Erfahrungen mit Mitteln zur Beruhigung

Begonnen von sophie.b, 30.01.2020 - 17:08

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

sophie.b

hallöchen.
ich habe eine kleine hündin von 2 jahren, habe sie aus spanien und sie ist gerettet.
seit sie bei mir ist hat sie große probleme alleine zu sein und heult viel wenn sie etwas allein bleiben muss.
jetzt überlege ich wie ich ihr zur beruhigung helfen kann.
mir wurde cbd empfohlen, vielleicht probiere ich das.
habt ihr andere ideen?

Martina68

Seit wann hast du sie, wie lange muss sie alleine bleiben? Helfen könnte zB Aufenthaltsort begrenzen, d.h. sie nur in einem Zimmer lassen, wenn sie alleine sein muss, oder ihr einen Rückzugsort in einer (geräumigen) Box bieten (um sie daran zu gewöhnen immer in der Box füttern bzw. sie in die Box zum Schlafen schicken und die Box an einem ruhigen Ort stellen und nicht dort, wo sie die Eingangstüre im Blick hat); Radio aufdrehen, ums Weggehen und Heimkommen kein Trara machen (kommentarlos gehen und wiederkommen); Training (vor die Tür gehen, draußen stehenbleiben und warten, bleibt sie ruhig, reinkommen und belohnen, und die Zeit, wo man weg ist langsam steigern- nicht den Fehler machen zurückzukommen, wenn Wuffi heult, sondern dann wenn sie wirklich ruhig ist).
Beinahe jeder Hund hat anfangs, wenn alles neu ist, Verlustängste. Das sollte sich mit der Zeit und mit Training  geben. Wenn es auch nach Monaten nicht besser wird, bleibt die Möglichkeit sich eine Betreuung für die Zeit wo sonst keiner daheim ist, für sie zu suchen. Eine Alternative wäre vielleicht dann noch ein zweiter Hund - es gibt Hunde, die brauchen das und können einfach nicht alleine.
LG Martina & Jakob & Moritz und diverse zwei- und vierbeinige tierische Mitbewohner

Kathi J

Was bei vielen meiner Pflegis geholfen hat ist mit einem Kong zu trainieren. Diesen mache ich ihnen schmackhaft, sie bekommen ihn aber erst wenn ich das Zimmer kurz verlasse und die Türe schließe. So wie Martina schon gesagt hat ist es wichtig, den Hund beim Gehen und Kommen keine große Aufmerksamkeit zu schenken. Es kann auch helfen, ein getragenes T-Shirt dem Hund zurückzulassen, damit er deinen Geruch noch bei sich hat. Am wichtigsten ist üben,üben, üben und Geduld- mit ein paar Sekunden anfangen und dann die Zeit langsamer immer erhöhen! :)

claudianet

#3
Beiden vorigen Meinungen schließe ich mich an  :)

Für sehr viele Tierschutzhunde ist das Leben mit Artgenossen so selbstverständlich, dass sie immens leiden, wenn sie alleine leben sollen.
Als Mensch - wie sehr auch immer man sich bemüht - kann ich das Rudel nicht ersetzen oder mit Sozialkontakten beim Spazierengehen auffangen.

Meiner Meinung nach müsste dies als erstes geprüft werden - bitte dabei nicht erwarten, dass es sofort funktioniert, denn auch Hunde suchen sich "ihre Freunde" aus ... soll heißen, nur weil sich 2 nicht vom Fleck weg verstehen, bedeutet das nicht, dass mein Hund deswegen Einzelhund bleiben will.

Wenn sich, was mich überraschen würde, das Einzelhundsein bestätigen würde, dann kommt das angesprochene "üben, üben, üben".
Türen hinter sich in der Wohnung schließen, alleine ins Bad oder WC gehen können, dann die Wohnungstür für Sekunden hinter sich schließen, immer zurückkehren, bevor der Hund weint ... wir reden hier von Trainingstagen und -wochen (!) ... da findest Du viele gute Beispiele u.a. bei Martin Rütter.
Geduld und kleine Trainingsschritte sind dabei das "A und O".

Wobei diese Vorgehensweise bei uns auch gilt, wenn ein neuer Pflegi ins Rudel kommt, doch da geht es meistens schneller bis klar ist, dass sie miteinander alleine gelassen werden können. Zumal auch im Vorfeld gut geklärt ist, welcher Pflegi zu uns / in unser Rudel passen könnte.

Ich wünsche Dir und Deiner kleinen Spanierin alles Gute, Dir den Mut für einen klaren Blick (möglicherweise zeigt mir ein Hund etwas anderes, als ich sehen wollte) und die Stärke zur richtigen Entscheidung für Deine Hündin  :108:
LG Claudia

P.S. wenn du anrufen möchtest (0680 2013606)   
Immer wieder aufs Neue zeigt sich:
Ich lerne von unseren Tieren viel mehr, als sie von mir :-)