Hund nicht toben lassen weil sonst gestresst??

Begonnen von Marinchen2306, 16.08.2011 - 20:59

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Marinchen2306

Hallo an alle!

Seit gestern habe ich meinen Pflegi Kody (Schäfermix, ca. 1,5 Jahre alt) bei mir. Er tut sich schon super, ist stubenrein, hört jetzt sogar schon auf seinen Namen, kommt in der Hundezone wenn er abgeleint ist zu mir durch Rufe (folgt mir quasi auf Schritt und Tritt) und und und..also wirklich ein Traum. Das einzige "Problem" ist, dass er sehr stürmisch ist, viel raufspringt usw. Ich dachte ja eigentlich, dass das normal ist, schließlich ist er jung, hat noch wenig interessantes erlebt und will natürlich so viel wie möglich erleben.

Heute war ich mit ihm beim Tierarzt zum Grundcheck und die Ärztin meinte, ich solle die ersten 2-3 Monate NICHT mit ihm spielen/toben wie zB Ball werfen, ihn hinter irgendwas herlaufen lassen etc. Das würde nämlich seinen Trieb nur noch weiter steigern und er wäre dadurch noch mehr gestresst als er jetzt eh schon ist. Und so würde er sich das Stürmische nicht abgewöhen (er soll zuerst entstresst werden). Ich soll ihm lieber Kauknochen geben und ihn mit "Denkspielen" beschäftigen.

Jetzt bin ich total verunsichert, weil er heute nach dem spielen mit anderen Hunden seehr entspannt war und durch das auspowern nicht mehr an der Leine (beim Rückweg) gezogen hat...es hat ihm richtig Spaß gemacht. Was meint ihr? Kann das stimmen? Sollten gerade Junghunde nicht eher spielen lernen und so?

Wäre über eure Meinung/Erfahrung sehr dankbar!

Vivi

Also ich hab einen 11 Monate alten rüden und der hört sich ganz nach deinem kody an ;) er ist auch total aufgeregt sobald wir raus gehen und springt und hüpft herum! Ich finde du solltest versuchen eine mittellösung zu finden! Einen jungen garnicht spielen zu lassen finde ich nicht gut!! Ich schau zb dass ich meinen bei Spaziergängen alleine eher geistig fordere ( Versteckspiele, unterordnungsübungen ect) und am Abend gibt es die gassirunde mit seinen hundefreunden wo er sich körperlich so richtig austoben kann!

Ich weis nicht ob ich dir weiterhelfen kOnnte aber so mach ich es zumindest und ich hab das Gefühl dass meiner dadurch recht ausgelastet ist... Du hast halt einen Hund der gerne beschäftigt werden will ;) aber dafür sind es meiner Meinung ganz tolle Hunde die irrsinnig schnell lernen!

Leegraib

Den Kontakt zu anderen Hunden braucht er doch, eine halbe Stunde Hundespiel ist wie zwei Stunden Spazierengehen.
Außerdem braucht er Sozialkontakte, dadurch wird er meiner Meinung nach
entstresst.

InMaDa

na ich finde ja richtige balljunkies sehr arm. die sind dann meist wirklich gestresst.

gegen spielen mit anderen hunden spricht meiner meinung nach nichts - im gegenteil. ich find auch, dass das sehr wichtig ist für ihn.

punkto spielen mit menschen bin ich relativ unerfahren, da meine eigenen hunde nicht ballspielen möchten, rea wegen dem fuß nicht ballspielen/stockiwerfen darf und benny würd gern und darf auch gelegentlich ein paar mal balli nachlaufen oder aus dem wasser holen, das dürfen und machen rea und benny gern.

was ich nicht machen lasse, haben möchte, ist an dir hochspringen oder herumhüpfen. wenn ich mit den hunden gehe, will ich, dass sie möglichst gesittet neben mir gehen können (muss nicht bei fuß sein), aber nicht herumhüpfen oder spielen. ich bin meistens zu beginn einer pflegiübernahme ein wenig genervt und gestresst, bis wieder ruhe einkehrt und alle wissen, wie sie sich zu benehmen haben. das dauert bei dem einen einen tag, bei dem anderen eine woche, aber die meisten haben sich dann im griff ;)

ich lass meine pflegis dann aber entweder in der hundezone oder auf der donauinsel oder wo auch immer es möglich ist, mit anderen hunden toben und spielen. wenn es gar nicht geht, dann an einer langen schleppi. an der kurzen leine möcht ich kein spielen.

denkspiele und übungen sind natürlich auch sehr gut. wenn der hund dann mehrere gehorsamkeits-kommandos kann, dann kann man ihm auch gut alternativen anbieten.

ich mag zb auch kein leckerli-werfen in die wiese, da die hunde dann nur am herumsuchen sind.

tja, so handhabe ich es. ob es der richtige weg ist, weiß ich nicht, aber ich fahr soweit ganz gut damit  :tongue:

MichaelaW

Ich glaube doch, dass Hunde in dem Alter ein wenig kleinen Kindern gleichzustellen sind (bitte nicht gleich killen, bin keine Mami), d.h. sie wollen toben, spielen, lernen, sind aufnahmebereit, lieben es zu schmusen, geliebt zu werden, kennen manchmal keine Grenzen, müssen zum Schlafen "gezwungen" werden, mögen spannende Gutenachtgeschichten mit viel Körperkontakt, etc.

Umso mehr, wenn der Hund in einer Tötungsstation oder einem kleine Zwinger über Wochen eingeengt war. Dann ist natürlich viel aufzuholen....

Jedoch, alles, was man übertrieben macht, geht in die Hose! Man muss sie einerseits genau beobachten und ihre Vorlieben und Fähigkeiten einschätzen, das dauert sicher ab dem ersten Kennen lernen mindestens 2 bis 3 Wochen. Wenn man vieles ausprobiert hat kann man auch "glauben zu wissen" wie sich der Hund in der ganz speziellen Situation verhalten wird.

Jeder Hund ist unterschiedlich, so wie wir Menschen auch. Manche sind aufgekratzt, immer am Laufen und Rattern, andere phlegmatisch, liegen lieber nur herum und schauen zu.

Also geh nach Deinem Bauch, dann liegst Du richtig!

Sozialkontakt ist jedoch absolut wichtig! Es gibt nichts Schlimmeres, als ihm dies zu nehmen!

Sonst hast Du über kurz oder lang einen unverträglichen, aggressiven Kläffer an Deiner Seite, der keine anderen Hunde akzeptiert. Jede Begegnung mit anderen Hunden wird dann allerdings mehr als stressig....

Anna

Also den Stress hatte er sicher in Nitra  ;)

Frag mich, was dagegen spricht, dass ein Junghund der jetzt monatelang in einem Zwinger mit vielen anderen Hunden eingesperrt war, mit anderen Hunden spielen soll ???  ?(
Soziale Kontakte mit anderen Hunden sind extrem wichtig und spielen und toben mit anderen Hunden ist ideal um ihn auszulasten.

Sorry, wenn ich mich jetzt grad massiv über die Aussagen der Tierärztin ärgere... vermutlich werden ihre Kinder auch aus "Schutzgründen" von anderen Kindern separiert. Für mich ein absoluter Schwachsinn !!!

Die Nitrahunde sind zu 99 % total verträglich, sehr sozial und warum soll man das unterbinden ???
Lass ihn mit anderen Hunden spielen und toben solang es ihm Spass macht.

Victoria

Das stürmisch-Sein liegt sich vielleicht mit der Zeit auch von selbst, immerhin holt er jetzt einiges nach.

Das Hochspringen (meist du an Menschen oder versucht er von der Küche zu stehlen?) sollte man halt versuchen abzugewöhnen. Wenn er an dir hoch springt, drehst du dich am besten einfach weg (ohne ihn anzufassen oder Aufmerksamkeit zu schenken) und ignorierst ihn. Das wird er vermutlich tun, weil er sich freut. Sobald er sich beruhigt hat, brav loben (falls er wieder hochspringt, ignorieren usw.)

Es wird bisschen dauern, aber so lernt er, dass er durchs Hochspringen keine Aufmerksamkeit bekommt, aber durchaus wenn er ruhig bleibt bzw. beim begrüßen am Boden bleibt.

Soziale Kontakte sind sehr wichtig, ich würd ihn also auf jeden Fall mit anderen spielen lassen. (Halt nur aufpassen, dass er mit einer stürmischen Art dann nicht gerade an nen unverträglichen Hund gerät...)

Kopfspiele sind immer eine super Alternative, sollen aber auch nicht das austoben ersetzen (meiner Meinung nach). Kauknochen kannst ihm ja auch nicht immer geben, sonst wird noch ein schöner großer und vorallem runder Hund aus ihm ;)

Ich hab auch noch nie gehört, dass Ballspielen oder toben lassen stressen soll?!?!
Da meine Hündin eher spielfaul ist (bei mir halt, da will sie nur kuscheln), kann ich nur das wiedergeben was ich bei Rütter oder so mitbekommen hab:
Wenn du mit ihm spielst und merkst er wird total hyperaktiv und grob (quasi im Spieldelirium) dann solltest du das Spiel unterbrechen bis er sich beruhigt hat. zB wenn er hochspringt, weil du den Ball seiner Meinung nach doch endlich werfen sollst usw.

Das soll er ja lernen indem du mit ihm übst/spielst. Wenn mans einfach unterbindet, weiß er ja nicht, wie er sich verhalten soll.

Also so generell zusammengefasst: Ignorier das Gesagte von der Tierärztin einfach ;)

Rosita/Chihuahua

Also,ich glaube ich weiß schon,was die Tierärztin da gemeint hat...ich habe mal gelesen,dass es sich mit Hunden die lange Bälle nachjagen und bringen wie mit Spitzensportlern verhält...die haben prinzipiell einen hohen Adrenalinspiegel und können und wollen sich daher auch ausgiebig bewegen...Da gab es mal eine Frau,die musste ihrem Hund 4 Stunden am Tag Ball werfen,da der Hund sonst unausgeglichen und unruhig war...und da hatte ihr Hundetrainer gemeint,sie müsse dass Ballspielen stark reduzieren,damit er wieder runter kommt..
Aber ein Hund sollte bitte schon normal mit anderen Hunden spielen dürfen,das kräftigt die Muskeln und ist doch sehr wichtig für das soziale Zusammenleben...

Marinchen2306

VIELEN DANK EUCH ALLEN! Ich denke genau so. Vorallem wenn ich es immer unterbinden würde und nach 2 Monaten darf er dann toben..was sich da alles aufgestaut hat...na danke :)

Nach dem gestrigen auspowern hat er geschlafen wie ein Baby  :D also was kann daran falsch sein  :rolleyes:

@ Rosita: ja genau das hat sie gemeint - Adrenalin wird gesteigert.

Man muss ja sowieso alles mit Maß und Ziel machen..und so vernarrt in Bälle ist er gar nicht  :D

Hochspringen tut er an alles und jedem. Er ist halt neugierig und will wissen was "da oben" (zB Küche) passiert. Wird aber immer besser..er ist ja erst so kurz bei uns..da kann er ja noch gar nicht perfekt sein  :O
Aber danke für den Tip mit wegdrehen, das probier ich gleich aus beim nächsten Mal hochspringen.

Gut, ich höre also einfach auf mein Bauchgefühl! DANKE!

Noch eine Frage hätte ich: wie macht ihr das beim Essen..also ich meine wenn ihr selbst esst. Kody zuckt jedes mal aus weils natürlich gut riecht und wir können eigentlich vor ihm kaum essen, weil er sonst am tisch oben ist. Legt sich das mit der Zeit oder ist das trainingssache?  ?(

Katharina

Das mit dem Essen ist gerade bei so einem RIESEN ein bissl schwierig, wäre aber gleich von Anfang an extrem konsequent und würde ihn auf seinen Platz schicken wo er auch liegen bleiben muss so lange ihr beim Tisch sitzt. (kann ja ruhig im selben Raum sein damit er euch sieht aber doch nicht gleich direkt neben dem Tisch) Ist sicherlich die ersten paar TAge ein bissl mühsam, wenn er es gecheckt hat dann habt ihr aber eure Ruhe. Meine Pflegis (alle wesentlich kleiner aber nicht weniger verfressen :D) habens alle nach kurzer Zeit geschnallt!! Alles was ihr ihm jetzt beibringt ist eine wesentliche Erleichterung fürs weitere Zusammenleben!!

Kathi

ich muss der tierärztin absolut recht geben! in meinem "umfeld" sind auch alle dieser meinung. habe es selbst auch miterlebt. finde ich sehr kompetent so eine aussage...hört man nicht oft.

Marinchen2306

@ Kathi: wirklich? und wie "funktioniert" es am Besten? Gar nicht mit anderen Hunden spielen lassen?? Oder ist damit nur das Unterlassen von Ballspielen, Stöckchen werfen und so Zeugs gemeint?

E.T.

Bin auch der Meinung, dass man bei ohnedies stürmischen Hunden keinen Ball werfen soll (sie werden dadurch noch überdrehter), Zerrspiele haben den gleichen Effekt, auch soll der Mensch mit den Hunden nicht fangen spielen. Den Hund Autos, Tieren etc. nachjagen lassen fördert sicher auch den Jagdtríeb.
Natürlich soll der Hund mit anderen Hunden spielen, hat die Tierärztin vielleicht gemeint "nur nicht zu lange"??!!
Nasenarbeit trägt sicher ganz wesentlich dazu bei, dass sich Hunde besser konzentríeren können und ruhiger werden, ebenso Kauknochen, ruhige Spaziergänge und das Einhalten von Ruhephasen.
Liebe Grüße
Anni
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

lillycat

Hi las denn Süßen mit Artgenossen ruhig spielen und schnuppern (Zeitung lesen für Hunde) und unterbrich das Spiel wenn es zu wild wird und geh dann in aller Ruhe spazieren damit er wieder runter kommt. Alles Übertriebene ist Stress. Ganz einfach mit Maß und Ziel und lass Ihm mal spüren wie Freude ist und Liebe sich anfühlt denn das vemisst er oder kennt es gar nicht.
Ihr werdet das schon meistern :D

Lg.Lilly

Kathi

ZitatOriginal von Marinchen2306
@ Kathi: wirklich? und wie "funktioniert" es am Besten? Gar nicht mit anderen Hunden spielen lassen?? Oder ist damit nur das Unterlassen von Ballspielen, Stöckchen werfen und so Zeugs gemeint?

hey, wie viele hier eh schon geschrieben haben alles in maßen. bei uns in den hundewiesen is es gang und gebe, sich einfach mit dem hund 2 stunden in die hundewiese zu setzen und die hunde machen lassen... hunde die eh schon genug stress haben, werden nur noch mehr hochgepusht und können den ganzen stress dann gar nicht mehr abbauen. ausserdem spielen dann meistens gleichaltrige junghunde miteinander und pöbeln sich gegenseitig nur mehr an. (muss auch nicht sein, is eh klar). hunde brauchen nicht so viel spiel. viel wichtiger ist aber eben der umgang mit artgenossen und da ist es 100mal gscheiter mit souveränen vielleicht älteren hunden ruhige spaziergänge zu unternehmen als zwei junghunde im pöbelalter miteinander raufen zu lassen. das ist jetzt alles a bissl übertrieben formuliert ;) von wem soll der junghund denn "richtiges" sozialverhalten lernen? vom andern junghund, der nur pöbelt oder vom souveränen älteren hund? :)
heißt natürlich nicht dass souveräne hunde nicht auch spielen etc. etc. :) aber ich glaub du weißt was ich mein.
buchtipp: stress bei hunden von der clarissa v. reinhardt

ich denke auch nicht, dass die tä gemeint hat dass dein hund grundsätzlich nicht spielen soll bzw. kontakt zu artgenossen haben soll.

gruselchen100

Unsere Maus ist auch ein ziemliches Energiebündel und verfressen. :D

Bin öfter mit ihr im Wald unterwegs zum Teil auch mehrere Stunden, nach 6 Stunden bergauf bergab brauchte ich ein Sauerstoffzelt und die Madam saß am Rücksitz "Was mach ma jetzt".

Wenn meine Tochter aber mit ihr Spielchen und Tricks übt, nach einer Stunde ist sie "Tod" und will nur mehr kuscheln u. schlafen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, Bewegung ist wichtig aber den Kopf aktivieren ist noch wichtiger. Wenn Sie viel Kopfarbeit macht, ist sie ausgeglichener. :)

Teufel9999

Also ich finde spielen lassen solltest du ihn schon, aber nur mit wenigen Hunden. Mein Dicker (Bambam) ist ja auch so ein Energiebündel und er war nach Nitra einfach zu überdreht mit so vielen Hunden auf der Hundezone.

Also habe ich eine Mittellösung gefunden. Meist kommt man mit Leuten ja eh ins Gespräch und meistens freundet man sich sogar an (wie bei uns) und wenn er mit 2 - 3 Hunden spielt und tobt finde ich das o.k.

Denkspiele sind wichtig, die solltest du auch einbauen.

Balli werfen würde ich schon, aber nur ein paar Mal und dann mit einem fixen Kommando unterbrechen, damit der Hund weiß "Jetzt isses vorbei".

Du könntest ja einfache Tricks mit ihm versuchen - das steigert die Bindung und der Hund ist nicht gestresst.

Einen jungen Hund überhaupt nicht spielen zu lassen wäre doch so als würde man einem Kind die Jugend nehmen. Oder nicht?

Du wirst schon einen richtigen Weg finden.

lg
Tatjana
Magie: ist der Moment in dem ein Tier erkennt, dass seine Schmerzen vorbei sind und dir sein unbegrenztes Vertrauen und seine unbegrenzte Liebe zukommen lässt. This is magic!!!!