Überforderung beim Hund ????

Begonnen von Jacob09, 29.09.2011 - 11:04

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Jacob09

Man liest ja viel dass Hunde unterfordert sind aber gibt es auch eine Überforderung?? Konkreter Fall: Unter der Woche an zwei Tagen "normale" Hundeschule. Einen Tag Agility, einen Tag Fährte und Klickertraining und einen Tag Mantrailing. Am Wochenende, also Sa.-und Sonntag gehts auf die Hunderennbahn. Die Begründung der ehemaligen Besitzer ist, dass sie nur laufen, laufen, laufen will.  Hundezonen sind mit ihr unmöglich da sie jeden Hund "anfällt", egal ob Rüde oder Hündin. Freilauf ist mit ihr auch nicht möglich da sie abhaut und 2-3 Stunden weg ist. Außerdem "stellt" sie fremde Besucher bereits beim Gartentor und zwickt auch schon mal.  Aus diesen Gründen und weil die Frau jetzt schwanger ist, (kenn ma, keine Diskussion wert) mußte die Hündin so schnell wie möglich weg
So, jetzt zum Grund meiner eigentlichen Frage: Ich habe die Hündin gestern mit diesen Informationen übernommen. Ich habe das Treffen bewußt auf dem Parkplatz eines Geschäftes gewählt um dann mit ihr nach der langen Autofahrt zu Fuß nach Hause zu gehen und so ganz nebenbei auf 2 von meinen 3 Hunden zu stoßen. Die Begegnung verlief dann so: Schwanz eingezogen, unsicheres knurren und winseln. 2x Ruck an der Leine mit einem scharfen Nein und die Sache war gegessen (????????) Abstand wurde immer weiter verringert, immer mal wieder kurz beschnüffelt und nach 100m wurde schon mal das erste Loch im Boden gemeinsam untersucht. Bei dem ganzen Spaziergang und obwohl sie 1 1/2 Stunden im Auto war, kam es mir nie so vor als ob sie unbedingt laufen wollte. Sie ist total entspannt,ohne ziehen neben uns hergegangen und auch als meine frei gelaufen sind hat sie nie gezeigt dass sie da gerne mit möchte. Auch zu Hause im Garten, kein laufen , nur beschnuppert, auch im Haus das Gleiche. Körberl, schlafen, pieseln gehen, schlafen. Schaut so ein Hund aus der nur rennen will?? Und da hat sich mir jetzt die Frage aufgetan: Kann man einen Hund mit solchen Aktivitäten auch überfordern und hat sie deshalb in ihrem vorigen Zuhause diese Unarten gezeigt??
Bin sehr gespannt auf eure Meinungen.....Liebe Grüsse Jennifer

Samabla

Also ich bin mir ziemlich sicher, daß der Hund überfordert wurde und dadurch Streß hatte und sich deshalb so verhielt!
Auspowern ist eine Sache die je nach Hunderasse 1x pro Tag sicher sinnvoll ist, mehr würde ich dem Hund nicht zumuten, wenn er genug Auslauf hat und seine Nase ordentlich einsetzen kann.

Kathi

ZitatOriginal von Samabla
Also ich bin mir ziemlich sicher, daß der Hund überfordert wurde und dadurch Streß hatte und sich deshalb so verhielt!
Auspowern ist eine Sache die je nach Hunderasse 1x pro Tag sicher sinnvoll ist, mehr würde ich dem Hund nicht zumuten, wenn er genug Auslauf hat und seine Nase ordentlich einsetzen kann.

absolut deiner meinung.
meinen reicht auch 2-3 mal die woche auspowern, muss gar nicht jeden tag sein. bei ruhigen längeren spaziergängen sind sie am ausgeglichendsten.
Kathi mit Lara, Nici und Mango

brauselimo

das find ich total spannend und auch erstaunlich, zu lesen, wie sehr man da anscheinend auch dinge in seinen hund hineininterpretiert, wenn man will.

so einen "wesenswandel", wie hier beschrieben, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
da würde auch ich - als noch ziemlicher hundelaie (sprich: newbie) - eher darauf schließen, dass der hund vom bisherigen halter dauerhaft auf 150 gebracht und auch gehalten wurde. ganz schön stressig stell ich mir das vor. für alle beteiligten.

ich kann nur bestätigen, wie sehr sich die ausstrahlung vom "leit-menschen" auf den hund überträgt. meine mutter hatte einen rauhaardackel. der war bei ihr immer nervös und ein wenig anstrengend, wenn es zu begegnungen mit egal wem, hund oder mensch, kam. weil auch meine mutter schon im vorfeld nervös (und selbst schwierig bei begegnungen mit menschen) war. das hat sich jedesmal total aufgeschaukelt.
war der dackel mit mir unterwegs, war das alles nicht mal annähernd ein problem.
wenn dann immer die frage kam "war er eh brav?" und ich meinte "ja. total brav", rief das immer unglauben hervor.  :rolleyes:

die hier erwähnte ausgeglichenheit - von allem was - halte auch ich für richtig. von allem was. in bekömmlicher dosis und mit der nötigen abwechslung. drum heißts ja auch ausgeglichen - kommt von ausgleich.... (ist bei kindern übrigens nicht anders  :rolleyes: ).

bei dem hier geschilderten programm kann ich mir vorstellen, dass die hündin schon gar nicht mehr wusste, WIE sie jetzt (bezogen auf die erwartung ihrer besitzer) auf jemanden zugehen sollte. so nach dem motto "was ist das jetzt wieder für ein training?"

jedenfalls scheinst du ihr gut zu tun. das klingt doch schon mal schön! der hund wirds sicherlich genießen, auch mal zur ruhe kommen zu können - auch bei aktivitäten.


liebe grüße,

brauselimo

Branca

Ich glaube wenn ich so ein Programm mit meinem Monty machen würde wäre der auch dauerhaft auf Adrenalin....Hunde brauchen total dringend auch Ruhe und Regeneration,gerade auch welche die eher "hibbelig" sind,einfach zum runterkommen.
Ich glaub z.B. das es für Monty gut ist ,das es bei uns ruhig zugeht und auch der Mojo ein gemütlicher Hundekumpel ist,hätte ich einen zweiten Hibbel,wäre hier Dauerhalligalli.
Monty würde dann zum Zwicker und Dauerkläffer werden und sicher nur noch am Rad drehen....Problemhunde werden nicht geboren,sondern meistens gemacht.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)