Magendrehungs-Vorbeugungs-Operation?

[Teufel9999]

Hallo!

Ich bin die Besitzerin von Bambam und habe mir überlegt, da Mr. B. ja alles futtert was nicht niet- und nagelfest ist, eine Knopfloch-Op machen zu lassen.

Hier der Text aus dem Bericht:

Auch chirurgische Maßnahmen können im Vorfeld eingesetzt werden. "Mit der Schlüssellochchirurgie ist es möglich", so Dr. Alexander Pack, "mit einem kleinen Eingriff den Magen an der Bauchwand zu fixieren und somit eine Magendrehung unmöglich zu machen."

Kennt sich da jemand aus, vor allem wer macht das? Wäre für Mr. B. durchaus sinnvoll, da ich eigentlich - wenn er mir was ausräumt - immer Angst habe dass was passiert.

lg
Tatjana

[Franziska]

Hallo Tatjana,

ich habe zwar keine Ahnung von dieser OP und auch noch nicht davon gehört, wollte aber einfach nur sagen dass ich Deine Angst verstehen kann. Ich habe schon viele Geschichten gehört von Magendrehungen und deren Ausgängen und habe es immer im Hinterkopf, einfach weil man so machtlos ist.
Ich bin gespannt ob es Meinungen oder Erfahrungen zu dieser OP gibt.
Prinzipiell bin ich gegen Eingriffe ohne medizinische Indikation. Aber eine Magendrehung ist wirklich das Horrorszenario schlechthin.

Liebe Grüße
Franziska

[Chris]

Ich habe erst vor kurzem bei einer meiner Hündinnen eine Magendrehung erleben müssen. Das war sehr dramatisch, für das Tier offensichtlich sehr schmerzhaft, für mich sehr teuer, sprich wirklich ungut. Gott sei Dank ist es im Endeffekt glimpflich ausgegangen - und der Magen ist jetzt fixiert, damit das nicht wieder vorkommen kann. Allerdings muss ich jetzt dazusagen, dass ich schon seit vielen Jahren Hunde habe und dies die erste Magendrehung war, die ich miterleben musste. Die Entscheidung ist ja nach wie vor dir überlassen - wenn du aber die Möglichkeit hast, dieses Problem - ohne allzu viel Aufwand - zu vermeiden, dann tu es!

[Tamara]

ich würde mal mit dem TA reden...
nicht jeder Hund, der alles futtert, ist automatisch Magendrehungs-gefährdet.
Magendrehungen entstehen auch z.B. wenn Hunde viel und z.B. auch schweres fressen und danach recht viel toben, dann ist viel Gewicht im Magen und durch das Springen oder wälzen kann er sich leichter "überschlagen"..
Magendrehungen können auch durch Fehlgärungen entstehen, dass er  sich um sich selber "windet".

Es kommt auch drauf an, wie die Magenaufhängung selber ist,
nicht jeder Hund ist da gleich gefährdet wie andere.

Ob man rein prophylaktisch so eine OP machen kann oder nicht, weiß ich gar nicht...sprich einfach mal mit deinem TA...

Nur: Hat ein Hund eine Magendrehung, muss schnellstens eine OP erfolgen.
Für die, die das nicht kennen:
Man merkt das, wenn der Bauch plötzlich total anschwillt und steinhart wird, wie ein Luftballon.
Der Hund ist da meistens dann total schlapp und fühlt sich logischerweise absolut mieees...
Dadurch, dass sich der Magen um seine eigene Achse dreht, werden zugang zu Speiseröhre und Darm "abgeklemmt" und die Gärungsgase im Magen können nicht entweichen und blähen sich irrsinnig auf.

Sowas ist dann eine echte Not-OP, da zählen Minuten!
meistens macht der TA vorher so eine Art Ventil, d.h. er piekst mit einer dickeren Kanüle von außen in den Magen damit die Luft und der Druck entweichen kann.
dann ist es mal eine kurze Erleichterung, aber dann muss sofort operiert werden und der Magen wieder "ausgedreht" werden.
Hab schon einige Magen-Drehungs-Ops gesehen, die zum Glück alle gut ausgegangen sind weil die Besitzer Gott sei Dank rechtzeitig zum TA gegangen sind

[fini]

...und es gbt ja nicht nur eine Magendrehung: Meine Bassethündin hatte eine Milzdrehung, genauso lebensbedrohlich, dann gibts noch eine Hodendrehung,... alles kann nicht entfernt oder festgemacht werden.
Bei meiner Hündin ist es zum Glück gut ausgegangen. Bei der Fahrt ins Tierspital hat sich die Milz von selbst zurück gedreht, man konnte es zwar bei der Untersuchung noch sehen und tasten, aber sie musste nicht operiert werden, kann aber wieder passieren. Man könnte auch die Milz vorbeugend entfernen, aber ich denke, dass die Milz ein wichtiges Organ ist und die Operation auch nicht ohne! Die Entscheidung dafür und dagegen ist immer schwer!

[Tamara]

ja, Fini, da hast recht..
ich selber denke mir,Gefahr von Magendrehungen kann man größtenteils vermindern, wenn man die Tagesration Futter besser aufteilt und nicht alles auf einmal gibt (z.B. 2xtägl) und nicht unmittelbar nach dem füttern rumtobt oder spazierengeht (grad wenn die Hunde gerne toben und springen und rumkugeln im Spiel mit anderen Hunden)
es kann - genau genommen - immer was sein, manche können sich auch bei falschen Bewegungen das Kreuzband reissen oder so ;)

Falls es Fakt ist, dass die Magenaufhängung locker ist und die Gefahr recht groß ist, verstehe ich es schon, wenn man über so eine OP nachdenkt, aber auch wenn man immer alles mögliche festtackert kann immer was anderes sein  ;)

Ich hätte im Falle von dir, Tatjana, wohl eher die Agst, dass er mal irgend einen blöden Fremdkörper oder etwas toxisches frisst... ;)
Wir hatten auch schon Spielsachen und andere Fremdkörper (Steine, Schaschlick-Spieß 8o (naja, eigentlich hat sich der Hund das Fleisch geflaucht und der Spieß war noch drin!), Nadeln, gesplitterte Knochen von Ripperl und Stelzen und Hühnchen,  usw.) aus Hunde- und Katzengedärmen entfernen müssen, die sich verspiest, verpreizt und den Darm teilweise perforiert haben...

einmal war ein Hund, der hatte einen Herzschlag wie nach einem Marathonlauf, geweitete Pupillen und hechelte wie ein irrer, Frauchen hatte nur gesehen, dass er die Mülltonne beim Dorffest geräumt hat, wo es Stelzen usw. gab und die Reste entfernt wurden.
Röntgen war recht komisch, da waren eigenartige Sachen im Magen, also Narkose und Magen ausgepumpt.
Tja... und da kamen 18 Zigarettenstumpen zum Vorschein.
Hat der Depp die Aschenbecherreste mit den Essensresten  mitgefressen und einen richtigen Nikotin-Schock... ;)

sowas ist bei Hunden, die alles fressen was ihnen vor die Schnauze kommt schon eher zu befürchten...

[Teufel9999]

Tja hab mir das überlegt. Ich füttere Mr. B. 2-3x pro Tag (eher 3x), aber er frisst halt alle möglichen Sachen, er ist ja Meister im Ausräumen. Hab eh schon alles versperrt, bei mir schauts aus wie in Fort Knox.

Habe nur Angst, dass ich arbeiten bin und ihm nicht helfen kann.

lg
Tatjana

[Bema]

Hi!
wir haben vor 4 jahren unserer Brösel (quirrliges Bordeauxdoggenmodel) den magen annähen lassen im zuge der kastration
hat bis heute gut funktioniert, war aber damals, da gleicher schnitt wie fürs kastrieren eine relativ lange naht (für unsere tierärzte wars auch das erste mal, dass sie den magen ohne akutnotfall angenäht habe)

wir fahren gut damit und big b muss nach dem essen nicht rasten

[Activize]

Liebe Tatjana,

Als Prophylaxe Vitalstoffe einzunehmen okay, aber eine OP.

- Ich denke, da gib es noch mehr Ungereimtheiten, mit dem Leben danach und die vielen Was wäre wenn......

Wäre es ein Nachdenken wert, wenn man in Richtung Psychologie spielt?

Ehender aufzuklären WARUM er so ein Futtermolch ist.

Ich denke, dass eine Reizleitung im Gehirn ihm das Ventil des "Genug seiens" nicht verschließt.  

Vielleicht war das ein kleiner Denkanstoß zu Ursache und Wirkung.

AUS dem http://www.hundezeitung.de/top/top-31.html

Die Ursache einer Magendrehung (torsio ventriculi) beziehungsweise Magenverlagerung ist noch nicht endgültig geklärt.

Die Torsion (Drehung) tritt meist bei wenig gefülltem Magen auf.

Also bei den Informationen würde ich dir ein "Hoffentlich ist die OP noch nicht eingeleitet worden" raten, denn die Wahrscheinlichkeit, dass es genau deinen Hund tritt ist 100 zu 1.


Liebe Grüsse
und dem Hund wünsche ich ein OP freies Dasein