat etwas falsch gemacht, sondern ich und ich weiß, das sie genau dort jetzt vertrauensvoll auf mich wartet, bis ich sie abhole und ihr alles noch einmal ganz in Ruhe und in ihrem Tempo zeige.
Warum ich das schreibe? Weil adoptierte Hunde und ganz besondere Ältere eben keine ,Wundertüten' sind, bei denen man nie weiß, was auf einen zukommt, sondern kluge Wesen, die mit ihren Vorerfahrungen und Erlebnissen zu uns kommen, ohne dass sie jemand gefragt hat, ob sie das wollen. Trotzdem lassen sie sich auf uns und unser Leben ein und folgen uns auf unserem Weg, ohne zu wissen, wohin er sie führt.
Was wir dafür tun müssen ist, unterwegs auch mal anzuhalten und ihnen zu versprechen, das wir auf sie warten- egal, wo sie mal falsch abbiegen, wir stehen an der nächsten Ecke und gehen gemeinsam weiter."

Kann ich nur zu 100% unterschreiben. Denn manchmal geht es wirklich mehr darum, was die (angeblichen) Retter*innen, sich so vorstellen - als darum, was die Hunde brauchen und wollen. Denn wir als Menschen sind es, die Hunde in unser Leben einführen - wo sie dann idealerweise zu "funktionieren" haben. Die Hunde aber als Persönlichkeit zu respektieren, sie nicht als "Wundertüte" abzukanzeln, sondern auch mal still zu sein, zuzuhören und hinzuschauen und nicht gleich "rumzudoktern" ist so immens wichtig. Super, dass es immer mehr Leute gibt, die das auch in Worte fassen und somit auch mal über die eigene Nasenspitze hinaus schauen und nicht nur von "Zwölfe bis Mittag" denken :-)

Ginangel

Du sprichst mir aus der Seele, Sai  :8:
Angelika + die Tatzen und Pfoten ;-)