An (fremden) Menschen hochspringen

Begonnen von Bonita, 27.01.2011 - 15:06

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Bonita

Ihr Lieben,

früher hatte ich mit unseren größeren Hunden nie das Problem, aber mit den beiden Zwergen nimmt mir das Hochspringen an - mittlerweile sogar wildfremden - Personen so langsam überhand.

Das Schlimme daran ist, daß dieses - aus meiner Sicht und insbesondere bei dieser Witterung - unerwünschte Verhalten draußen auch noch permanent von anderen belohnt wird...
"ach, lass sie doch"
"ach, wie süß"
und der Zeitgeist, immer und überall "Futter" dabei zu haben
"darf ich ihnen was geben?" und ohne meine Antwort abzuwarten, haben sie schon bestenfalls einen Hundekeks, schlimmstenfalls Walnüsse oder Bonbons im Maul :(

Was tun?

Rede mir seit Monaten den Mund fusselig - ohne Erfolg.

Mit den armen Hunden schimpfen? Konsequent anleinen und fernhalten?

Mit panierten Schnitzeln die Konkurrenz ausstechen? ;)

Freue mich über eure Tipps/Erfahrungen.

LG
Helga

Franziska

hm ich kann Dir leider keine Tipss sondern nur Verständnis geben  :tongue:

Ghandi springt an mir ständig hoch beim Spielen und mein Mantel sieht aus, als würde ICH täglich im Dreck baden. Ich korrigiere ihn jedes Mal und werfe erst das Spielzeug wenn er unten bleibt, aber er ist so terriermäßig lern-resistent dass wir jeden Tag bei Null anfangen, und bei anderen Menschen ist das leider ähnlich, wenn sie mit ihm spielen wollen. Ich gehe dann zwar verbal dazwischen und er hört dann auch auf zu springen, denkt aber gar nicht daran es sich generell abzugewöhnen. Ich befürchte, das wird auch so bleiben...  :P
"Tiere sind meine Freunde, und Freunde esse ich nicht" (George Bernhard Shaw)

Kathi

ZitatOriginal von Bonita

Mit panierten Schnitzeln die Konkurrenz ausstechen? ;)


 :O :O :dafuer:
 :D
Kathi mit Lara, Nici und Mango

TarraLunaLeaAlice

Habe das selbe Problem.. nur dass sie keine fremden anspringen sondern nur leute die sie kennen aber das reicht auch ;-)

Bin gespannt auf tipps...

Kathi

ich könnte mir da durchaus ein abbruchsignal vorstellen bzw. eben die aufmerksamkeit umlenken.

klar, bei ständiger belohnung fürs raufspringen durch fremde menschen, dauert es sicher bis man erfolge sieht. kann zumindest sagen, dass es bei meiner nici gut funktioniert (gut heißt bei mir, zu 60% hört sie auf mich und kommt zu mir *g*).

durch mein aufmerksamkeitssignal (schnalzen mit der zunge), dass ich ihr seit ich sie habe "eingetrichtert" hab (schnalzen - leckerli, schnalzen - leckerli etc. etc.), bekomm ich die nici eigentlich relativ gut dazu, sich schnell mal auf  mich zu konzentrieren. wenn ich merke sie steuert schon zu den leuten hin, schnalze ich und mach den dodel für sie damit sie her kommt. dann schmeiß ich ein paar leckerlis.

bei uns ist es zumindest so, dass sie von fremden relativ wenig leckerlis bekommt. dort wo wir spazieren gehen, ist das nicht so gang und gebe, das man fremden hunden was gibt. anders als auf unseren hundewiesen, da wird gleich mal ordentlich ausgeteilt.
Kathi mit Lara, Nici und Mango

aranza

die unart von hundefreunden, fremden hunden unaufgefordert leckerlies ins
 maul zu stopfen hat mich bei meinen spaziergängen ziemlich einsam werden
lassen, weil ich ebenso konsequent wie unfreundlich laut "Nein, bitte nicht" schreie.
Das stößt bei den meisten auf völliges unverständnis und ich habe es aufgegeben,
langatmige erklärungen für mein liebloses verhalten zu geben.  :boese:
trotzdem setzen meine beiden - ein shih tzu  und ein boxi mischling - gerne bei
gatschwetter zum springen an. ich habe meinen klicker "schussbereit" und auch
die überirdisch guten spezialkekserln und lenke sie so ab. wenn das timing stimmt,
funzt es meistens, wenn nicht.... eh scho wissen  :rolleyes:

beide sind allerdings sehr jung - 1 1/2 jahre  und 11 monate - und ich hoffe, dass
sie mit fortschreitendem alter auf diese art das springen lassen werden. anzeichen dafür
gibt es schon. :O
der unterschied zwischen theorie und praxis ist in der praxis  größer als in der theorie.

echo

mmh, solange die leute nicht auf dich hören, wirds nicht besser werden.
für deine hunde ists ja super, wenn sie gelobt werden und vielleicht auch
noch leckerlis bekommen, also sehen sie es ja nicht als "fehlverhalten".
ich glaub, da mußt wirklich konsequenter mit den leuten sein und
sagen: "sorry, aber ich WILL das nicht" oder lüg sie an und sag
deine hunde haben eine leckerlieallergie.
tut mir leid, aber was besseres fällt mir im moment nicht ein.
lg
Family von Findelwauzi Lucy und Nitrawauzi Tobi und unserem Nitrawauzi Engel Otis *15.08.2009 +21.06.2019

Franziska

ZitatOriginal von echo
mmh, solange die leute nicht auf dich hören, wirds nicht besser werden.

Ja, leider muss man oft die Menschen mit "erziehen", sehe ich auch bei Freunden so, wo einer was verbietet und der andere die ganze Arbeit wieder kaputt macht.

Das mit den Leckerlies finde ich aber eh nicht gut, ich würde nie einem fremden Tier ohne den Besitzer zu fragen etwas geben. Ich sage dann auch in solchen Fällen wo jemand meinem Hund was geben will, dass ich es selber entscheiden will, weil wenn er von jedem was nehmen würde, kann er ja auch Gift bekommen (es gibt solche Leute!) und das evrstehen die dann meistens, das man es macht um den Hund auch zu schützen. Aber leider gibt es auch Sturköpfe. Bei uns hatte sogar eine alte Frau immer Sachen über den Gartenzaun geworfen trotz mehrmaliger Bitte es sein zu lassen. Wollte ihr dann aus Rache eigtl auch ein paar Toastbrote in den Garten werfen  ;)
"Tiere sind meine Freunde, und Freunde esse ich nicht" (George Bernhard Shaw)

irmi

ahh.. das kenn ich! da könnt ich auch jedes mal....

vor allem weil meiner draußen auch zum bellen neigt, und er nur einmal "wuff" machen muss und schon hat er die aufmerksamkeit und im schlimmsten fall sogar die leckerlies ("naaa... wos is mit dir? musst du schimpfen? ujeeeee")
und er suhlt sich in der aufmerksamkeit und zeigt sein bauchi zum kraulen..... :D und ich ärger mich über den kleinen verräter *ggg*

schrecklich. ich erklärs trotzdem immer wieder (also dass sie ihm bitte nichts geben sollen; dass ihn bitte nicht streicheln oder beachten sollen wenn er raufspringen will oder es durch bellen/winseln einfordert usw. usf.) und ich muss sagen es wird immer besser. die leute sind ziemlich einsichtig bei uns.
was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.

irmi

bezüglich raufspringen im freundes- oder familienkreis würd ich fast schon sagen:

das muss jeder für sich mit dem hund ausmachen (außer bei kindern oder so! eh klar!)
MIR springt mein hund nie rauf (außer ich fordere ihn dazu auf), er bellt mich auch nicht an wenn ich nach hause komme.
bei leuten die ihn eben immer rauf lassen und beachten wenn er bellt, macht er dass dann halt auch... ein "gewöhn ihm das endlich ab", kann ich da irgndwie auch nicht 100%ig umsetzen.... sicher kann ich "aus" sagen (und da hört er auch sehr gut drauf - lasst sogar knochen oder anderes grind-zeugs was er beim spazieren gehen findet fallen, wenn ich "aus" sage), aber bei deckigen pfoten ists dann ja eh schon zu spät.. wenn ich "aus" sage.
also da sind die leute dann selber schuld, find ich. blöd is es halt wenn ers dann bei fremden auch probiert... wobei ich sagen muss dass es eben mit diesem abbruchsignal (wenn man rechtzeitig seine intention erkennt :D) gut funktioniert.
was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.

Bonita

hm, also doch kein Patentrezept... ;) :D

der Schwierigkeitsgrad neben allen "Umweltreizen", die auf mich während unserer Runden so einwirken, auch noch zu Klickern und zu belohnen ist halt enorm hoch, weil ich mit Baby und Kinderwagen, Straßenverkehr, auf dem Gehweg mofafahrenden Briefträgern, Baustellen, Müllabfuhr, Hunden/Katzen/Eichhörnchen/Vögeln, Bonny ohne Leine, Angsthase Stuart an der Flexi usw. so ziemlich am Limit meiner Multi-Tasking-Qualitäten bin. insbesondere, wenn ich dann noch auf andere Herrlis und Fraulis treffe... und mit ihnen kurz ratsche :D

Bonny hat früher viieeel besser gehört, aber seit Stuart und insbesondere jetzt auch noch das Baby da ist, weiß sie sofort, wann ich abgelenkt bin und sie "heimlich" "Verbotenes" tun kann ;)
sie schleicht dann hinter die Leute oder ganz aus meinem Blickfeld und *zack* und wird dann noch mit Aufmerksamkeit, freundlichem Zureden, Leckerlies, Streicheln belohnt *grrrr*

das Problem ist, daß sie mittlerweile auch wildfremde Leute, die aussehen als könnten sie nett und/oder mit Futter bestückt sein oder die mich nach dem Weg fragen o.ä. anspringen will.

in der Nachbarschaft kenne ich zwei Fälle, die ihren Hunden sogar Maulkörbe anlegen, damit sie draußen nichts fressen... einer davon ist extremer Allergiker, der andere frißt, was immer er findet. ich kann mich mit solch rigiden Maßnahmen aber nicht anfreunden.
und ein konsequentes Anleinen verhindert ein ungestörtes Spielen mit den Hundefreunden

hm, also doch wieder Klickern?

LG
Helga

echo

mmh, und wenn du sie anleinst und wenn hundefreunde kommen dann
ableinst? aber auf jeden fall bist du schon multitaskingfähig -
kinderwagen, kind, 2 hunde, da brauchst ja eh schon mehr als 2
hände und dann noch zwischendurch die leut belehren  =)
und die wauzis riechen glaub ich schon kilometerweit die menschen
mit leckerlis, beim spazierengehen treffen wir öfters einen
labrador-bernhardiner-mix, der würd am liebsten in meine jackentasche
reinkriechen  :rolleyes: und auch mir fällt es zwar schwer, aber mehr
als streicheleinheiten gibts von mir nicht, weil ich eben auch nicht
will, dass meiner etwas von anderen kriegt.
die lauser kriegen ja dann immer den armseeligen hundeblick, machen
ohne kommando sitz oder platz - sind schon ganz schön raffiniert  ;)
mit klickern kenne ich mich leider gar nicht aus, aber in unserer
hundeschule üben wir ab und zu dieses "ich darf nichts von fremden
nehmen" - einer hält das leckerli hin und dem hund wird jedesmal, wenn
er es nehmen will, "nein" gesagt, sobald er den blick von dem "begehrten
stück" wendet und sein frauerl/herrl anschaut gibts sofort belohnung.
das funktioniert bei uns recht gut.
ich hoffe für dich, dass dein umfeld bald kapiert, dass du das raufspringen,
leckerliverteilen nicht willst.
lg
Family von Findelwauzi Lucy und Nitrawauzi Tobi und unserem Nitrawauzi Engel Otis *15.08.2009 +21.06.2019

kleiner Kläffer

Ich habe in einem Hundebuch (Eberhard Trumler, Der schwierige Hund) im Kapitel "Übergroße Freundlichkeit zu Fremden" den folgenden Rat gelesen:

"Man sollte vielmehr einige Personen aussuchen, die zumindest ein wenig Hundeerfahrung haben. Diesen fällt dann die Aufgabe zu, im Garten, auf Spaziergängen oder wo immer, den Hund energisch zurückzuweisen, wenn er freudig auf sie zuläuft."
Gedanken wollen oft, - wie Kinder und Hunde - dass man im Freien mit ihnen spazierengeht.
-Morgenstern-

Teufel9999

Komisch bei Bambam finden die Leute das nicht "Oh wie süß"  :D Liegt dass vielleicht ein wenig dran, dass er ein großer schwarzer Labrador-Mix ist?????  :D

Wenn es zu viele Leckerlies gibt - Beißkorb!

lg
Tatjana
Magie: ist der Moment in dem ein Tier erkennt, dass seine Schmerzen vorbei sind und dir sein unbegrenztes Vertrauen und seine unbegrenzte Liebe zukommen lässt. This is magic!!!!

echo

ZitatOriginal von kleiner Kläffer
Ich habe in einem Hundebuch (Eberhard Trumler, Der schwierige Hund) im Kapitel "Übergroße Freundlichkeit zu Fremden" den folgenden Rat gelesen:

"Man sollte vielmehr einige Personen aussuchen, die zumindest ein wenig Hundeerfahrung haben. Diesen fällt dann die Aufgabe zu, im Garten, auf Spaziergängen oder wo immer, den Hund energisch zurückzuweisen, wenn er freudig auf sie zuläuft."

das klingt echt gut, sich jemanden zu suchen, den der hund nicht
so gut kennt, und die nicht nachgeben  und der versuchung
"ach du bist ja so lieb" widerstehen können.

vielleicht findest du für deinen bambam ein passendes halstuch mit
der aufschrift "innen drin bin ich ein yorkie"   ;)
ja, man muss ganz schön standfest sein, wenn so ein "lackel" vor freude
ankommt, nicht mehr bremsen kann und dann einen rammt. - aber
süß finde ich sie dann trotzdem  :O
lg
Family von Findelwauzi Lucy und Nitrawauzi Tobi und unserem Nitrawauzi Engel Otis *15.08.2009 +21.06.2019

Bonita

mir blutet halt das Herz, weil die Hunde nicht schuld dran sind, dass so mancher Mensch uneinsichtig ist :(

Bonny läuft seit Welpenalter (ca. 5-6 Wo war sie alt, als sie zu uns kam) wunderbar ohne Leine und beide hassen Maulkörbe.

wenn ich Bonny nun ständig angeleint halte, bloß weil wir ab und zu "beratungsresistente" Menschen treffen... und ich sie ausgerechnet in solchen Situationen ableine (zwecks Freiheit zum Spielen)... ich weiß nicht, ob das funktioniert.

werde wohl erst einmal den guten alten Klicker hervorkramen und meine Multi-Tasking-Fähigkeiten weiter ausbauen ;)

LG
Helga

Bonita

uups, mir fällt gerade auf: das mit dem Anleinen habe ich vermutlich nicht genau genug beschrieben. mein ursprünglicher Gedanke war, Bonny weiterhin frei laufen zu lassen und nur dann konsequent anzuleinen, wenn wir auf die "üblichen Verdächtigen" ;) treffen, um ein Belohnen von Fehlverhalten zu verhindern. damit würde aber auch jedes Mal das Spielen mit anderen Hunden verhindert.

hat jemand von euch damit Erfahrungen gemacht?

TarraLunaLeaAlice

Lea springt an den Herrlis oder Fraulis der befreudneten Hunde immer hoch... abgeschafft hab ichs zum teil ( es geht nicht immer ), wenn ich schon beim anlauf schreie " NICHT SPRINGEN " ... dann merkt der hund oje und der Mensch reagiert auch ;-) indem er die hände vorhält oder isch beugt ;... ich denke damit erzieh ich nicht den hund sondern die leute..

Ausnahmen wie Lea´s lieblingsmenschen natürlich ausgenommen..

Erika

kennen wir doch alle, ein eher kleiner freundlicher Hund löst dieses "jö liab" und "aber das macht doch nichts...." aus - solang er nicht dreckig ist ggggg
da kann Frauli schimpfen solang der sagt ich bin süß......
nimmer so süß ist er wenn er bei Regen usw. schön dreckig ist und dann macht ers natürlich auch - wenn man den Leuten das erklärt (oder mal übersieht........  :floet:) hilfts oft/meist

wegen der unerwünschten Leckerli Fütterung - vielleicht hilft eine kleine Notlüge?
z.B. sorry der Hund braucht spezielles Futter weil er krank ist (Nieren oder irgendwas) das wird wahrscheinlich eher akzeptiert wie alles andere
Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer ist sein Anspruch auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit.
Mahatma Gandhi