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Allgemeines => Tierschutz live => Thema gestartet von: Teddy09 am 30.08.2010 - 12:53

Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: Teddy09 am 30.08.2010 - 12:53
Ich glaube, unsere Gesellschaft braucht ein Weckruf. Als Leiter einer
Perrera , werde ich was mit Euch teilen ... ein Blick von "innen", wenn
Ihr mir erlaubt.

Zunächst an alle Züchter und Verkäufer von Hunden, Ihr solltet zumindest
einen Tag in einer Perrera arbeiten. Wenn Ihr vielleicht den traurigen,
verlorenen Blick in den Augen der Hunde seht, würdet Ihr Eure Meinung
ändern und nicht an Menschen verkaufen, die ihr gar nicht kennt. Gerade
diese Welpen könnten am Ende in meiner Perrera landen, wenn er nicht
mehr ein süßes Hundebaby ist. Wie würdet Ihr euch fühlen, wenn Ihr
wüsstet, dass es eine 90%ige Chance besteht, dass dieser Hund nie mehr
aus dem Zwinger kommt, wenn er erstmal hier landet? 50% der Hunde, die
hier abgegeben werden oder verirrt rum laufen sind reinrassige Tiere.

Hier die häufigsten Ausreden die ich höre, sind:

"Wir sind umgezogen und ich kann unseren Hund / unsere Katze nicht
mitnehmen." Wirklich? Wohin ziehen Sie denn und warum suchen Sie sich
nicht eine Wohnung oder ein Haus in dem sie mit ihrem Tier leben können?


"Der Hund wurde größer, als wir dachten." Und was dachten Sie denn wie
große ein deutscher Schäferhund wird????

"Ich habe keine Zeit mehr für das Tier". Wirklich? Ich arbeite 10 oder
12 Stunden am Tag und ich habe immer noch Zeit für meine 6 Hunde.

"Er zerstört meinen ganzen Garten " Also, warum haben Sie ihn nicht im
Haus mit der Familie?

Dann sagen sie immer: "Wir wollen nicht nerven und darauf beharren, dass
Sie ihm ein gutes Zuhause suchen, denn wir wissen, dass sie ihn
adoptieren werden, er ist nämlich ein guter Hund." Das Traurige daran
ist, dass Dein Haustier nicht adoptiert wird und weißt Du, wie stressig
es in einem Zwinger ist? Nun, lass es mich Dir mal erklären:

Dein Tier hat 72 Stunden Zeit eine neue Familie zu finden. Manchmal ein
wenig länger, wenn die Zwinger nicht so voll sind und er völlig gesund
bleibt. Wenn Dein Tier sich erkältet, stirbt es.

Die Katzen sehen ihrem sicheren Tod entgegen.

Dein Haustier wird in einen kleinen Käfig eingesperrt, umgeben vom
lauten Bellen und Schreien von 25 anderen Tieren.

Dein Haustier wird weinen und deprimiert sein und auf seine Familie
warten, die ihn verlassen hat. Wenn Dein Tier Glück hat und es genügend
Freiwillige gibt, könnte es sein, dass er mal ausgeführt wird. Wenn
nicht, wird Dein Haustier keinerlei Aufmerksamkeit erhalten, abgesehen
von einem Teller mit Essen welcher unter die Zwingertür geschoben wird
und eine Dusche mit Wasser, um die Exkremente raus zu spülen.

Wenn Dein Hund groß, schwarz oder einer Kampfhundrasse (Pit Bull, Dogge
...) angehört hast Du ihn in den sicheren Tod geführt in dem Augenblick
in dem Du mit ihm durch die Tür gekommen bist. Diese Hunde werden in der
Regel nicht angenommen. Egal wie "süß" oder wie "trainiert" er ist.

Wenn Dein Hund nicht in den 72 Stunden adoptiert wird und die Perrera
voll ist wird er sterben.

Wenn die Perrera nicht voll ist und Dein Hund attraktiv und süß ist,
kann man möglicherweise seine Hinrichtung verzögern, aber nicht für
lange.

Die meisten Hunde werden sofort umgebracht, wenn sie sich aggressiv
zeigen, aber selbst der ruhigste Hund kann solch ein Verhalten zeigen,
wenn er eingesperrt wird und die Veränderungen seines Umfeldes nicht
verträgt.

Wenn Dein Hund sich mit Zwingerhusten infiziert (Canine infektiöse
Tracheobronchitis) oder einer anderen Infektionen der Atemwege, wird er
unverzüglich getötet, einfach weil wir keine Ressourcen haben, um
Therapien in Höhe von 150,-- € zu bezahlen.

Und nun möchte ich Euch was über die Euthanasie schreiben für all die,
die noch nie erlebt haben, wie ein vollkommen gesundes Tier umgebracht
wird:

Als erstes werden die Hunde mit einer Leine aus ihrem Zwinger geholt,
sie denken, dass sie spazieren gehen werden und wedeln mit dem Schwanz.

Bis wir in "den Raum" kommen, dort bremst jeder Hund ab. Ich bin davon
überzeugt, dass sie den Tod und alle verlorenen Seelen riechen, die dort
sterben mussten. Es ist seltsam, aber es passiert mit jedem von ihnen.

Dein Hund oder deine Katze wird von 1-2 Menschen gehalten, je nachdem
wie nervös oder groß das Tier ist. Dann wird jemand von der Verwaltung
oder ein Tierarzt den Sterbeprozess einleiten. Es wird eine Ader in
ihrem Vorderbein gesucht eine Dosis einer "pinken Substanz" injiziert.
Hoffentlich ist Dein Haustier nicht scheu, wenn es von mehreren gehalten
wird. Ich habe Hunde gesehen, die sich die Kanüle raus gerissen haben
und in ihrem Blut gebadet haben, begleitet von lauten Weinen und
Schreien. Viele schlafen nicht einfach ein, sie krampfen und ringen nach
Luft und koten sich ein.

Wenn alles fertig ist, wird Dein Tier wie ein Stück Holz gestapelt auf
die anderen Hunde, die schon in der Gefriertruhe liegen, um darauf zu
warten wie Abfall abgeholt zu werden. Was passiert als nächstes? Wird es
eingeäschert oder begraben? Wird es als Tierfutter verarbeitet? Du wirst
es nicht erfahren, aber es war ja nur ein Tier und Du kannst Dir ja
jederzeit ein Neues holen, richtig?

Ich hoffe, wenn Du bis hierher gelesen hast, dass sich Deine Augen
getrübt haben und Dir die Bilder nicht aus dem Kopf gehen, denn ich sehe
sie jeden Tag, wenn ich nach Hause komme von der Arbeit.

Ich hasse meinen Job, ich hasse es dass es ihn überhaupt gibt und ich
hasse es zu wissen, dass es ihn weiterhin geben wird, wenn ihr Euch
nicht ändert.

Zwischen 9 und 11 Millionen Tiere sterben weltweit jeden Tag in den
Perreras und nur Du kannst das stoppen. Ich mache alles mögliche, um
jedes Leben zu retten, aber die Tierheime sind immer voll und jeden Tag
gibt es mehr Tiere die rein kommen als die die raus dürfen.

Bitte züchte oder kaufe nicht, solange Hunde in den Perreras sterben.

Hasse mich, wenn Du möchtest. Die Wahrheit tut immer weh und das ist nun
mal die Realität. Ich hoffe nur, dass ich mit diesem Brief die Menschen
erreichen kann, die züchten, ihre Tiere aussetzen oder wahllos kaufen.

Ich wünschte, jemand würde zu mir auf die Arbeit kommen und sagen: "Ich
habe ihren Brief gelesen und möchte ein Tier adoptieren". Dann hätte
sich alles gelohnt.


Jazz M. Onster.
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: ContreCoeur am 30.08.2010 - 13:36
Gänsehaut :(
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: Dana am 30.08.2010 - 13:53
;( FURCHTBAR!
Hab Link schon großzügig verbreitet.
Was auch schlimm ist, man sollte es nicht glauben - viele wissen von der Existenz von Tötungen/Parreras nichts.
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: BabyDaphne am 30.08.2010 - 14:58
ZitatOriginal von Dana
;( FURCHTBAR!
Hab Link schon großzügig verbreitet.
Was auch schlimm ist, man sollte es nicht glauben - viele wissen von der Existenz von Tötungen/Parreras nichts.

Das stimmt leider. Habe gestern mit jemanden darüber geredet, derjenige war total schockiert, dass es sowas auch in ungarn gibt.

jaja, da muss ich dir Recht geben, es wissen wenige darüber bescheid.
Traurig aber Realität.
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: Sylke am 30.08.2010 - 17:05
;(
Hatte deinen Eintrag nicht gesehen und den Brief damit auch noch mal gepostet, sorry!
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: Oberon am 30.08.2010 - 20:07
Mir fällt angesichts diesem grossen Leid, dass Tiere durch "Menschenhand" erfahren gar nichts mehr ein.

Traurigkeit und Beschämtheit gegenüber unseren Tieren und unserer Natur - ja das Gefühl habe ich und das seit vielen Jahren.  ;( ;( ;(

Oberon
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: marion1970 am 30.08.2010 - 21:35
oh mein gott ;( ;( ;(
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: Moni787 am 05.09.2010 - 15:43
Sprachloses Herzstechen und unendlich trauig
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: freedom am 05.09.2010 - 18:20
Es sollte eine Kastrationspflicht und eine Überprüfung geben. Es wird sich nichts ändern, wenn es nicht anderer Gesetze gibt, LEIDER! Der Mensch gehört wirklich zur schrecklichsten Rasse, die es geben kann.
Was kann man tun um Tierquälerei strenger zu bestrafen oder es in manchen Ländern überhaupt als Verbrechen deklarieren und ahnden können. Wie sensibilisiert man die Leute. Ich glaube, daß es endlich aufhören muß zu sagen: Ich kann alleine nichts machen( drum schau ich einfach weg)-sehr einfach. Wenn jeder seinen Teil betragen würde, würde sich sehr wohl etwas verändern. Das glaube ich zumindest:
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: lanadi am 05.09.2010 - 21:20
Ich kann garnix dazu sagen, es is einfach nur unvorstellbar !!!!


 :kerze :kerze :kerze :kerze :kerze
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: snoozy am 05.09.2010 - 21:41
Auch mir fehlen die Worte.
Es ist einfach nur traurig.

 ;( ;( ;(
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: sissy am 08.09.2010 - 11:13
Es ist furchtbar daß es solche Jobs gibt.War selbst schon in der Tötung in Sopron, dort wird auf die armen Wesen solange mit einem Holzprügel eingeschlagen bis sie tot sind.Das furchtbare ist, daß man zu diesem Tiermörder dort noch freundlich sein muß wenn man hinkommt, daß man überhaupt Tiere mitnehmen darf.
Titel: Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Beitrag von: ZWERGDOBI_NEO am 10.09.2010 - 17:22
Als ich den Brief der Dame gelesen habe, war mir (wie sicher vielen anderen) zum heulen zumute. Ich habe Respekt vor allen die es schaffen diesen Job zu machen, die für jedes einzelne Tierleben kämpfen.

Und zum schluss noch eine wunderschöne "kurz" geschichte zum Nachdenken:

Der Seestern
Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue. Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben.

,,Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und Tausende von Seesterne liegen hier," erwiderte der Alte. ,, Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?"

Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er:
,,Für diesen hier macht es einen Unterschied"