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Hunde-Forum => Erziehung => Thema gestartet von: Chiquita28 in 27.06.2018 - 09:13

Titel: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 27.06.2018 - 09:13
Ich bin jetzt langsam aber sicher am Ende mit den Nerven wegen Kitos Ängste und Panikattacken. Vor kurzem sind wir in die neue Wohnung übersiedelt und anfangs hat er sich hier auch recht wohl gefühlt. Seit einigen Tagen hat er aber wieder damit begonnen, sich drinnen vor Gewitter, Geräuschen, Geistern,... zu fürchten und kommt nicht mehr wirklich zur Ruhe. Gestern Abend z.B. wars besonders schlimm. Er rennt dann die ganze Zeit winselnd auf und ab, versucht auf die Garderobenbank zu klettern, springt in die Badewanne und wieder raus, geht von einem Zimmer ins andere und zerkratzt uns die Türen. Ich muss dazusagen, Kitos Platz in der Wohnung ist der große Vorraum und das Badezimmer, zum Wohnzimmer gibts ein Türschutzgitter wegen den Katzen. Bevor aber jemand Mitleid hat mit dem armen Hund der mit seinen Ängsten alleine sein muss, Erfahrungen haben gezeigt dass es nichts daran ändert, ob ich in seiner Nähe bin oder nicht. Er fürchtet sich mit meiner Anwesenheit genauso und orientiert sich dabei kein bisschen an mir (als Beispiel: in der Wohnung meines Freundes durfte er immer bei uns sein bis er mal während einer Panikattacke das Badezimmer aufgesucht hatte und sich zwischen Klo und Waschmaschine gelegt oder besser gesagt eingeklemmt hat, mit dem Kopf zur Wand. Am besten wars dann wirklich wenn er sich mal wieder fürchtete, dass wir die Tür zum Wohnzimmer zugemacht haben, weil er sonst eh nur hin- und hergewandert wäre. Im Badezimmer kam er am schnellsten zur Ruhe und fühlte sich sicher).

Was noch dazukommt ist, dass mir Kito jetzt oft gar nicht mehr spazieren gehen will. Es könnte ja jederzeit ein Gewitter kommen. Ich frag mich bei den Spaziergängen oft, warum ich mir das antu und überhaupt mit ihm rausgeh. Ich hätte daheim oft besseres zu tun. Einzig wenn er dann eine Fährte aufnimmt oder in der Ferne einen Hasen oder ein Reh weglaufen sieht, da ist er dann schnell auf 180 und vergisst seine Angst. Ich hab das Gefühl dieser Hund funktioniert nur anhand zwei Prinzipien: Panik/Angst und Jagtrieb/Adrenalin. Ansonsten zeigt er nicht wirklich viele Emotionen. Ab und zu (wird leider immer seltener) hat er kurze Momente, wo er sich fröhlich am Rücken wälzt und zum Spielen aufgelegt ist. Streicheleinheiten haben ihn noch nie wirklich interessiert, er lässt es halt über sich ergehen. Was interessant ist, bei fremden Menschen steht er auch ne halbe Stunde dabei und lässt sich kraulen.

Ich möchte nicht dass mich jemand mit diesem Posting falsch versteht. Kito ist ein genügsamer, braver Hund, wenn es die Umweltbedingen zulassen, dass er "normal" sein kann. Nur geht es meiner Meinung nach immer mehr in die andere Richtung und ich habe mich allen Ernstes bereits gefragt, ob es ihm bei mir überhaupt besser geht als im Tierheim. In seinem Zwinger hatte er ausreichend Futter und einen sicheren Platz. Laut Georgia hat er sich damals schon vor Gewitter gefürchtet, aber da musste er wenigstens nicht raus wenn das Wetter mal nicht so toll war... Ich hab schon fast ein schlechtes Gewissen gegenüber den anderen Hunden, die das Leben hier draußen viel mehr genießen könnten als er. Ich hatte auch gehofft, dass Kito aufgrund seines doch schon fortgeschrittenen Alters langsam ruhiger werden würde, weil er ja immer weniger gut hört und sieht. Bis jetzt merk ich davon aber noch nix. Übrigens ist Kito grundsätzlich kein ängstlicher, sondern ein eher unerschrockener Hund. Es gibt Dinge, vor denen sich bisher alle meine Hunde gefürchtet haben. Kito nicht. Vorm Staubsauger rennt er nicht weg sondern geht mir hinterher. Er stieg von Anfang an problemlos in den Lift, rennt über Gitter und Brücken, egal wie schmal und wackelig sie sind. Kito ist auch der erste Hund den ich kenne, der Hindernissen trotz Möglichkeit nicht ausweicht sondern hindurchrennt oder drübersteigt. Er reagiert auch nicht aufs Schimpfen und weicht mir nicht aus, wenn ich auf ihn zugehe. Damit tu ich mir auch ziemlich schwer, weil ich mir oft wie Luft vorkomme.

Gesundheitlich ist er übrigens komplett fit. Seine Blutwerte passen und ein Röntgen hat letztens ergeben, dass seine Gelenke und Knochen in bester Ordnung sind. War nur letztens beim Tierarzt weil er schon wieder Hefepilze in den Ohren hatte und eine Pfote entzunden war. Eine Schmerzmitteltherapie hat gezeigt, dass sich sein Verhalten dadurch nicht ändert.

Eigentlich wollte ich mir das alles mal von der Seele schreiben. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und mir tut es in der Seele weh, einen leidenden Hund daheim zu haben, der sich nicht helfen lässt. Vielleicht gibt es ja irgendwas, mit dem jemand von euch gute Erfahrungen gemacht hat in so einer Situation. Letztens ist mir bei einem Vortrag Hanföl untergekommen, das ja bei allem Möglichem helfen und ein wahres Zaubermittel sein soll (dementsprechend teuer natürlich...). Außerdem habe ich vor, bei meinem nächsten Heimatbesuch im Burgenland den Hundetrainer Hasenöhrl aufzusuchen. Ich weiß, dass er auch schon mit Angsthunden gearbeitet hat und diese danach eine deutliche Besserung des Verhaltens gezeigt haben. Vielleicht sollte ich auch noch eine Hundebox testen, das könnte zumindest die Situation in der Wohnung verbessern. Mehr fällt mir jetzt eh grad nicht ein. Danke fürs Lesen :)
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Karo in 27.06.2018 - 09:34
Box als Höhle nur positive Erfahrungen. Zylkene ein Hund ja, ein Hund nein. Alles Gute!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Tamara-Louisa in 27.06.2018 - 09:51
Hallo ihr Lieben!

Danke fürs Teilhaben lassen an eurem Leben - eurer Situation. Ich kann mir ein bisschen vorstellen, dass du schon verzweifelst, weil man einfach nur hilflos daneben steht. Ich habe jetzt gerade zum Ersten Mal einen Hund, der Angst vor Gewittern, Schüssen, Feuerwerk hat - eh unglaublich, aber bist jetzt haben das alle Pflegis absolut gelassen genommen. Also absolutes Neuland und ich tu mir echt schwer, weil ich begonnen habe selbst zusammen zu zucken, wenn irgendwas vor sich geht, vor dem Lea Angst hat - und dann in Panik verfällt. Ist natürlich ausgesprochen förderlich, weil jetzt bekommt sie schon Panik, weil sie meine Stimmung merkt...  :not: jedenfalls sehe ich es jetzt als Herausforderung - und thatha es trägt erste Früchte... gestern hab ich sie beim ersten Donnern eingeladen, dass wir rein gehen und sie ist  gleich mitgekommen und ist nicht in den Busch gelaufen...

Was ich sagen will: Lea spürt ALLES was in einem vorgeht - und viele Emotionen machen sie schnell nervös. Sie ist ein richtiges Stimmungsparometer und die meiste Zeit des Tages schläft sie seelenruhig - da bilden wir uns schon was drauf ein, denn auch ausm Tiefschlaf spürt sie sofort, wenn etwas in einem prodelt  :not speak:

Vll ist Kito auch einer von der Sorte? - und vll hat er einfach schon so zugemacht, weil er so lange im Tierheim war? Sicher bin ich mir jedenfalls, dass er deine Überlegungen spürt - ob nicht ein anderer Hund mehr davon gehabt hätte. Das soll absolut kein Vorwurf sein - im Gegenteil - ich kann es äußerst gut verstehen und ich sag "danke" für deine Ehrlichkeit, aber auch wenn er oft so tut, als wärst du Luft: du bist für ihn wichtig - er will nur wahrscheinlich auch etwas von dir - Anerkennung und Respekt. Auch das kenne ich nur zu gut: Unser Liam boah, der hat uns eine Zeit lang in den Wahnsinn getrieben... bis wir auf nem Seminar waren und die Trainier meinte "Nehmt ihr euren Hund eig. ernst?" wir so "jaja natürlich"... später sollten wir erfahren, dass sich Liam die meiste Zeit einfach nur ver*****t vorkam. Für jedes "super" "fein" haben wir abfällige Blicke geerntet. Liam will nicht gelobt werden, er will bewundert werden.  :alas: seit wir unsere Sicht auf ihn geändert haben - hat sich alles um 180 Grad gedreht. Wir bewundern ihn wirklich - er ist ein unglaublich sozialer, gescheiter und kooperativer Bursche geworden. Und sein stolzer Blick bei einem ernst gemeinten "woooooooow - Liam ich bin wirklich beeidruckt, wie du das schaffst" oder ähnliches ist einfach unbezahlbar.

Letztens hat er es im Garten geschaffft beide Mädls neben sich abzusetzen und hat sich daneben gelegt, das Foto ist leider schirch, weil ich von weit weg fotografiert habe - weil ich seine Konzentration nicht stören wollte - ist ja mental nicht einfach zwei so Zicken zu halten  :laugh:. Ich stell das Foto mal dazu, damit du weißt was ich meine.

(https://www.animalhope-nitra.at/forum/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F33090130pv.jpg&hash=1151cd68c31c16a71e01158d83f07555add5f51d)

Die Grundaussage von meinem Roman: Nimm Kito ernst - versuche seine Ängste zu verstehen, dich reinzufühlen - kein Mitleid! - einfach mitfühlen, Verständnis... weniger streicheln (Liam hasst streicheln - vor allem am Kopf - eine Kraulmassage nimmt er aber gerne an), ev. kurz versuchen zu Rahmen (leicht die Hände um ihn legen - nicht festhalten). Wie gesagt - bei Liam war das der Schlüssel, dass er "aufgemacht" hat... er ist jetzt wirklich ein ganz ganz ganz besonderer Bursche... und ich denke Kito ist das auch - er muss vielleicht einfach nur spüren, dass er gar nicht sein eigenes Ding machen muss...

Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg und alles Liebe weiterhin - hat sicher einen Grund gehabt, wieso gerade Kito bei dir gelandet ist  :8:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Karo in 27.06.2018 - 10:16
Ich bin mit einer Gewitterhündin gut gefahren, indem ich mich schweigend zu ihr gesetzt habe. Gibt es denn Dinge, die ihr gemeinsam schaffen könnt, wo du ihm etwas zutrauen kannst und dich gleichzeitig als ernst zu nehmende, menschliche Gesellschaft er/beweist?
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 27.06.2018 - 10:29
hallo, vielleicht ist hier was Hilfreiches dabei,

https://wissen-hund.de/tellington-touch/?cn-reloaded=1
https://www.dogsinthecity.at/2013/08/09/das-thundershirt-fuer-hunde-und-warum-es-gegen-angst-helfen-soll/

https://www.bach-blueten-portal.de/bachblueten-ratgeber/bachblueten-fuer-hunde/
https://www.bachblueteninformation.ch/bachblueten-fuer-tiere/bachblueten-hunde/aengstlicher-hund.htm
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: andyundsabine in 27.06.2018 - 10:29
Da es uns mit Alessa ähnlich ergeht bin ich gespannt ob wer Tipps zu Kito geben kann die hilfreich auch für uns sind.Bei Alessa reicht es beim spaziergang  wenn ein stärker Wind durch die Bäume geht das sie in einen Ausnahmezustand kommt und tags darauf panisch reagiert wenn sie das BG sieht.

Alles gute Jenny, ich wünsche euch das man euch helfen kann .
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: jessy2014 in 27.06.2018 - 11:07
Also Box ist bei Jester sehr hilfreich - er entwickelt immer mehr Zeiten da will er in Ruhe gelassen werden.
Da geht er in seine Höhle und kommt zur Ruhe. Allerdings darf die Höhle nicht zu gross sein da er seine "Ecke" braucht zum Anlehnen.

Gewitter und Feuerwerk werden da gut überstanden.

Bzgl. Hanföl habe ich leider keine Erfahrung da ich die CBD Tropfen brauche bei der Jessy.

Hoffe du findest mit Kito einen für beide positiven Weg für die Zukunft

Liebe Grüße Karin
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Kathrin_Wien in 27.06.2018 - 11:20
Hallo!

Akido hat auch sehr viel Angst vor Gewittern (Schüsse und Feuerwerke sowieso, da bekommt er richtig Panik), beim ersten Donnern ist unterm Couchtisch und zittert wie Espenlaub. Ihm hilft es meiner Erfahrung nach am besten wenn er sich ein bisschen verstecken darf und ich nicht drauf eingehe. Also kein Mitleid, keine Reaktion, ich bleib einfach ruhig, schließe alle Fenster und ziehe den Vorhang zu damit er die Blitze nicht sieht.
Akido mag dann auch nicht gern rausgehen, deswegen belass ich es bei Gewitter bei ganz kurzen Runden (er ist aber auch schlau genug seine Geschäfte dann direkt zu erledigen). Statt langen Runden draußen mache ich also drinnen Leckerlisuchspiele, lege eine Leckerlispur oder dergleichen - das lenkt ihn dann auch ab und holt ihn meistens gut aus seiner Angst heraus.
Gestern hat uns ein Gewitter überrascht, da war ich mit einer Freundin und ihrer Hündin unterwegs - wir haben uns so vertieft unterhalten und die Hunde an den Leinen ignoriert, Akido ist da erstaunlich ruhig geblieben (schon mehr Richtung Auto gezogen, aber nicht so kopflos wie sonst).

Was ich mit Akido gern mal probieren würde wäre CDs mit Donner abzuspielen, einfach so regelmäßig und ohne Aufregung, einfach als wäre es das normalste der Welt... allerdings machen ihm Schüsse im TV zb auch nichts aus, also hilft das vl auch nicht weiter.

Fazit von meinem langatmigen Geschwafel: Je weniger ich drauf eingehe, desto weniger Angst zeigt mein Hund - ist aber vermutlich wieder bei jedem anders  :106:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Teufel9999 in 27.06.2018 - 11:31
Ich gebe meinen Hunden seit 1 Woche diese Hanftropfen. Bei Lea ist mir aufgefallen, dass sie wesentlich entspannter ist, sie ist immer sehr rastlos hin und her gelaufen.

Dexter ist gelassener - wenn auch nicht einfach.

Pumuckl - er scheint munterer zu sein, weil es ja auch schmerzlindernd wirkt.

Mutti - seit der Hanfölgabe lassen sie ihre Beine in Ruhe, es wirkt anscheinend auf die Muskulatur entspannend.

Zylkene gebe ich übrigens auch. Es macht auch Dexter etwas gelassener, obwohl ich das Gefühl habe das Hanföl wirkt besser und schneller. Es ist halt sehr teuer, dafür brauche ich für Lea (24 kg) 2 Tropfen, Dexter (16 kg) 2 Tropfen, Pumuckl (10kg) 1 Tropfen, Mutti 7 Tropfen. Pro 10 kg also 1 Tropfen.

lg
Tatjana
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 27.06.2018 - 12:34
Das tut mir leid jenny.

Unbedingt den Gedanken entfernen das er es im Tierheim besser hat. Nimm ihn wie er ist. Und wie tamata schon sagt: er spürt alles was du denkst, fühlst und ich persönlich bin immer mehr der meinung das es hier anzusetzen ist. Das ist nicht ganz leicht. Oft ist das so in meinem verankert. Gewitter: ach herrje jetzt geht das wieder los, was wird kiro machen etc. Alleine schon deine Gedanken. Er spürt es.

Luna ist seit kurzem auf ihren fixplatz und ich staune wie sie sich verhält. Luna spürt die ruhige Energie von ihr. Luna spürte ebenso meinen stress, das ich manchmal genervt war usw. Deswegen kam ich mit ihr nicht mehr weiter. Wie man das aus seinen gedanken und körperhaltung bekommt. Frag mi was leichteres
Das ist enorm schwer find ich.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: micky in 27.06.2018 - 12:53
Hi Jenny!

Ich finde es auch positiv, daß Du geschrieben hast, was du empfindest!   :113:
Ich habe Deine Tagebucheinträge und den heutigen Bericht durchgelesen, und natürlich ist es schwer, aus der Entfernung eine Einschätzung zu geben, zumal ich weder Dich noch Kito kenne. Aber ich probier's mal: Zum einen kann es natürlich sein, daß Kito ein sehr selbstständiger Hund ist. Er war jahrelang im Tierheim, mußte sich also immer auf sich selbst verlassen. Ev. hat er vorher bzw. speziell in der Prägephase nie vertrauensvolle Erfahrungen mit Menschen machen können. Dadurch fällt es ihm möglicherweise schwer, zu Dir bzw. generell zu Menschen ein tiefliegendes Vertrauen aufzubauen. Es können Kleinigkeiten im Alltag sein, die dies für ihn schwer machen. Das kann man jedoch nur bei persönlichem Kontakt und situationsabhängig genau beurteilen.
Der Wohnungswechsel könnte ebenfalls für die Verschlechterung seiner Angstzustände ausschlaggebend sein. Da wird es bestimmt eine Zeit dauern, bis er sich darauf eingestellt hat.
Bei Angst vor Gewittern, ... handeln Hunde unterbewußt. Manche suchen sich eine für sie sichere Ecke, andere suchen die Nähe des Menschen, wieder andere setzen Übersprungshandlungen (an Möbel kratzen, ...) um damit besser zurecht zu kommen.
Versuche herauszufinden, was ihm wirklich Spaß macht (außer Katzenjagen  :be happy: ). Etwas, das ihr gemeinsam macht. Dies könnte dann dein "Notfallknopf" sein, um ihn herauszuholen und mehr Bindung aufzubauen. Zum Beispiel: Schnüffel- und Suchspiele, Tricks beibringen, ...
Am wichtigsten in der Hund-Mensch-Beziehung ist meiner Meinung nach tiefliegendes Vertrauen. Wenn man das erarbeiten kann, hat man viel gewonnen!
Nur nicht aufgeben, Du findest bestimmt den richtigen Weg!  :kacsint2:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Kai in 27.06.2018 - 19:38
Ich habe mir damals das Buch ,, der ängstliche Hund" gekauft von Nicole Wilde. Mir hat es sehr geholfen die Umstände zu verstehen, warum meine Kleine so reagiert. Und das es noch schlimmere Fälle gibt .
Wir geben ihr Bachblüten Rescue remedy, damals hatten wir nur die mit Alkohol, nach 2 mal 5 Tropfen war das Gewitter nur noch halb so schlimm  :alas:
Wir haben auch dieses Thundershirt ausprobiert, mehr so im Alltag, es hat sie irgendwie schon beruhigt.
Zylkene hat bei uns nicht funktioniert, aber dieser Stecker für die Steckdose mit den Pheromomen oder so.
Was wir letztes Jahr an Silvester festgestellt haben und dieses Jahr gleich wiederholt haben: ein Actionfilm mit viel Geknalle im Fernsehen anschauen. Handlung egal, Hauptsache viel Bumm und Krach. Da hat sie dann der Krach von Draußen überhaupt nicht mehr interessiert, nachdem wir alle wie gebannt auf den Fernseher geschaut haben.
Vielleicht auch das Konstitutionsmittel bestimmen lassen ?
Liebe Grüße
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Tipsy in 28.06.2018 - 08:24
Ich schreib mal spontan auf, was mir einfällt, was Du ausprobieren kannst.

Raum einengen z.B. kleiner Raum oder Box
Nahrungsergänzungsmittel (CBD-Öl, L-Theanin, Zylkene, L-Tryptophan)
Adaptil (Halsband, Stecker für die Steckdose)
Thundershirt
Relaxodog

Ich weiss von mir in der Hundeschule, dass nicht jedem Hund alles hilft, aber doch einiges vielen Hunden. Am Wichtigsten ist auch Deine Einstellung, nämlich nicht der Gedanke "Oh Gott, jetzt benimmt er sich gleich wieder so und so".
Wir haben einen Rüden bei uns in der Hundeschule, der auch Panik bei jeglicher Art von Knall und Gewitter schiebt - wobei wir mittlerweile glauben, dass Frauchen eigentlich schon früher Panik nämlich vor der Panik schiebt. Sie fährt normalerweise beim ersten Donner in etwa 100 km Entfernung heim. Letztens hat mein junger Trainerkollege gemeint - nein, sie fährt jetzt nicht heim, es wird weiter trainiert. Und siehe da - obwohl der Hund zuerst nur Richtung Ausgang/Auto gezogen hat, hat er nach etwa 15 Minuten sich soweit beruhigt, dass er arbeiten konnte und sogar wieder Futter genommen hat.

Ich hatte bisher absolut souveräne Hunde, die vor keinem Geräusch Angst hatten bzw. wo diese Angst rasch nach der Übernahme weg war.
Selbst mein Zwerg war eigentlich sehr gelassen und unerschrocken, bis wir ein dämliches Erlebnis mit einem Heissluftballon hatten, als er 5,5 Monate alt war.
Seitdem ist er etwas geräuscheempfindlich.
Er hat seitdem (ist jetzt 9 Monate) ein Adaptilhalsband drauf und ich versuche bewusst diverse laute und komische Geräusche immer wieder abzuspielen und mit Superleckerchen zu verknüpfen.

Letztes Wochenende bin ich mit einem Trainerkollegen noch sehr lange zusammengesessen und es gab plötzlich ein Feuerwerk. Mein Bub hat sofort wieder panisch reagiert und wollte nur mehr flüchten. Seine Hündin ist auch eher empfindlich und er hatte zum Testen dieses Relaxodog-Gerät mit.
Mein Bub hat sich nach 2 Minuten hingelegt und geschlafen, seine Hündin hat zumindest zum Rumwandern aufgehört und sich hingelegt, wenngleich sie auch nicht geschlafen hat. Ich denke ich werde mir das Teil bestellen.

Mit CBD-Öl hab ich bisher nur wegen Schmerzen gut Erfahrung (bei Hund und Mensch).
Mit L-Theanin und L-Tryptophan (Aminosäuren) hatte ich bei Cooper tolle Erfolge bezüglich seiner Menschenpanik.

Ich glaub ein großes Problem für uns Menschen ist auch, weil wir uns so hilflos fühlen - wir wollen helfen, die Hunde lassen es aber in ihrer Panik nicht wirklich zu.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Kathrin_Wien in 28.06.2018 - 08:49
Zitat von: Tipsy in 28.06.2018 - 08:24
ich versuche bewusst diverse laute und komische Geräusche immer wieder abzuspielen und mit Superleckerchen zu verknüpfen.

Ich denke auch eine positive Verknüpfung ist der Schlüssel für Langzeit-Ergebnisse, weil gerade diese Beruhigungsdinge hat man ja auch nicht immer und überall dabei, ich wurde schon des Öfteren von einem Feuerwerk überrascht (oder einem Gewitter  :112:). Akido hatte am Anfang panische Angst vor großen Rüden (keine Ahnung was ihm da passiert ist), gab dann immer supertolle Leckerlis wenn er einen gesehen und mich dann angeschaut hat statt panisch wegzuziehen oder in der Panik bellend nach vorn zu gehen - hat gedauert, aber geklappt.  :113:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Jendara in 28.06.2018 - 10:59
Tasso fürchtet sich auch wahnsinnig bei Gewittern oder Feuerwerk. Letztens wurden wir am Agilityplatz von Donner überrascht. Ich stand gerade mit Tasso am Start und wollte loslegen, als das Geräusch kam. Ein kurzer Blick von mir nach oben, dann zu meinem Hund + der Gedanke "...Na toll, was für ein Timing" haben ausgereicht. Tasso wurde total nervös, könnte sich überhaupt nicht mehr konzentrieren und wir haben den ganzen Lauf komplett versaut.

Mein Trainer meinte daraufhin nur: Selbst Schuld.
Hätte ich nicht reagiert, wäre es für meinen Hund bedeutend einfacher gewesen, bei der Sache zu bleiben.
Und er hatte Recht. Ich hab ihm in der Sekunde als ich ihn anblickte deutlich angesehen, dass er ganz genau mitkriegt, was i h gerade denke, nämlich Scheiße Gewitter. Und das hat ausgereicht.

Ich hab die nächste Zeit probiert, mich i. Solchen Situationen extrem zusammen zu reißen und mich selbst um zu konditionieren. Und ich finde, inzwischen mit einigem Erfolg. Ich hab den automatischen Blick zum Himmel abgestellt. Und versuch Tasso stattdessen fröhlich anzulächeln und ihn augenblicklich fur ne Minute mit irgendwas anderem abzulenken, zum Beispiel fliegt, sofern griffbereit, sofort ein Dummy oder ich mach selbst kurz den Kasperl. Nur ganz kurz und dann mach ich einfach wieder ganz normal mit dem weiter, was ich gerade getan hab.

Klappt soweit ganz gut. Gestern war ich zB in Garten, als plötzlich ein riesen Donner anrollte. Erster Gedanke meines Hundes, ins Haus laufen. hab ihn auf halbem Weg gerufen und ihn bewusst ein bissl ausgelacht, hab mit gleichzeitig eine am Boden liegende Marille geschnappt und angefangen, damit zu spielen. Meine Reaktion hat ihn sichtlich verwirrt ^^. Hielt ihn aber immerhin davon ab, wegzulaufen und hat ihn schließlich sogar ein bissl motiviert mitzumachen. Nach zwei Minuten hab ich ihn dann entlassen, damit er sich zurückziehen konnte.aberich glaube, dass der Knackpunkt bei sowas ist, dass man den Erstimpuls des Hundes verändert. Danach kann sich nach und nach seine Gesamteinstellung dazu verändern.

Ich hoffe, du kannst aus meinem Beispiel was für dich mitnehmen. Ängste sind sicherlich ein schwieriges, langwieriges Thema. Umso schöner ist es, wenn sich noch so kleine Erfolge einstellen.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: York in 28.06.2018 - 13:12
jeder Hund ist anders und hat seine mehr oder weniger schlimmen Erfahrungen oder eben ganz einfach nur Angst ... wie zB. beim Gewitter und ich kann auch aus jahrelanger Hundeerfahrung sagen, dass man wirklich recht viel auf das Tier rüber"projeziert" ... ohje Gewitter!!! armer Wauzi ... oder ohje Silvester ... wieder armer Hund ... Binas Vorgängerin , die sicher keine schlechte Kindheit hatte war zu Silvester so in Panik dass sie sich angekackt hat und je älter umso ärger wurde es ... deren Vorgänger wieder hatte auch Panik vor Schiessereien, als er aber alt und stocktaub wurde hat er Silvester verschlafen... Gewitter allerdings nicht weil er das "gespürt" hat ...
Dein Armer hat aber anscheinend vor vielem mehr Angst als vor Knallerei, es gibt ja bei uns nicht täglich Gewitter oder Schießereien ...
ich habe sehr gute Erfahrungen und auch eigentlich viele meiner Bekannten mit einer wirklich seriösen Tierkommunikatorin .. die ja auch dem Tier etwas vermitteln kann ... ob er es dann annimmt, ist eine andere Sache ... aber es wäre ein Versuch ..Du kannst sie unter office@sinneerleben.at. Homepage, www.echtverkehrt.at ...im Internet finden .... Foto von vorne  und Name des Tieres genügt ihr ... vielleicht kann sie euch helfen ... sie nimmt, glaube ich 60,-- oder zumindest nicht viel mehr . Wünsch euch viel Geduld und Kraft.
liebe Grüße Hanni
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: dackelbein in 28.06.2018 - 18:05
Gewitter in der Wohnung auszusitzen ist mit Sicherheit weniger belastend, als in einer Hütte in Nitra zu sitzen.
Auch bei mir wohnt ein Gewitter-Angst-Hund. Wenn mein Willi mich plötzlich auf´s Klo begleitet und hinter der Klomuschel sitzt,  :not speak: dann weiß ich daß ein Gewitter im Anzug ist, auch wenn noch weit und breit keine Wolke zu sehen ist. Wenn nachts Willi plötzlich ins Bett springt - am besten auf mich drauf  :beee: - dann ist sichergestellt, daß ich das Gewitter nicht einfach gefühllos verschlafe.  :alas: Ich nehme die Ängste einfach als Tatsache, die nicht zu ändern ist, zur Kenntnis und bin mir sicher, daß es sich unter Dach hinter geschlossenen Türen für einen Hund allemal sicherer anfühlt als im Freien.
Bestimmt wird Kito ruhiger, wenn er den Umzug einmal verdaut hat und sich auch in der neuen Wohnung mehr zu Hause fühlt.
LG
Brigitte
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 28.06.2018 - 19:51
Zitat von: Chiquita28 in 27.06.2018 - 09:13
...Vielleicht sollte ich auch noch eine Hundebox testen, das könnte zumindest die Situation in der Wohnung verbessern. ....

Eine passende gemütliche Box im Vorzimmer - vielleicht mit Blick ins Wohnzimmer? - könnte ihm schon gefallen/gut tun;

hört man im Vorzimmer oft Geräusche von draussen? vlt. beunruhigt ihn das auch? ev. Filzvorhang vor die Tür, das dämmt ...

und sonst kann es keinesfalls schaden, wenn du TellingtonTouches/Angstshirt, Bachblüten (siehe Links in o. Beitrag) mal versuchst.

LG
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Henny in 29.06.2018 - 11:55
Da mein erster Schäfi zwar nicht wirklich ein Panik-Angsthund war, aber schon ordentlich Respekt vor Gewitter hatte, kann ich evtl. mit Erfahrungen helfen.

Wie Brigitte bereits geschildert hat, erkennen sie das nahende Gewitter bereits Stunden bevor überhaupt eine Wolke zu sehen ist - an der elektrischen Aufladung der Luft.
Im Sommer war die Heckklappe vom Auto den ganzen Tag offen - wenn sich der Hund ins Auto gelegt hat, konnte man sicher sein, daß in ein paar Stunden ein Gewitter kommt. Wenn es dann so weit war, habe ich das Auto zu gemacht und den Hund im Auto gelassen. Danach war er wieder ganz der Alte.
Seine Entspannung im Auto war dem "Faradayschen Käfig Auto" geschuldet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig

Was auch der Grund ist, warum er sich im Bad zwischen Klomuschel und Waschmaschine versteckt - die Waschmaschine ist aus Metall und so ist er wenigstens von einer Seite abgeschirmt. Wenn es sich um ein altes Bad mit Wasserleitungsrohren aus Metall handelt (keine Kunststoffrohre), schirmen auch diese ab. Für mich also sonnenklar, daß ein "Gewitterhund" in einer Wohnung das Bad bevorzugt.
Wenn Du die Möglichkeit hast, versuche, ihn die kritische Zeit im Auto verbringen zu lassen. Kannst Dich ja am Anfang dazu setzen, nur mach' nicht den Fehler ihn zu bemitleiden - damit erreicht man bei Angsthunden das Gegenteil. Du bestärkst damit nur seine Ängste - nimm ein Buch mit, oder fahr mit ihm spazieren. Behandle ihn jedenfalls wie wenn nichts wäre.

Wenn du eine Box in der Wohnung versuchen möchtest, dann unbedingt eine Metallbox (Käfig) wie diese z.B.:
http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundetransportbox/transportkaefige/transportkaefig/3491
Eine Kunststoffbox wird wenig nutzen. Du kannst ihm ja dann noch eine Decke über den Käfig stülpen - die Box sollte aber auf jeden Fall aus Metall sein.

Generell ist es leider so, daß Ängste mit zunehmendem Alter nicht weniger sondern eher mehr werden. Da beim Gewitter nicht der Donner alleine ausschlaggebend ist, ändert sich das auch nicht wenn sie schon terrisch werden.

Noch ein kleiner Tipp: Versuche das Kapitel Efendi abzuschließen. Jeden GEDANKEN wie "das hätte Efendi anders gemacht" nimmt ein sensibler Hund wahr. Versuche nicht an Efendi zu denken, sondern konzentriere dich auf den jetzigen Hund. Es ist eine Tatsache, daß jedes Tier eine eigenständige Persönlichkeit ist und niemals mit einem anderen vergleichbar ist.

Vielleicht kannst uns weiter berichten - wünsche euch jedenfalls viel Glück!


Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sabine Noskowiak in 29.06.2018 - 14:50
Hallo Jenny,

ja, da hänge ich mich nun mit rein. Ich denke ein wenig in Hennys Richtung, habe mich aber bisher nicht getraut, das hier zu erwähnen. Ich glaube nämlich auch, dass ein Teil des problematischen Zusammenlebens mit Kito nicht wirklich Kito geschuldet ist, sondern der Tatsache, dass du eventuell mit Efendi noch nicht ganz abgeschlossen hast. Versteh mich bitte nicht verkehrt, du sollst auf keinen Fall Efendi vergessen. Alle die hier mitlesen, davon bin ich überzeugt, werden beim Auftauchen deines Namens automatisch an Efendi denken und ihn vermissen. Aber ich denke auch, dass kaum jemand als ersten Gedanken Kito im Kopf hat, wenn etwas Neues von dir kommt.

Ich frage mich schon eine lange Zeit, warum du von Kito nicht soviel berichtest?! Natürlich hast du ja auch andere Baustellen in deinem Leben (du hast davon berichtet) und man hat nicht immer die Zeit und die Lust was zu schreiben oder die Möglichkeit. Aber ich hatte eher den Eindruck, dass du mit Kito nicht im Reinen bist. Der ist irgendwie über in deinem Leben, passt da nicht so richtig rein - glaube ich. Mit Efendi hast du viel unternommen, warst mutig und taff. Bei Kito sieht das alles so schlaff aus, so ausgebremst, als hättest du bereits resigniert - als würdest du daran zweifeln, ob ihr wirklich zusammengehört. Bitte Jenny, bitte liebe Mitleser, versteht mich hier nicht verkehrt und einen eventuellen Shitstorm dann an meine PN, aber bitte Jenny überprüfe noch mal in aller Ruhe deine Einstellung zu Kito und ob du nicht aus deinem Fixplatz eine Pflegestelle machst und Kito somit die Möglichkeit auf ein anderes Zuhause einräumst. `Tschuldigung und viel Asche auf mein Haupt - aber du, dein Partner, deine Katzen und auch Kito haben einen Platz im Leben verdient wo es fluppt, ein Team steht - alle eins sind. Natürlich gibt es immer und überall (auch bei uns mit Bommel und Mimo) Unstimmigkeiten, kleine Probleme, kleine Ärgernisse - aber die Grundchemie stimmt und wir alle wissen das und lassen uns das auch merken. Wenn das bei euch nicht so ist, dann merkt Kito das auf jeden Fall auch und verhält sich dann entsprechend. Wahrscheinlich ist euer Problem nicht nur ein Gewitter - und Geräuschproblem und auch die Katzenhatz lässt sich vermutlich in den Griff bekommen. Aber was mich so stutzig macht, sind die Nuancen im Verhältnis Efendi / Jenny und Kito / Jenny. Den Ef. hättest du ungern zu einer anderen Person gegeben für einen Auftritt, einen Abend mit Freunden oder sonstigen Aktivitäten. Sein Raum in deinem Leben wurde immer größer, Freizeit, Urlaub, Bekannte, Aktivitäten und Wohnraum wurden mehr und mehr ausgeweitet. Der Ef. gehörte dazu. Kito dagegen scheint einfach eben nur da zu sein - und der Draht fehlt. Naja, du gehst mit ihm zur Show - aber dein Anliegen war scheinbar nicht etwas gemeinsam mit ihm zu machen, sondern eine Lanze zu brechen für Hunde aus dem Tierschutz. Und du sperrst ihn wegen der Katzen aus dem Wohnzimmer, da sitzt du doch und du wünscht dir Kontakt, machst den aber wegen des Katzenschutzes unmöglich. Ich denke, wenn du deinen Katzen Möglichkeiten schaffst sich auf hohe Stellen zu flüchten und die sich auch selber erwehren müssen, schaffst du ein anderes Klima. Das geht natürlich nur, wenn du dabei bist. Wenn keiner da ist, ist eine sichere Trennung auf jeden Fall angezeigt. Ein klein wenig lese ich aus deinem Thread, dass dir das Feeling verlorengegangen ist für Kito mehr tun zu wollen. Das liest sich so gequält, so - er ist halt da und jetzt muss ich da durch -. Sicher, eine kaputte Einrichtung ist ärgerlich, der Rest auch und alles zerrt an den Nerven. Aber eine Jenny von Efendi wäre das anders angegangen. Mit Esprit,  Ausprobieren, Ausdauer, Möglichkeiten finden und ganz viel Liebe und Verständnis.
Die Jenny von Kito ist vollkommen genervt, unentspannt, angefressen und tief in ihrem Innersten zweifelt sie daran, dass sie für Kito etwas Schönes machen kann und will. Alles was Kito macht ist von vorneherein schon zum Scheitern verurteilt. Die Jenny von Ef. hätte nie die Wohnzimmertüre geschlossen bei Angst des Hundes, weil er da sonst nur auf - und abläuft. Ja, Jenny, stört denn dann Kitos Angst beim Fernsehgucken - oder was!?Vielleicht täuscht dich dein Eindruck, Kito wäre auch nicht ruhiger, wenn du dabei bist. Nicht jeder Hund will gleich in die Arme geschlossen werden, manche wollen nur einfach direkte Nähe - kein Angrapschen. Wenn es bei uns gewittert, hat Bommel eine Heidenangst. Gerade dann ist er froh, wenn wir in seiner Nähe sind. Trost braucht er nicht und auch keine Ansprache. Auf keinen Fall will er dann betatscht werden. Aber er will auf jeden Fall nahe bei mir / uns liegen. Wenn er dann spürt, dass wir gelassen sind und Gewitter gibt es bei uns nicht in dem Moment, reicht ihm das um runter zu kommen. Aber es muss der selbe Raum sein. Bei uns gewittert es häufig nachts - ich schlafe dann im Wohnzimmer auf dem Sofa und beide Hunde liegen vor dem Sofa und geben sich damit zufrieden, dass man da liegt und sie beschützt. Im Schlafzimmer geht das nicht so gut, sie passen nicht beide auf einmal seitlich vors Bett. Wenn es mal unterwegs gewittert muss ich mit beiden Hunden an der Leine ausdrücklich meinen Rhythmus gehen. Bommel ist dann sehr unruhig, muss aber hinnehmen, dass ich das Sagen habe und ich lasse mich nicht auf eine übersteigerte Hast ein. Ich tröste auch dann nicht, sondern beharre auf dem, was ich will. Fluchtaktivitäten unterstütze ich nicht und ich mache auch gerne schon mal die eine oder andere Sitz - und Platzübung um Normalität anzudeuten. Jenny, bitte lasse Kito nicht allein mit seiner Angst hinter zugesperrten Türen. Körperlicher Trost ist wohl unnötig nach deinen Beschreibungen aber das Vermitteln von Schutz, Nähe und Geborgenheit ist sicher für Kito extrem wichtig. Die Angstrückzugsecke bei Gewitter sollte so liegen, dass Kito dich / euch sehen kann und bei euch liegen kann in unmittelbarer Nähe, wenn er da Wert drauf legt. Du verschliesst bei Kito aus irgendwelchen Gründen sämtliche Räume, die Jenny von Efendi hätte alle Räume geöffnet, damit sich ein Efendi bei Angst und / oder Gewitter den Ort suchen kann, der ihm am meisten Schutz verspricht und die Nähe aussuchen konnte, die er zu seiner Jenny haben wollte in diesem Moment.
Bitte überdenke dein Verhalten / dein Verhältnis zu Kito und welche Möglichkeiten du ihm einräumen willst und kannst, doch ein Team zu werden. Pflege - oder Fixplatz, aber Rückgabe ins Heim sollte keine Option sein. Ich denke als Fixplatz musst du Kito anders gegenüber auftreten und ich glaube aus meinem bisherigen Kontakt zu dir heraus, dass du tief in deinem Innersten auch weißt, dass ein Teil der fehlenden Chemie in dir verankert ist. Lass das Gehabte los, mach Platz für Kito - er ist definitiv anders als Efendi - und gib Kito die Chance auf ein vollwertiges, abgerundetes Leben, die du Efendi auch gegeben hast. Er kann Efendi nicht ersetzen, er ist Kito und er bleibt Kito. Ich fände es schön, wenn er das bei dir bleibt und wird - DEIN KITO! Öffne dich für ihn und er wird offen für dich.

So, das war nun lang und meine Meinung. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, hatte ich überhaupt nicht den Eindruck als würdest du die Ängste deines Hundes schildern - es war die Beschreibung irgendeines Hundes, der vorübergehend in deiner Wohnung weilt. Mach Kito zu deinem Hund. Wenn er endlich richtig ankommen darf, wird er das auch tun. Da bin ich mir ganz sicher. Und dann sucht er vertrauensvoll deine Nähe, wann immer er sie braucht.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Henny in 29.06.2018 - 20:44
Ganz kann ich dem Beitrag von Sabine nicht zustimmen - die Gewitterangst wird sich durch mehr Bindung nicht bessern - bestenfalls die fehlenden Emotionen.
Mein "Gewitterschäfi" hatte zu mir eine sehr starke Bindung (war hundetypisch dort wo ich war), aber beim Gewitter war er trotzdem lieber im Auto, als bei mir - sofern ihm das möglich war. Das Höchstgefühl war natürlich wenn ich mich zu ihm ins Auto gesellt habe.

Einen Ratschlag wie Kito mit Katzen gehalten werden soll, wage ich nicht zu geben - nur Chiquita, die ihn kennt und einschätzen kann, weiß, ob ein Aufenthalt in einem Raum möglich wäre. Es gibt leider Hunde, die können nie mit Katzen unter einem Dach leben - ob das bei Kito möglich wäre, kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Bei diesem Größenunterschied sich auf irgendwelche Experimente einzulassen würde ich nicht raten - Katzen leben gleich gerne wie Hunde und haben auch nur eines (auch wenn ihnen mehrere nachgesagt werden... :icon_e_wink: ).

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 29.06.2018 - 20:58
hallo Jenny,
im April hattet ihr Jahrestag
https://www.animalhope-nitra.at/forum/index.php?topic=30163.msg560808#msg560808
so schöne Bilder!!

sag, wann seid ihr denn übersiedelt?
kann es sein, dass Kito erst dachte, das sei ein Kurzurlaub,
und dass es ihn dann sehr verunsichert hat, dass er die vertraute Umgebung verloren hat, wo du und er euch durch deinen super Einsatz so nahe gekommen seid?

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 30.06.2018 - 09:20
liebe Jenny,
du hast Kito zu einem wunderbaren Neustart verholfen.
Tatsache ist aber denke ich, dass sein Idealplatz ohne Katzen sein sollte, damit er vertrauensvoll jederzeit zu seinem Menschen kann.
Ich denke, er sollte auch wieder in der Vermittlung sein, damit er dafür eine Chance bekommt.
Du hast so toll mit ihm trainiert und gearbeitet, also höchsten PS-Einsatz geleistet, und tust ja weiterhin dein Möglichstes, aber du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du versuchst, einen optimalen Lebensplatz für ihn zu finden.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 02.07.2018 - 10:24
Zu allererst möchte ich mich bei euch allen für die Anteilnahme und die vielen, teilweise sehr ausführlichen, Beiträge bedanken! Gleich mal vorweg - als ich diesen Thread vor ein paar Tagen begonnen hatte, war ich (wie der Titel schon sagt) wirklich sehr verzweifelt. Dabei bin ich wahrscheinlich weniger wütend auf Kito als auf mich, weil ich mich fühle als würde ich bei diesem Hund komplett versagt haben. Als könnte ich seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden...  Mir gingen einfach schon die Ideen aus, was ich noch besser/anders machen könnte, für ein schöneres Zusammenleben. Ich will ja nicht nur dass es MIR gut geht in der neuen Wohnung, sondern vor allem meinen Tieren, für die ich die Verantwortung trage! Ich bin zurzeit nur noch mit Problemlösungen beschäftigt und nichts davon fruchtet, das ist schon ziemlich frustrierend für mich. Ich hab mich von Anfang an bemüht, Kito so zu akzeptieren, wie er ist. Er hat bei mir viel mehr Freiheiten als alle anderen Hunde, die ich bisher hatte. Ich ließ ihn viele Dinge selbst bestimmen, weil ich merkte dass er ein sehr eigenständiger Hund ist der sich manches einfach nicht nehmen lässt und weil ich draufgekommen bin dass, gewisse Regeln von mir bisher ohnehin ziemlich unnötig waren (Hund darf nicht in die Küche, Hund soll links gehen, Hund soll "Platz" machen wenn wir unterwegs sind und ich mich hinsetze...). Ich bin der Meinung dass ich mich seit Kito ziemlich weiterentwickelt habe, was meine Erzieherqualitäten betrifft und zwar in eine positive Richtung.

Ich hab mit ihm, so wie auch mit Efendi, letzten Sommer mit der Hundeschule begonnen, um ihn sinnvoll zu beschäftigen und an unsrer Beziehung zu arbeiten. Leider mussten wir nach wenigen Monaten aufhören, weil er sich am Hundeplatz wettertechnisch immer weniger wohl gefühlt hat. Im Sommer gibts leider öfters auch am Nachmittag kurze Gewitter und es reichte dann oft schon ein Lüfterl oder ein Flugzeug, das ihn komplett aus der Bahn geworfen hat und ein weiterarbeiten unmöglich machte. Ist doch egal, dachte ich mir, ein 10-jähriger Hund braucht nicht unbedingt in die Hundeschule zu gehen, dem reichen sicher auch schöne abwechslungsreiche Spaziergänge, ein warmes Zuhause und gutes Futter. Seit Silvester wurden die Spaziergänge immer schwieriger. Zuerst wo sie noch geschossen haben wollte er mir gar nicht raus, was auch verständlich war. Wir reduzierten die Spaziergänge auf ein Minimum. Ich suchte mir abgelegene Strecken, wo wir Ruhe hatten. Trotzdem gab es dann so Punkte, an denen wollte er einfach nicht vorbei. Ich versuchte erst, nicht darauf einzugehen und seine Angst zu ignorieren, indem ich selbstbewusst weiterging. Nachdem das nicht funktionierte, weil er den Rückwärtsgang einlegte, nahm ich ihn mit und motivierte ihn mit fröhlichen Worten und Lockrufen. Irgendwann wurde mir das aber zu anstrengend, weil es ziemlich ins Kreuz geht, einen 37 kg Hund zu haben der ständig gegen einen arbeitet und sich immer wieder in Leine hängt. Mittlerweile, wenn er sich plötzlich aus dem Nichts heraus fürchtet und in den Fluchtmodus schaltet, gehe ich mit ihm sofort nach Hause.

Ich muss sagen, egal wie ich auf seine Angst reagiere, er verhält sich immer gleich. Deswegen kann ich mir auch nicht vorstellen dass es bei Kito so starke Auswirkungen haben soll, was ich denke und fühle. Klar, wenn ich aufgeregt bin und Sachen packe, weil ich mich für nen Ausflug vorbereite ist er ebenfalls aufgeregt und kanns kaum erwarten, dass es los geht. Wenn er aber in seine Panik verfällt, reagiert er nicht mehr auf mich. Da kann ich noch so cool bleiben, es macht keinen Unterschied. Ich hab das mit dem Gewitter eh schon als "normal" akzeptiert und weiß: es blitzt und donnert - Kito fürchtet sich und braucht nen Platz zum Verstecken. Ich hab weder Mitleid mit ihm, noch denk ich mir im Vorhinein "Ma hoffentlich kommt jetzt kein Gewitter, so lange wir spazieren gehn." Ich nehm die Dinge wie sie kommen. In der Wohnung meines Freundes haben wir dann immer schon gesagt, Kito sieht wieder seine Geister. Er hat sich den Platz im Badezimmer übrigens selbst ausgesucht. Die Tür zu Wohnzimmer und Schlafzimmer war anfangs immer offen, aber er kam da abends nie zur Ruhe. Je weniger Raum er zur Verfügung hatte, umso besser. Es gab dort auch keine Katzen in der Wohnung. Deswegen seh ich die Katzen nicht als Hauptproblem.

Gestern starteten wir einen neuen Versuch. Während des Fernsehens kam Kito an der Leine mit ins Wohnzimmer. Schon kurz bevor es dunkel wurde, merkte ich, dass er wieder nervös wurde und sich vor etwas fürchtete (Gewitter konnte es keines sein, gabs jetzt schon tagelang nicht mehr und auch gestern nicht). Ich setzte mich gemütlich aufs Sofa und konzentrierte mich auf den Film. Kitos Angst versuchte ich zu ignorieren. Er war sehr aufgeregt und ging an der Leine auf und ab, versuchte aufs Sofa zu springen, drückte sich ab und zu gegen mich, hat überlegt, ob er sich unterm Couchtisch verstecken soll, tats dann aber doch nicht, legte sich immer wieder kurz hin, nach wenigen Sekunden sprang er wieder auf. Er hechelte die ganze Zeit über. Nach ca. 1 Stunde war der Film aus und ich ging Zähneputzen. Kito legte sich ins Badezimmer und war ruhig. Versteht ihr, warum ich kein schlechtes Gewissen mehr habe, wenn ich ihn "wegsperre", wenn er sich fürchtet? Er ist der Typ Hund der sich bei Gefahr lieber versteckt und nicht den Schutz beim Menschen sucht. Natürlich wärs ihm wahrscheinlich lieber, ich würde den ganzen Abend bei ihm im Badezimmer sitzen statt zu fernsehen aber bei aller Liebe - das kann ich nicht. Ich richte mein Leben sehr nach den Tieren aus, werde meines aber nicht komplett aufgeben. Ich hab mir damals bei der Wohnungssuche Zeit gelassen, um eine Wohnung zu finden, wo nicht nur Tiere erlaubt waren, sondern wo sowohl Katzen als auch Hund ausreichend Platz zur Verfügung haben und musste somit sehr genau auf die Raumaufteilung achten. Ich hab einen Partner an meiner Seite, der sich zwar selber keinen Hund nehmen würde, aber Tiere mag und von Anfang an akzeptiert hat, dass Kito seine Eigenheiten hat. Ich hab ihn vor kurzem gefragt was passieren müsste, dass er sagt er will nicht mehr mit dem Hund zusammen leben. Er hat kurz überlegt und dann gesagt, da gibt es nichts warum er weg müsste. Er ist eher so dass er mit mir überlegt, was wir noch probieren könnten, damit es Kito besser geht und über diese Unterstützung bin ich sehr froh. Wenn ich von der Arbeit heimkomme schnapp ich mir sofort den Hund und geh mit ihm raus, noch bevor ich mir z.B. was zu trinken nehme oder aufs Klo gehe, weil ich ihn nicht mehr länger warten lassen will. Wenn es mir möglich ist nehm ich Kito auch überall hin mit. Er hat keinen geringeren Stellenwert in meinem Leben als Efendi. Es gibt nur viel mehr Dinge, die ich bei ihm bedenken muss und auch mein Leben hat sich sehr verändert. Deshalb schreib ich jetzt auch viel weniger ins Forum als noch vor 2-3 Jahren. Damals zog ich in eine neue Stadt, weit weg von meinen Freunden und meiner Familie. Es gab nur Efendi und mich. Mein Hauptsinn im Leben war neben der Arbeit, mich an das Leben mit einem Hund zu gewöhnen und dieses erfolgreich und zum Wohle von Efendi, den Katzen und mir zu meistern. Es gab so viele Dinge, die ich davor noch nicht wusste und wo ich um Rat fragte. So viele Erfolgserlebnisse, die ich mit euch teilen wollte. Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der lieber über Positives berichtet. Ich freue mich, wenn ich Bilder von einem glücklichen Hund zeigen kann. Kito fürchtet sich vor der Kamera und dabei ist es egal ob Handy oder Digital, Blitz hab ich bei ihm sowieso nie aktivert. Dadurch ist es schonmal schwierig, Fotos von ihm zu machen. Wenn er mal abgelenkt ist dann ist er in Bewegung und kaum bekommt er was davon mit, dreht er sich um oder geht weg.

Ich hab mir den Beitrag von dir Sabine gestern in Ruhe durchgelesen und kann zu 100% verstehen, warum du so denkst. Über das Forum, über mein Schreiben, die wenigen Fotos etc. bekommt man schnell mal den Eindruck, dass mir Kito nicht so sehr am Herzen liegt wie Efendi und er mehr ein Mitläufer ist als ein wertvolles Familienmitglied. Das möcht ich aber so nicht stehen lassen. Es wird ja immer gesagt, man kann und darf zwei Hunde nie miteinander vergleichen, weil jeder seine eigene Persönlichkeit hat. Wenn mans genau nimmt darf man dann aber auch nicht Efendi-Jenny mit Kito-Jenny vergleichen. Efendi hatte einen ganz anderen Charakter und es gab andere Probleme, an denen ich mit ihm arbeitete. Ich hab ihn einmal in fremder Umgebung untergebracht wegen eines wichtigen Termins, was zur Folge hatte, dass mich die Aufpasserin verzweifelt anrief, Efendi würde sie anknurren und nicht mehr aus der Küche rauslassen. Ich war froh, dass damals nicht mehr passiert ist und wollte so eine Situation nie wieder haben. In den Urlaub konnte ich ihn dafür problemlos mitnehmen. Er war selbstbewusst genug, dass ich ihn selbst in fremder Umgebung kurz alleine lassen konnte und er hat mir auch nie was kaputt gemacht. Auch sonst gab es viele Dinge, die man mit der jetzigen Situation einfach nicht vergleichen kann. Dafür hatte Efendi oft Schwierigkeiten mit anderen Hunden, was ein Punkt ist den ich bei Kito sehr zu schätzen weiß. Also jetzt zu Kito. Ich hab vom ersten Tag an, wo mir Kito bei der Nitra-Heimfahrt während des ins-Auto-Ladens am Rastplatz kurzfristig davongelaufen ist, alles dafür getan, um eine gute Bindung zu ihm zu entwickeln. Ich hab ihn von Anfang an akzeptiert wie er ist und ihn auch regelmäßig vor anderen Menschen verteidigt die meinten, dass mein Hund ziemlich speziell, anders, anstrengend oder sonstwas ist (Anm.: Das waren alles Menschen, die längerfristig mit ihm zu tun hatten, hauptsächlich Freundinnen und meine Mama, wo er eine Urlaubswoche verbracht hatte. Beim ersten Kennenlernen höre ich sonst von allen Seiten, dass ich so nen braven, umgänglichen Hund habe). Das ist auch der Grund, warum ihr die Situation wahrscheinlich erst dann verstehen werdet, wenn ihr mal 1-2 ganze Tage mit uns verbringt. Ob es Kito wo anders besser hat? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Er ist da ähnlich wie Kiara. Alle Menschen sind super und toll und bei Fremden drängt er sich oft richtig auf und kann von Streicheleinheiten nicht genug bekommen. Er läuft auch schnell mal mit anderen mit und vergisst dabei auf mich. Ist halt die Frage, ob es an mir liegt oder an der Tatsache, dass er durch die traumatischen Ereignisse in jungen Jahren und aufgrund seines Charakters nicht wirklich bindungswillig ist. Bei meinem Freund und mir merkt man schon, dass er mich ihm gegenüber bevorzugt und sich von mir auch mehr sagen lässt. Was mich betrifft möchte ich ihn auf keinen Fall weggeben! Es hat mich richtig traugig gemacht, als ich den Vorschlag gestern gelesen hab. Ich hatte auch nie mit dem Gedanken gespielt, Kito wieder ins Tierheim zurückzubringen! Ich mach mir nur sehr viele Gedanken über sein Verhalten und seine Bedürfnisse und nachdem er sich in kleineren Räumen wohler fühlt als in einer ganzen Wohnung und in letzter Zeit nicht mehr so viel Freude bei den Spaziergängen hatte war das einfach eine Schlussfolgerung, die ich etwas unüberlegt ausgesprochen hab.

Zur aktuellen Situation, Kito bekommt seit 3 Tagen CBD Tropfen und ich werde ihm eine Metallbox besorgen. Außerdem habe ich mit Suchspielen in der Wohnung begonnen, damit er wieder kleine Erfolgserlebnisse hat. Werde natürlich weiterhin berichten, was sich so tut bei uns!

Henny: Danke für deinen Bericht über die Gewittersituation bei Hunden! Das hat mir wieder zu einem besseren Verständnis geholfen. Kito fühlt sich auch sehr wohl im Kofferraum während es regnet oder gewittert. Wäre neben der Box noch eine Möglichkeit, die ich ausprobieren könnte.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: York in 02.07.2018 - 10:45
liebe Jenny ... durchhalten, Du machst das schon richtig und Kito darf sich freuen so ein verständnisvolles Frauerl zu haben ... ich habe seit meiner Kindheit mit diesen "Gewitterhunden" zu tun ... unsere Campingurlaube als ich noch ganz klein war, mit Zelt ... mit einem völlig durchgedrehten Foxterrier, der nicht zu halten war , meine Eltern zerkratzt, weil sie ihn festhalten mussten, er wollte sich unter dem Zelt durchgraben  (gebissen hat er wenigstens nicht) ... irgendwann hatten sie die glorreiche Idee mit dem Auto.. er fühlte sich wohl und das nächste Gewitter konnte kommen ... meine eigenen Hunde als ich erwachsen war , auch immer wieder solche die durchgedreht sind ... im Küchenkastel versteckt, unterm Schreibtisch... im Auto fühlten sie sich am sichersten ... die "längsten" Silvester meines Lebens, verbrachte ich 2-3  Stunden auf der Autobahn .. so viele Feuerwerke habe ich noch nie gesehen und meine damalige Hündin konnte endlich, nachdem sie sich allein schon wegen der Vor-Silvester-Schiesserei vor Angst angemacht hat ... endlich entspannen.
Ich weiß wie stressig es für Dich ist, wie leid Dir dein Hund tut .
alles Liebe!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Isabelle in 02.07.2018 - 13:03
Zitat von: Sabine Noskowiak in 29.06.2018 - 14:50
Und du sperrst ihn wegen der Katzen aus dem Wohnzimmer, da sitzt du doch und du wünscht dir Kontakt, machst den aber wegen des Katzenschutzes unmöglich.

Ja, dieser nervige Schutz der Katzenleben aber auch, ts ts... Wie manche einfach vorschlagen, die Katzen sollen halt so lange in Stress leben (zur Not halt wo rauf flüchten), bis sich vielleicht alle daran gewöhnen, finde ich bemerkenswert. Katzen haben ja wohl auch ein Anrecht auf Schmusestunden. Von den ganzen anderen Unterstellungen und Vermutung in diesem Post, die ich mir nie erlauben würde, da ich die Situation nicht persönlich kenne, mal gar nicht zu reden. Find ich irgendwie unangebracht. Hätte man - wenn schon - dann wohl auch per PM schreiben können.

Wünsche dir, Jenny, und Kito auf jeden Fall viel Glück, hoffentlich wirkt bald etwas und die Situation verbessert sich!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 02.07.2018 - 13:17
Hast du super geschrieben jenny. Ich weiß das du nur das beste für deine tiere will. Ich kenne das und hab mir auch schon öfter gedacht ob es nalo oder auch pippi wo anders besser hätten wenn das und das ist. Aber zuviel nachdenken bringt nichts. Kito ist definitiv glücklich. Ist gut wenn du dir soviele gedanken machst aber ( ich kenn das von mir) oft ist es besser nicht zuviel drüber nachzudenken. Dadurch das man nur das beste für seine tiere will läuft man gefahr sich in irgendwas zu verrennen. Ich bin da auch oft so. Dann muss ich mich wieder zusammen nehmen und alles lockerer nehmen 
Wenn man sein bestes gibt dann ist doch alles ok. Und jeder hund hat seine eigenheiten die man in lszfe der zeit kennen und bestenfalls lieben lernt.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sabine Noskowiak in 02.07.2018 - 13:36
Hallo Jenny,

schön, da habe ich aber bewusst was losgetreten bei dir. Hmmmm, wie schreib ich das jetzt? Eigentlich hatte ich gehofft, du würdest dich mit der Situation gedanklich befassen und das Ganze mal in diese Richtung überdenken. Das ist wohl passiert. So wenigstens entnehme ich das deiner langen Antwort.  Es tut mir Leid, dass du durch mein Schreiben traurig wurdest und ich dir damit eine schlechte Zeit und eine schlechte Stimmung verursacht habe. Das war nicht meine Absicht. Und ich bitte um Entschuldigung, wenn du gemeint hast, du müsstest dich rechtfertigen für dein Verhalten. Auch das musst du mir gegenüber sicher überhaupt nicht. Tut mir Leid, wenn ich dir persönlich zu nahe getreten sein sollte. War ganz und gar nicht meine Absicht. Und aus alten PN-Kontakten weisst du, dass ich deinen Umgang mit deinen Hunden sehr schätze und du mir da sogar eine Orientierung bist, obwohl wir uns noch nie persönlich getroffen haben.

Aber bei alle dem ist doch etwas passiert. Du wurdest von jemandem ganz außerhalb deines alltäglichen Umfeldes mit der Möglichkeit eines ganz deutlichen Cuts konfrontiert - Kito weg!!! Das Ergebnis lässt sich doch sehen. Ich bin froh, dass du so deutlich Position zu Kito beziehst und vielleicht war dieser Anstoß nötig um aus der Lethargie rauszukommen. Du brauchst nicht auf dich wütend zu sein, du versagst nicht bei Kito. Es ist bloß nicht immer leicht, es geht um lebendige Wesen und die pflegen nun mal eigene Charaktere und Bedürfnisse zu haben. Da könnte ich dir Sachen von Bommel und Mimo schreiben - mich packt manchmal die Wut, wenn Bommel mich mit seinen 35 kg auflaufen lässt und andere Leute sehen können, dass er eben nicht immer bei Fuß geht, wie es dem dicken, alten Frauchen beliebt. Und Mimo vermittelt oft den Eindruck als würde er Zuhause nie geschmust. Er klebt förmlich an unseren Besuchern und draußen macht er sich auch schamlos stalkend an jeden ran, mit dem ich mich unterhalte. Im Haus ist er der Pattexhund. Dass der bei der ganzen Streichelei überhaupt noch Fell hat...

Schön, dass du weiter mit Kito arbeitest und ich freue mich, dann demnächst weitere Berichte zu lesen. Ich finde es übrigens ganz toll und auch mutig von dir, dass du kein Blatt vor den Mund nimmst und auch mit Negativseiten an die Öffentlichkeit gehst. Da gehört schon was dazu! Und manches davon ist, bei Licht gesehen, noch nicht mal so negativ wie du das denkst oder empfindest. Auch bei uns anderen passieren Möbelschäden, Charakterhunde, Mobbingversuche, Seh - und Hörkrankheiten und Sturheitsanfälle, Wahnvorstellungen von Supergröße oder Winzigkeiten, und, und, und....- aber die meisten von uns behalten die stillschweigend für sich - könnte doch sonst einer aus dem Forum auf die Idee kommen uns zu kritisieren.

Dank deines Beitrages habe ich auf jeden Fall durch Hennys Ausführungen auch noch dazugelernt.

Jenny, du wirst das whoppen - war vermutlich nur ein kleiner Anfall von Kopf-los-sein! (Haben wir alle mal?!) Wenn du wüsstest, dass ich mich damals um meine Katze zu retten bäuchlings mit geballter Faust zwischen Bommel, Molli, die Hauswand und das Sofa geschmissen habe, würdest du nur den Kopf schütteln. Ja, Henny hat nämlich Recht. Man muss den Größenunterschied beachten und Katzen haben tatsächlich nur ein Leben.

Nix für ungut,
Sabine.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sabine Noskowiak in 02.07.2018 - 13:54
Danke, Isabelle - du hättest mir übrigens auch PN schreiben können, Shitstorm an meine PN hatte ich ja im Vorfeld angeboten um diesen Thread damit nicht zu belasten.

Da du ja anscheinend meine Situation so gut kennst, hier zum besseren Verständnis: Jenny und ich hatten bereits öfter Mailkontakt miteinander und unsere Katze lebt noch und dass sogar nach der erfolgreichen Ansiedlung zweier Hunde. - Ts, ts, ts. (Du wolltest dir doch keine Unterstellungen und Vermutungen erlauben, wenn du die Situation nicht persönlich kennst. Also wieso dann gegenüber mir, wurden wir uns bereits vorgestellt???) Kritik an meinen Äußerungen hätte dann wohl auch eher Jenny zugestanden als dir, der hatte ich nämlich geantwortet und das in dem Wissen, dass sie aus unserem Vorkontakt verstehen würde, wie meine Ansprache an sie gemeint ist.

Dankbar also für weitere deiner Anregungen an meine PN, hier geht es um Jenny und Kito und nicht um uns beide,
Sabine.


Jenny, entschuldige vielmals diesen Zornesausbruch. Aber ich hielt nun Isabelles Äußerung für wenig konstruktiv.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Christine216 in 02.07.2018 - 16:02
Liebe Jenny!
Hast du das schon probiert? Es ist beruhigend und hilft ängstlichen Hunden!!
Lg
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 02.07.2018 - 16:56
Ich hab Sabines Beitrag gar nicht als negativ empfunden. Sie hat, so wie ich, einfach geschrieben, was ihr gerade durch den Kopf ging und ich finde das steht auch jedem zu. Es waren Denkanstöße dabei und ein paar Dinge, die ich ganz anders sehe. So ging es mir übrigens auch mit den Beiträgen zuvor. Ich finds gut dass man sich das herausnehmen kann, was einen interessiert oder für passend erscheint. Dass bei Erziehungsfragen die Wogen schnell mal hochgehen weiß ich von meinem Beruf mit Kindern. Dass ich mich angegriffen fühle, da braucht es mittlerweile schon sehr viel ;) Zu den Katzen, da hoffe ich nach wie vor dass das Türschutzgitter die Drei langsam näher bringt. Es gab schon kurze Beschnupperungsversuche am Gitter aber Kito ist trotzdem noch jedes Mal super nervös und unberechenbar, wenn er die beiden sieht. Auch wenn er sich bald an die Katzen gewöhnen sollte, es wird nichts daran ändern dass er sich vor so vielem fürchtet und dabei nicht zur Ruhe kommt. Darauf lege ich jetzt erstmal mein Hauptaugenmerk.

Christine: Nein das hab ich noch nicht probiert. Muss schaun ob ich sowas im Erste-Hilfe-Kasten hab, klingt jedenfalls sehr spannend!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Christine216 in 02.07.2018 - 17:48
Ok super vielleicht hilft ihm das, um Ruhe zu finden! Wird  einbischen dauern, aber vielleicht merkst du ja einen Unterschied wenn er es oben hat du kennst ihn ja am besten😊😊!
Wenn du es probiert hast, würd mich über ein Feedback freuen, viel Glück 🍀🍄
Lg
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: MilkaCat in 02.07.2018 - 18:29
Vll. Tellington Touch ?  Persönlich habe ich keine Erfahrung jedoch vom "hörensagen" nur gutes gehört, dass durch die sanften Berührungen die Tiere total entspannen.
Auf alle Fälle wünsche ich dir, dass ihr das für euch passende findet.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Isabelle in 02.07.2018 - 23:12
Wir haben wohl einfach nicht dieselbe Auffassung eines Shitstorms.  :kacsint2: So eine Katzensituation kommt halt nicht zum ersten Mal vor (bin schon etwas länger im Forum) und dazu habe meine persönliche Meinung gesagt. Das ist alles. Was mich auch oft stört im Forum, sind einfach Unterstellungen und diese Panikmache. Da werden oft Dinge heraufbeschwören, die überhaupt nicht stattfinden/nie stattfanden. (Wie etwas, dass Kito in seiner Angst alleine gelassen wird, eingesperrt wird usw.?) Fand ich etwas unfair. Wenn euch das nicht stört und ihr gerne so miteinander umgeht und kommuniziert, ist es ja gut.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 05.07.2018 - 09:35
Seit Montag sind die Nächte wieder um ein Vielfaches ruhiger, ich würd fast schon sagen - normal - geworden! Entweder Zufall, aber seit dem Tag bekommt er zusätzlich zu den CBD-Tropfen vorm Schlafen gehn auch noch ein Stück Hanfpresskuchen-Leckerlie (speziell für Hunde). In die Badewanne geht er jetzt immer erst viel später, wenn wir schon im Bett sind. Hatte gestern die Idee, ihm einfach abends  schon seinen Polster reinzulegen, dann kann er beim Reinspringen wenigstens nix zerkratzen. Eine Box hätten wir auch schon gefunden über willhaben, nur wäre die in Tirol und wir müssen erst schaun wegen einer Transportmöglichkeit.

Bei den Spaziergängen ist er jetzt wieder motivierter und fröhlicher, was mich besonders freut! :) Gestern am Abend hab ich mich nach der Spazierrunde noch kurz mit den Nachbarn unterhalten, Kito war an der Leine und am Himmel sah ich paar dunkle Wolken und es ging auch ein bisschen Wind (für Kito normalerweise ein Auslöser für sofortiges Fluchtverhalten). Er hat zwar zweimal probiert an der Flexi den Heimweg anzutreten, kam aber auf Zuruf sofort wieder her und blieb relativ cool. Ich denk schon dass dieses Hanfzeugs etwas in ihm bewirkt und auch wenn es ziemlich teuer ist bin ich jetzt schon begeistert davon. Bin schon gespannt ob ich auch eine Veränderung seh wenn mal wieder ein richtiges Gewitter kommt.

Hier noch zwei Bilder von Kito im Versteck in der alten Wohnung meines Freundes. Anfangs lag er noch so da, nach einiger Zeit hat er sich dann sogar zwischen WC und Heizkörper eingeklemmt, den Kopf an die Fliesenwand gedrückt...
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sabine Noskowiak in 05.07.2018 - 14:42
Hallo Jenny,

so so - Kito auf Drogen!!! Dann pass`mal auf, dass ihr nicht in die Polizeikontrolle kommt - traridedumm, der Kommissar geht um -    :alas:

Musste mich gerade erst mal schlaumachen, was CBD-Tropfen sind. Könnte auch was für mich sein, nicht für die Hunde sondern für meine ollen Knochen. Wofür dieses Forum nicht alles gut ist. Naja, auf jeden Fall schön zu lesen, dass die Situation wieder etwas entspannter ist.

Weiter "Alles Gute" und liebe Grüße,
Sabine.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Andrea_Luka in 05.07.2018 - 14:53
Du, ich hätt eine Metallbox in der Größe 110x70x75 die ich dir gerne unbefristet borge, dann kannst du ja auch mal schauen ob das was für euch ist. Derweil steht sie eh nur im Keller herum. Ich schick dir meine Nummer per PN!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: jessy2014 in 05.07.2018 - 15:04
Ja diese Tropfen sind schon was Gutes - und auch für Menschen geeignet

Jenny - wieviel % hast du für Kito?
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sita in 05.07.2018 - 22:46
Zitat von: Andrea_Luka in 05.07.2018 - 14:53
Du, ich hätt eine Metallbox in der Größe 110x70x75 die ich dir gerne unbefristet borge, dann kannst du ja auch mal schauen ob das was für euch ist. Derweil steht sie eh nur im Keller herum. Ich schick dir meine Nummer per PN!

eine überzählige gitterbox in dieser größe hab ich auch, die kannst gerne haben - bin ja nicht so weit weg und könnt sie dir auch zustellen (passt in mein auto  :)))
ich freu mich sehr, dass es euch jetzt besser geht und das liebe bärli wieder entspannter ist :115:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 08.07.2018 - 15:44
Zitat von: jessy2014 in 05.07.2018 - 15:04
Jenny - wieviel % hast du für Kito?

Ich hab die 10%-Lösung und davon bekommt er in der Früh und am Abend je 2 Tropfen.

Gerade hatten wir wieder eine komische Situation. Ich war mit Kito spazieren und erst wollte er nicht so richtig, war ziemlich träge und ging einige Schritte hinter mir. Als wir dann zum Wald gekommen sind hats wieder besser gepasst und er wurde aufgeweckter. Auch den Heimweg ging er in normalem Tempo und ich ließ ihn frei laufen, weil ich in der einen Hand frisch gepflückte Beeren und in der anderen Hand das Gacki-Sackerl hatte. Im Freilauf war er noch flotter unterwegs. Jedenfalls sind wir heimgekommen und er wurde in der Wohnung sofort panisch (kann mich nicht erinnern, dass es schonmal tagsüber passierte). Zuerst sprang er in die Badewanne und dann gleich wieder heraus. Dann ging er im Vorraum auf und ab und war insgesamt 6 oder 7 mal bei der Wasserschüssel, um zu trinken. Vielleicht Anzeichen von Demenz? Er trank jedesmal nur ein paar Schlucke, ging einmal den Vorraum entlang, drehte wieder um und trank wieder aus der Schüssel. Irgendwie gefiel mir das gar nicht :( Hab ihm dann vorzeitig ein Stück von den Hanfleckerlies gegeben und jetzt liegt er wieder "halbwegs" ruhig in der Badewanne...
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 08.07.2018 - 20:40
... also spontan ist mir eingefallen "Wohnung auspendeln lassen" ...  ev. auch durch eine/n TierkommunikatorIn ....  :65:

ev. auch Checken der Gasleitungen .... (bei mir war ein paar Jahre lang die Gaszuleitung von draussen ins Haus undicht, im Aussenwandbereich (Holzriegelbauweise mit Steinwollefüllung); ich hatte mich schon gewundert, warum die frühjährlichen Ameiseninvasionen ausblieben ...)
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Martina68 in 09.07.2018 - 06:50
Gleich von Anfang an dachte ich auf Grund der Beschreibung, dass es sich bei Kitos Verhalten um eine eventuelle Demenz handeln könnte. Ich erlebte diese Erkrankung, die in Schüben auftritt, aber bisher nur bei unserer Katze und weiß nicht, wie alt Kito tatsächlich ist. Ich würde eine neurologische Untersuchung machen lassen. Was meiner Meinung auch sein kann ist, dass Kito vielleicht blind wird, was ebenso schleichend passieren kann. Sowas erlebte ich bei meinem Pferd, die im Alter dadurch bei geringsten Kleinigkeiten ausflippte. Alles Gute wünsche ich euch!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: jessy2014 in 09.07.2018 - 07:24
Zitat von: Chiquita28 in 08.07.2018 - 15:44
Zitat von: jessy2014 in 05.07.2018 - 15:04
Jenny - wieviel % hast du für Kito?

Ich hab die 10%-Lösung und davon bekommt er in der Früh und am Abend je 2 Tropfen.

Hmmm - bist gleich so hoch eingestiegen? Für Jessy verwende ich die 2,5% - da bekommt sie einmal 5 Tropfen. Und die sind ausreichend


Ich wünsche euch zwei eine rasche Lösung damit es wieder einfacher wird und ihr eure gemeinsame Zeit geniessen könnt
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Birdy in 09.07.2018 - 08:53
Hallihallo, ich kenne das von unserer Schäferomi nur zu gut! Als sie vor drei Jahren zu uns kam war es beim Gewitter eine Katastrophe. Klotüre auf, hinter die Rohre, alle Türen die es gab öffenete sie dann wieder Klo, wieder Badewanne,....Sie steigerte sich regelrecht in die Panik hinein. Als 1. wurde die Türschnalle vom Klo gegen einen Drehknopf ausgetauscht. Mit war das Risiko zu hoch das sie sich beim verkriechen verletzen könnte. Auch die anderen Türen wurden geändert damit sie sich nicht mehr aufmachen kann. Sie hat sehr schnell begriffen das IHR Rückzugplatz die Badewanne ist. Wir haben auch eine Transportkiste aufgestellt aber die wurde ignoriert. Wir sind auch im Laufe der Zeit auf mehrere Dinge aufmerksam geworden die bei ihr Angst bzw Unbehagen hervorruft. Am Abend wenn es draußen finster ist können wir nicht "Pfusch am Bau" anschauen. Die Musik zwischen den Beiträgen macht sie unruhig. Ähnlich reagiert sie auf bestimmte Buzzer von Show. Mein Mann hat ein paar Computerspiele wo die Geräusche ebenfalls Unruhe auslöst. Oft sind es einfach nur Geräusche, Gerüche,......also wirklich minimale (für uns) die Angst auslösen können. Leider oder auch zum Glück können sie uns nicht sagen was sie alles schreckliches erlebt hat. Dann fand ich diesen Artikel https://www.nationalgeographic.de/tiere/2018/04/warum-hunde-angst-vor-gewittern-haben-und-wie-wir-helfen-koennen Ab dem Moment sah ich es nicht mehr als Störung. Wir haben einfach einen hochsensiblen Wauz zuhause die instinktiv das tut was viele tun. Bei einem ist es halt mehr ausgeprägt als bei einem anderen. Unserem zweiten Wuff ist das alles egal. Ab dem Moment lebten wir halt damit das es so ist wie es ist. Wenn Gewitter angekündigt werden passiert bei uns folgendes: Badezimmerfenster zu, Jalousien runter, Duschvorhang vor (dann ist es schön dunkel), Duschschlauch wir abgenommen und am Badewannenrand kommt eine rutschfeste Matte damit die Maus sich nicht weh tut. Sobald die Maus riecht das ein Wetter in der Nähe ist-Schwubs ab in die Badewanne. Dort lassen wir sie auch in Ruh. Bei den anderen Angstauslösern.:Pfusch am Bau wird in der Wiederholung am Tag anschaut und die bösen Computerspiele werden nur mehr mit Kopfhörer gespielt. Wir leben einfach damit so wie es ist. Ich wünsche die vom Herzen das auch ihr einen Weg findet.  Vielleicht hilft euch auch zu verstehen das Angst nicht immer gleich eine Störung ist. https://www.facebook.com/notes/angst-macht-das-leben-aus/mein-hund-darf-keine-angst-haben/1720996948202305/ 


Viele liebe Grüße Ulli, Lenny und Salimaus
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 28.08.2018 - 15:24
Bei uns hat sich in den letzten Wochen wieder einiges getan. Mittlerweile hat sich die Situation für UNS zum Teil verbessert. Kito leidet nach wie vor unter seinen Ängsten und der ständigen Unruhe. Von den CBD-Tropfen hätte ich mir mehr erwartet. Zumindest haben sie nicht dabei geholfen, Kitos Panikattacken zu minimieren. Ich finde, dass er davon nur tagsüber ein wenig ruhiger und träger wurde. Die Situation hat sich ab Mitte Juli nachts so weit verschlimmert, dass ich Kito ins Auto gesetzt habe und er die Nacht im Kofferraum meines Kombis verbracht hat. Er kam drinnen einfach nicht zur Ruhe und hat dann auch damit begonnen, auf unsere Kästen raufklettern zu wollen. Einen Garderobenschrank hat er dabei sogar umgeschmissen. Zum Glück ist ihm dabei nichts passiert, weil das Teil ziemlich viel Gewicht hat... Jetzt wurde der Kasten angeschraubt. Bis dahin hätte ich nichtmal geglaubt, dass er ihn auch nur ein Stück weit verschieben könnte, aber man wird ja gern mal eines besseren belehrt. Den Kofferraum hat er sofort akzeptiert (er springt ja liebend gern in jedes Auto) und in der Früh fand ich ihn dann meist tiefenentspannt auf der Seite liegend. Weil das für mich aber keine Dauerlösung war, haben wir ihm vor 2 Wochen eine passende Box besorgt. Dort kommt er jetzt immer rein, wenn er wieder ruhelos umherwandert. Er sucht sie zwar nicht von selbst auf, hat aber auch kein Problem damit, wenn ich die Türe zu mache. Im Gegenteil, ich hab sogar das Gefühl, er braucht diese Begrenzung meinerseits, um dann endlich zur Ruhe kommen zu können.

Ich habe Kito die letzten Wochen viel beobachtet und irgendwie ist es ja schon ein wenig seltsam. Wenn draußen ein Gewitter ist und es einen offensichtlichen Grund gibt, um sich zu fürchten, springt er meist in die Badewanne und liegt dort mehr oder weniger ruhig drinnen. An manchen Abenden, wo es nix gibt und er relativ entspannt irgendwo im Vorraum oder im Badezimmer liegt während wir z.B. fernsehen, fängt er erst an unruhig zu werden, wenn wir uns ins Schlafzimmer legen. Als würde er dagegen protestieren. Da geht er dann ständig auf und ab, springt auf die Garderobenbank und winselt. Das waren dann auch die Momente, wo ich ihn ins Auto gesetzt hab bzw. jetzt in die Box gebe. Ansonsten hat nichts geholfen, ihn in so einer Situation zu beruhigen (und ich hatte einige schlaflose Nächte, wo ich mich zu ihm rausgesetzt hab, ihn auf nen Platz schicken wollte etc.). Wir haben eigentlich stets nur Symptombehandlung betrieben, also z.B. eine Vitrine auf die Garderobenbank gestellt, damit er gar nicht mehr hochspringen konnte. Das hat gewirkt und er hat nach einer halben Stunde probieren aufgegeben und sich hingelegt. Aber trotzdem blieb dabei immer die Frage offen, warum er das macht und was er damit bewirken möchte. Ich würde mir ja schon wünschen, dass es nicht nur für uns passt, sondern auch er zufrieden ist mit der Situation. Keine Ahnung, ob wir das noch hinbekommen...
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Ilse in 28.08.2018 - 16:38
Hast du schon ein Kopf-CT machen lassen? Sieht er noch gut?
Irgend eine Ursache muss es für sein Verhalten geben.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: dackelbein in 28.08.2018 - 20:44
Nächtliches Wandern und Unruhe in dieser extremen Art kenne ich bei meinem Rudel nicht. Zwei Hunde schlafen sowieso permanent in meinem Bett ( mein Schlafzimmer ist absulut keine hundefreie Zone  :not speak: ).  Willi stalkt mich bei Gewitter bis ins Klo und springt nachts dann auch in mein Bett - wenn geht auf mich drauf.  :beee: Bei ihm reicht auch schon wenn die Schlafzimmertür knarrt, weil Bruno dranstoßt, um sich ganz entsetzlich zu fürchten und am besten noch die anderen mit seiner Hysterie anzustecken. Bruno wandert nachts, wenn er einen neuen Liegeplatz sucht und der von einem Kollegen besetzt ist. Da reicht es, wenn ich das Komando gebe die "Sitzordung" zu ändern damit der alte Herr seinen Willen bekommt. Und dann gibt es natürlich auch hin und wieder nächtliche Unruhe aus möglicherweise verdauungstechnischen Gründen. Da muß ich dann halt aufstehen, die Haustüre öffnen und warten bis die Geschäfte erledigt sind. Gerade jezt in der heißen Zeit wollte Bruno auch öfter nachts im Carport liegen, weil es ihm im Haus wohl zu heiß war. Dann hieß es halt wieder aufstehen und ihn überreden reinzukommen, wenn er anfing vorbeifahrende Autos zu verbellen. Aber bis jetzt erkenne ich Gott sei Dank immer welche Bedürfnisse und Ursachen hinter der Unruhe stehen und kann daher auch für Abhilfe sorgen - auch wenn es meinen Schlaf des öfteren unterbricht.
Irgend einen Grund wird es wohl auch bei Okito geben. Vielleicht hätte er Lust auf eine nächtliche Gassirunde?  :not speak:
Wünsche Dir, das Du das Rätsel lösen kannst.
LG
Brigitte
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sabine Noskowiak in 28.08.2018 - 22:02
Hey Jenny,

habe gerade in deinem anderen Thread darüber nachgedacht, ob du vielleicht komische Schwingungen, seltsame Vibrationen oder eventuell sowas wie Magnetfelder im Haus haben könntest aufgrund des Verstärkers für die E-Gitarre, wenn der denn überhaupt in eurer Wohnung steht.

Sieht schon befremdlich aus so´n großer Hund bei seinem Versuch auf den Schrank zu klettern. Darf Kito denn auch ins Schlafzimmer, sonst könnte es ja auch Protest sein.

Lg, Sabine.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 02.09.2018 - 14:27
Zitat von: Ilse in 28.08.2018 - 16:38
Hast du schon ein Kopf-CT machen lassen? Sieht er noch gut?
Irgend eine Ursache muss es für sein Verhalten geben.

Nein, was sollte dabei denn rauskommen? Sein Verhalten zeigt sich ja nicht willkürlich sondern nur zu gewissen Zeiten und in bestimmten Situationen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kito gesund ist. Hören tut er noch sehr gut und seine Sehkraft ist auch noch gut ausgeprägt. Auf einem Auge bildet sich langsam ein grauer Star aber laut Tierärztin ist derzeit die Beeinträchtigung dadurch nur gering und mir wäre auch noch nichts besonderes aufgefallen.

Interessanterweise hats in den letzten 2 Wochen gar keine Probleme in der Nacht gegeben. Ich hatte auch Urlaub und war die meiste Zeit Zuhause. Vielleicht hat seine Unruhe auch damit zu tun, dass ich durch den längeren Weg in die Arbeit weniger Zuhause bin und er Verlustängste bekommen hat... Bin gespannt wie sich sein Verhalten ändert, wenn ich ab morgen wieder arbeiten geh.

@Brigitte: Hinaus muss er nicht, wenn er nachts umherwandert. War zuerst auch mein Gedanke, aber das hat sich schnell als falsch herausgestellt. Im Gegenteil, er geht mir nachts gar nicht vor die Türe, wenn ich ihn nicht die ersten paar Meter am Geschirr festhalte und "mitnehm". Deswegen hab ich die Abendrunde bereits auf spätestens 20:00 verlegt weils nachher einfach keinen Sinn mehr macht.

@Sabine: Es scheint zwar befremdlich, aber Kito ist schon öfters während dem Gitarrespielen von seinem Platz aufgestanden und hat sich direkt neben den Verstärker gelegt. Hohe laute Töne dürften ihm gar nix ausmachen, auch der Staubsauger bringt ihn nicht aus der Ruhe. Daran kanns also nicht liegen, ich hatte den Verstärker nämlich auch schon in der alten Wohnung. Ins Schlafzimmer darf er derzeit nicht, das ist auch eine längere Geschichte... Wir hatten es schonmal probiert aber es hat weder ihm noch uns gut getan. Ich möchts aber nochmal probieren, wenn die Baustellen im neuen Schlafzimmer erledigt sind.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: hutze in 02.09.2018 - 16:00
Was mich interessieren würde - merkst du irgendeinen Unterschied in seinem Verhalten, nachdem ihr gemeinsam auf Urlaub ward? Bei meinen Hunden hab ich immer den Eindruck, dass gemeinsame mehrtägige Wanderurlaube (mit gemeinsamen Übernachtungen) ihr Selbstvertrauen/Selbstsicherheit stärken. Ich hab jetzt noch keine konkrete Idee, aber falls du in dieser Hinsicht etwas Positives beobachtet haben solltest, könnte man da vielleicht einen Ansatz suchen.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Sabine Noskowiak in 03.09.2018 - 11:08
Hallo Jenny,

danke für deine Antwort. Schön, dass du das als Stressfaktor ausschließen kannst. Viel Glück bei deiner weiteren Suche.

Lasst es euch gut gehen,

liebe Grüße, Sabine.

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 03.11.2018 - 12:18
Zitat von: hutze in 02.09.2018 - 16:00
Was mich interessieren würde - merkst du irgendeinen Unterschied in seinem Verhalten, nachdem ihr gemeinsam auf Urlaub ward?

Hallo! Hab deine Frage wohl übersehen und antworte deshalb erst jetzt. Kito war bei unsrem 3-tägigen Urlaub im Sommer nicht dabei. Aber ich hatte ihn schon für 1-3 Tage mit, wenn ich z.B. zu meiner Mama ins Burgenland gefahren bin. Damals waren bei ihm die Panikattacken jedoch noch nicht so ausgeprägt, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Mal darauf achten, wie er sich danach Zuhause verhält! Bis jetzt hab ich nur die Vermutung, dass er ruhiger ist, wenn mein Freund nicht daheim ist. Das kann aber auch Zufall sein, weil ich selten alleine Zuhause bin mit Kito und es in dieser Zeit auch nie ein Gewitter oder ähnliches gegeben hat...

Er ist seit 2 Monaten generell um einiges ruhiger geworden. Vielleicht wirklich, weil es keine Unwetter mehr gibt. Gestern gab es übrigens ein Highlight, von dem ich euch berichten möchte :) Seit Wochen überlegen wir, wie wir Kito die Box schmackhaft machen können, damit er nicht immer in die Badewanne springt und sich dort zum Schlafen hinlegt. Einerseits gibt es schon einige Kratzer und Dellen, die mit der Zeit immer mehr werden und uns wahrscheinlich beim Auszug ziemlich viel kosten werden, andererseits hab ich auch Angst, dass er mal hängen bleibt und sich richtig wehtut beim Rein- oder Raushüpfen. Nun gut, er schlief gestern Abend wie immer in der Badewanne während ich im Wohnzimmer fernschaute. In der Filmpause wollte ich aufs Klo gehen und wie ich Richtung Bad gehe, höre ich, dass das Wasser aufgedreht war. Kito war heraußen und die Badewanne zu einem Drittel mit Wasser gefüllt! Hat ers doch irgendwie geschafft, den Wasserhahn aufzudrehen! Nachdem seine Decken aufgrund des Vorfalles pitschenass waren und ich sie über die Wanne zum Trocknen gehängt hab, konnte ich Kito nicht mehr ins Bad lassen. Ich machte die Türe zu und dachte mir "Euje, jetzt wird er sicher gleich voll nervös weil er keinen Schlafplatz findet." Ich ging wieder ins Wohnzimmer, ließ das Licht brennen und die Türe offen, um ihn zu hören, und keine 2 min später hat er sich hingelegt. Puh, nochmal Glück gehabt! Ich hörte dann kurze Zeit später komische Geräusche, die ich nicht genau identifizieren konnte und schaute mal zu ihm raus. Hat er sich doch tatsächlich zum ersten Mal von alleine in seine Box gelegt  :alas: Ich konnte es gar nicht glauben! Die ganze Zeit zerbrechen wir uns darüber den Kopf, wie wir seinen Schlafplatz verlegen könnten ohne dass sich bei Kito Panik breit macht, dabei musste ich einfach nur die Badezimmertüre schließen  :icon_mrgreen: Bin ja gespannt, ob das so bleibt!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 10.02.2019 - 12:12
Wird Zeit dass ich mal wieder von unsren nächtlichen Problemen mit Kito berichte...

Natürlich ist es nicht so geblieben, dass er sich von selbst in die Box zum Schlafen gelegt hat ;) Nachdem ich ihn anfangs immer nur bei "Panik" bzw. Unruhe in die Box gegeben hab, bin ich ziemlich schnell dazu übergegangen, das ganze als Ritual einzuführen und so kam er jedes Mal, bevor wir ins Schlafzimmer gegangen sind, in seine Box. Kito ist ein Hund dem Routine ganz wichtig ist und bereits kleinste Dinge aus der Fassung bringen können. Erst ging alles ganz gut. Dann bekam er aber auch in der Box seine "Anfälle" und hat uns innerhalb kürzester Zeit eine Alustange durchgebissen. Konsequenz war, dass mein Freund die ganze Box innen mit stabilem engmaschigem Gitter zusätzlich verstärkt hat. Das ging wieder für einige Tage gut, bis Kito dann begonnen hat, aus Frust in der Box zu bellen. Kurz zur Erklärung: Kito ist gut an die Box gewöhnt und liegt tagsüber auch sehr gerne drinnen (Beweisfoto siehe unten). Nur nachts stört es ihn wenn er drin bleiben soll, auch wenn das Licht aufgedreht ist. Jedenfalls konnte ich ihn nachts nicht bellen lassen und da er sich nicht korrigieren ließ, musste ich ihn wieder rauslassen. Was folgte waren mehrere schlaflose Nächte, weil Kito einfach nicht zur Ruhe kam. Weder im Schlafzimmer noch draußen im Vorraum, wo er sich tagsüber meist aufhielt. Er ging die ganze Zeit hechelnd und winselnd auf und ab und hatte immer wieder seine "Aussetzer", wo er plötzlich losrannte und überall hochspringen wollte, als würde ihn etwas verfolgen. Hatte ihn sogar mal während dem Schlafen an der Leine, aber selbst das hat nicht funktioniert.

Was wir alles ausprobiert haben. Check beim Tierarzt, ausführliches Gespräch mit der Tierärztin, Wirbelsäule einrichten lassen, Schmerzmittelgabe, ausreichend Lüften und Temperaturabsenkung (könnte ihm ja zu heiß sein), längere Spaziergänge am Abend, Licht und Radio anlassen, ignorieren, schimpfen, immer wieder ins Platz schicken, ins Schlafzimmer schleichen während er mit Leckerli abgelenkt ist, Salz vor Türe und Fenster um die "Geister" zu vertreiben, Anti-Stress Tabletten mit Baldrian und Johanniskraut, Baldriantee, als letzten Auswegs musste ich ihn für mehrere Tage im Kofferraum schlafen lassen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten hab :/ ihn hat das aber nicht gestört - im Gegenteil - er ist jedes Mal freudig hineingesprungen und konnte dort wenigstens zur Ruhe kommen... ausreichend Fell hat er auch. Hab dann auch eine Hundetrainerin kontaktiert (von dashundehaus.at, falls sie jemand kennt) und ihr alles genau erzählt bzw. ihr auch Videos von seiner nächtlichen Unruhe geschickt und auch sie weiß da erstmal keine Antwort drauf. Sie wird aber übernächste Woche mal vorbeikommen, um Kito kennenzulernen.

Es gibt da ja diese kognitive Dysfunktionsstörung, die bei manchen Hunden im Alter auftritt, aber meine Tierärztin meinte, dass man das im Alltag auch merken müsste und nicht nur nachts wenn wir schlafen gehn. Blutwerte und Herztöne sind ganz normal aber ich könnte auch noch ein Langzeit-EKG machen und schauen, ob da vielleicht was rauskommt.

Zurzeit siehts so aus, dass sich Kito einen neuen Schlafplatz gefunden hat, wo er anscheinend endlich wieder halbwegs zur Ruhe kommt. Scheint oft so, als würde er Probleme mit dem Boden haben und flüchtet sich deswegen nach oben. Außerdem hilft ihm Baldriantee ziemlich gut und die Anti-Stress Tabletten haben jetzt auch endlich angeschlagen, er bekommt halt um einiges mehr als empfohlen wird aber er ist ja auch ein kräftiger Hund. Zusätzlich bin ich in letzter Zeit jeden Tag einen anderen Spazierweg gegangen, also meistens irgendwo hingefahren, da ihn das ziemlich auslastet wenn er eine neue Umgebung kennen lernt. Heute kommt er auch wieder mit nach Wien und ich bin mir sicher, dass wir wieder eine ruhige Nacht haben werden.

Kurze Zeit hab ich schon auch wieder mal drüber nachgedacht, ob Kito nicht in einem anderen Zuhause besser aufgehoben wäre. Er möchte während der Nacht am liebsten draußen sein und das kann ich ihm ohne Garten leider nicht bieten. Wie viele Stunden hab ich schon damit verbracht, in tiefster Nacht mit ihm spazieren zu gehn, damit er wieder ein bisschen runterkommt (und wir wohnen hier ohne Straßenbeleuchtung, rundherum nur Wald und Felder). Bin ja gespannt wie es weitergeht mit ihm, die letzten Tage waren zumindest schon um einiges friedlicher als die 3 Wochen davor!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 10.02.2019 - 18:24
Hallo jenny. Wow das klingt ja echt schwer und anstrengend.

Kurze frage: habt ihr es schon probiert ihn in eurem bett schlafen zu lassen? Das ist auch erhöht und da könnte er dann auch zusätzlich zb unter der decke auch schlafen.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: claudianet in 10.02.2019 - 22:47
vl habe ich es überlesen, dann verzeih bitte ... mir fiele noch der Body ein, der bei etlichen Hunden zur Beruhigung hilft
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Merle in 11.02.2019 - 11:32
Hallo Jenny,

Du machst das super! Was du alles für Kito gemacht hast und probierst deinem Kito und euch zu helfen finde ich toll! Ich habe sicher nicht so viel Hundewissen wie andere darum kann ich dir auch keinen Rat geben.
Mein Zwerg hat panische Angst vor lauten Geräuschen (Feuerwerk, Schüsse,...) und da kann er sich so wie dein Kito nur im Auto richtig entspannen. Mir fällt nur das Tellington Touch ein, ich weiß nicht ob du das schon probiert hast oder ob das etwas bringen würde.
Um Toby auszulasten greife ich zur Kopfarbeit, das macht ihn sehr schnell müde und er macht das auch sehr gerne. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich denke, er sei nicht ausreichend ausgelastet!
Bitte denke nicht, dass ein anderer Platz für ihn besser wäre. Mag sein, dass er die Nacht gerne draußen verbringen würde, aber so wie du ihn beschreibst (braucht eine fixe Routine, kleine Änderungen bringen ihn aus der Fassung), wäre ein Platzwechsel wohl noch ein zusätzlicher Stressfaktor.

Ich wünsche euch ruhige Nächte und drücke euch die Daumen, dass du etwas findest, was euch allen hilft.
Lg
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Ilse in 11.02.2019 - 11:54
Bei Weltbild gibt es ein Entspannungsgerät für Hunde und Katzen!
Keine Ahnung, ob so etwas helfen würde!

Relaxopet Entspannungsgerät Hund & Katze 5V  49,99
Bekannt aus der VOX-Gründershow "Die Höhle der Löwen"


Bekannt aus der TV-Show "Die Höhle der Löwen"
Entspannungsgerät für Hund & Katze
Soundmodul mit beruhigender Wirkung
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 11.02.2019 - 13:42

;( hi, ich wünschte euch so sehr, dass Kito sich entspannen kann!!

es stehen ja schon sooo viele gutgemeinte Tipps in diesem Thread,
ich glaube, ich würde letztendlich sowas wie Tierkommunkation und/oder Bioresonanz versuchen, um herauszufinden, was ihn wirklich belastet,

https://www.tieranzeigen.at/tierkommunikation/oberoesterreich/

https://www.bioresonanzinstitut-wien.at/hunde/bioresonanz-fuer-hunde.html
https://www.bioresonanz.at/holosan-bioresonanz/was-leistet-die-holosanr-bioresonanz/
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 15.02.2019 - 15:11
@Michi: Im Bett schlafen lassen geht leider nicht. Einerseits ist mein Freund dagegen und selbst wenn ich alleine wär, ich hab ne starke Hausstaubmilbenallergie und hab jetzt teilweise schon sehr zu kämpfen nachts. Das würde sich mit nem Hund im Bett nur verschlimmern. Ich hätte kein Problem damit, wenn er sich neben das Bett legt aber das will er ja nicht.

@alle anderen: Ich kanns selbst kaum glauben aber wir konnten jetzt tatsächlich eine ganze Woche durchschlafen  :77: Es gibt kein nächtliches Herumwandern mehr, keine Unruhe, kein Aufspringen, kein Bellen. So schnell wie die Probleme aufgetreten sind scheinen sie auch wieder verschwunden. Aber ich möcht jetzt noch nix verschreien, erstmal ein wenig abwarten. Was sich bei uns geändet hat? Ich bin die letzte Woche mit Kito jeden Tag eine neue Spazierrunde gegangen. Meistens hab ich ihn dazu ins Auto gepackt und wir sind wo hingefahren, teilweise waren wir den halben Tag unterwegs und sind erst spät abends wieder zurückgekommen. Glaub dass ich ihn Zuhause auf den üblichen Wegen nicht mehr richtig auslasten kann, es interessiert ihn die Einöde hier einfach nicht. Muss mich da echt auch selbst an der Nase nehmen, die letzten 2-3 Monate (seit es kalt geworden ist) hat mich das Spazieren gehen oft selbst nicht so wirklich gefreut weshalb ich nur jeden 2. bis 3. Tag eine große Runde gegangen bin. Dachte ein älterer Hund würde das schon verkraften nicht jeden Tag mehrere Kilometer laufen zu können. Da hab ich mich bei Kito scheinbar echt getäuscht. Er hat noch immer total viel Power und will bewegt werden! Nur halt nicht auf der Strecke bei uns Zuhause die er schon in- und auswendig kennt (was ich auch verstehe, mich nervts auch schon jeden Tag das gleiche zu sehen). Jedenfalls werd ich das jetzt mal so beibehalten, wenns dann draußen wärmer wird schauts wahrscheinlich eh wieder anders aus und er wird schneller schlapp. War zumindest die letzten zwei Sommer so.

Ja und nachdem die Anti-Stress Tabletten nach einer Woche noch keine Wirkung gezeigt haben, hab ich die Dosis langsam erhöht. Baldriantee hat schließlich auch funktioniert, warum dann nicht auch die Tabletten mit Baldrian? Er bekommt jetzt ungefähr die doppelte Dosis die empfohlen wird und seitdem schläft er - ich kanns noch immer nicht ganz glauben - freiwillig! in seiner Box. Und zwar die ganze Nacht! Er geht mit uns schlafen und steht mit uns auf, besser könnts also grad nicht laufen :) Ich denk dass es die Kombination an Auslastung und Baldrian ist, die Kito und uns wieder ruhig schlafen lassen. In 2 Tagen gehen mir die Tabletten aus und dann werd ich sehen, wie es ihm damit geht wenn er sie mal nicht bekommt.

Über Tipps zur Auslastung in der Wohnung wäre ich übrigens sehr dankbar! Ich hab bis jetzt nur Leckerlis versteckt aber da dreht er mir so richtig auf, das is also nicht wirklich geeignet für abends vor dem Schlafen gehn. Nächste Woche wenn die Hundetrainerin kommt zeigt sie mir, wie Zielobjetksuche mit dem Hund funktioniert. Bin schon gespannt was Kito davon hält  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: leilani in 15.02.2019 - 18:04
schlechtes wetter gibt es für einen schäferhund nicht. hin und wieder 2 stunden einkaufszentrum.ggggg wenn kito mal 11jahre ist, kannst du das laufpensum a bisserl runter schrauben.

liebe grüße  leilani
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 15.02.2019 - 18:06
Es freut mich sehr das es grad so gut läuft und ich hoff es bleibt so..wenn nicht noch kurz eine idee. Einen erhöhten schlafplatz neben deinem bett :alas:

Ich hoff natürlich das es weiterhin so läuft.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 15.02.2019 - 18:09
Zitat von: leilani in 15.02.2019 - 18:04
schlechtes wetter gibt es für einen schäferhund nicht. hin und wieder 2 stunden einkaufszentrum.ggggg wenn kito mal 11jahre ist, kannst du das laufpensum a bisserl runter schrauben.

liebe grüße  leilani

Kito müsste schon 11 sein..lt SB wird er heuer 12 Jahre  :whistle:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 15.02.2019 - 18:25
Genau, Kito ist laut Steckbrief bereits 12 Jahre alt. Ich schätz ihn aber mind. 1 Jahr jünger. Aktivitätslevel hat er wie ein 6-jähriger Schäfer, aber dabei ist er nicht aufgedreht oder arbeitswillig. Er möchte einfach was erleben und das Tag für Tag. Einkaufszentrum ist ne super Idee zur Auslastung  :71: Kito liebt es wenn wir unter vielen Leuten sind. Im vollgestopften Restaurant kann er am besten entspannen. Ich mag das Einkaufen gehn halt nicht so aber für eine ruhige Nacht würd ich mittlerweile fast alles tun  :icon_razz:

Erhöhter Liegeplatz im Schlafzimmer ist ne gute Idee! Werd daran denken, sollte er seine Box aus irgendwelchen Gründen mal nicht mehr so cool finden  :16:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Karo in 16.02.2019 - 09:14
Da hat leilani sich nur verschrieben, sie kann nicht 11 gemeint haben :be happy: (Chiquita, PN).
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 02.09.2019 - 14:00
Ich hab hier schon lange nichts mehr geschrieben, weil es seit Februar sehr ruhig war bei uns und ich schon die Hoffnung hatte, wir hätten die nächtlichen Panikattacken von Kito im Griff. Erst dachte ich, dass es mit seinem Auge zusammenhing und er deswegen unruhig war, weil ihm das Auge weh getan hat oder er nur verschwommen sah. Er war ab Jänner in Behandlung und im März wurde dann das Auge operativ entfernt. Leider haben wir seit Juni wieder sehr zu kämpfen, dass Kito nachts zur Ruhe kommt. Vor allem wenn es ein Gewitter gibt (und die haben wir derzeit wöchentlich mehrmals). Er läuft dann einige Zeit winselnd auf und ab und legt sich letztendlich auf die Garderobenbank, wo er sich anscheinend sicher fühlt. Seine Unruhe kann 5 Minuten dauern oder 2 Stunden. Es ist nach wie vor zu 95% so dass er sich nicht gleich zu Beginn des Gewitters fürchtet sondern erst dann, wenn ich ins Schlafzimmer gehe. Für ihn ändert sich nichts, er bleibt immer im selben Raum.

Bis jetzt war es so dass ich ihn in ganz schlimmen Situationen, wenn er sich gar nicht beruhigen konnte, in den Kofferraum meines Autos gesetzt habe. Dort hat er sich hingelegt und geschlafen. Diese Option fällt ab sofort flach weil er sich gestern durch den Rücksitz gebissen hat... Mein Freund hat ihn heute Früh am Fahrersitz liegend vorgefunden. Hat ihm scheinbar besser gefallen als im Kofferaum. Das zieht sich bei uns jetzt schon durch wie ein roter Faden - jedes Mal wenn wir glauben, das Richtige für Kito gefunden haben weil es monatelang gut ging, werden wir von einem Tag auf den anderen eines besseren belehrt. Fast ein halbes Jahr ging es mir super gut mit ihm und jetzt steh ich grad wieder am Anfang.

In 2 Monaten ziehen wir in unser Haus und ich mach mir natürlich schon Gedanken darüber, wie es ihm mit dem neuerlichen Umzug gehen wird. Wahrscheinlich werde ich ihm im Garten einen Platz herrichten, weil er nachts immer nach draußen drängt. Was mir noch im Kopf herumschwirrt ist die Idee eines Zweithundes, der ihm Sicherheit gibt. Leider spielt da mein Freund nicht mit, weil ihm Kito alleine schon genug Nerven kostet. Eventuell könnt ichs mal mit einem Pflegehund probieren aber das wär dann eh erst nach dem Umzug spruchreif. Bis dahin wünsch ich uns wenige schlaflose Nächte  :109:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 02.09.2019 - 17:05
o weh ...

vielleicht ist es eine winzige Hilfe, wenn er beim Schlafengehen allein bleibt, dass du ihm Kleidungsstück(e), die du am Tag getragen hast, zum Kuscheln gibst?

und es gibt vielleicht die ganz große Hoffnung, dass er im neuen Zuhause dann gelassener sein wird?

äh, ist es ganz undenkbar, dass er im Schlafzimmer bei dir sein darf? (eventuell sobald dein Freund eingeschlafen ist ...?)
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 02.09.2019 - 17:19
Zitat von: Terryann in 02.09.2019 - 17:05
o weh ...

vielleicht ist es eine winzige Hilfe, wenn er beim Schlafengehen allein bleibt, dass du ihm Kleidungsstück(e), die du am Tag getragen hast, zum Kuscheln gibst?

und es gibt vielleicht die ganz große Hoffnung, dass er im neuen Zuhause dann gelassener sein wird?

äh, ist es ganz undenkbar, dass er im Schlafzimmer bei dir sein darf? (eventuell sobald dein Freund eingeschlafen ist ...?)

Hmm ich glaub das er ja eh ins schlafzimmer dürfte es aber nicht will..  :39:

Jenny ich hoffe das es im haus dann besser wird. Kann mir vorstellen wie zermürbend es sein muss jede nacht aufs neue schlafentzug zu haben. Mich stört schon das häufige ständige hecheln/Schnaufen von pflegi cindy. Schnarchen find ich süß aber hecheln und schnell Schnaufen ist so nervig. Seit cindy da ist schlaf ich mit ohropax. Es gibt nächte da schnauft sie nicht und insgesamt kommt es viel weniger vor sls am anfang und manchmal ist es halt zach. Paar mal hab ich sie aus dem Schlafzimmer verbannt aber das mach ich nur im Notfall weil sie immer bei mir sein möchte. Deine nächte kann ich mir unmöglich vorstellen  :not:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: nina99 in 02.09.2019 - 19:17
Das alles klingt sehr ähnlich zu all dem, was wir mit Emma durchgemacht haben. Sie wurde schon Stunden vor einem Gewitter sehr nervös, wollte alles kaputt beißen, Schuhkartons zerfetzen, in Schränken verstecken,... ganz schrecklich. Wir dachten, sie bekommt einen Herzinfarkt, so aufgeregt war sie. Es dauert manchmal die ganze Nacht durch, an Schlaf war nicht zu denken. Unser Tierarzt hat Zylkene empfohlen – leider ohne jegliche Wirkung, unabhängig von der Dosierung. Auch die ganzen Kracher zu Neujahr haben sie verrückt gemacht.

Zufällig bin ich auf das Thema CBD/Hanföl gestoßen und viel Gutes darüber gelesen. Wir haben auf Amazon (über Nitra Link, natürlich) ,,normales" BIO Hanf Öl bestellt, bevor wir das teure Hunde-CBD kaufen. Es kostet lediglich um die €15 für 250ml. Ich muss sagen, es hat WUNDER bewirkt! Nach einiger Zeit ist Emma viel, viel ruhiger und ausgelassener geworden.

Medizinisch wirkt es entkrampfend, entzündungshemmend, angstlösend und gegen Erbrechen oder Übelkeit. Auch gegen Kopfschmerzen oder Epilepsie wird es empfohlen. 
Der Hauptanteil geht dabei an die Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren.

Dosierung:
Kleine Hunde: 2,5ml – 5,0 ml Mittelgroße Hunde: 5,0ml – 10,0 ml Große Hunde: 10,0 ml – 15,0ml
Für Emma (6kg) reichen paar Tropfen pro Tag. Damit reicht eine kleine Flasche für Monate.

Auch Musik hat geholfen. Sie mag zum Beispiel französische Chansons, vor allen Carla Bruni. Wird ganz ruhig, schläft bald ein. 

Ich hoffe, es hilft Kito genauso gut, wie es Emma geholfen hat.  :-*
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Terryann in 02.09.2019 - 21:07
Dr. Grabenwöger hat mir vor einigen Jahren für Alessa auch BioHanföl gesagt, habe es von Naturkost Spittelberg gekauft, auch 250 ml für ca. 15,- kommt aus dem Waldviertel
und ist auch für Menschen eine feine Sache ... eventuell zum Ausprobieren, die regelmäßige Gabe
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 05.09.2019 - 17:52
Bezüglich Schlafzimmer kann ich nur sagen, es funktioniert einfach nicht. Ich hab es wirklich versucht aber entweder mag er den Raum an sich nicht oder die Tatsache, dass wir ihm zu nahe sind. Was noch dazukommt ist, dass Kito rund um die Uhr Licht braucht und ich brauch es wiederum komplett finster beim Schlafen. Wir waren letzte Woche im Burgenland meine Mama besuchen, nur Kito und ich. Nichtmal dort hab ichs geschafft dass er sich bei mir im Zimmer schlafen legt. Tagsüber kein Problem aber kaum war das Licht abgedreht (selbst mit Nachtlicht) rennt er überall dagegen und ich kann ja schwer das ganze Zimmer leerräumen. Manchmal hilfts, dass ich ihn mit der Leine beim Bett festbinde aber wenn die Panik zu groß ist kann ich auch das vergessen und er will sich nur losreißen. Er hat die 3 Nächte im Kofferraum verbracht und war zufrieden damit. Was aber jetzt nicht mehr möglich ist und deshalb werd ich ihn auch nirgends mehr mitnehmen können.

Hanföl werde ich noch probieren. Die CBD-Tropfen haben bei ihm zu keiner Besserung der Symptome geführt. Baldriantee zeigt plötzlich auch keine Wirkung mehr, echt schade das bis jetzt alles nur kurzfristig geholfen hat. Heute hab ich mir von meiner Tierärztin Clomicalm Tabletten geholt. Sie meinte, dass diese eventuell helfen könnten. Ich werd aber erst nach unserem Urlaub damit beginnen.

Nachdem ich Kitos Verhalten in fremder Umgebung bereits kenne, hab ich nur wenig Hoffnung dass er sich im Haus drinnen wohl fühlen wird. Wir haben heute wieder darüber gesprochen und so wies aussieht werden wir Kito einen Teil der Garage abtrennen und für ihn als Wohnraum einrichten. Einerseits widerstrebt mir der Gedanke, weil ich ein absoulter Gegner von Zwingerhaltung bin, aber andererseits denke ich mittlerweile dass es für Kito das Beste ist. Er hat sich in meiner ersten Wohnung am wohlsten gefühlt und dort war er auch komplett vom Wohn- und Schlafbereich abgetrennt. Nur beim Kochen hat er mir manchmal zugeschaut. Ich werd natürlich probieren, ihn an das Haus zu gewöhnen und vielleicht schaffen wirs, dass er sich zumindest tagsüber drinnen aufhalten kann aber zum Schlafen gehen braucht er seinen Rückzugsort und nachdem er nicht mit uns im selben Zimmer sein möchte ist es dann auch schon fast egal, ob er im Haus oder in der Garage schläft. Es gibt ein Fenster und der Raum ist groß genug, um sich darin gut bewegen zu können. Mir wärs zwar anders lieber aber ich kann nicht in ihn hineinschauen und wenn er sich aufgrund seiner Vergangenheit oder der langen Zeit im Tierheim nicht mehr an ein Leben im Haus gewöhnen kann dann funktioniert es wahrscheinlich nur so  :106:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 05.09.2019 - 18:50
 Vielleicht möchte er dann im.garten schlafen. Also zumindest in der wärmeren jahreszeit :39:
Bisher war er ja noch nie in haus und garten. Vielleicht entscheidet er sich für draußen wenn die türe zum garten offen ist?
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: dackelbein in 06.09.2019 - 13:09
Armer ruheloser Okito  :grave:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Ilse in 06.09.2019 - 13:18
Das Auto ist natürlich keine Lösung! Im Winter geht es ja gar nicht und außerdem Hund eingesperrt im Auto, da könnte es auch sein, dass die Polizei einmal vor deiner Türe steht.
Clomicalm auf alle Fälle versuchen, ev. auch Zylkene. Es gibt auch ein neues Mittel gegen Angst bei Gewitter etc. es heißt Sileo und soll sehr gut wirken!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 16.09.2019 - 17:00
Mitzi: Als ehemaliger Kettenhund denke ich nicht, dass Kito den Garten als seinen bevorzugten Schlafplatz wählt. Für ihn gilt: Je kleiner der Raum, den er bei seiner Unruhe zur Verfügung hat, desto besser. Sonst läuft er nur auf und ab und kommt gar nicht zur Ruhe :/ wir werden sehn, ob es bei seinem eigenen Garten mit der Zeit anders wird. Derzeit ist es so, dass er aus jedem eingezäunten Areal sofort flüchten will - egal wie groß die Fläche ist. Deshalb werde ich ihn auch nicht unkontrolliert im Garten lassen.

Ilse: Natürlich hatte ich kein gutes Gefühl dabei, ihn ins Auto zu setzen. Aber was willst machen, wenn der Hund drinnen buchstäblich die Wände hoch geht, kurz vorm Herzkasperl steht und uns dadurch vom Schlafen abhält? Er ist jedes Mal freiwillig in den Kofferraum gesprungen und hat sich nach kurzer Zeit hingelegt. Er konnte schlafen, wir konnten schlafen. Das ging monatelang gut (wobei wir ja wie durch ein Wunder fast ein halbes Jahr lang "Pause" hatten) aber jetzt fällt die Option sowieso flach. Er hat mir übrigens auch den Beifahrergurt komplett durchgebissen  :whistle: hab ich erst paar Tage später bemerkt.

Wir waren jetzt eine Woche im Urlaub und Kito in der Tierpension, dürfte ihm wieder ganz gut gegangen sein dort. Zumindest ist er beim Rauskommen dem Betreuer nachgelaufen und nicht mir ^^ Seit Samstag bekommt er die Clomicalm-Tabletten und bis jetzt ist alles ruhig. Gab aber auch noch kein Gewitter. Zylkene hatte ich mal überlegt aber ich kenne niemanden, bei dem sie geholfen haben. Auch meine Tierärztin hält nicht viel davon. Jetzt probieren wirs mal so und ich bin schon gespannt, ob sich durch die Tabletten eine Verbesserung seines Verhaltens zeigt.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Fennek in 16.09.2019 - 20:15
Das tut mir leid, dass ihr wieder nicht zur Ruhe kommt. Du leistest alles Mögliche, größten Respekt davor.

Ich habe leider keinen sinnvollen Tipp, hatte einige Angsthunde, aber jeder hat auf alles anders reagiert, da ist man fast chancenlos, ein Patentrezept zu haben. Zylkene jedenfalls hat nie geholfen bei meinen und schon gar nicht bei Gewitter. Es ist sicher nicht wirkungslos, bei einer Freundin hat es zu silvester immer geholfen. Da weiß man aber, wann es kommt und sie musste schon ca 10 Tage  davor anfangen. Das kannst beim Gewitter ja nicht. Und als Dauermedikament hätte ich bei mir wie auch bei keinem anderen positive Erfolge gehört.

Mir bleibt nur, euch weiterhin alles Gute zu wünschen. Ich finde es einfach toll, was du leistest.

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Andrea63 in 16.09.2019 - 21:11
Auf die Gefahr hin, daß ich wieder sehr böse Antworten bekomme, stelle ich mir mehrere Fragen:

Wie hat Okito im Tierheim geschlafen, wenn er doch nur bei Licht schläft??

Derzeit ist es so, dass er aus jedem eingezäunten Areal sofort flüchten will...
Wie hat das in der Tierpension funktioniert, wo du schreibst, das es ganz gut geklappt hat. Nach einer Woche läuft er dem Betreuer nach und nicht dir????? Das würde mir zu Denken geben.

Jetzt hat er es geschafft, ins Auto geht nimmer, mitgenommen wird er nicht mehr, und sogar den "Urlaub" darf er in einer Pension verbringen. Sehr traurig für Okito, manchmal glaube ich, im Tierheim wäre er besser aufgehoben gewesen.

Steinigt mich, schimpft mich, aber leid tut mir nur der Hund, niemand sonst.



Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Fennek in 16.09.2019 - 21:22
Zitat von: Andrea63 in 16.09.2019 - 21:11
Auf die Gefahr hin, daß ich wieder sehr böse Antworten bekomme, stelle ich mir mehrere Fragen:

Wie hat Okito im Tierheim geschlafen, wenn er doch nur bei Licht schläft??

Derzeit ist es so, dass er aus jedem eingezäunten Areal sofort flüchten will...
Wie hat das in der Tierpension funktioniert, wo du schreibst, das es ganz gut geklappt hat. Nach einer Woche läuft er dem Betreuer nach und nicht dir????? Das würde mir zu Denken geben.

Jetzt hat er es geschafft, ins Auto geht nimmer, mitgenommen wird er nicht mehr, und sogar den "Urlaub" darf er in einer Pension verbringen. Sehr traurig für Okito, manchmal glaube ich, im Tierheim wäre er besser aufgehoben gewesen.

Steinigt mich, schimpft mich, aber leid tut mir nur der Hund, niemand sonst.

Da kann ich nur sagen, Aussagen wie diese führen dazu, dass hier immer weniger geschrieben wird. Du kennst weder Hund noch Besitzerin, lebst auch nicht mit dem Hund zusammen. Ich kenne sie auch nicht, aber ich weiß, dass Jenny immer extrem bemüht war, egal ob beim vorigen Hund oder jetzt bei Okito. Immer wieder schade, dass man sich dafür dann solche, für mich ganz ehrlich völlig unqualifizierte Aussagen anhören muss. Für solche Aussagen ist mir selbst der kleinste Stein zu schwer.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Andrea63 in 16.09.2019 - 21:34
Du kennst sie auch nicht, aber ergreifst für sie Partei????
Kommt dir das nicht alles komisch vor.
Mir eigentlich egal, ob dir meine Aussagen passen oder nicht.
Sie kann ja selber Stellung beziehen, oder mußt du für sie schreiben, meine Fragen sind ja nicht so abwegig.
Spätestens wenn mein Hund nach einer Woche dem Betreuer nachläuft, läuten bei mir alle Alarmglocken.
Aber redet euch alles schön.
Mich wundert nicht, daß kaum mehr Hunde vermittelt werden.
So einer Person würde ich nie im Leben mehr einen Hund geben.
Spar dir eine Antwort, es interessiert mich nicht mehr.


Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Mitzi in 16.09.2019 - 23:16
Ich kenn Hund und Besitzer. Zumindest ein bisschen. Auf dem OÖ sommerfest war okito immer ein toller, souveräner lieber Hund, man würde ihm nichts ankennen, ein Hund der sein Frauli liebt.
Es ist schon berechtigt sich Gedanken zu machen und zu Hinterfragen, finde die Aussagen aber extrem krass. Sowohl gegenüber Jenny als auch Irene. Vor allem für Jenny tut mir das sehr leid, sie ist ein toller mensch der alles bestmöglich für den Hund probiert. Mich würde interessieren wieviele Leute Okito zurück gebracht hätten 
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Fennek in 16.09.2019 - 23:29
Auch wenn ich weiterhin einige nicht persönlich kenne habe ich doch manchmal mehr Einblick und bekomme mit, was sie alles tun. Und ich weiß, wie sehr Jenny immer bemüht ist bei absolut nicht einfachen Hunden. Aber um es kurz zu machen. Manchmal ist nicht nur jeder Stein zu schwer sondern auch jedes Wort zu viel und auch völlig sinnlos, da es ohnehin nichts bringt. Es ist daher am besten, manches einfach zu ignorieren, das mache ich hiermit auch.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Andrea63 in 16.09.2019 - 23:54
Blablablablabla....
So viel zu eurem Geschreibsel


Gesendet von meinem ZTE BLADE V0820 mit Tapatalk

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: jessy2014 in 17.09.2019 - 06:46
Absolut  unnötiger Angriff auf einen Menschen der alles versucht ein schönes Leben für einen schwierigen Hund zu schaffen.

Hast du dir die Mühe gemacht durchzulesen was bereits versucht wurde
Hast du Jenny schon mit Okito live erlebt - nur dann kannst du es wirklich beurteilen

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Tamara-Louisa in 17.09.2019 - 08:07
Liebe Jenny,

DANKE dafür, dass du dem Buben die Chance gegeben hast Nitra den Rücken zu kehren.

Ich kann mir nicht ansatzmäßig vorstellen, wie ein Leben mit einem Hund mit so einem großen Rucksack als Vorgeschichte ist. Ich denke schon, dass Jahre im Zwinger mit einem Hund etwas machen und bei einigen entwickelt sich auch ein Trauma. Vll auch schon aus der Zeit davor? Das wird wohl Kitos Geheimnis bleiben - (hast du schon mal überlegt mit ihm eine Tierkommunikation zu machen? Das klingt immer so hoch esotherisch, aber ich kenne einige, bei denen es dadurch doch "klick" gemacht hat.) Und ein Trauma ist da, kommt vll auch erst dann zum Vorschein, wenn man endlich "sicher ist". Das geht nicht einfach weg durch mit od. ohne Licht schlafen. Im Auto od. im Bett schlafen (das wäre echt zu schön, wenn man nur das richtige finden müsste und es ist WEG! - viele stellen sich das so einfach vor  :not:) - manchmal bessern sich die Symptome, manchmal auch über länger, aber es ist td immer da und klopft immer wieder an.

Ein Leben mit so einem Wesen ist sicher eine Herausforderung - Hut ab, dass du immer noch da bist, dran bleibst und nach besten Wissen und Gewissen mit Kito gemeinsam Tag für Tag meisterst.

Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: E.T. in 17.09.2019 - 10:50
Zitat von: Andrea63 in 16.09.2019 - 23:54
Blablablablabla....
So viel zu eurem Geschreibsel

Was ist los? Warum so aggressiv?, Jenny-, die ich auch nicht kenne, schreibt über ihre Bemühungen und Schwierigkeiten mit einem sehr herausfordernden Hund-, einem Hund, den wahrscheinlich 99% nicht behalten hätten. Dafür gebührt ihr höchste Anerkennung.



Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: sue78 in 17.09.2019 - 12:06
Manche Hundemenschen mögen halt keine anderen Menschen  :P
Statt Hilfe anzubieten noch auf wen draufzuhauen ist schon ziemlich gemein.
Toll was hier viele leisten für die Hunde!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: julia1405 in 17.09.2019 - 12:20
Haltet euch bitte alle an unsere Forenregeln:
https://www.animalhope-nitra.at/forum/index.php?topic=8532.0
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Isabelle in 17.09.2019 - 12:32
Ich bewundere Jenny für alles, was sie gemacht hat und was sie alles versucht; die allermeisten hätten sicher schon LÄNGST aufgegeben (ich selbst hätte sicher schon lange den Verstand verloren). Aber es ist natürlich leicht zu kritisieren, wenn man nicht selbst in der Situation ist. Jedenfalls wundert es einem echt nicht, dass nur mehr so wenig im Forum berichtet wird.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: ho.mueller in 17.09.2019 - 14:14
Grundsätzlich geht es um den Hund, und ich weis aus 7 Jahren Erfahrung mit Pflegehunden gemeinsam mit Shali meiner Tochter, das jedes Tier anders reagiert und jedes Einzelne eine Vorgeschichte hat.
Bei unseren mehr als 300 Pflegehunden war so ziemlich jeder Charakter und jedes traurige Schicksal das man sich nur vorstellen kann dabei.
Am meisten erinnert mich das Verhalten von Okito an unseren Ike, der die gleichen Symphtome hatte und wie wir sein Wesen am Besten unterstützen konnten.
Schlafen und zwar ruhig Schlafen konnte er nur in einer Box. Marion hat eine große Box in ihr Schlafzimmer gestellt und Ike hat nach Anfänglichen Ängsten das Zimmer zu betreten diesen Rückzugsort dankend angenommen. All die Jahre in denen Ike bei Marion gelebt hat, hat er bestimmt wer ihm Berühren dürfte und wer besser Abstand nehmen sollt. Jeder Besucher wurder darauf Aufmerksam gemacht sich Ike nicht zu nähern wenn das Tier typische Signale gab. Auch Sylvester, Gewitter u.s.w. konnten ihm zum Ausrasten bringen, aber da half es nur ihm die Box zu öffnen und eine Lampe für ihn Anzulassen. Weder beschwichtiges Reden noch irgend ein Medikament würden den Hund wirklich ruhig stellen. Sobald er aber das Gefühl einer gewissen Enge um sich und das Bewustsein das seine Menschen in der Nähe sind konnten ihm wieder runterbringen.
Bis zu seinem Tod konnte man ihm weder eine Leine noch ein Brustgeschirr umlegen, auch wurde er nie mit vielen Menschen wirklich warm. Aber er war trotzdem ein Traumhund der eben sein eigenen Leben lebte und gewiss bis zu einem Grad mit diesem Glücklich war.
Es ist immer leicht jemanden zu bekritteln, zu behaupten es selbst besser zu machen, doch dem ist nicht so. Man muß lernen das Lebewesen so unterschiedlich sind, das es kein gültiges Rezept gib.
Wir werden sehr oft gefragt, warum wir Toby nicht einschläfern lassen, nachdem er ohne Beißangst jeden Mann an die Gurgel geht.
Klar viele würden sich nicht damit abfinden, doch wir lieben ihn, haben gelernt jede Vorkehrung zu treffen die es ihm erlaubt ein glücklicher zufriedener Hund zu sein, der seine Familie abgöttisch liebt und im Familienverband ein wichtiges Mitglied zu sein.
Jenny gib nicht auf, mache kleine Schritte, gib ihm das Gefühl willkommen zu sein und achte auf seine Körpersprache, er wird lernen mit dem Leben zufrieden zu sein und je mehr er sich anschliest umso näher kommst du zum Ziel, oftmals sind 2 Schritte Vorwärt und 3 Schritte zurück ebenso möglich, daher beobachte ihm ganz genau und biete ihm Rückzugsmöglichkeiten die aber in der Nähe seiner Menschen sind.
Alles liebe Helga
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Andrea63 in 17.09.2019 - 15:04
Ich hab nur ein paar Fragen gestellt, und keine Antworten bekommen. Jeder verteidigt sie, kaum einer kennt sie.
Offensichtlich wollt ihr einiges nicht wahr haben. Ich schreib für einige, die sich das öffentlich nicht mehr antun, mir aber privat schreiben und mir recht geben.
Aber eigentlich ist es mir egal welche Probleme diese Frau hat. Mir geht es nur um den Hund und sein Schicksal. Manchmal muß man eben loslassen, und sich eingestehen, daß man mit dem Tier nicht zurecht kommt. Ihr braucht mir nix mehr erklären, ich verabschiede mich aus diesem Threat, weil mich diese ewige Lobhudelei von einigen Besserwissern nicht mehr interessiert. Ich hoffe für Okito, daß er glücklich wird, aber in diesem Leben wohl nicht mehr.

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Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Tamara-Louisa in 17.09.2019 - 15:12
Helga  :-* so viel Liebe in deinen Worten!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Renate058 in 17.09.2019 - 15:13
Liebe Helga, du hast das wunderschön beschrieben dass jedes Tier anders reagiert weil jedes eine andere Vorgeschichte hat.
Von meinen Pflegehunden sind auch 7 bei uns geblieben, einige weil sie besondere Bedürfnisse haben und ich mir gedacht hab dass nur ich damit umgehen kann ... obwohl es sicher viele geduldige Menschen gibt die das auch gut geschafft hätten.
Besonders meine zwei ehemaligen Zuchthündinnen sind Angsthunde, haben wahrscheinlich kaum Kontakt mit Menschen gehabt oder negative Erfahrungen und ich hab jahrelang gebraucht bis ich wusste was sie wirklich brauchen, Clarabella hat auch ihre Box in die sie bei Gewitter oder zu Silvester reingeht, auch wenn Besuch kommt und meist schläft sie auch so in der Nacht drinnen bei offenem Türl.
Liebe Helga du hast das wunderbar gemacht mit Ike und jetzt mit Toby und Jenny du machst das auch ganz wunderbar mit Okito und das Zusammenleben mit ihm wird sicher immer besser funktionieren !   
Es ist eine große Befriedigung wenn man es schafft auch mit einem traumatisierten und daher schwierigen Tier gut Zusammenzuleben und ihm ein schönes Leben zu ermöglichen .  Das allerwichtigste dabei ist viel Geduld und noch mehr Liebe !
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Artischocke in 18.09.2019 - 12:32
Als Pflegestelle bin ich sehr froh darüber, wenn andere von ihren Problemen berichten...so werden oft verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und ich kann davon lernen und schauen, was für die Hunde bei mir passt. Und man hat dann auch das Gefühl, dass man mit den Problemen, die man selber so hat, nicht ganz alleine ist. Oft hat man dann auch Fragen an die betroffenen Pflegestellen/Besitzer. Aber der Ton macht die Musik. Es gibt eine gewisse Etikette, Benimmregeln. Man kann seine Fragen auch  höflich formulieren und sich Bewertungen oder Unterstellungen sparen.
Deswegen hoffe ich auch weiterhin, dass Jenny und viele weitere berichten, wie es ihnen so geht mit ihren Hunden, denn ich profitiere sehr gerne von anderen Sichtweisen, Denkanstössen und Ideen!
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 18.09.2019 - 18:14
Puh, da hat sich ja einiges getan in den letzten zwei Tagen.

Tamara: Ich bin mir sicher dass Kitos Trauma bereits sehr früh entstanden ist. Als Kettenhund war er wohl von Anfang an auf sich allein gestellt, ohne menschliche Zuneigung und Fürsorge, noch dazu jeder Witterung ausgesetzt und als Draufgabe haben ihn seine Besitzer nachdem sie ausgezogen sind einfach zurückgelassen... wer weiß, wie lange er da hungern musste?? Deswegen wundert es mich auch gar nicht, dass er sich nicht zu 100% an mich binden möchte. Er kanns einfach nicht. Auch bei Tieren kommen Bindungsängste und -störungen vor. Du hast da natürlich recht, es wäre wirklich schön wenn ich ihm so weit helfen könnte, dass die Ängste erst gar nicht mehr aufkommen und das ist auch genau das, was mich bis jetzt immer so frustriert hat... Ich dachte, es wäre meine Aufgabe, Kito vor den angstauslösenden Dingen zu schützen bzw. in weiterer Folge auch mich, weil ich ihn ja nicht leiden sehen will. Mittlerweile hab ich es aufgegeben, nach der Ursache zu forschen weil das bei ihm viel zu komplex ist. Er hat definitiv Angst vor Gewitter und er mag seit Monaten nicht mehr im Dunkeln schlafen (was vielleicht mit seinem Auge zusammenhängt). Er fürchtet sich aber nicht immer, wenn es ein Gewitter gibt. Dafür ist dann manchmal wieder NICHTS und er dreht am Rad. Es kann ihn auch aus der Ruhe bringen wenn eine Türe offen steht, die sonst nicht offen ist oder wenn ich mal daheim bin zu Zeiten, an denen ich für gewöhnlich arbeiten bin. Da braucht er dann auch oft lange, bis er sich ruhig hinlegt. Wir schauen deshalb, dass es so wenig Änderungen wie möglich für ihn gibt. Bezüglich Tierkommunikation hatte ich letztes Jahr im Juni mal eine Bekannte gefragt, die das hobbymäßig macht. Sie hat mir nur eine sehr kurze Antwort gegeben: "Die Angst sind Verlustängste - sowie Existenzängste- ein Teil davon ist Spiegel von dir ....... Kito will dir was aufzeigen und du sollst genau hinsehen."

Helga: Ich danke dir für deinen Erfahrungsbericht! Ich hab ja schon etliche Stunden damit verbracht, im Internet nachzuforschen ob jemand ähnliche Probleme mit seinem Hund hat und bin auch fündig geworden. Nur: Keiner konnte sich erklären, was die Ursache für das (teilweise plötzliche, im Alter entstehende) Verhalten ist. Es hat auch niemand etwas gefunden, mit dem es dem Hund wieder besser ging oder zumindest wurde darüber nicht mehr berichtet. Deswegen schätze ich es sehr, dass du über eine ähnliche Situation mit deinem Hund berichtet hast. Die Box hat Kito einige Wochen lang als Rückzugsort zum Schlafen genutzt aber von einem Tag auf den anderen wollte er sie nachts nicht mehr. Zurzeit liegt er entweder auf seiner Decke, vor der Türe oder (wenn er sich fürchtet) auf der Garderobenbank. In Angstsituationen braucht er ca. 1-2 Stunden um zur Ruhe zu kommen. Davor geht er ständig auf und ab, springt auf die Bank und wieder runter und springt auch an den Wänden hoch. Wenn ich diese Zeitspanne minimieren könnte dann wäre ich schon sehr dankbar! Ich finde übrigens deinen letzten Satz sehr schön und passend zu unserer Situation  :115:

Andrea: Hättest du mir deine Fragen in normalem Tonfall gestellt, dann hätte ich sie dir gerne beantwortet.

Noch ein paar Zeilen zum Abschluss: Wenn er seine Panikattacken gerade nicht hat ist Kito ja ein gemütlicher und zufriedener Hund der ein unbeschwertes Leben führt. Den Gedanken, dass es ihm im Tierheim besser ginge hab ich schon lange wieder verworfen. Natürlich ginge es ihm nicht besser, er liebt seine täglichen Spaziergänge und ist gern überall dabei. Der einzige Unterschied wäre, dass seine Ängste im Tierheim eher unbemerkt bleiben, weil sie ja hauptsächlich nachts auftreten. Und das hilft Kito kein bisschen. Ich glaub auch nicht, dass er auf einem anderen Platz besser aufgehoben wäre. Seine Ängste würden nicht verschwinden, nur weil er mit anderen Menschen zusammenlebt. Ich kenne ihn jetzt seit fast 2,5 Jahren und lerne immer noch dazu. Manchmal bin ich kurz vorm Verzweifeln und wünsche mir nichts mehr als einen unkomplizierten Hund, der sich nachts in sein Körbchen legt wenn ich das Licht abdrehe und schlafen gehe. Dann gibts Tage, da ist wieder alles gut. Ich bin froh, dass Kito und ich zusammengefunden haben und ich hab durch ihn wieder verdammt viel über mich selbst gelernt. Vielleicht klingen meine Einträge manchmal so, als würde mir Kito nicht am Herzen liegen weil ich sie in sehr emotionalen Momenten schreibe wo ich zum Teil auch verärgert bin. Das werde ich auch weiterhin so machen weil: a) Es mir besser geht, wenn ich mir einfach mal alles von der Seele schreiben kann. b) Ich das gerne als Tagebuch nutze, um mir zwischendurch einen Überblick verschaffen zu können, wie sich unsere Situation mit der Zeit so entwickelt hat und c) Weil ich mich selbst auch über Einträge dieser Art freue weil es d) einfach menschlich ist, dass mal etwas nicht so läuft wie man es sich vorstellt. Und dazu gehört, auch mal jammern zu dürfen. Wenn man das als Außensteher nicht aushält, sollte man sich von solchen Beiträgen fernhalten. Ein Forum ist doch nicht da um Dinge schönzureden! Danke an alle (hauptsächlich Unbekannte) die das ähnlich sehen  :77:
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Tamara-Louisa in 18.09.2019 - 19:04
Liebe Jenny, ich meinte nicht dich - also dass du es dir so einfach vorstellst, falls das so rüber kam  :not speak: ich denke, du bist die Letzte, die es sich noch einfach vorstellt  :not:

Das was die Bekannte da gesagt hat, sind weise Worte - hat aber nichts mit Tierkommunikation zu tun meiner Meinung nach. Dass die Hunde mehr mit uns arbeiten, als wir mit ihnen und dass sie uns ganz oft was aufzeigen wollen, davon hat mich meine Bande schon laaaange überzeugt.

Und kein Tag vergeht, wo nicht wieder wo angeklopft und herumgerückt wird. Sie sind ganz große Lehrmeister und wenn man sie lässt und aufmacht und zuhört, verändert sich nach und nach alles - auch wenns manchmal weh tut und das Herz sensibler wird - im Endeffekt bekommt man dadurch soviel mehr Lebensqualität, man lernt sich wieder zu spüren.  :-*
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: Chiquita28 in 18.01.2020 - 21:46
So, da bin ich wieder. Nach 4 Monaten wirds mal wieder Zeit für ein Update über Kito und seine Ängste. Ich habe nach Rücksprache mit meiner Tierärztin mit Clomicalm gestartet. Mit den Tabletten ging es ihm gut aber ob es wirklich daran lag oder es in diesem Zeitraum einfach nichts gab, dass ihn beunruhigen hätte können, das weiß ich nicht. Ich habs jedenfalls bis zum Umzug weitergegeben und danach ausschleichen lassen. Im neuen Zuhause haben wir aufgrund unserer Baustelle und den damit verbundenen Arbeiten im Haus einen Teil der Garage für ihn abgetrennt (ca. 18 qm, mit Fenster und Heizung) und dieses Zimmer so ausgestattet, dass er einerseits alles hat was er braucht und sich andererseits nicht verletzen kann, wenn er seine "Anfälle" bekommt. Er brauchte ein paar Tage um sich einzuleben doch mittlerweile kann ich sagen, dass er sich in seinem Reich wohlfühlt und auch wirklich zur Ruhe kommt. So oft im Tiefschlaf hab ich ihn die letzten 2,5 Jahre nicht gesehen! Etwa 1x pro Woche hat er noch seine nächtlichen Panikattacken. Das merke ich daran, dass er an den Wänden gekratzt hat und die Hundebox verschoben wurde, weil er da immer raufspringen will. Wenn ich zurückdenke dass es in der Wohnung oft wochenlang jede Nacht durchging denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind. Im Frühling werden die Wohnräume in unserem Erdgeschoss fertig und dann darf Kito tagsüber gerne ins Haus hinein (sofern er das möchte). Ich muss zugeben, für mich war das früher unvorstellbar, einen Hund zu haben der nicht rund um die Uhr am Familienleben teilnehmen kann bzw. will. Kito hat uns jedoch gezeigt, dass er sich in einem Haus/einer Wohnung nicht wohlfühlt wenn sich da ständig was tut und er keinen für sich geeigneten Platz findet, wo er sich zurückziehen kann und sich vor allem sicher fühlt. Kito ist einfach ein Hund, der anders ist und deswegen auch spezielle Bedürfnisse hat. Wenn man nicht mit ihm zusammenlebt würds oft gar nicht auffallen, bei unseren Spaziergängen oder wenn ich ihn in ein Cafe, Restaurant etc. mitnehme ist er meist sehr entspannt und unkompliziert. Dann macht er wieder Dinge wo ich ma denk er spürt sich nicht richtig, hat Probleme mit der Wahrnehmung, tut sich schwer bei der Interaktion mit anderen Hunden und Menschen. In vielen Situationen erinnert er mich an einen Mensch mit Autismus. Ob es diesen auch bei Hunden gibt wurde noch nicht ausreichend untersucht aber möglich wärs. Wie auch immer, ich bin froh dass bei uns nun endlich Ruhe eingekehrt ist. Vielleicht ist dies sogar mein letzter Beitrag dieser Art und ich werde in unserem Tagebuch weiter über unsere gemeinsamen Erlebnisse berichten :)

Zum Abschluss noch zwei Fotos, die ich bei Kitos erstem Aufenthalt in unserem Haus (damals noch mit alter Einrichtung) gemacht hab. Er hat in der Küche sofort Panik bekommen und ist zuerst auf die Essbank und anschließend auf die Küchenzeile geklettert. Von dort wollte er auf die Abwasch rüberspringen, wovon ich ihn natürlich abgehalten habe. Das ist sein normales Verhalten in Wohnräumen, wenn ihn irgendwas beunruhigt. So weit wie möglich hinauf und dann oben entlang balancieren. Dinge, die ihm im Weg stehen, werden runtergeschmissen. In so einer Situation kann ich ihn dann nur mit der Leine irgendwo festbinden. Er legt sich dann zwar hin, ist aber trotzdem sehr gestresst. Das kann und will ich ihm und uns einfach nimma antun.

Ich freue mich übrigens nach wie vor über Berichte von Leuten, die ähnliches mit ihren Hunden erlebt haben! 
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: sue78 in 19.01.2020 - 12:34
Wahnsinn, ich bin tief beeindruckt was ihr für den Hund alles macht!!  :-*
Schön zu wissen, dass es solche Menschen gibt.
Titel: Re: Langsam am Verzweifeln... Hund mit Angststörung
Beitrag von: nina99 in 19.01.2020 - 17:07
Schön zu hören über eure Fortschritte :-* :-* :-*