Hund hat Angst vor Moped

Begonnen von regina30, 30.05.2014 - 12:46

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regina30

Hallo zusammen!

Wir haben seit 8 Wochen einen 2-jährigen Golden RetrieverSchäfermix bei uns. Ich habe folgendes Problem was mir ein wenig Sorgen macht. Er hat sehr Angst vor Mopeds und teilweise auch vor Autos.
Beispiel: Wenn mir an der Leine spazieren gehen, und ein Moped an uns vorbeifährt fängt er ganz wild an zu bellen und zieht so an der Leine das ich Arbeit habe ihn zu halten. Ich habe ihn einmal frei laufen gelassen und unser Nachbarsjunge hat ein Moped zum Glück ist da aber sein Vater damit unterwegs gewesen, auf jeden Fall wollt ich Ihn zu mir holen mit Komm aber wenn er nicht will gehorcht er nicht, wie auch damals der Vater kommt angefahren der Hund sprang zur Strasse und bellte um das Moped herum, der Vater ist bei mir stehengeblieben und wir haben geredet, er hat nicht aufgehört und ich konnte ihn auch nicht beruhigen, anscheinend das der dem Vater auch einmal in den Fuss gezwickt. Habe ihn an seinem Brustgeschirr festgehalten und er fuhr weg, habe ihn erst ausgelassen als ich kein Moped mehr hörte, er sprang die Straße entlang bis ich ihn nicht mehr sah, bin nachschauen gegangen und dann war er gott sei Dank ein paar Kilometer weiter wieder richtung Heimweg obwohl ich mir nicht sicher bin, das er von alleine wieder zurück gekommen wäre. Seit diesem Vorfall habe ich ein wenig Angst ihn frei laufen zu lassen.

Kann mir jemand einen Tipp geben wie ich ihm das abtrainiere?

Ich glaube er hat keine guten Erfahrungen mit Mopeds und anderen Autos gemacht!

Maxxi

Habe dir eine PM geschrieben...
Doris mit Bergmalteser Maxxi, Punkteprinz Gucci und Wirbelwind Lina
unvergessen Cleo, Alessa, Aouita, Enjo sowie Sandy, Alina, Sati, Sita, Alexi und Rosi

wontolla

Zitat von: regina30 in 30.05.2014 - 12:46


Kann mir jemand einen Tipp geben wie ich ihm das abtrainiere?



leider nein. kenne das mit radfahrern, traktoren, mopeds, tlw autos, etc etc...

hab kein gegenmittel, aber dass du deinen wau nicht frei laufen lassen darfst, ist ja wohl selbstredend. wie kaemen andere dazu, deshalb zu verunfallen? und wie kommt dein wau dazu, sich bei einer solchen attacke selbst zu verletzen?
sans froh, dass mich meine hunde an den leinen haben!

kleiner Kläffer

Ich schließe mich wontolla an - auf keinen Fall den Hund frei laufen lassen! Nicht nur wegen der Mopeds, sondern auch weil er, wie du schreibst, nicht folgt, wenn er nicht will. Er darf gar nicht die Erfahrung machen, dass er sich deiner Einwirkung entziehen kann, wie es ihm gerade passt.
Vielleicht kannst du den Nachbarjungen bitten, mit euch zu üben. In großem Abstand erst mal mit laufendem Motor halten, später neben euch her fahren bzw. euch begegnen oder überholen, und ganz langsam - von Tag zu Tag oder von Woche zu Woche - den Abstand verringern.
Gedanken wollen oft, - wie Kinder und Hunde - dass man im Freien mit ihnen spazierengeht.
-Morgenstern-

sophie

Einfach kleinschrittig arbeiten :) Ideal wäre es wenn du da jemanden mit Moped einbinden könntest - Am Anfang mal mit dem abgestellten Moped üben und dich da ran tasten. Wenn er ruhig bleibt belohnst du ihn mit etwas was er mag, Spielzeug, Leckerlie, etc. und bringst mehr Distanz hinein. Du darfst immer nur so weit gehen dass er auch ruhig und ansprechbar bleibst, sonst ist kein richtiges Lernen möglich. Später steigerst du das dann dass das Moped läuft und er es evtl. nur hört, dann von ganz weit weg sieht und so weiter - das kann einige Zeit dauern, bei solchen Verhaltensproblemen ist Geduld angesagt.

Weiters ist es eine Managementsache. Jedes Mal wenn ihr ein Moped seht, er austickt und das Moped wegfährt hat er ein Erfolgserlebnis und sein Problemverhalten verfestigt sich. Daher solltest du solche Situationen solange es nötig ist zu meiden - also wenn du ein Moped siehst abwenden, in eine Hauseinfahrt gehen, auf eine Wiese gehen etc.

regina30

Vielen Dank für eure Vorschläge.
Mein Freund hat ein Motorrad wird werden es mal damit probieren, wenn es nur läuft und uns schön langsam voran tasten. Ich hoffe sehr, dass wir das in den Griff bekommen, ich würde ihn so gerne laufen lassen, da er ja auch so gerne draußen sein will, wir haben ein großes Feld wo er viel Freilauf hätte.


Nicora

Zitat von: sophie in 30.05.2014 - 18:42
Einfach kleinschrittig arbeiten :) Ideal wäre es wenn du da jemanden mit Moped einbinden könntest - Am Anfang mal mit dem abgestellten Moped üben und dich da ran tasten. Wenn er ruhig bleibt belohnst du ihn mit etwas was er mag, Spielzeug, Leckerlie, etc. und bringst mehr Distanz hinein. Du darfst immer nur so weit gehen dass er auch ruhig und ansprechbar bleibst, sonst ist kein richtiges Lernen möglich. Später steigerst du das dann dass das Moped läuft und er es evtl. nur hört, dann von ganz weit weg sieht und so weiter - das kann einige Zeit dauern, bei solchen Verhaltensproblemen ist Geduld angesagt.

Weiters ist es eine Managementsache. Jedes Mal wenn ihr ein Moped seht, er austickt und das Moped wegfährt hat er ein Erfolgserlebnis und sein Problemverhalten verfestigt sich. Daher solltest du solche Situationen solange es nötig ist zu meiden - also wenn du ein Moped siehst abwenden, in eine Hauseinfahrt gehen, auf eine Wiese gehen etc.

das würd ich auch empfehlen! sehr gut erklärt!
und kein Freilauf!!! einfach zu gefährlich für Mensch und Hund, sondern an der Schleppleine erst mal das abrufen üben bis es 100% sitzt, aber auch das gibt dir keine Garantie das er in manchen Situationen selbst entscheidet bevor die nicht auch gut eingeübt sind.

Andrea_Luka

Bitte beherzige die Beiträge bezgl. Freilauf!

Das wird nicht nur sehr sehr teuer, und da zahlt die Haftpflichtversicherung auch nicht wenn er irgendeinen Schaden anrichtet, alleine wenn dein Nachbar die Wunde im Krankenhaus versorgen lassen hätte, was schon wegen einer guten Desinfektion nie ganz blöd ist, sind das schon leicht ein paar hundert Euro! sondern kann ein Menschenleben kosten, wenn er einen Motorradfahrer in vollem Tempo erschreckt und der einen Unfall hat!!
Und mir dreht sich da ehrlich gesagt der Magen um, mein Freund ist Motorradfahrer, und würde für jeden Hund bremsen/den Lenker verreissen... :not:

E.T.

Viele HündInnen fürchten sich vor lauten  Fahrzeugen (Mopeds, Motorräder, Traktoren, Autos mit Anhängern, Autos mit kaputtem Auspuff etc)., und manche reagieren leider mit Angriff. Und ich glaube nicht, dass dieses Verhalten 100 % abtrainiert werden kann, auch wenn Du es im Griff hast, kann Dein Hund jederzeit wieder in dieses Muster fallen. Unsere Nomi hat auch Fahrzeuge attackiert. Sie war sehr gelehrig und ich habe geglaubt, es ihr abtrainiert zu haben. Bin mit ihr am Straßenrand gestanden, sie ist einen halben Meter neben mir an der Leine gesesen, ein Auto ist langsam vorbeigefahren, sie ist das Auto angesprungen, und lag tot am Boden. Ich möchte keinen smiley verwenden um zu beschreiben wie es mir danach gegangen ist. Aber vielleicht findest Du eine Gegend wo kein Verkehr ist und Du dann Deinen Hund laufen lassen kannst-, verbotener Weise lasse ich unsere HündInnen im Wald frei laufen-, sie sind recht verlässlich.
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

sophie

Zitat von: E.T. in 30.05.2014 - 23:26
Viele HündInnen fürchten sich vor lauten  Fahrzeugen (Mopeds, Motorräder, Traktoren, Autos mit Anhängern, Autos mit kaputtem Auspuff etc)., und manche reagieren leider mit Angriff. Und ich glaube nicht, dass dieses Verhalten 100 % abtrainiert werden kann, auch wenn Du es im Griff hast, kann Dein Hund jederzeit wieder in dieses Muster fallen. Unsere Nomi hat auch Fahrzeuge attackiert. Sie war sehr gelehrig und ich habe geglaubt, es ihr abtrainiert zu haben. Bin mit ihr am Straßenrand gestanden, sie ist einen halben Meter neben mir an der Leine gesesen, ein Auto ist langsam vorbeigefahren, sie ist das Auto angesprungen, und lag tot am Boden. Ich möchte keinen smiley verwenden um zu beschreiben wie es mir danach gegangen ist. Aber vielleicht findest Du eine Gegend wo kein Verkehr ist und Du dann Deinen Hund laufen lassen kannst-, verbotener Weise lasse ich unsere HündInnen im Wald frei laufen-, sie sind recht verlässlich.

Doch, wenn das Training systematisch aufgebaut wird und dadurch ein Alternativverhalten angeboten wird können solche Verhaltensprobleme absolut abtrainiert werden. Nur können die Besitzer oft nicht die genaue Stimmung ihres Hundes lesen um zu sagen ob der Hund wirklich mit der Situation klar kommt. Davon abgesehen bin ich grundsätzlich für Leinenpflicht sobald Autos oä. in der Nähe sind.. alles andere ist schwer fahrlässig.

Katzenmama

Zitat von: E.T. in 30.05.2014 - 23:26
Viele HündInnen fürchten sich vor lauten  Fahrzeugen (Mopeds, Motorräder, Traktoren, Autos mit Anhängern, Autos mit kaputtem Auspuff etc)., und manche reagieren leider mit Angriff. Und ich glaube nicht, dass dieses Verhalten 100 % abtrainiert werden kann, auch wenn Du es im Griff hast, kann Dein Hund jederzeit wieder in dieses Muster fallen. Unsere Nomi hat auch Fahrzeuge attackiert. Sie war sehr gelehrig und ich habe geglaubt, es ihr abtrainiert zu haben. Bin mit ihr am Straßenrand gestanden, sie ist einen halben Meter neben mir an der Leine gesesen, ein Auto ist langsam vorbeigefahren, sie ist das Auto angesprungen, und lag tot am Boden. Ich möchte keinen smiley verwenden um zu beschreiben wie es mir danach gegangen ist. Aber vielleicht findest Du eine Gegend wo kein Verkehr ist und Du dann Deinen Hund laufen lassen kannst-, verbotener Weise lasse ich unsere HündInnen im Wald frei laufen-, sie sind recht verlässlich.

Das tut mir leid für Dich - auch wenn es vielleicht schon länger her ist - aber das eigene Tier vor seinen Augen plötzlich und unerwartet sterben sehen....... boah, das möchte ich mir gar nicht genauer vorstellen. Und angeleint war Nomi ja. Und ein halber Meter Abstand ist ja auch nicht die Welt.......

Ich glaub - wie Nicora weiter oben schon erwähnt hat - dass es sobald Lebewesen im Spiel sind keine 100 % Sicherheit geben kann. Man kann mit Training und Vorsichtsmaßnahmen mehr oder weniger nah an die 100 % herankommen, ganz erreichen wird man sie leider nie.

lg von Katzenmama
Andrea mit Bieneli, Maja und Winnie

Boni Seidenflauschi ging am 28.5.2023 mit 12 Jahren über die Regenbogenbrücke.
Nele folgte ihr am 30.10.2023. Sie war erst 5 Jahre jung.

In Gedenken an Mira (1995-2010) und Lini (1996-2012)

Wir vermissen Euch!

E.T.

#11
Danke Katzenmama. Ja es ist schon über 3 Jahre her, aber noch immer kommen mir die Tränen wenn ich daran denke.
Unsere Nelly attakiert auch alles "laut fahrende". Ich halte Abstand von jedem Auto, lasse sie sitzen, lobe oder belohne sie fürs ruhig sein, meistens ist es ganz gut zu händeln. Aber sobald ich sie nicht mehr kontrolliere springt sie die Autos an-, diesen Impuls kann ich nur kontrollieren, aber sicher nicht abtrainieren.

Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

sophie

Die Sache ist dass es keine schlichte Verhaltensänderung sein soll (die ist sehr instabil und da kann es dann leicht zu so traurigen Vorkommnissen kommen..) , sondern dass sich auf einer emotionalen Ebenen etwas ändern soll. Der Hund soll schlichtweg keine Angst (und dadurch Grund zum Austicken) mehr von dem Auslöser haben.