Hallo!
Heute bitte ich euch mal um euren Rat oder eure Erfahrungen im Bezug auf die Erkrankung Morbus Cushing.
Seit einiger Zeit pinkelt und trinkt mein Rüde Collin vermehrt und verliert auch deutlich an Fell und schuppt enorm. Sein Bauch ist außerdem sehr prall, seine Beine und sein Kopf dagegen wirken mickrig. Auch seine Muskulatur ist deutlich zurückgegangen...

Aus diesem Grund war ich mit ihm beim Tierarzt. Dieser hat zuerst seinen Harn angeschaut (der Wert sollte unter 33 sein, Collin hat 230). Gestern wurde Collin 3x Blut abgenommen. In der früh nüchtern, dabei hat er auch eine Injektion bekommen. Dann die weiteren 2x zu mittag und am späten Nachmittag um zu sehen, ob das Medikament wirkt.
Ich habe nun auch Medikamente bekommen, die Collin 1x täglich bekommt vor dem Frühstück. Das ist ein Zytostatikum, das das Wachstum des Tumors in der Hypophyse hemmen soll. Also wir schätzen das der Tumor in der Hypophyse ist, da das bei Cushing in 90% der Fälle so ist. Wenn der Tumor in der Nebennierenrinde wäre, würde man ihn genauso behandeln meinte der TA.
Collin bekommt nun eben dieses Medikament, das man sich wie eine Chemotherapie vorstellen muss. Es greift die Tumorzellen an, weshalb diese nicht weiter wachsen können und im besten Fall sogar kleiner wird... Leider sind die Nebenwirkungen ein Grauß. Dieses Medikament greift die Leber und die Nieren an, weshalb er sein Leben lang alle 3 Monate blutabnehmen muss, damit man kontrollieren kann, ob es den Organen eh noch gut geht. Es ist anzunehmen, dass dem aber in absehbarer Zeit nicht mehr so sein wird...
Collins Lebenserwartung ist nun auf 2- 3 Jahre hinunter gesetzt worden... Das ist für mich natürlich nur ganz schwer verkraftbar, denn er ist mein erster eigener Hund und ich habe ihn erst seit Jänner 2017... Ich werde natürlich total melancholisch, denn ich war so stolz, als ich den kleinen Amor aus Topolcany bekommen habe, er ein Collin wurde und wir gemeinsam so viel erlebt haben und ich durch ihn unendlich viel über Hunde gelernt habe... Gemeinsam haben wir es hinbekommen, dass Collin Hunde akzeptiert, teilweise sogar Rüden, denn diese fand er ganz besonders blöd...

Nun ja, wir warten jetzt auf die Ergebnisse der gestrigen Blutabnahmen und hoffen, dass die Injektion gestern gewirkt hat. Wenn dem nämlich nicht so ist.... na ja dann schaut es schlecht aus...
Ich habe mich natürlich auch enorm eingelesen, weiß natürlich auch, dass die Hypophyse ATCH produziert, was die Cortisolproduktion in der Nebenniere anregt. Zu viel ATCH durch den Tumor, zu viel Cortisol. Also ich bin da voll im Bilde....
Ich dachte mir nur, dass vielleicht hier jemand auch schon mal Erfahrung mit Cushing hatte und vielleicht mir sagen kann, wie das so war mit Behandlung, wie es dem Hund so geht, wenn er eine lebenslange Chemotherapie hat, wie lange die Lebenserwartung wirklich ist, ob die Lebensqualität weiterhin gegeben ist bzw wie lange.... Keine Ahnung einfach alles, was ihr wisst, wenn ihr mir das schreiben würdet...
So geht es Collin heute wieder gut, er frisst, trinkt, geht gassi... Alles wie immer. Er hat auch heute die Tablette mit Leberwurst voller Begeisterung gefressen... Meine anderen Hundemädls tun ihm auch gut, er ist glücklich in meinem Hunderudel, so als wäre nichts. Ich werde jetzt natürlich nicht mein komplettes Leben ändern, sondern so tun, als wäre nichts, deshalb darf am Samstag weiterhin ein Pflegehund zu mir, denn Collin mag Pflegehunde sehr gerne und ist jetzt noch nicht aufs Sterben... Ich denke auch, dass es falsch wäre, wenn ich ihn jetzt bemitleiden würde, deshalb leben wir einfach unser Leben weiter und Collin ist gewohnt, dass Pflegehunde kommen und gehen... Vielleicht bin ich aber auch die gemeinste Hundemama der Welt indem ich noch einen Hund dazunehme

Collin auf jeden Fall liegt gerade fröhlich in seinem Hundebettchen und schnarcht. Zu Cushing hat er bis jetzt noch nichts negatives gesagt, denn er hat bis jetzt von jedem, auch vom TA, immer Leckerlies bekommen
