Wien - supertolle Seminare

Begonnen von Kathi, 08.03.2011 - 11:19

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Fritzi66

Hallo,

ich war ja mit louiserl bei Mirjam Cort, und ich war sehr sehr angetan. Im Seminar waren zwar Hunde, aber es war reine Theorie mit Videos unterstützt. Sie wirkte aber im Vortrag total authentisch, ihre Argumente nachvollziehbar. Nicht nur, dass sie eine sehr nette Frau ist, die sehr lebhaft erzählt und auch über sich selber lachen kann, hat sie auch einiges an Erfahrungen zu bieten. Sie sieht Dinge und Verhalten an den Hunden, die mir gar nicht aufgefallen wären. Sie hat keine Hemmungen, in Raufereien einzugreifen, aber sie hat einen so guten Draht zu den Hunden, dass sie ihre Stimme (oh nein, sie flüstert und schweigt nicht!) als Verbindung nutzt und damit auch Auseinandersetzungen verhindern kann.
Sehr gut hat sie erklärt, wie sie Kennwörter (hat sie anders genannt, fält mir aber grad nicht ein) ins Training einbaut. Diese sollen entspannen, besonders loben oder ähnliche Funktionen haben und auch in sehr stressigen Situationen zum Hund durchdringen , ähnlich wie der Klicker. Sie trainiert gehen an gespannter Leine, Leinenruck und ins Geschirr greifen positiv, um die Hunde darauf vorzubereiten, wenn sie aus brenzligen Situationen rausgeholt werden müssen. Sie hat Entspannungshilfsmittel vorgestellt und etliches mehr. Außerdem hat sie betont, wie wichtig Alternativverhalten ist und dass der Hund dieses selbst finden muss, damit es eine wirkliche Alternative ist. Das war mir neu, bisher musste der Mensch das Alternativverhalten abverlangen.
Sie agiert auch als Mensch und nicht als Pseudohund. Daher sieht sie Beschwichtigungssignale beim Hund sehr deutlich, wendet sie aber selbst nicht an.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist ihre Grundhaltung den Hunden gegenüber. Sie sieht sie als fühlende, denkende Wesen, die aus ihrer Sicht (der der Hunde) immer einen Grund haben, zu beißen. Von Rudelführerschaft hält sie nichts, von Dominanzgesten noch viel weniger. So haben wir ein Video gesehen, wo eine unsichere Hündin (Kangal, ca 40 Kilo) ihre Pfote auf den Fuß von Mirjam stellte. Das wurde als "Festhalten" im Sinne von Unterstützung suchen gedeutet ("bei Mami kann mir nichts passieren") und sie hat sich wirklich darüber gefreut. Ich denke, wenn man mit beißenden 80 Kilo - Hunden arbeitet, hat man einen ganz eigenen Zugang zu hundlichem Verhalten.

Wie man unschwer erkennen kann, war ich wirklich begeistert. Sie ist eine Frau mit Persönlichkeit, die weiß was sie tut und warum sie das tut.

Kathi

waaaahnsinn, das klingt ja richtig spannend. mah, wär so gern dabei gewesen. das hört sich nach einer richtig vernünftigen, kompetenten frau an. ich kenn bis jetzt nur ihr buch (hundereich) und da hab ich nicht so ganz herauslesen können, wie sie arbeitet.

wieviel leute waren denn bei ihr?
Kathi mit Lara, Nici und Mango

Fritzi66

Es war auch total spannend. Es waren so ca 15 - 20 Leute (geschätzt), die meisten waren Trainerinnen in Ausbildung, 1 Mann, auch mit eigener Hundeschule und eigenem HSH (4,5 Monate, so groß wie Obelix und total verschlafen). Eigentlich waren nur 2 Hundehalterinnen, die selbst mit aggressiven Hunden leben, wobei louiserl ja Pflegehunde hat, was noch einmal eine spezielle Situation ist.
Was mir auch gut gefallen hat ist, dass sie sich am Abend noch extra Zeit genommen hat, um mit den TeilnehmerInnen Essen zu gehen (vegan, sie gesteht jedem Tier Gefühle zu, auch den Kühen) und zu plaudern und Spezielles zu besprechen. Da war ich leider nicht dabei, weil ich zu meinen Hunden heim musste, die das erste mal 9 Stunden alleine waren.

Mirjam arbeitet sicher ganz viel mit ihrer Persönlichkeit. Sie hat ein unheimliches Gespür für Hunde und mag auch die Herausforderung. Sie lebt und arbeitet ja zusammen mit ihrem Mann und der ist gar nicht bekannt. Ein wenig erinnert es mich an die Psychotherapieszene der frühen Jahre: die Begründer eigener Richtungen haben auch viel Persönlichkeit mitgebracht, die man aber nicht nachmachen oder lernen kann.

Sie ist sehr hart beim Grenzen setzen. So trainiert sie nicht mit Hunden, die im Zwinger leben oder wo die Lebensumstände so sind, dass sie aggressiv werden müssen. Sie rettet nicht jeden Hund, wenn das nicht geht und achtet dabei sehr auf ihr eigenes Rudel, dem sie auch verpflichtet ist.

Mirjam lebt damit, gebissen zu werden von wirklich großen Hunden. Wer von uns würde sich das antun? Und wenn man unsicher auf die Hunde zugeht, ist die ganze Situation schon anders. Ihre Definition von Aggression ist eine etwas andere als unsere. Sie arbeitet z.B. mit Leckerliebelohnung bei manchen Hunden anfangs nur durchs Gitter, weil die sofort nach vor kommen und angreifen, wenn sie etwas nicht so bekommen, wie sie sich das vorstellen.

Was ich ein wenig vermisst habe, waren konkrete Trainingspläne für konkrete Probleme. Dafür war aber auch die Zeit etwas zu kurz, sie hat dann eher rasch zusammen gefasst.

Ich hoffe, sie kommt nocheinmal und dann auch praktisch. Ich bin sicher wieder dort, wenn die Plätze reichen.

Sita

@fritzi66: herzlichen dank für deinen ausführlichen und informativen bericht!!!
da verschmerz ich es ein bisschen leichter, diese interessante veranstaltung versäumt zu haben...

liebe grüße Melitta & Co.

Fritzi66

Gern geschehen, vielleicht erzählen die anderen ja auch etwas?!

Branca

Hallo,
ich war nun gestern bei dem Seminar "Physio to go",es hat mir und Mojo sehr gut getan  und auch gut gefallen.Vieles wusste ich schon und auch die diagnose meines hundes steht schon länger fest,aber dennoch war sowohl theorie und Praxisteil sehr fundiert und man lernt ja nie aus.Das Team vom Hundeplatz war auch sehr nett,man merkte die entspannte Amosphäre und das den Hunden als Freunden ,nicht als Sportgeräten begegnet wird.
einziges manko für mich:
Der Hundeplatz war öffentlich katastrophal zu erreichen ich habe über 2 Stunden gebraucht.Angemeldet hatte ich mich ,weil anfangs der Seminarort im 1. Bezirk lag,da hätte ich ca.30 minuten gebraucht.Für Mojo war das dauernde umsteigen eine Qual und er war schon fett gestresst als er dort ankam,dann die ganzen fremden Hunde ...obwohl er bis auf den Riesenrüden eh brav war,den musste er mal kurz anknurren,der war ihm unheimlich,aber dann war das auch erledigt.
Komisch fand ich,das sich manche mit Hund angemeldet hatten(es gab begrenzte Plätze)wo dieser wirklich richtig unverträglich war,oder ihren Hund halt ewig draussen angebunden liessen,wenn drinnen vorgetragen wurde.Lustig war auch folgendes:Ein kleinerer Hund giftete dauernd zu meinem hin,ich frag so,was hatter denn?die besitzerin:der ist ihm zu haarig...
Danke noch mal an Winnie,Flos Besitzerin,fürs mit zur U bahn nehmen,war total nett euch kennenzu lernen!Die Flo aus Nitra war echt der coolste Hund auf dem Seminar!
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

sabsi

Hallo,

Ich und meine Flocke waren ja auch gestern auf dem Seminar! Mir und meinem "Mädchen" hats gut gefallen, aber auch ich muss bemängeln, dass die öffentliche Anbindung zur Hundeschule katastrophal war!
Dankenswerter Weise hab ich zum Nachhausefahren eine Mitfahrgelegenheit im Auto gefunden! Danke!

Die meisten Hunde find ich waren sehr umgänglich und ich finde, man hat gemerkt, dass die BesitzerInnen auf soziale Hundekontakte Wert legen!

Was ich ein bissl blöd fand, war dass 2 Teilnehmer permanent mit Video aufgezeichnet haben und ständig im Weg gestanden sind!
Aber sonst war die Atmosphäre recht entspannt und auch Stephanie Küster (die Vortragende) ist kompetent und sympathisch rübergekommen!

irmi

ist morgen jemand beim antijagdtraining-seminar?
bin schon voll gespannt (und hoffe dass ich "wach bleibe" - mach gerade ein praktikum wo ich jeden tag um 5 aufstehen muss und für die uni muss ich dann nachts noch schreiben...  :rolleyes: :D ).
freu mich aber schon voll aufs seminar!  :elefant:
was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.