Kennt ihr das?

Begonnen von ikemi, 12.12.2012 - 10:50

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ikemi

Hallo!

Ich bin ja im Katzen-Forumsteil eigentlich noch nie aktiv unterwegs gewesen, aber nun muss ich euch eine Frage stellen. Ich habe neben Atin und Lupina auch einen 15 jahre alten kastrierten Kater namens Winnie bei mir. Er kam schon mit 10 Wochen zu mir, nachdem er von der Mutter verstoßen wurde. Winnie hat, seitdem wir Hunde haben, eigentlich seine eigene Wasserschüssel immer weniger benutzt und immer aus dem Hundewassernapf getrunken. Eigentlich ein kleines Wunder, nachdem er Hunden gegenüber eher ängstlich ist. Seit geraumer Zeit ist mir schon aufgefallen, dass er immer das Wasser, welches die Hunde am Fußboden beim Trinken verspritzen, aufleckt. Habe zwar den Kopf geschüttelt, aber dachte mir Katze eben.  :rolleyes:

Nun ist mir aber in den letzten Tagen aufgefallen, dass er auch das Tauwasser vom Kinderwagen im Vorraum vom Boden aufleckt, und dann erzählte mir Jörg dass er auch nun immer das Kondenzwasser welches sich an der Haustüre bildet trinkt.

IST DAS NORMAL?

Kennt ihr so etwas? Woran kann das liegen?

Er trinkt aber nach wie vor auch vom Hundenapf, aber zuerst werden alle nassen Stellen am Fußboden im Haus offensichtlich gesäubert.

Sollte ich mir irgendwie sorgen machen, oder ist das eben einfach Katze  ;)

lg Irene

bothin

Also ich könnte da auch nur raten, aber vielleicht besteht bei ihm-aufgrund seines Alters-irgendein Mineral-Vitamin Mangel, den er dadurch ausgleicht? Sicherheit bekommt man natürlich durch ein Blutbild, aber es ist die Frage, ob dieser Stress für das Tier gerechtfertigt ist... Vielleicht probierst einmal ihm eine Vitamin- oder Malzpaste anzubieten? Mehr fällt mir da auch nicht ein.  Ich denke aber, dass das auf jeden Fall nix schlimmes ist..
Alles Gute!!

alexxa1

Hallo,

ich kenn das von meinen Katzen: Ich stell ihnen frisches Wasser in ihren Napf hin und es wird nicht mal angeschaut. Wenn ich aber Blumen gieße, würden sie am liebsten das Wasser von der Erde aufschlecken. Wenn was daneben geht, sind sie sowieso gleich zur Stelle. Genauso trinken sie von Pfützen am Balkon oder in der Badewanne.. Ich weiß bis heute nicht warum, hab mir darüber aber noch nicht wirklich den Kopf zerbrochen  ;)

Erst seitdem wir einen Katzentrinkbrunnen haben, trinken sie auch gerne das für sie gedachte Wasser :rolleyes:

Kann aber natürlich, wie schon erwähnt, auch ein Mangel aufgrund seines Alters sein..

Henny

Bei einem 15jährigen Kater mit merkwürdigem Trinkverhalten ist zu befürchten, daß die Nieren nicht mehr in Ordnung sind. Da man mit Nierendiätfutter noch einige Jahre rausschinden kann würde ich dir schon zu einem Blutbild raten. Die Labors bieten ein Geriatrieprofil an wo neben Organwerten, Differenzialblutbild auch das T4 (Schilddrüse - auch eine häufige Alterserkrankung bei Katzen) enthalten ist.
Erfahrungsgemäß ist 15 ein kritisches Alter, wenn sie da mit bisserl Hilfe durchtauchen werden sie in der Regel sehr alt.
Bei uns sieht das so aus, daß Trockenfutter immer zur Verfügung steht und Naßfutter in der Früh und am Abend serviert wird. Da das Naßfutter nieeeeeeemals zweimal hintereinander das selbe sein darf  :rolleyes: nehme ich es damit nicht so genau und verzichte auf Naßfutterdiät. Trockenfutter ist aber immer Nierendiät. Die Akzeptanz vom "Royal Canin Veterinary - RENAL" ist sehr gut und so wird auch vorwiegend das Trocken-Diätfutter gefressen. Funktioniert also recht gut sie ohne viel Trara und herumgemaunze auf Diät zu setzen.
Mir ist bei den Nierenbefundlern aufgefallen je abgestandener das Wasser ist, desto lieber wird es genommen, am liebsten aus irgendeinem Tümpel - ob letzteres für die Nieren von Vorteil ist, sei dahingestellt...
Generell ist es aber gut, wenn sie viel trinken um den Harnstoff los zu werden.
Zum Trinken animieren kann man sie indem man mehrere Wasserschüsseln an unterschiedlichen Plätzen zur Verfügung stellt und immer getrennt vom Futter. Auch gesunde Katzen mögen ihr Wasser immer recht weit entfernt vom Futter serviert bekommen. Warum das so ist habe ich bis heute nicht durchschaut - Katzen eben...    ;)

6ermami

ZitatOriginal von ikemi
...
Seit geraumer Zeit ist mir schon aufgefallen, dass er immer das Wasser, welches die Hunde am Fußboden beim Trinken verspritzen, aufleckt. Habe zwar den Kopf geschüttelt, aber dachte mir Katze eben.  :rolleyes:

Nun ist mir aber in den letzten Tagen aufgefallen, dass er auch das Tauwasser vom Kinderwagen im Vorraum vom Boden aufleckt, und dann erzählte mir Jörg dass er auch nun immer das Kondenzwasser welches sich an der Haustüre bildet trinkt.
...
Er trinkt aber nach wie vor auch vom Hundenapf, aber zuerst werden alle nassen Stellen am Fußboden im Haus offensichtlich gesäubert.

Viele Katzen trinken zuerst das abgestandene Wasser. Sofern also weiterhin ordentlich getrunken wird, egal ob aus dem Trinknapf, aus Leitungen, Zimmerbrunnen oder was auch immer, würde ich nicht sofort von Nierenproblemen ausgehen. Die Vorlieben der lieben MIezen sind mannigfaltig - das reicht von dem Trinken aus Tuempeln bis hin zum Sueffeln am leckenden Wasserhahn.

Beim Essen ist dies ähnlich - das fällt oft nur bei Freigängern auf, wenn sie trotz "kaetzen-mittlerekatze-senios-schlagmichtotxy-spezielfressi" draußen im Kompost beim Nachbarn herumwuehlen und ein Stueck Gammelhuhn mitbringen und dies genießen. Da hilft auch nur entwurmen, entflühen usw, aber wie willst du einer Freigängerkatze z.B. abgewöhnen, beim Kompost zwei Häuser weiter Hühner, alten Fisch oder ähnliches abzugrasen, selbst wenn hier im Fressnapf frischer Fisch mit etwas Butter, etwas Dill usw. zur Verfügung steht?


Katzen eben ;)

Dana

Obwohl unsere 3 Haustiger immer ihren eigenen gut gefüllten Wassernapf haben, trinken sie ebenfalls wie die 3 Hunde aus dem großen Hundenapf.
Das Wasser wird täglich mehrmals nachgefüllt und trotzdem kanns vorkommen, dass mal nur ein kleiner Rest mehr drinnen ist. Und durch den Hundesabber ist das Wasserlackerl dann echt so, wie wenn man ein Blatt Gelatine drinnen aufgelöst hätte  :P.

UND GENAU DAS TRINKEN UNSERE KATZEN AUCH SEHR GERNE!

Da muss ich auch sagen: Katzen eben ;)

puppipuhaly

Aber ja, das ist oft so, bei meinen Miezen auch: das frische ist Wasser ist meist uninteressant, das abgestandene Wasser in der Gießkanne ist das beliebteste "Gesöff" :D
Wer mag glauben, dass hinter diesen leuchtenden Augen keine Seele sei!   
                                                                                              (Theophile Gautier)
                                           *    *    *    *    *       
 Agnes mit Blanca und Ari

über der RBB, aber für immer in meinem Herzen mein Bub Bimsi (+2011), mein Herzi Puppi(+2017) und meine tapfere Puha (+2019)meine süße Schokomitzi (+2020) und Schüchtiherzilein Mimily (+2020)

Henny

Natürlich muß es nicht zwingend ein Nierenproblem sein, aber bei einer 15jährigen Katze liegt die Möglichkeit halt sehr hoch und wenn man bedenkt, daß eine CNI im Blutbild erst erkennbar ist wenn schon ein hoher Prozentsatz der Nierenzellen kaputt sind, kann man m.E. nicht früh genug mit Diät beginnen. Je früher die Diagnose gestellt wird desto effektiver ist die Diät. Wenn Kreatinin und Harnstoff schon in schwindelerregenden Höhen sind und sich bereits Freßunlust einstellt ist es wahrscheinlich zu spät, geht jedenfalls sicher mit Diät alleine nicht mehr.

@Ikemi:
Kater am Abend einsperren und nur Wasser zur Verfügung stellen (er muß 12 Stunden nüchtern sein), Vormittag an einem Montag, Dienstag oder Mittwoch (nicht vor Feiertagen) zum TA zur Blutabnahme, die Proben an ein Labor welches ein Geratrieprofil anbietet schicken (mittels Botendienst der Tierklinik oder selber per EMS) und das war's dann auch schon. Was und wieviel an Blut benötigt wird steht am Antragsformular, bzw. sollte es der TA wissen.

Anhand der Werte weißt du dann wo seine Schwachstellen sind und kannst ggf. dagegen etwas unternehmen. Wenn bereits gravierende Krankheitssymptome vorherrschen ist es oft schon zu spät.

ikemi

Ich bin echt dankbar für eure ausführlichen Antworten, so weiß ich einerseits dass meine Katze nicht die einzige ist die so was macht, und andererseits werde ich schleunigst auf Diätfutter umstellen. Das Diätfutter kann man ja so wie so geben, wird ja auch sicherlich vorbeugend nicht so schlecht sein.

Bezüglich des Tierarztthemas habe ich lange hin und her überlegt, nachdem Winnie wirklich einen ziemlichen Stress bei der Autofahrt hat, aber Henny, du hast vielleicht Recht mit deiner 15 Jahrestheorie, und nachdem ich meiner Katze noch ein seeehr langes Leben wünsche werde ich sie einpacken und zum Tierarzt fahren. Dieser macht - soviel ich weiß - sämtliche Laborbefunde direkt, werde da noch nachfragen, einsperren brauche ich ihn nicht, da er sich seit 5 Jahren weigert das Haus zu verlassen  :rolleyes: - er ist halt immer schon ein ziemlicher Angsthase gewesen.

Danke nochmals ganz herzlich für eure Ratschläge, ich werde euch am Laufenden halten

lg Irene

Henny

T4 kann er in der Ordi vermutlich nicht machen, aber genau dieser Wert ist bei einer alten Katze wichtig, weil er andere Werte beeinflusst. Nicht selten wiegen sich Tierbesitzer in Sicherheit weil Harnstoff und Kreatinin noch im Referenzbereich liegen und wenn man sich dann das T4 anschaut weiß man warum - weil die Nieren aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion auf Hochtouren fahren und tatsächlich eigentlich schon sehr verbraucht sind. Stellt man die Katze dann auf eine normale Schilddrüsenfuktion ein, kommt die tatsächliche Nierenfuktion ans Tageslicht - daher würde ich es auf jeden Fall in ein Labor schicken lassen.

Mit einsperren habe ich eher gemeint darauf zu achten, daß er 12 Stunden nüchtern ist, vor der Blutabnahme.

Einer 15jährigen Katze schadet Nierendiätfutter sicher nicht, außer sie hat ein Problem mit Galle, Leber oder Pankreas, da das Nierendiätfutter fetter ist. In so einem Fall wird es aber vermutlich eh abgelehnt.
Da in unserem Mehrkatzenhaushalt immer auch alte bis sehr alte Katzen leben und somit eine Futtertrennung unmöglich ist, steht nur das Renal-Trockenfutter herum - geschadet hat das bis jetzt noch keiner.