Kastrationen schaden meist

Begonnen von - Sabine -, 28.02.2012 - 08:29

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- Sabine -

ZitatOriginal von Tipsy
Wobei ich sehrwohl der Meinung bin, manchmal ist es für die Hunde einfach leichter, weil sie "zu doofe" Besitzer haben......sei es, weil diese nicht mit einem hormongesteuerten Rüden umgehen können, sei es, weil diese einfach nicht dafür sorgen können, dass eben nichts passiert, usw.

Dafür gibt es ja die Sterilisation, also die Durchtrennung des Samenleiters.

ZitatAlso man kann durchaus auch aus einem Kastraten mit Vorgeschichte einen tollen Hund machen. ;)

Über die Jahre und mit entsprechendem Einsatz, ja. Aber man muss sich halt im Klaren darüber sein, dass man ein Therapieprogramm fahren muss - und das lange. Und der Erfolg ist nicht garantiert. Muss man das Risiko tatsächlich bewusst eingehen bzw. eine solche Situation noch durch eine Kastration verschärfen, wenn es nicht zwingend sein muss?

Der Hund verliert dadurch über einen langen Zeitraum deutlich an Lebensqualität.

Tipsy

ZitatOriginal von - Sabine
Dafür gibt es ja die Sterilisation, also die Durchtrennung des Samenleiters..


Was aber nix am "hormongesteuert" sein ändert. Ja, es verhindert letztendlich unerwünschten Nachwuchs, aber alles andere bleibt gleich.
Ich persönlich hab mit unkastrierten Hunden keine Probleme....aber ich bin sehr oft mit Besitzern konfrontiert, die besser gar keinen Hund haben sollten....und bevor der Hund im Tierheim landet, ist das Kastrieren das geringe Übel.

ZitatOriginal von - Sabine

Über die Jahre und mit entsprechendem Einsatz, ja. Aber man muss sich halt im Klaren darüber sein, dass man ein Therapieprogramm fahren muss - und das lange. Und der Erfolg ist nicht garantiert. Muss man das Risiko tatsächlich bewusst eingehen bzw. eine solche Situation noch durch eine Kastration verschärfen, wenn es nicht zwingend sein muss?

Der Hund verliert dadurch über einen langen Zeitraum deutlich an Lebensqualität.

Ich hätte so einen unsicheren Hund nie und nimmer kastrieren lassen.
Ich hab ihn ja schon kastriert bekommen.
Und wenn ich an nur zwei der zig Vorbesitzer denke (die ich zufällig kenne), dann ist es wohl auch gut so, weil sonst hätte es damals ganz bestimmt "ist passiert"-Welpen gegeben.
Und natürlich kann niemand sagen, ob er wirklich anders gewesen wäre, wenn er seine Eier noch gehabt hätte.....

Auch der Kleine war bereits kastriert.
Was ich aber - da er von Nitra ist - auch absolut verstehe.

Wäre es - wie ursprünglich geplant - mein Welpe vom Züchter geworden, dann wäre es außer Frage gestanden, ob ich den kastrieren lasse.
Ja natürlich, wenn es gesundheitlich notwendig ist.
Nein, sicher nicht einfach so.
Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut die Dinge zu ändern, die ich nicht akzeptieren kann. Und gib mir die Weisheit zwischen beiden unterscheiden zu können!!!

ho.mueller

Na ja ich würde meinen, dass es als Privatperson vom Hund abhängig ist, ob dieser sehr oder weniger Hormongesteuert ist.
Unser ehemaliger Riesenschnauzer ist über einen 2 Meter hohen Zaun gesprungen, wenn er in der Umgebung nur eine läufige Hündin gerochen hat. Und das ich diesen hormongesteuerten Hund jemals mit einem "Nein" davon abbringen könnte wäre Wunschdenken. Ich hätte ihm maximal einsperren können und das ist nicht gerade das was ich mir vorstelle.

Mein Romeo war wieder kaum aufgeregt, wenn eine läufige Hündin in der Nähe war.
Also als Privatperson kann ich es vom Hund abhängig machen, wann eine Kastration notwendig wäre.
 
Nicht so jedoch bei Rudelhaltung.
Ganz im Gegensatz zu Sabine ihren Fachliteraturen, habe ich wieder gelesen, dass es dringend notwendig ist, Hunde zu kastrieren, sobald ein Rudel vorhanden wäre, denn das gibt im Rudel die Ausgeglichenheit und die Sicherheit dass keine hormongesteuerte Hundekämpfe ausgefochten werden, und zwar zwischen den 6-8 Monat.  

Mein Toby würde in Nitra sehr früh kastriert, aber er ist einer der sozialsten Hunde seiner Rasse gegenüber. Also ganz sicher nicht die von Sabine beschriebenen Nebenwirkungen.
Also meiner Meinung nach, sollte jeder Hundehalter sein Tier richtig einschätzen können, ob und wann eine Kastration notwendig ist.

Lg Helga

- Sabine -

ZitatOriginal von ho.mueller
Nicht so jedoch bei Rudelhaltung.
Ganz im Gegensatz zu Sabine ihren Fachliteraturen, habe ich wieder gelesen, dass es dringend notwendig ist, Hunde zu kastrieren, sobald ein Rudel vorhanden wäre, denn das gibt im Rudel die Ausgeglichenheit und die Sicherheit dass keine hormongesteuerte Hundekämpfe ausgefochten werden, und zwar zwischen den 6-8 Monat.  

Sorry, das ist Käse  ;) Magst Du mir die Quelle nennen? Ich würde mir das gerne ansehen.

Ob eine Gruppe funktioniert oder nich, hängt von vielem ab - hauptsächlich von dem, der die Autorität ist. Und das bin ich. Hab ich Schwächen. kann ich keine Gruppe halten. Handelt es sich im Tierheimgruppen, hängt es auch da von Chef ab und ist eine Frage der Gruppenzusammenstellung und Stabilität.

Ich habe hier ein Rudel bestehend aus zwei intakten Hündinnen, 2 intakten Rüden und 2 Kastraten. Es funktioniert und hier rauft niemand, wenn ich es nicht will. Unleidigkeiten dürfen aber durchaus ausgemacht werden.

ZitatAlso meiner Meinung nach, sollte jeder Hundehalter sein Tier richtig einschätzen können, ob und wann eine Kastration notwendig ist.

Wie gesagt, es gibt durchaus Gründe für eine Kastration, aber es sind immer Einzelfallentscheidungen und sie sind eher selten. Nicht zu vergleichen mit den derzeit allüberall stattfindenden "Standard"-Kastrationen.

Ich mag aber auch nicht streiten. Ich denke, anhand der hier vorliegenden Infos kann jeder selbst eine Entscheidung treffen.

Branca

Ich finde generell auch,das man das vom einzelnen Hund abhängig machen sollte.Frühkastrationen lehne ich ab,wird aber leider oft gemacht /bzw.muss man im Tierschutz aufgrund der Bedingungen machen lassen.Ich hatte/habe bisher 4 Rüden,alle kastriert.Bei Rüde 1 einem Beagle,wurde das erst mit 7 Jahren gemacht,weil er Prostataproblemne hatte,also eher aus gesundheitlichen Gründen.Man konnte danach aber keine Verhaltensänderung feststellen.
Rüde Nr.2 wollten wir eigentlich unkastriert lassen,da Rassehund mit Papieren,Privatnotfall.Nur hat er jedesmal so gelitten,Tagelang nicht gefressen,nur weinend vor der Tür gelegen,wenn Hündinnen läufig waren,das wir uns dann nach 2 Jahren(da war er fast 3),zur Kastra entschieden,was für ihn DEFINITIV weniger Streß im Leben(für uns auch)bedeutet hat.Er wurde auch um einiges ruhiger,kooperativer,zugänglicher und verschmuster.
Rüde 4,aus einer Ungarischen Tötung habe ich schon kastriert bekommen,da er auf der Pflegestelle,alles und jeden besprungen hat,alle Hunde und Menschen deswegen schon vollkommen abgenervt waren.Bei ihm hat sich das nicht negativ ausgewirkt,er war knapp 2 Jahre alt und ist der bravste,ausgeglichenste Hund.Lediglich bei meinem Nitrarüden,den ich mit 1,5 jahren schon kastriert bekommen habe und der irgendwie in seiner "debilen Kindheitsphase"steckengeblieben ist,hätte ich  mir gewünscht,ihn unkastriert zu bekommen.Das wäre für seine Unsicherheit anderen Hunden gegenüber und seine generelle entwicklung sicher besser gewesen.
Ich finde eine grundsätzliche PRO Kastra Haltung genauso falsch wie eine Contrahaltung.Hunde,sind wie Menschen,Individuen,und jeder Halter sollte danach entscheiden,was für seinen Hund/seine Lebenssituation am besten ist.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

ho.mueller

Sorry Sabine, aber ich bin eben anderer Meinung.
Ich spreche auch von einen Rudel dieses beinhaltet nicht 2 Rüden sondern eben 30 - 40 Hunde total gemischt. Wenn du mir jetzt erzählst,das du so ein Rudel jemals nur durch deine Autorität die  hormongesteuerte Tiere kontrollieren kannst, dann muß ich lächeln.

Meinen Romeo mußten wir mit 6 Jahren kastrieren, da er Prostata Probleme bekam.
Unseren ehemaligen Blacky den Riesenschnauzer, weil wir ihm 4x aus dem Tierschutzhaus abholen mußten, weil er einer läufigen Hündin gerochen hatte, obwohl diese mit dem Auto weggefahren sind, ist er wie ein Irrer hinten nach.

Ich nehme meinen Tieren durch die Kastration eigentlich nur den Zwang auf der Hundewiese angeleint zu gehen, weil sie läufige Hündinnen riechen und ich will das sie toben und spielen können.

Aber nochmals, in Nitra ist es dringend notwendig die Hunde zu kastrieren, denn ich glaube Hunde gibt es mehr als genug, wir brauchen sicher keine zusätzlichen Welpen.
Als Privatperson sieht die Situartion wieder anders aus.

Liebe Grüße Helga

dragonfly

aus dem bauch heraus-ohne diese fakten zu kennen-habe ich es immer so gehalten und tiere nur wenn es unbedingt notwendig war kastrieren lassen (auch wenn mir dabei ein hoppalawurf geschehen ist, der zu viel trubel und streit im tierschutz geführt hat)
die kastration als krebsprophylaxe, wie sie derzeit in der tiermedizin beworben wird, lehne ich total ab. dann müssten wir frauen uns auch prophylaktisch busen, gebärmutter und eierstöcke entfernen lassen (statistisch gesehen bekommt jede achte frau in ö einmal brustkrebs)
und ich kann mir gut vorstellen, dass eine frühkastration etwas in der psyche der hunde bewirken kann (aber nicht bewirken muss). allerdings müsste man in tierheimen, in denen nicht generell kastriert wird, spezielle rudels für läufige hündinnen und rüden einführen. dazu benötigt man eine menge platz,nehme ich mal an und die werden die meisten nicht haben.
danke, dass du deine erkenntnisse mit uns teilst, das kann immer zu fruchtbaren diskussionen und erfahrungsaustausch führen.
sigrid

mit haushunden "mira", "baczi" und "pippi" und gasthund "dany"

- Sabine -

ZitatOriginal von ho.mueller
Ich spreche auch von einen Rudel dieses beinhaltet nicht 2 Rüden sondern eben 30 - 40 Hunde total gemischt. Wenn du mir jetzt erzählst,das du so ein Rudel jemals nur durch deine Autorität die  hormongesteuerte Tiere kontrollieren kannst, dann muß ich lächeln.

Nein, kann ich nicht. 30 bis 40 Tiere sind aber auch keine "normale" und für den Hund händelbare Größe mehr.

Davon ab hab ich gar keine so sehr andere Meinung als Du  ;)

Tina 1973

Bitte diskutiert doch auch über die Organentnahme bei Katzen, vorallem Streunern! Hier haben wir doch auch Tiere, die geschützt gehören (+ wilder leben als der Hund, der ja schon laaaaange Zeit kein Wolf mehr ist, nimmer im Wald sondern in unseren Betten schläft, sein Futter nimmer jagt sondern wedelnd vor dem Napf wartet, oft mit artUNgerechter Einzelhaltung leben MUSS) und wohl auch kein Organ verlieren und sich fortpflanzen dürfen sollten, oder......

Mich regt ja schon immer auf, dass Katzen grundsätzlich net so a Thema sind.... sie aber wirklich ständig auszuschließen, sogar beim Kastrationsthema - wo es eben noch/wieder echte Wildpopulationen gibt verstehe ich jetzt aber auch nicht.

Kastration okay, oder nicht. Oder nur bei Katzen, oder dort eben auch nicht? Weil ja auch Lebewesen mit gesundem Fortpflanzungsorgan.....
:katze:                                                                     Tina 0664/918 32 36

- Sabine -

ZitatOriginal von Tina 1973
Kastration okay, oder nicht. Oder nur bei Katzen, oder dort eben auch nicht? Weil ja auch Lebewesen mit gesundem Fortpflanzungsorgan.....

Also - bei mir liegts schlicht nur daran, dass ich von Katzen nicht annähernd so viel Ahnung habe wie von Hunden.

- Sabine -

ZitatOriginal von Tina 1973
Kastration okay, oder nicht. Oder nur bei Katzen, oder dort eben auch nicht? Weil ja auch Lebewesen mit gesundem Fortpflanzungsorgan.....

Also - bei mir liegts schlicht nur daran, dass ich von Katzen nicht annähernd so viel Ahnung habe wie von Hunden.

@ Dragonfly

Ja. menschliches Versagen bei der Empfängnisverhütung kenn ich auch. Du bist da nicht allein  ;)

ho.mueller

Sorry Tina, ich wollte Katzen keineswegs ausschliesen, nur damit habe ich nicht so viel Erfahrung wie mit Hunden.
Bisher hatte ich nur 3 Katzen, und ich habe alle 3 kastrieren lassen, da alle Freigänger sind.
Einerseit weil ich bei den beiden Kätzchen keine Jungen wollte, anderseits weil ich auch keine Vermehrung durch meinen Kater will.

Wir hier im Ort, fangen sehr häufig die freilebenden Katzen ein und lassen sie kastrieren und setzen sie dann wieder dort ab, wo wir sie eingefangen haben. Meistens sind das leerstehende Grundstücke.

Durch diese Kastrationen sind die Streuner extrem dezimiert worden, und das sehe ich persönlich als positiv an. Viele der ehemaligen Streuner die von uns zur Kastration gebracht wurden, haben dann Familien gefunden, die sich um sie kümmern.
Freigänger bleiben sie, aber sie haben Familien wo sie sich zurückziehen können.

Mehr kann ich eigentlich dazu nicht sagen, da mir die Erfahrung fehlt.
Liebe Grüße Helga

Tina 1973

Danke Helga, auf dein Post war meine Non-Cat-Kritik nicht bezogen  ;)

Ich meine grundsätzlich, wenn man meint, die Kastra bei Hunden wäre eine ungerechtfertigte Organentnahme, wie kann man dann zu Katzen keine Meinung haben? Wenn sich die Kastra bei Hunden negativ auf deren physische und psychische Gesundheit auswirken soll, wieso sollte das bei Katzen nicht so sein?

Ich bin pro-Kastra und finde, die Kastration ist ein enorm wichtiger Punkt im Tierschutz und auch für das Zusammenleben mit Tier+Mensch in unserem mittlerweile unnatürlich gewordenen Umfeld. Die Wolf+Wald-Geschichte ist für unsere Stadt- und Stubenhunde längst vorbei  ;) Heute ist der Großteil der Hunde leider ein Einzelgänger-15min.Hundezonen-Wesen, das Getreidenahrung aus der Konservendose frisst (fressen muss).
:katze:                                                                     Tina 0664/918 32 36

bluedog

die kastration hat heute eine entscheidene bedeutung im tierschutz.
wie tina schon sagte, ein frei lebendes hunderudel hat eigene gesetze und reguliert sich selbst.
heute müssen unsere hunde meist in städten und auf engstem raum leben, und das tierleid ist gross, da muss man es duch hoppalawürfe an allen ecken und enden nicht noch vergrössern.
im sinne des tierschutzgedankens bin ich für die kastration.
ebenso ist bei einer meutehaltung, die ja nicht den naturgesetzen entspricht, mit mehreren unkastrierten rüden die kastration durchaus sinnvoll.

und ob eine gebärmuttervereiterung im alter mit nachfolgender notoperation wirklich die bessere alternative ist, ist die frage....
.
Sei nett zu Tieren, du könntest selbst eins sein.

- Sabine -

Ich wollte keine Pro-Contra-Kastration-Diskussion lostreten. Ich fand die Infos einfach hoch interessant und dachte, das könnte auch bei anderen so sein.

Zur Rudelhaltung:

Doch, Hunde sind hoch sozial lebende Gruppenwesen und tun das auch, wo immer sie die Möglichkeit haben: Auch mit unakastrierten Rüden zusammen mit ein, zwei Hündinnen. Das klappt gut und ich habs ja auch hier. Es ist ruhiger und stressfreier, als wenn Kastraten dabei sind, denn die riechen anders und benehmen sich anders. Nur Kastraten geht vielleicht, weil die ein ähnliches Verhalten zeigen. Das gilt umgekehrt aber auch für Nur-Nicht-Kastraten, also intakte Hunde beiderlei Geschlechts. Schwierige wirds ja immer nur, wenn Gruppenmitglieder sich so gar nicht verstehen (können).

Zu den heutigen Lebensbedingungen:

Die entsprechen dem Hund und an vielen Stellen auch den Kindern (den Menschen) nicht mehr. Erkrankungen physischer und psychischer Art sind die Folge. Der Schluss müsste meiner Ansicht nach aber sein, ich verbessere die Lebensbedingungen und nicht, ich passe den Hund gewaltsam durch die Entnahme eines gesunden Organs an denaturierte, schädliche Bedingungen an. Oder würdest Du Deinem Kind beispielsweise auch ein Organ aus der Bauchhöhle entnehmen lassen, wenn es dann in der Schule (die teilweise gänzlich daneben ist) besser zu recht kommt?

Und gerade wenn ich mir anschauen, dass eine Folge der Frühkastrationen z.B. ED, HD und andere Geleneksprobleme sind - für die ein großer Hund sowieso schon ein höheres Risiko trägt - dann potenzier ich das nicht auch noch durch eine Kastration.

Tina 1973

Es gibt eine weitere Möglichkeit zur Frühkastration oder garnicht-Kastration. Die im adulten Stadium.

Wenn wir bei unseren Hündinnen und Katzen die Fortplanzungsorgane vollständig sein lassen und sie natürlich halten wollen, müssten wir sie aber auch werfen lassen. Ansonsten wäre das Belassen der Organe ebenso unnatürlich und erhöht zudem die Prädisposition für Karzinome.

Sogar bei uns Frauen wird bei hoher Prädisposition die prophylaktische Mastektomie und/oder Eierstockentfernung durchgeführt, die zum Großteil genetisch bedingt, aber eben auch nicht unerheblich von Kinderlosigkeit negativ beeinflusst wird.

Keine Ahnung, wie oft bei unkastrierten Tieren Prostata und Hoden untersucht und ein Milchleistenscreening mit Gebährmutterultraschall + Abstrich zur Früherkennung tatsächlich durchgeführt wird. Zudem fehlt bei unseren Tieren oft die Familienamnamnese. Ich befürchte allerdings, dass dies bei Tieren in noch wesentlich kürzeren Abständen untersucht werden müsste, als bei uns Menschen, und dies kaum ein Halter machen lässt.

Ich persönlich finde viele Gründe für die Kastration und keinen dagegen, wenn sie nach abgeschlossener Geschlechtsreife durchgeführt wird.
:katze:                                                                     Tina 0664/918 32 36

- Sabine -

ZitatOriginal von Tina 1973
Wenn wir bei unseren Hündinnen und Katzen die Fortplanzungsorgane vollständig sein lassen und sie natürlich halten wollen, müssten wir sie aber auch werfen lassen.

Nochmal: Nein. Man kann auch sterilisieren, also Samen- bzw. Eileiter durchtrennen. Das, was eben auch beim Menschen gemacht wird, wenn das jemand wünscht. Da wird auch nciht kastriert. Im Gegenteil: Ist eine Total-Op aus medizinischen Gründen notwenidg, gibt es umfangreiche Nachsorge und Hormonsubstitution. Das hat seine Gründe. Hund und Katze funktionieren da nicht anders, auch sie sind Säugetiere.

ZitatAnsonsten wäre das Belassen der Organe ebenso unnatürlich und erhöht zudem die Prädisposition für Karzinome.

Nein, das tut es nicht. Bei Mamkarzinomen liegen die tatsächlichen, validen Zahlen bei etwa 2 bis 8 %- und es ist eine Alterserkrankung- Und: Sie kann vermieden werden, wenn man Risikofaktoren vermeidet. Erhöht!!! werden hingegen durch eine Kastration zahlreiche andere Tumorerkrankungen.

ZitatSogar bei uns Frauen wird bei hoher Prädisposition die prophylaktische Mastektomie und/oder Eierstockentfernung durchgeführt, die zum Großteil genetisch bedingt, aber eben auch nicht unerheblich von Kinderlosigkeit negativ beeinflusst wird.

Sorry, nein. Das ist NICHT MEHR der neueste Stand der Wissenschaft - siehe oben.

Und zu den Gründen dagegen:

Ich empfehl Dir wirklich das Buch. Es ist verständlich geschrieben, dabei dennoch wissenschaftlich fundiert und mit ganz korrekten Literaturberzeichnis zum Selber-Überprüfen oder vertiefen.

Wenn Du dann immer bnoch sagst: Ich bin dafür: Ok  :)

- Sabine -

Zum Tierschutz noch:

Die sehr großen Hündinnen haben nach einer Kastration zu 80% mit Inkontinez zu kämpfen, außerdem verändert sich ihr Wesen meist zum Negativen, da der weiblichen Dämpfer Oxytocin zum Testosteron (das auch weibliche Tiere haben) fehlt. Damit wird die Hündin aggressiver. Dann schwindet die Muskulatur und die Sehen und Bänder schwächen sich. Auch beim erwachsenen Hund. Das Körperbild wir schlaksiger, dabei oft dicker, weil auch der Stoffwechsel herunter gefahren wird.

Ist das wirklich im Sinne des Tieres?

Davon ab: Auch wenn es jeder macht: Im Prinzip ist das prophylaktische Kastrieren per Tierschutzgesetz verboten.

Wolfsfreund

ZitatOriginal von Tina 1973
Sogar bei uns Frauen wird bei hoher Prädisposition die prophylaktische Mastektomie und/oder Eierstockentfernung durchgeführt, die zum Großteil genetisch bedingt, aber eben auch nicht unerheblich von Kinderlosigkeit negativ beeinflusst wird.

.

bei Frauen wird die prophylaktische Mastektomie in Europa unterschiedlich bewertet,vorher wird aber genau auf  BRCA-Genmutation untersucht. Nur wenn da ein Befund ist, erwägt man es überhaupt!

ho.mueller

Wir können aber folgende Studien nicht außer Acht lassen:
Bei Weibchen wird die Kastration VOR DER ERSTEN LÄUFIGKEIT durchgeführt senkt sich die Entstehung von Tumoren auf 0,5%
Nach der 1.Läufigkeit steigt die Enstehung bereits auf 8%
Nach der 2.Läufigkeit entstehen bie jedem 4 Hund Tumore.
Also aus gesundheitlichen Gründen wäre eine Kastration ein großes Plus.
Als Argument gegen eine Frühkastration wird immer wieder angeführt, dass die Skelettentwicklung der Hündin vorzeitig gestoppt wird. Wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen jedoch diese verbreitete Fehlmeinung und bestätigen, dass frühkastrierte Hündinnen genau gleich groß werden wie ihre nicht kastrierten Wurfgeschwister.
Auch die Vorstellung, dass frühkastrierte Hündinnen psychisch infantil bleiben, ist nicht korrekt. Zwar haben Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit kastriert wurden, einen ausgeprägteren Spieltrieb und sind unkomplizierter im Umgang mit Artgenossen. Von den meisten Hundebesitzern werden diese Eigenschaften jedoch positiv gewertet und sind durchaus erwünscht.

Auf die Lernfähigkeit wirkt sich die Frühkastration nicht negativ aus. Werden jedoch große Anforderungen an den Hund gestellt, wie z.B. bei der Ausbildung zum Schutz-, Katastrophen- oder Blindenführhund, so empfehlen die entsprechenden Hundeausbilder eine Kastration erst nach der ersten Läufigkeit vorzunehmen.

Bei Rüden:
Mit der Kastration wird eine irreversible Ausschaltung der Sexualfunktion erreicht. Meistens ist jedoch nicht die Fruchtbarkeit, sondern ein aggressives Verhalten der Grund für die Kastration. In diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung der verschiedenen Aggressionsarten wichtig, weil nicht alle durch die Kastration gleichermaßen beeinflusst werden. So hat z.B. die Kastration keinen Effekt auf die Aggressivität im Zusammenhang mit Futter oder auf die Aggressivität auf Grund von Angst. Konflikte und Beißereien mit männlichen Artgenossen dagegen, lassen sich durch die Kastration mehr oder weniger vermeiden, wobei das Alter des Rüden zum Zeitpunkt der Operation von großer Bedeutung ist. Je älter nämlich der Rüde bei der Kastration ist und je länger er sein Imponiergehabe bereits praktiziert hat, um so geringer ist der Kastrationserfolg.

Weiters gebe ich zu Bedenken, das sowohl bei Hunden als auch bei Katzen in jenen Ländern wo es vermehrt Straßentiere gibt die KASTRATION Leben rettet.
Denn die jetzt praktizierte Praxis, diese Tiere zu töten wird extrem minimiert.
Da ja die Population der Straßentiere dadurch abnimmt.

Liebe Grüße Helga

- Sabine -

Liebe Helga,

bitte nenn mir doch die wissenschaftliche! Quelle. Ich weiß, dass dies im Internet immer wieder so verbreitet wird. Es ist aber dennoch nicht richtiger  ;)

Zum Beispiel Tumore: 60 bis 70% der Mammatumore sind gutartig. Das wird nicht genannt. Dann: Es sind nur 2 bis 8% UND: Wenn man Tumorrisiken wie zu hohes Gewicht, falsche Fütterung etc.. meidet, sinkt es noch weiter. Quelle: Reichler I., Auswirkungen der Kastration aufden Stoffwechsel, den Bewegungsapparat und die Tumorgenese, 55. Jahrestag DGK-DVG (Deutsche Veterinär,edizinmische Gesellschaft, Fachgruppe Kleintiermedizin, "Wissenschaft für die Praxis"), Berlin, 2009.

Außerdem rechtfertig ein mögliches Erkarnkungsrisiko eines bis dato gesunden Organs nicht dessen Entnahme. Das steht klar im Tierschutzgesetz.

Und dann frag ich mich, warum bei Hunden, die viel lernen müssen, die Kastration nach hinten verschoben wird bzw. gar nicht kastriert wird (Diensthunde z.B.).

Die straßenhunde würde ich hiert im Moment gern außer acht lassen wollen, denn dort geht es um unkontrollierte Vermehrung und die rechtfertigt natürlich eine Kastration. Sie ist da schlicht das kleinere Übel. Hier diskutieren wir aber die Serienkastration von Hunden, die in Familien leben.

- Sabine -

Noch eine valide Quelle:

ZitatDas  Risiko für Mammatumoren ist für verschiedene Rassen unterschiedlich und auch regionale  Unterschiede durch genetische Faktoren in einzelnen Zuchtlinien kommen hierbei zum tragen.  Spaniel-Rassen ebenso wie Dackel und Pudel sind überdurchschnittlich häufig betroffen, haben  jedoch weniger als 40% Malignitätsanteil. Schäferhund, Rottweiler, Dobermann und Boxer  hingegen haben überproportional häufiger maligne Tumoren. Mammatumoren finden sich selten  vor dem vierten Lebensjahr, in der Altersgruppe bis 7 Jahren zeigt sich eine moderate Steigerung  in der Inzidenz, die ab dem siebten Lebensjahr deutlich zunimmt und ihren Höhepunkt mit 10–14  Jahren hat. Rüden werden relativ selten von Mammatumoren betroffen, stellen jedoch ca. 1 % aller  Tumorträger.

Quelle: Gottwald D: Ein Beitrag zur Häufigkeit von Mammatumoren beim Hund. Statistische
Auswertung der Einsendungen einer Praxis für Tierpathologie aus den Jahren 1990 bis
1995. Diss med vet, München 1998.

Wie gesagt: Es ist eine Alterserkrankung und an irgendwas stirbt man letzendlich im Alter. Das Leben ist halt begrenzt.

ho.mueller

Liebe Sabine,

meine Quellen sind die selben wie deine, du brauchst nur das Thema Kastration eingeben.
Meine Quellen sind sogar aus Deutschland "ggg"
Alte Diskussion mit neuen Erkenntnissen
von Med. vet. Nicole Gautschi

Nächstes Thema: Polizeihunde
da meine Tochter bei der Polizei arbeitet und das auch noch bei der Hundestaffel, kann ich dir sagen wie es bei uns in Österreich gehandhabt wird.
Kastriert werden alle Hunde egal ob Rüden oder Mädchen.
Die Rüden zwischen den 8-10 Monat die Mädchen nach der 1.Läufigkeit.
Warum, weil sie in Rudelhaltung leben, ganz einfach deshalb.
Die Kastration bei Rüden bewirkt, das keinerlei Konkurrenz unter Ihnen aufkommt.
Bei den Weibchen, nach der 1. Läufigkeit damit ihr Spieltrieb unterbunden wird.

Und nein, wir diskutieren nicht nur über den Einzelhund, denn dann wäre diese Diskussion gar nicht nötig, weil im Einzelfall der Charakter des Hundes im Vordergrund steht.
Es geht um viel mehr.

Eine Kastration von einem weiblichen Hund kostet in Österreich zwischen €400 - €450,-- das ist einer der Gründe warum viele ihre Hündinnen nicht kastrieren lassen.
Ich persönlich finde es unveranwortlich allen anderen Hundebsitzern gegenüber und auch dem einzelnen Tier gegenüber.
Bei weiblichen Hunden schon alleine deswegen, weil das Risiko von Tumoren extrem ansteigt.
Die Läufigkeit ist aber eine Zeitspanne von extrem Risiko und Gefahren.
Viele Hundehalter gehen trotzdem mit ihren Hunden auf öffentliche Hundewiesen,
nicht jeder hat so eine Möglichkeit wie du, die Hunde im Zwinger oder auf eigenen Gelände zu halten.
Durch die Läufigkeit werden die Rüden die nicht kastriert sind, extrem aggressiv ihren Artgenossen gegenüber und es kommt immer wieder zu raufereien.
Die Halter von unkastrierten Rüden oder spät kastrierten Rüden, müssen dann ihre Hunde an der Leine halten, damit diese Agresivität unter Kontrolle gehalten wird.

Und noch etwas Hunde sind keine Menschen, wir haben die Möglichkeit unseren Trieb auch zum Spaß auszuüben, ich zumindest "ggggg"
Hunde jedoch nur zur Fortpflanzung und dass ist immer mit Extremstreß und Konkurrenz verbunden.

Weiters ist serwohl auch die Frage der Straßenhunde und Katzen ein Thema bei der Kastration. Denn wenn hier Flächendeckend kastriert würde, wäre damit viel Leid der Tiere unterbunden.

Liebe Grüße Helga

shali

ZitatOriginal von ho.mueller wir haben die Möglichkeit unseren Trieb auch zum Spaß auszuüben, ich zumindest "ggggg"

Mamaaaa, wollt ich das jetzt wissen  8o 8o
lg Marion, Tierschützerin aus Leidenschaft

- Sabine -

ZitatOriginal von ho.mueller
Liebe Sabine,

meine Quellen sind die selben wie deine, du brauchst nur das Thema Kastration eingeben.

Helga, ich hab die Bücher hier  ;) Hast Du die Studien im Original gelesen? Sind ja auch deutschsprachige dabei.

ZitatNächstes Thema: Polizeihunde
da meine Tochter bei der Polizei arbeitet und das auch noch bei der Hundestaffel, kann ich dir sagen wie es bei uns in Österreich gehandhabt wird.
Kastriert werden alle Hunde egal ob Rüden oder Mädchen.
Die Rüden zwischen den 8-10 Monat die Mädchen nach der 1.Läufigkeit.
Warum, weil sie in Rudelhaltung leben, ganz einfach deshalb.

Das scheint dann definitiv in D anders zu sein. Da leben die Diensthunde mit dem Hundeführer im Haushalt.

ZitatDurch die Läufigkeit werden die Rüden die nicht kastriert sind, extrem aggressiv ihren Artgenossen gegenüber und es kommt immer wieder zu raufereien.

Helga, so pauschal ist das falsch. Es gibt Hunde, wo solches Verhalten tatsächlich hormonell bedingt ist, aber das sind sehr sehr wenige. Bei den meisten ist es schlicht eine Sozialisations- und Erziehungsfrage. Denn wäre das alles korrekt verlaufen, wüssten die Rüden, dass es wenig Sinn macht, mit Komkurrenten um eine Hündin zu raufen. Ein zerbissener Galan findet wenog Interesse  ;) - und in der Zeit, in der zwei raufen, sucht sich die Hündin vielleicht einen dritten, der klüger ist  ;) Denn SIE entscheidet, von wem sie gedeckt werden will und von wem nicht - nicht der Rüde.

Ich hatte mal eine Gruppe, in der eine intakte Hündin mit zwei intakten Rüden und einem Spätkastraten zusammenlebte. Gedeckt hat immer nur der Kastrat, die anderen beiden hat sie verjagt. Und die haben auch nicht gerauft, noch sonstwas angestellt. Sie waren halt etwas "munterer" als sonst. Der Kstrat war ihr Partner und nur der durfte. Aus die Maus. Und das ist IMMER so. Bei allen Caniden. Und nein, es war kein Stress für die Beteiligten. Warum sollte etwas gänzlich Natürliches mit schädlichem Stress verbunden sein? Das wäre aus Sicht der Evolution gänzlich unsinnig, da es den Forbestand verhindern würde. Weshalb der Paarungsakt IMMER positiv besetzt ist - es dient einfach dem Überleben der Art.

Wenn ich mit der Sexualität meines Hundes nicht umgehen kann, na ja - dann hab ich keinen. Sie gehört zum Leben, ja ist exitenzieller Bestandteil desselben und hat damit eine entsprechend hohe Wertigkeit.