Bieneli, Maja und Winnie

[Katzenmama]

Miau,
Ich muss euch was erzählen!

Meine Menschenmami wollte unbedingt ein Foto von meiner Bauchmami und hat immer wieder danach bei der Frau, die mich aus Bulgarien abgeholt hat gefragt.

Heute kam die Antwort.
Die kennen meine Mami gar nicht. Ina, Wusel und ich wurden nämlich als kleine Babies wie Müll entsorgt. Und wir mussten hungern und frieren bis sich endlich jemand unser erbarmt hat.
Wir wurden in der Klinik untersucht und kamen dann zu Rositsa wo wir mit vielen anderen Katzen liebevoll aufwachsen durften. Liebe Menschen aus Österreich und Deutschland schicken regelmäßig Futter zu Rositsa, damit alle Katzis ein volles Bauchi haben.

Und noch etwas hat meine Menschenmami erfahren. Ich werd heuer im Frühling schon 3 Jahre und nicht erst 2 Jahre.

Schleck, schleck eure Winnie

PS: Ich war wie Bieneli & Maja auch Waise.

[Katzenmama]

Boni spaziert vom Ausblick ins Erdenzuhause weiter.

War mühsam diesmal. Das Gekeife und Gepfauche einiger Kätzinnen vor ihr in der Warteschlange ging ihr am Nerv.
"Hast du gesehen wie grob die Gefleckte vorhin mit dem armen kleinen Kätzchen umgegangen ist? Sicher eine Straßenkatze, die sind alle auf Krawall gebürstet."
"Ich find sie hat Recht gehabt. Sich vordrängen, das geht gar nicht. Und irgendwer muss dem Rüpel ja Manieren beibringen."
"Aber doch nicht auf so eine abschätzige Art."
"Anders versteht so ein Fratz das nicht."

In dem Tonfall ging es einige Zeit hin und her. Als Boni vorsichtig nachfragte was den Schreckliches passiert sei, waren sich die beiden keifenden Weiber plötzlich einig.
Boni soll sich da gefälligst raushalten, wenn sie keine Ahnung habe .....

Als sie endlich in ihr Erdenzuhause schauen konnte, spürte sie einen Stich in der Brust. Winnie und Bieneli lagen bei Mami am Schoss. Wie gern hätte sie den Beiden Gesellschaft geleistet!

So schön es im Katzenhimmel auch war, wenn man von den Keifzangen vorhin absah, so sehr vermisste sie ihre Mami und die Zwillinge. Winnie machte einen sympathischen Eindruck, mit ihr hätte sie sich sicher gut verstanden.

Boni seufzte. Vielleicht sollte sie den Platz besser meiden und sich mehr auf die tollen Sachen konzentrieren die es hier gab?!

[Katzenmama]

Mutter und Sohn legten sich Fell an Fell auf die Wiese.
"Mami", fragte der kleine Rote, "warum ist Nele vor dir weggelaufen? Und Mami, was ist ein Zuhause, Weisskittel und Mecin? Nele hat davon erzählt. Und dass ihre Mami eine Menschenfrau ist und noch andere Katzen bei ihr leben."
Die Mami überlegte, was sie ihrem kleinen Löwen antworten sollte.

Da sah sie wie Shildy mit einer kleinen weiß-schwarzen Katze im Schlepptau auf sie zu kam. Die Weiß-Schwarze blieb immer wieder stehen und wollte umkehren. Shildy redete auf sie ein und putzte sie. Dann ging die Weiß-Schwarze ein paar Schritte weiter um kurz darauf wieder stehen zu bleiben.

[Katzenmama]

"Nele, bitte komm jetzt endlich!" Shildy merkte, dass sie langsam ungeduldig wurde. Viele Male hatte sie Nele erklärt, warum sie keine Angst mehr vor der Mama ihres kleinen Freundes haben musste.

[nuffl]

Du solltest ein Buch schreiben!

[Katzenmama]

Du solltest ein Buch schreiben!

Danke für das Kompliment!

Gibt halt schon sehr viele Bücher mit Katzengeschichten!

[Katzenmama]

Mein Geburtstagskind!

Winnie ist 3 Jahre alt.

[nuffl]

Happy Birthday  🥳

[Pandora76]

Happy Birthday 🎉🎉

[Katzenmama]

Shildy fragte sich warum sie sich das immer wieder antat. Katzen trösten, ihnen gut zureden, bei Streitereien vermitteln.....

Warum genoss sie nicht einfach das Leben hier? Spazierte durch Wald und Wiesen und hielt da und dort ein Nickerchen.

Sie könnte sich auch einer der zahlreichen Maunzgruppen anschließen wo man gemeinsam durch's Regenbogenland spazierte, den neuesten Tratsch miteinander teilte und da und dort ein Nickerchen machte.

[Katzenmama]

Ein Schrei riss Shildy aus ihren Gedanken.
Der kleine Rote hatte Nele entdeckt, wackelte ihr entgegen und wäre vor lauter Begeisterung seine neue Freundin wieder zu sehen, fast vom Weg abgerutscht und in das kleine Bächlein darunter gefallen.
Seine aufmerksame Mama konnte das gerade noch verhindern. Ihr Schrei ließ ihn stehen bleiben und da war Mama auch schon bei ihm, schnappte ihn und brachte ihn sicher zu Nele und Shildy.

[Katzenmama]

"Boah, das ist ja grad nochmal gut gegangen, Kleiner," rief Nele, "deine Mama hat ein wachsames Auge  auf dich, da kannst echt dankbar sein dafür." Sie schleckte ihm das Gesicht.
Jetzt meldete sich Shildy zu Wort.
"Es wird Zeit, dass ihr Beiden auch Namen bekommt. Wie gefallen euch Simba und Annabell?"

"Ich sag Simbi zu dir, weil für einen Simba bist du viel zu klein", verkündete Nele.

Annabell zuckte kurz und räusperte sich bevor sie antwortete: "Nele, ich wäre sehr froh, wenn du meinen Sohn und vorallem mich nicht immer wieder daran erinnern würdest wie klein er ist. Weißt du, ich mache mir ohnehin ständig Vorwürfe, dass ich nicht genug Nahrung für ihn und seine Geschwister hatte. Das tut einer Mama furchtbar weh, wenn ihre Kitten eins nach dem anderen verhungern."

Nele sah betroffen zu Boden. "Suldige Annabell das hab ich nicht gewollt, dass du traurig bist."

"Schon gut Nele, und weil wir grad dabei sind uns zu entschuldigen, verzeih mir bitte, dass ich dich so grob angepackt und so garstige Worte zu dir gesagt habe." Weißt du, ich war sooo traurig, dass ich NIE ein Zuhause hatte. So viele Katzen standen da und freuten sich darauf in ihr Erdenzuhause zu schauen. Und ich? Ich wurde immer getreten und weggejagt. Nie hatte ich einen Menschen, der mich geliebt hat und mir gutes Essen gegeben hat....." Annabell kämpfte mit den Tränen.

Nele schmiegte sich an Annabells Flanke. Shildy legte sanft eine Pfote um sie. Simba rief: "Du bist die allerbeste Mama. Ich hab dich soooo lieb!" Und dann kuschelte er sich ganz fest in ihr Fell.

[Katzenmama]

Einige Zeit später marschierten die Vier weiter. Sie waren auf der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen für eine gemeinsame Rast.
Annabell und Nele nahmen den kleinen Simba in ihre Mitte und achteten darauf, dass er ja keinen Fehltritt machte.

Als sie einen geeigneten Rastplatz gefunden hatten begann Simba von seiner Ankunft im Katzenhimmel zu erzählen.

"Ich wusste erst gar nicht wie mir geschah. Mein Bauch schmerzte nicht mehr. Augen und Nase waren frei von Eiter und Krusten. Ich fühlte mich rundum wohl. Da ich meine Mama nirgends sehen konnte, hab ich laut nach ihr gerufen."
Daraufhin nahmen mich zwei Wächterkatzen zur Seite. Sie musterten mich genau und beratschlagten ob sie mich zur Kittenkrippe bringen sollten.
"Da hätte er es gut, würde gewärmt und im Arm gehalten. Das Schnurren der Katzenammen würde ihn über den Verlust seiner Mama hinweg trösten", meinte einer der Beiden.
"Geh, der ist doch kein Baby mehr! Ja, er ist etwas wackelig auf seinen Beinen, aber er hat die Augen ganz geöffnet und ist ein neugieriges kleines Kerlchen. Der braucht action und kein ständiges im Arm gehalten werden", entgegnete der Andere. Woraufhin Simba "Action will ich", erwiderte und so schnell es seine kurzen Beinchen erlaubten davon marschierte. Nicht, dass die ihn doch noch in die Kittenkrippe steckten.

[Katzenmama]

Nele gefiel ihr neuer Freund immer besser. Simba wusste was er wollte und - auch ganz wichtig - wie er es bekam.

"Kittenkrippe?" fragte Annabell. "Heisst das, meine armen kleinen Würmchen, die viel zu früh gestorben sind, werden dort liebevoll betreut und gehätschelt?"

"Ja", erwiderte Shildy "für die Winzlinge wäre es zu gefährlich frei durch den Katzenhimmel zu spazieren. Sie werden in den Krippen liebevoll umsorgt."

[Petra-Hasi]

Mah wie lieb ist das den.  

Erzähl bitte bald weiter.

[Katzenmama]

Mah wie lieb ist das den.  

Erzähl bitte bald weiter.

Danke für das Lob!!! Die Geschichte entwickelt sich im Nachdenken, im Schreiben!

[Katzenmama]

"Sehen kann ich meine Babies nicht, oder doch?" fragte Annabell.

"Das geht leider nicht meine Liebe. Aber glaub mir, deinen Kitten geht es gut. Es fehlt ihnen an nichts.
Ich hab in meiner Erdenzeit selber Kitten adoptiert und die waren einiges größer als deine Babies. Wenn so kleine Hascherl satt sind und es warm und kuschelig haben, fragen sie nicht danach ob es ihre Mama ist, der sie ihr Wohlergehen verdanken."

[Katzenmama]

"Du hast ja mich, Mami", rief Simba.
"Und ich hab dich! Und kann mich ganz fest an dich kuscheln," sagte Simba und genau das tat er.

Annabell herzte ihren Buben, dann meinte sie schmunzelnd: "Ich eigne mich glaub ich recht gut als deine Kittenkrippe."

[Renate058]

Ich finde die Geschichte auch sehr liebevoll und berührend 

[Katzenmama]

Ich finde die Geschichte auch sehr liebevoll und berührend 

Danke! Ich hab mich selbst vor allem in Simba verliebt. 

[Katzenmama]

Annabell löste sich sanft aus der Umarmung Simba's. So wunderbar es war ihren Buben wieder zu haben, wollte sie nicht, dass er sich zu sehr auf sie fixiert.
"Simba, schau mal Nele wartet. Ihr wollt doch sicher weiter herum tollen. Ich freu mich, dass du in Nele so eine liebe Freundin gefunden hast."

[Katzenmama]

"Du kommst aber mit, Annabell", stellte Nele fest, "ich brauch deine Hilfe mit Simba. Wir müssen doch ausprobieren, wo und wie er gut zurecht kommt, ohne abzustürzen."

Annabell gefiel wie fürsorglich Nele mit ihrem Buben umging. Eine aufmerksame, pfiffige, kleine Samtpfote war die Weiße mit den schwarzen Flecken am Rücken. Und sie Annabell war so gemein zu Nele gewesen auf der Wiese vor'm Ausguck ins Erdenzuhause.

Sie schämte sich zutiefst für ihr Verhalten.
Nele war noch relativ jung. Sie musste sie mal fragen, warum sie schon über die Regenbogenbrücke gegangen war, wo sie doch ein Zuhause hatte .

Aber zuerst brauchte ihr kleiner Löwe noch die ein oder andere Anweisung, wie er sich auf seinen kurzen Beinchen sicher fortbewegen konnte. Stellen wo es eng wird oder gar bergab ging, kannte er noch nicht. Das musste sie noch üben mit ihm.

[Katzenmama]

"Linke Beinchen, rechte Beinchen, schön gleichmäßig. Wohin geht dein Blick Simba? Jawohl, IMMER schön auf den Weg vor dir! Jetzt geht's bergab. L. A N G S A M und vorsichtig. Soll ich dich stützen? Geh weiter zur anderen Seite. Nie zu nah an den Abgrund."
 
Boah, war das anstrengend unter den strengen Blicken seiner Mama  marschieren zu müssen.
Simba wäre lieber einfach los gelaufen, ohne lang zu überlegen.
Das war aber keine Option. Da waren sich Mama und Nele erstaunlich einig.

Mama hatte sogar damit gedroht ihn in der Kittenkrippe abzugeben, wenn er nicht ordentlich gehen lernen würde.

So kannte er seine Mama gar nicht. Früher war sie immer erschöpft. Sie hatte stets versucht, ihn und seine Geschwister satt zu kriegen. Jedes einzelne sollte dicht an ihr liegen, damit sie es gut wärmen konnte. Bevor sie auf Nahrungssuche ging kontrollierte Mama ob auch alle dicht genug aneinander gekuschelt waren. Sie war so fürsorglich, wollte dass es ihren Kleinen gut ging. Wenn dann wieder ein Baby nicht mehr atmete und auf putzen und anstupsen nicht mehr reagierte war Mama untröstlich. Ihr Wehklagen war schwer auszuhalten. Das war eine schlimme Zeit!

Jetzt ging es ihnen viel besser. Und Simba  begriff, dass eine satte Mama, die ihre Kitten gut versorgt wusste, auch energisch werden konnte.

Irgendwie doof, dass er allein jetzt alles abbekam, was Mama an Erziehungskünsten bereit hielt.

[Katzenmama]

Nele sah Simba bei seinem bewachten Laufen zu. Annabell war eine strenge Lehrmeisterin.

Jetzt musste Simba umdrehen und den Weg bergauf bewältigen.  Begeistert wirkte ihr kleiner Freund nicht. Aber wenn er durch das Training fitter wurde, konnte es Nele nur recht sein.

Boni war inzwischen schon eine geraume Zeit unterwegs zu Nele.

Minou, eine ihr bis vor kurzem noch unbekannte Katze hatte sich die Pfoten wundgelaufen um die Schwester der kleinen, zart gebauten weiß-schwarzen Nele zu finden. Diese würde dringend den Beistand ihrer großen Schwester Boni brauchen.

Minou hatte zwar einige Katzen namens Boni getroffen, allerdings hatte keine dieser "Bonis" eine Schwester namens Nele.
"Beneidenswert", murmelte Boni als Minou sie schließlich fand. Große Schwester zu sein, war schon zu Erdenzeiten nicht so ihr Ding. Sie war  eher die Spezialistin für stundenlanges auf Mami's Schoss liegen und das möglichst alleine. Eine gut gefüllte Futterschüssel hatte sie auch kaum einmal verschmäht.

[Katzenmama]

"Ich denk ich hör nicht recht", schimpfte Minou, "da lauf ich mir die Pfoten wund um dich zu finden und du bist sowas von desinteressiert daran, wie es deiner kleinen Schwester geht!

Nele tut mir echt leid! Sie hat so arg geweint, hatte wohl Stress mit einer anderen Katze gehabt und war total verzweifelt. Ich hab sie getröstet, ihr das Gesichtchen geputzt. Als sie sich etwas beruhigt hatte, bin ich mit ihr zum großen Spielplatz. Dort wartet sie auf dich und du setzt jetzt hoffentlich rasch Pfote vor Pfote um zu Nele zu gelangen" schloss Minou.