2 Jahre alter Spitzmixrüde bleibt nicht alleine

Begonnen von Sunny_Louis, 18.03.2014 - 16:56

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Sunny_Louis

Hallo, also ich habe meinen kleinen Louis am 22.2.2014 zu mir und meiner 6 Jahre alten Hündin Sunny nach Hause geholt. Er war/ist sehr kuschel bedürftig, auch sehr lernfähig (Sitz/Platz etc.,) und ich habe ihn schon in mein Herz geschlossen. Allerdings gibt es ein großes Problem: der kleine Mann bleibt keine Minute alleine. Er "erleichtert" sich in der Wohnung und jault/winselt und bellt, dass man es bis nach unten hört (wohne im 4.Liftstock). Bis jetzt habe ich folgende Methoden ausprobiert um ihm Sicherheit zu geben und zu zeigen, dass ich wieder komme:

In der Wohnung angezogen- mit Jacke, Schuhen herumgegangen +  mit Schlüssel herumgespielt, damit er sich daran mal gewöhnt. Ihn alleine in einem Raum gelassen wenn er entspannt und ruhig war - klappte paar Minuten, dann ging es los. Dabei habe ich ihn immer dann belohnt, wenn er leise war. Wenn ich die Wohnung komplett verlasse für ein Weilchen, er leise ist für eine Sekunde, mache ich die Türe wieder auf und belohne ihn. --> habe auch gelesen, man soll den Hund komplett ignorieren bevor man geht und wenn man wieder zurück kommt?! Habe es ausprobiert, hat es verschlimmert- er robbt hinter mit her und folgt überhaupt nicht mehr.
Dann war ein "Hunde coach" bei uns Zuhause - Fazit: Enttäuschend- sehr inkompetent und unfreundlich
Das letzte was ich versucht habe war die Anschaffung einer Transportbox (sehr gemütlich, mit Reißverschluss und seiner Decke), damit er sich dort sicher fühlt. Er geht gerne hinein, legt sich hin, schläft auch in ihr. Allerdings sobald ich hinausgehen möchte, beginnt der Terror.

Wäre für jeden zusätzlichen Tipp dankbar.  :))

Liebe Grüße!


hundi

Hallo!

Wie reagiert Dein Wuff, wenn Du ihm einen Kong mit seiner "(Halb)-Tages-Ration" Futter gibst, wenn Du gehst?
Ist der dann beschäftigt, oder weint (?) er dann immer noch?

LG hundi

Sunny_Louis

Leider beschäftigt er sich nur damit, wenn ich in der Nähe bin.

hundi

Rennt er Dir in der Wohnung überall hinterher?
Wie ist er bei Spazierengehen?
Eher ängstlich oder eher forsch?

E.T.

Oje, oje, das klingt schwierig. Alles was ich Dir geraten hätte, hast Du ohnedies schon ausprobiert. Sicherlich könntest Du es nochmal mit einer "kompetenten" Hundetrainerin versuchen, es wird noch Möglichkeiten geben, aber zaubern kann natürlich niemand. Wünsche baldige Besserung.
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

Sunny_Louis

Er läuft mir überall nach, allerdings schicke ich ihn jedesmal in seine Box und wenn er mitkommen darf, sage ich es ihm bzw deute es ihm. Beim Spazierengehen ist er sehr neugierig, mittlerweile habe ich ihn ziemlich gut unter Kontrolle (er zieht kaum, bellt nicht mehr alle Hunde an, ist aufmerksam etc).

Ich bin 20 Std arbeiten und er ist ein braver Hund, wenn es nur mit dem alleine bleiben klappen würde. Ich versuche wirklich alles.

Lg

E.T.

Für einen Hund der nicht alleine bleiben kann, ist das alleine bleiben müssen Stress pur, und verschlimmert oft noch die Verlustängste. In die Arbeit mitnehmen geht wohl nicht??????, oder gibt es die Möglichkeit einer Fremdunterbringung?.
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

LisaObi

Normalerweise sind hier Babyschritte angesagt, also:
. Erstmal beim durch die Wohnung gehen immer kurz die Tür hinter dir schließen,  am Anfang nur ein paar Sekunden, dann Tag für Tag steigern
. Funktioniert es in der Wohnung schon eine halbe Stunde ohne Wirbel mit den geschlossenen Türen, kann die Wohnungstür in Angriff genommen werden, hier genau wie drinnen langsam aufbauen
. In der Wohnung anziehen, nix machen, dann anziehen und Zimmertüre schließen,  wenn das funktioniert: das selbe mit der Wohnungstür

Wenn der Hund Panik schiebt, muss man sich leider extra viel Zeit dabei lassen, den Hund mit dem Alleinebleiben vertraut zu machen. Das heißt auch, dass du ihn auf keinen Fall alleine lassen solltest, bis es funktioniert - das macht alles nur schlimmer! Vllt kann er von jemanden bis dahin gesittet werden, der ebenfalls mit ihm das Alleinebleiben übt, damit es universell gültig wird (also auch bei anderen Menschen und anderer Umgebung)?

dragonfly

vielleicht wärs auch gut, vor dem weggehen eine ordentliche gassi-runde zu machen, so dass der hund ausgepowert ist, bevor man weggeht. vor dem weggehen eine besonders leckere kausstange hinlegen und wortlos rausgehen. ich weiß, dass das im tierschutz nicht so geliebt wird ;), aber ich muss manchmal auch richtig streng sein, mit manchen hunden. sobald ich das geheule beim weggehen durchgehen lasse, steigern sich alle in den gesang hinein und wir haben die bescherung dann jedesmal, samt beschwerden der nachbarn. also gehe ich beim ersten ansatz zurück und pfauch mal ordentlich in die runde. ich denk, dass junge wölfe in der natur auch lernen müssen in der höhle ruhig zu warten, sonst werden sie gefressen. und mama wolf muss eben auch auf die jagd gehen, ins büro oder einkaufen :be happy:

sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

E.T.

Sigrid über dieses Thema haben wir ohnedies schon einmal kommuniziert. Es geht nicht um "geliebt oder streng", sondern wie unsere HündInnen auf unser Verhalten reagieren. Wenn ich weggehe, und es beginnt ein Heulkonzert, so gehe ich bestimmt nicht mehr zurück, denn dann lernen die HündInnen doch nur, wir heulen und sie kommt wieder, na dann heulen wir das nächste Mal doch wieder. Da das Hundeheulen aber zwecklos ist-, sie kommt jetzt nicht mehr zurück, hören sie nach kurzer Zeit damit auf-, warum sollen sie heulen, wenn sie eh nichts erreichen, sie sind ja nicht in Panik sondern "beschweren sich nur".
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

dragonfly

also bei mir wäre es so, dass das geheule routinemässig einreissen würde. es ist in der regel nur ein hund, der damit beginnt, weil er nicht mitgehen darf (unzufriedenheit, frust, "bäh"), die anderen stimmen ein, weil es irgendwie ansteckend ist. wenn ich nicht zurückgehe, dauert es ganz schön lang, bis das wieder aufhören würde ( habs versteckt schon abgewartet). ich hätt bald die polizei hier, das weiß ich. drum zeig ich ihnen halt, dass ich das nicht mag. ist natürlich erziehungsmässig ein "vermeideverhalten", aber wenn wir das heulkonzert nicht vermeiden, gibts hier bald definitiv keine pflegehunde mehr. da kann ich also nur abwägen, was gscheiter ist: ab und zu die gestrenge rudelchefin raushängen zu lassen, oder den laden hier zusperren....-. ich krieg hier übrigens immer wieder mal hunderl von pflegestellen, die woanders irgendwie zur chefität avanciert sind (lärmmässig, verhaltensmässig, schnappmässig). hier hörens in der regel bald damit auf, weil es einfach nicht erwünscht ist, geht ja anders auch. dazu muss man nicht besonders streng sein, einfach konsequent und bestimmt. und irgendwie braucht man auch nicht immer drei verschiedene hundetrainer,-coaches und psychologen, wenn man weiß, was man in seinem rudel will und was man nicht will;) so, jetzt kommen sicher bald die "böse-hundequälerin-kommentare" :kacsint2:


sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

Sunny_Louis

Ich arbeite als Kindergartenpädagogin, da wird es mit einem Hund in der Arbeit schwer. Meine Mutter hatte ihn heute mit in der Schule, auch da hat er,obwohl sie immer in Sichtweite war, gebellt und gejault.

Wenn ich ihn mit Strenge vom Toben/Jaulen/Bellen abhalten möchte, verschlimmert es sich (am Platz schicken- robbt hinterher, wirft sich auf den Rücken und winselt/jault)

Es unterstützt mich auch keiner mehr, da er immer zu toben beginnt (war heute eine Ausnahme, dass meine Mutter ihn genommen hat). Ich übe fast jede freie
Minute mit ihm, aber es tut sich nicht wirklich was. Bestimmt, weil ich nicht den ganzen Tag da bin, sprich keine Zeit für ein intensives Training. :-/




Pedro

Ich denke, es gibt viele verschiedene Methoden und Ansätze. Und die eine einzige wahre Methode gibt es nicht. Für jeden ist das die richtige Methode, die für ihn und seinen Hund bzw. sein Rudel zum Erfolg führt. Könnten wir das bitte einfach so stehn lassen (ohne  weitere Diskussionen - dazu könnt Ihr gern in die Plauderecke gehen). Danke.

Hier geht es um Louis. Er lebt nicht in einem großen Rudel, sondern mit einem entzückenden kleinen Spitzmädchen.
Die Tipps von oben wurden - soweit ich weiß - schon durchprobiert.
Wir müssen also weiter versuchen einen Weg zu finden.
Meine Überlegung geht jetzt in eine etwas andere Richtung. Ich glaube fast, dass es bei Louis keine Verlassensängste sind und er auch keine Panik hat. Ich denke eher, dass es der Kontrollverlust ist, der ihn zu diesem Heulkonzert bringt.
Muss noch anmerken, dass Louis mein Pflegehund war. Er war 2 Wochen bei mir. Anfangs hat er das beschriebene Verhalten bei mir auch gezeigt. Nach ein paar Tagen war aber Schluss damit. Ich hab ihn nicht als ängstlichen Hund erlebt, aber auch nicht als Draufgänger.

Ein paar Ideen hätt ich, was man bei Kontrollanspruch des Hundes machen könnte; mich würden aber sehr Eure geschätzten Ideen dazu interessieren.

Lucy

Zitat von: dragonfly in 19.03.2014 - 14:14
also bei mir wäre es so, dass das geheule routinemässig einreissen würde. es ist in der regel nur ein hund, der damit beginnt, weil er nicht mitgehen darf (unzufriedenheit, frust, "bäh"), die anderen stimmen ein, weil es irgendwie ansteckend ist. wenn ich nicht zurückgehe, dauert es ganz schön lang, bis das wieder aufhören würde ( habs versteckt schon abgewartet). ich hätt bald die polizei hier, das weiß ich. drum zeig ich ihnen halt, dass ich das nicht mag. ist natürlich erziehungsmässig ein "vermeideverhalten", aber wenn wir das heulkonzert nicht vermeiden, gibts hier bald definitiv keine pflegehunde mehr. da kann ich also nur abwägen, was gscheiter ist: ab und zu die gestrenge rudelchefin raushängen zu lassen, oder den laden hier zusperren....-. ich krieg hier übrigens immer wieder mal hunderl von pflegestellen, die woanders irgendwie zur chefität avanciert sind (lärmmässig, verhaltensmässig, schnappmässig). hier hörens in der regel bald damit auf, weil es einfach nicht erwünscht ist, geht ja anders auch. dazu muss man nicht besonders streng sein, einfach konsequent und bestimmt. und irgendwie braucht man auch nicht immer drei verschiedene hundetrainer,-coaches und psychologen, wenn man weiß, was man in seinem rudel will und was man nicht will;) so, jetzt kommen sicher bald die "böse-hundequälerin-kommentare" :kacsint2:

Das was dragonfly hier empfiehlt würde ich auf keinen Fall bei deinem Hund "anwenden". Sie packt ihren Hund, oder die Hunde schon mal am Nacken und schreit sie nieder. Dein Hund ist für so eine Maßnahme sicher viel zu sensibel. Mit strenge und/oder Gewaltanwendung (sorry Sigrid, du meinst es gut, und liebst deine Hunde) aber bei diesem Hund, so wie er hier beschrieben wird, wird sicher das Ziel verfehlt.  Der Hund leidet an sehr starken Verlustängsten, die nur mit einem liebevollem und guten Training in den Griff zu bekommen sind. Der Hund macht es nicht, um den Chef raushängen zu lassen. Das erkennt man an der Beschreibung des Hundes doch ganz genau.
Ich würde mir eher Gedanken machen, warum deine Hunde so reagieren. vielleicht Unterforderung....
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

Tipsy

Zitat von: LisaObi in 18.03.2014 - 23:59
Normalerweise sind hier Babyschritte angesagt, also:
. Erstmal beim durch die Wohnung gehen immer kurz die Tür hinter dir schließen,  am Anfang nur ein paar Sekunden, dann Tag für Tag steigern
. Funktioniert es in der Wohnung schon eine halbe Stunde ohne Wirbel mit den geschlossenen Türen, kann die Wohnungstür in Angriff genommen werden, hier genau wie drinnen langsam aufbauen
. In der Wohnung anziehen, nix machen, dann anziehen und Zimmertüre schließen,  wenn das funktioniert: das selbe mit der Wohnungstür

Wenn der Hund Panik schiebt, muss man sich leider extra viel Zeit dabei lassen, den Hund mit dem Alleinebleiben vertraut zu machen. Das heißt auch, dass du ihn auf keinen Fall alleine lassen solltest, bis es funktioniert - das macht alles nur schlimmer! Vllt kann er von jemanden bis dahin gesittet werden, der ebenfalls mit ihm das Alleinebleiben übt, damit es universell gültig wird (also auch bei anderen Menschen und anderer Umgebung)?

Schließ mich dem oben geschriebenen an - zuvor ist es aber noch wichtig, dass Du Dir einen Hundesitter suchst, bis er es gelernt hat, alleine zu bleiben.
Dass nimmt Deinen Druck (Schererein mit Nachbarn usw.) weg und ermöglicht Deinem Hund das alleine bleiben wirklich langsam zu lernen.
Weil jedes Stück in die richtige Richtung wird wieder zerstört, wenn er heulend zuhause sitzen muss, weil es nicht anders geht.

Der Knopf ist noch nicht mal ein Monat bei Dir.....ganz normal, dass es da beim Alleine bleiben Probleme geben kann. Selbst wenn er vorher bei anderen Leuten und in einer anderen Umgebung vielleicht schon brav alleine geblieben ist.

Wichtig ist, dass Du ihm im täglichen Umgang Sicherheit gibst und Souveränität ausstrahlst. Klare und faire Ansagen in allen Belangen.
Dann ist es für ihn auch bald kein Problem mehr, wenn Du sagst "Du wartest hier, ich komme bald".

Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut die Dinge zu ändern, die ich nicht akzeptieren kann. Und gib mir die Weisheit zwischen beiden unterscheiden zu können!!!

dragonfly

liebe lucy, ich wusste mit absolut hundertprozentiger sicherheit, dass du mich nun so verunglimpfen würdest, das scheint so ein spielchen zu sein, dass du nun bis zum sankt nimmerleinstag spielen möchtest.....
nein, liebe forumsleser, ich würde niemals einen ängstlichen hund packen und "niederschreien"; aber ich habe manchmal hunde hier, die ich -bevor sie andere hunde oder menschen beissen-manchmal am "gnack" packe...um andere zu schützen; ja , und manchmal muss ich auch etwas lauter werden, bei einem ständig wechselnden rudel mit verschiedenen gefahrenmomenten kann das durchaus vorkommen.
ich mache auch hunde, die in ein heulkonzert einfallen, nicht zur schnecke, sondern bin streng und bestimmt, und da kann es durchaus auch mal ein scharfes wort geben. diese meine "fürchterliche" art, die lucy ständig anprangern muss, bringt mit sich, dass ich schon vielen hunden aus dem tierschutz helfen konnte, dass ich immer wieder von vereinen hunde bekomme ( nicht nur von atn), die woanders dringend wegmüssen, weil sie dort probleme machen. bis jetzt haben sich schon viele hunde hier beruhigt und konnten so weiter vermittelt werden. aktuell darf ich einem 9 jährigen dobermannmix helfen, den in der familie niemand halten konnte. durch meine schrecklichfürchterliche art kann dieser hund mittlerweile endlich spazierengehen und langsam auch an mensch und tier vorbei ohne auszuzucken.
ich wollte diesen thread wirklich nicht für mich benutzen, aber das musste ich klarstellen.
ich habe übrigens auch eher an einen kontrollzwang als an verlustangst geglaubt, wobei meist ursprünglich die angst vor verlust steht, die dann in den kontrollzwang übergeht. so ein hund kommt regelmässig zu mir zur betreuung, wir haben extra bachblüten mischen lassen, die ihm etwas geholfen haben.
ansonsten bin ich der meinung (das ist nur meine persönliche ansicht), dass der hund nur etwas probiert, was bei seinem pflegefrauchen auch "geht". er spürt, dass er damit sein frauli erreicht und sie so "an der leine " hat. das ist nicht böse gemeint, aber ein verhalten, das letztendlich für alle sehr anstrengend wird. also kann das frauli das auch nur bei sich (innen drinnen) abstellen, da der hund woanders ja nicht durchgehend gejault hat. das scheint so ein mama-sohn-ding zu sein;)

da ich sicher bin, dass manche hier wieder auf der "persönlichen" ebene interagieren werden, ziehe ich mich lieber aus diesem thread zurück und schau mich lieber nach meinem nächsten pflegi um.

ich wünsch jedenfalls viel geduld und alles gute,

sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

hundi

Hi,
Dein Posting: "Ihn alleine in einem Raum gelassen, wenn er entspannt und ruhig war-klappte paar Minuten, dann ging es los...."
-> Wie viel Minuten hast Du ihn allein gelassen? Vielleicht war die Zeitspanne doch etwas zu lang und die Aufgabe somit zu schwierig?

Dein Posting: "..habe auch gelesen, man soll den Hund komplett ignorieren bevor man geht und wenn man wieder zurück kommt..."
-> Ignorieren, bevor man geht ja. Aber m.M. nach nicht komplett ignorieren, wenn man zurück kommt. D.h. erst Einkäufe abstellen, Schuhe ausziehen, Jacke aufhängen aber dann dem Hund kurz "Hallo" sagen (ohne ihn hochzudrehen). Komplett links liegen lassen würde ich ihn nicht! Es könnte Frust entstehen.

Hast Du ihn komplett ignoriert? Wie lange hast Du ihn, nachdem Du zurück gekommen bist, ignoriert? Möglicherweise ist die Situation dadurch schlimmer geworden? Vielleicht hat Dein Hund geglaubt, dass er Dir nicht mehr wichtig ist.(?)

Dein Posting: "Dann war ein Hundecoach bei uns zu Hause. Enttäuschend, sehr inkompetent, unfreundlich...."
-> Fielen bei dem Besuch die Worte: "Trennungsangst" oder "Kontrollverlust"?
Wenn nicht, dann kannst Du den sog. Hundecoach sozusagen in die Tonne treten.

@ Pedro
Was hast Du gemacht, wenn Louis das Verhalten gezeigt hat?
(VORHER, WAEHRENDDESSEN, HINTERHER)
Ein Kontrolleur muss nicht unbedingt ein Draufgänger sein.

@ Sunny-Louis
Warum Dein Louis nicht Alleine bleiben kann, wird man nur herausfinden können, wenn man die Körpersprache sieht, die er währenddessen hat. Trennungsangst oder Kontrollverlust? Schwierig.
Als der Hundecoach bei Dir war, hat der Coach Dich aus dem Haus geschickt und geschaut was Louis (wenn er dabei ist) tut?

LG hundi

Sunny_Louis

Am Anfang war er ein paar Sekunden alleine, dann mal eine Minute,.. es hat sich die letzten Wochen immer wieder gesteigert.
Ich weiß, dass es laaange dauern wird, bis er alleine Zuhause bleibt wenn ich zb arbeiten oder einkaufen gehe. Ich hab aber leider nicht immer die Möglichkeit ihn zu Bekannten zu geben und ein Hundesitter ist leider auf Dauer preislich nicht möglich.

Ich habe ihn ca 5-8 Minuten nachdem ich wieder Zuhause war ignoriert und ihn dann wenn er sich beruhigt hat, habe ich ihn begrüßt und gestreichelt.

Der Hundecoach meinte, dass meine kleine Spitzdame ihn dazu anstiftet zu bellen und zu toben.... er ist mit mir gemeinsam vor die Wohnungstüre gegangen und wir haben gewartet bis Louis begonnen hat zu winseln/ bellen. Dann ging der Herr hinein und hat ihn ins Wohnzimmer geschickt und ging wieder zu mit vor die Türe. Das ging einige Minuten so, er stürmte immer wieder rein und hat Louis am Boden gedrückt (er sagte, er würde ihn unterwerfen). Mehr hat er mich auch nicht "gezeigt". Tage später hat er mir geschrieben wie es denn so läuft- es wurde schlimmer, das bellen begann schon während ich noch in der Wohnung war etc. Seine Antwort darauf, ich würde wohl mit so einem kleinen Spitz zurecht kommen und ich solle ihm zeigen wer der Boss ist... Er meinte, dass Louis mich kontrollieren möchte und deswegen Terror macht, weil er das Rudel zusammenhalten möchte.

Es gibt so viele Möglichkeiten einem Hund das Alleinsein beizubringen, allerdings habe ich keine Erfahrung mit "Tierheimhunden", bei welchen man die Vorgeschichte nicht kennt. Meine "Sunny" ist unauffällig und ruhig (bin etwas von ihr verwöhnt muss ich zugeben).
Ich habe Angst, alles noch "schlimmer" für ihn zu machen (Stress, Unsicherheit,...) und brauch sozusagen einen "Plan", der für ihn am Besten ist und welchen ich dann auch konsequent durchziehen kann. Er ist ja bestimmt schon total verwirrt.

LG

Und Danke für all eure Tipps!!  :113:

sophie

Es gibt viele Methoden das Alleinesein zu trainieren - aber eines brauchen alle "Zeit". Wenn du die nicht hast und du ihn dann immer wieder zu lange alleine lassen musst kannst du das Training vermutlich auch gleich sein lassen, das hat wenig bis keinen Sinn...So wie "lisaObi" es beschreibt ist es ideal - aber dafür braucht man eben auch Zeit..

Und bei so einem Hund auch nur von "maßregeln" und "anschreien" zu reden finde ich fahrlässig.... Das ist absolut die falsche Methode"

Der Hundecoach war ein Vollid*ot, da brauchst du gar nicht ein Wort von ihm ernst nehmen.. Da würde ich dir wirklich gute Trainer empfehlen, wie zB Brigid Weizinger oder Ursula Aigner.

Sunny_Louis

Ja, Zeit braucht man allerdings. Ich werde noch einen letzten Versuch starten, werden schauen, dass er nicht alleine ist und dass die Personen, bei denen er gerade ist (wenn ich arbeite), auch mit ihm trainieren.

Zu dem "Hunde coach": War eine reine Geldabzocke, hat außer Stress für die Hunde nichts gebracht. Hätte ich die 170€ gleich in einen richtigen Hundetrainer investieren sollen..  aber später ist man immer schlauer.

Hast du mit den genannten Trainern schon Erfahrungen gemacht?


sophie

Jap, ich habe mit beiden schon bei den verschiedensten Problemen sehr gute Erfahrungen gemacht :)

Pedro

Diesen Hundecoach kannst du wirklich in die Tonne stecken.

Was habe ich gemacht? Im Grunde gar nichts. Der Unterschied ist, denke ich, meine Einstellung. Die Hunde haben bei mir nur folgende Aufgaben: draußen zu rennen, zu schnüffeln, sich ihres Lebens zu erfreuen und drinnen die Ruhe und das Kuscheln zu genießen. Sie müssen weder mich, noch sonstige Ressourcen beschützen - das mach alles ich. Wenn man will, kann man sagen, dass ich sehr autoritär bin: Ich bestimme alles und sie müssen sich nach mir richten. Vielleicht erinnerst Du Dich an die kleine Episode, dass ich ein paar Mal über Deine Lucy gestolpert bin, einfach weil ich nicht gewohnt bin darauf zu achten. Hab selbst drei Chihuahuas und erwarte von ihnen, das sie sich nach mir richten - also auch ausweichen wenn ich durch die Wohnung gehe.

Hunde sind sehr soziale Wesen und brauchen eine stabile Gruppe. Und ganz selbstverständlich sehe ich mich an der Spitze meines "Rudels". Und genau das gibt meinen Hunden die Sicherheit und die Gelassenheit, so nach dem Motto "Frauchen wird's schon richten".

Mein Tipp ist, insgesamt mehr Autorität zu zeigen. Also ihm ganz klar zu machen: Ich habe hier das Sagen und alles (Gute) passiert erst, wenn ich es will.
Ganz konkret: Ihr macht Euch fertig zum Gassigehn. Aber so lange, wie er vor Freude wild herumspringt (und ich denke mal, das macht er, oder?) passiert rein gar nichts. Erst wenn er sich ganz beruhigt hat, öffnest Du die Tür. Schätze mal, dann wird er wieder aufgeregt herumspringen; Tür zu, warten bis Ruhe eingekehrt ist. Damit zeigst Du ihm, wenn du ruhig bist, gefällt es mir und dann gehe ich auch gern mit dir raus.

Das Gleiche kann man beim Füttern machen. Wobei ich, zumindest für die nächste Zeit, auf Handfütterung umstellen würde. Wenn er ruhig ist, bekommt er aus Deiner Hand Futter, macht er Radau, gibt's nichts, so lange bis er sich wieder beruhigt hat. Das zeigt ihm wieder "fein, wenn du ruhig bist" und gleichzeitig demonstrierst Du, dass Du über die Ressource Futter bestimmst.

Dann würd ich ihn in nächster Zeit nicht mehr streicheln und nicht mal anschaun, wenn er zu Dir kommt und es einfordert. Liegt er aber irgendwo brav und ruhig herum, dann geh zu ihm und knuddel ihn richtig oder spiel mit ihm. Sobald er aber im Spiel zu laut oder wild oder aufdringlich wird, sofort kommentarlos abbrechen und sich ruhig auf die Couch setzen und demonstrativ fernsehen oder lesen oder so.

Es geht nicht darum, den Hund insgesamt zu ignorieren, sondern nur dann, wenn er forderndes Verhalten zeigt.

Und mach bitte auch nicht den Fehler, die Einstellung zu haben, dass er ein armer Tierheimhund ist. Das stimmt nicht. Vielleicht war er früher arm - aber jetzt hat er den Lottosechser gezogen weil er bei Dir sein darf. Also kein "Augen zudrücken" weil er "ja so arm" ist. Gerade Hunde mit schlechten Erfahrungen sind froh, über eine starke Führung mit genau bestimmten Grenzen und Regeln. Das gibt ihnen Sicherheit. Und je sicherer ein Hund ist, desto weniger leidet er an Verlustängsten oder am Kontrollverlust.

Natürlich ist es gut, dass Du auch weiterhin immer wieder mal aus dem Zimmer gehst usw. alles was Du ohnehin schon gemacht hast.

Und ganz wichtig: Nerven nicht verlieren, Ruhe und Geduld bewahren.

Sunny_Louis

Das sind wirklich super Tipps :) mit denen kann ich sehr viel anfangen. Danke dafür!

Eine Frage hab ich noch. Was am Besten machen, wenn er anfangt Radau zu machen, obwohl man im Raum ist? Das hat er letzte Woche beim Ausmalen in der Wohnung meiner Schwester gemacht - Wir waren im selben Raum, er war an der Leine in seinem Körbchen und er hat ununterbrochen gebellt/gejault. Bin dann immer zu ihm hingegangen und hab ihn ins Körbchen zurück geschickt. Hat nicht lange angehalten.
Oder heute bei meiner Mutter in der Arbeit. Er hatte sein Plätzchen in der Kanzlei, hat sobald Leute rein kamen angefangen zu jaulen/bellen und sie konnte sich kaum unterhalten. Gibt es dafür auch eine gute Lösung?


E.T.

Zitat von: Sunny_Louis link=topic=25052.msg421609#msg421609 date=139525


Hast du mit den genannten Trainern schon Erfahrungen gemacht?
/quote]

Bin auch mit meinen HündInnen bei Brigid Weinzinger, sie ist sicher sehr empfehlenswert.
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

Nicora

Den Trainer hätt ich auch unterworfen wenn er sowas mit meinem Hund macht, absoluter Schwachsinn bei so einem Hund....

Wir haben vor ca. 3 Monaten unsere Neela zu unserem fast 4 jährigen Rüden bekommen.
Die ersten Tage als sie allein bleiben musste während wir arbeiten gingen begann sie auch gleich mal mit winseln,bellen und sie zerstörte auch diverse Sachen.
Unser Rüde war bisher immer sehr brav beim alleine bleiben aber mit Neela begann er anscheinend wieder seine alte Rolle als Kontrolleur zu übernehmen.
Wir haben sie dann öfters mit der Webcam aufgenommen um zu sehen was sie alles tun wenn wir wirklich weg sind und nicht vor der Türe stehen um zu lauschen, denn das merken die Lauser sofort, vielleicht wäre das auch mal bei dir möglich, so kann man dann sehen ob er dazwischen doch Entspannungsphasen hat oder sich durchgehend stresst, aber auch ob er Frust schiebt oder wirklich nur vor sich hinleidet.

Bei meinen beiden hab ich es wieder geschafft Ruhe rein zu bringen indem ich im Haus alle Rollos runter gelassen und damit das Revier "optisch" verkleinerte, würde evtl. etwas nützen wenn deiner kontrollieren möchte.
Zusätzlich bekommen beide Bachblüten und in ihren Körben liegen getragene T-Shirts von uns.

Vorher haben meine Übungen so ausgesehen das ich wenn ich den Raum verlies sie weder angesehen noch angesprochen habe somit ist ihre Erwartungshaltung schon mal gedämpft, habe mich ganz belanglos verhalten, Türe zugemacht hinter mir um gleich wieder rein zu gehen und diese Übung hab ich dann langsam von der Zeit her gesteigert.
Waren sie brav gabs Lob und Leckerli, war ich zu spät dran und Neela begann schon vorher unruhig zu werden begann ich die Übung einfach etwas später von neuem.
Ich schicke meine beiden nie auf ihren Platz, würd ich auch bei deinem nicht tun da ich mir denke er könnte es als Bestrafung auffassen, beim weggehen bekommen beide ein Leckerli und ich gehe wortlos aus der Türe.
Beim heimkommen zieh ich mich zuerst aus, stell meine Tasche ab und lass mich nicht aus der Ruhe bringen auch wenn Neela wie ein Springpferd um mich herum hüpft, wenn sie sich aber ein bisserl beruhigt hat dann gibts von mir Streichler und Knuddler.

Wenn er Radau macht während ihr im Zimmer seid dann würd ich ihn nicht beachten, für mich klingt es das er Aufmerksamkeit möchte und wie schon geschrieben, ich denke er verbindet das am platz schicken nicht mit etwas positivem, somit kann er dann dort vielleicht auch nicht entspannen und für einen Hund ist jede Aufmerksamkeit ein Erfolg egal ob negativ wenn man schimpft oder positiv wenn man lobt, für ihn bedeutet es trotzdem das er beachtet wurde.
Eventuell wenn er in sein Körberl gehen soll einmal nix sagen sondern ihm nur mal einen Kauknochen reinlegen damit er von selbst die Entscheidung trifft, tut er das dann sofort grosses Lob.

Ich drück euch ganz fest die Daumen damit ihr eine Lösung findet die auf eure Situation passt!