Hallo, direkt nach der Kastration wirst du noch keine Änderung bemerken, da sich der Hormonhaushalt erst einpendeln muss, und das eben seine Zeit dauert (ca zwei Monate). Ich würde ihn auch auf jeden Fall kastrieren lassen. Er wird danach wahrscheinlich etwas ruhiger, doch kannst du dir keine Wunder erwarten. Ich nehme an, dass die Drohgebärden anderen Hunden gegenüber Unsicherheit sind bzw. kann es sich auch um Leinenaggression handeln oder er will dich beschützen. Vielleicht wirst du unbewusst selbst angespannt/nervös und das spürt er natürlich. Wenn du in solchen Situationen die Leine permanent straff gespannt hältst, wird er auch aufgeregter. Korrektur mit der Leine, wenn er darauf reagiert, diese dann aber wieder lockerer lassen. Vor allem dann, wenn er beim Spazierengehen vor dir gehen darf, kontrolliert er die Situation. Ihn dazu zu bringen, dass er immer hinter dir oder maximal auf gleicher Höhe neben dir zu gehen hat, wird bei seinem Gewicht nicht einfach sein. Doch würde ich daran arbeiten und sollte es nicht funktionieren, dann muss er sich, wenn ein anderer Hund kommt, eben hinsetzen und du stellst dich davor. Du kannst versuchen, dass du ihn mit Kommandos bzw. Ablenkung (Leckerli/Spielzeug) dazu bringst, dass er auf dich zu achten hat und nicht auf den anderen Hund, den er sieht. Ich empfehle dir, dass du bereits reagierst und Kommandos gibst, wenn der andere Hund noch weit genug weg ist, und sich dein Wuff noch nicht "aufgeplustert" hat.
Wenn er ein Hund ist, der sich von Artgenossen nichts gefallen lässt und er sich nicht zurückzieht, sollte er im Freilauf auf einen Hund treffen, der ihm nicht freundlich gesonnen ist oder ihn anbellt/anstänkert, wird auch die Kastration daran nicht viel ändern können. Sicherheitshalber würde ich ihm anfangs bei Kontakt mit anderen Hunden im Freilauf, wenn du dir noch nicht sicher bist, ob er freundlich bleibt, einen Maulkorb geben.
Auch wenn er schon acht Jahre ist, kann er noch etwas lernen. Man muss dran bleiben und unerwünschtes Verhalten von Anfang an abstellen. Ich bin mit diesen Methoden immer gut weitergekommen, egal wie groß und schwer die bisherigen vielen Pflegis waren. Hundeschule zur geistigen Beschäftigung oder ein Hundetrainer wären wahrscheinlich nicht schlecht, solltest du alleine nicht weiterkommen. Alles Gute!