Hope & Padou

Begonnen von Kathi, 21.03.2011 - 15:18

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Kathi

hallöchen,
schreibe hier, weil ich neuigkeiten von hope habe und gebeten wurde das hier zu posten:

hope ist bei romana in graz hat mir folgendes geschrieben:

Seit ich Hope vor knapp 7 Wochen vom Chirugischen Zentrum übernommen habe,
hat sich sehr viel getan.
Bin seit mehr als einem Jahr Welpenpflegestelle und außer Quintus und Isis, meine beiden
Therapiehunde, lebt auch seit 3 Monaten mein Pflegling Padou (Boxer/Bulldoggenmix?) bei uns.
Padou überlebte als einziger von fünf Welpen und kam schwer traumatisiert  (da missbraucht) zu uns. Sein Darm stand mehrere Zentimeter heraus und war, wie auch die  Schleimhäute, zerrissen.
Er hatte (und hat noch immer nicht)  Kontrolle über Kot- und Urinausscheidung und musste
ausmassiert werden (was ihm große Schmerzen verursachte).Da man von der medizinischen Seite nichts machen konnte (außer Schmerzmittel), war Akkupunktur und tägliche Sitzbäder die einzige
Hoffnung für ihn. Da er trotz großen Appetites kein Gewicht zulegt, bekommt er nach wie vor
wöchentlich  eine Aufbauspritze. Da er in den ersten Wochen unablässig Kot und Urin verlor, musste er gewickelt werden.  Er hat alles geduldig über sich ergehen lassen, nur bei der Akkupunktur hat er geschrien, da die Nadeln direkt in den After gestochen wurden.
Dank homöophatischen Medikamenten funktioniert  mittlerweile der Verdauungsvorgang.
Er ist ein sehr temperamentvoller und lebensfroher Junghund, der trotz schlimmer Erfahrungen, Menschen über alles liebt, ständig Körperkontakt sucht und einfach ein Kuschelmonster ist. Durch Hope hat er gelernt , wie man pinkelt, da er  es nun gemeinsam mit ihr auf ein Handtuch macht. Quintus hat ihm gezeigt, wie man sich danach putzen muss und auch das macht er mittlerweile selbstständig (auch wenn er nicht immer daran denkt).
Hope ging es in denersten Wochen sehr schlecht, da die Wunde auf der Brust nicht zuheilen
wollte und sie trotz doppelter Dosis Schmerzmittel Tag und Nacht am Schreien und wimmern war.
Ich hab´s nicht übers Herz gebracht, sie Tag und Nacht in der Box zu halten und bin stundenlang mit ihr auf der Couch gesessen und hab sie nur gestreichelt und versucht sie zu beruhigen, damit sie wenigstens ein bisschen Schlaf finden konnte. Zwischendurch war ich schon so verzweifelt  von ihrem Schreien, dass ich nur mehr geheult hab, worauf sie mich getröstet hat, indem sie mir die
Tränen vom Gesicht geschleckt hat.
Bei einem neuerlichen  Röntgen wurde festgestellt, dass ein großes Stück des Oberschenkelknochens am hinteren  Bein nach der OP abgebrochen war, und sich dieser spitze Knochenteil bei jeder Bewegung ins Fleisch gebohrt hat. Da nach der OP dieses Bein nicht fixiert wurde und auch die Hüfte gebrochen war, ist durch den Druck des Nagels im Knochen und der Bewegung, dieser Teil abgebrochen.  Da sie nun einen Gips brauchte und es unmöglich war, diesen ohne Sedierung anzulegen,  war  es, aufgrund ihres Lungenproblems sehr riskant, sie in Narkose zu legen.
Da nicht nur das Bein, sondern auch die Hüfte eingegipst werden musste, war dieser Gips schon fast ein Kunstwerk (da es sehr wichtig für sie war, mobil zu bleiben, um nicht auch noch die Muskeln der beiden gesunden Beine zu verlieren). Bei  der OP hat mein Tierarzt und Homöopath (Dr. Kaiser Tel.:06642418164)  auch nochmals die Naht am Brustkorb geöffnet und festgestellt, das sich hinter der inneren Naht Wundsekret gebildet hat, welches nicht abfließen konnte. Diese wurde entfernt , neu genäht und die Wunde ist mittlerweile völlig geheilt. Durch den Gips musste sie nun den gesamten Bewegungsapparat umstellen, da sie nun beim Pinkeln und Kotabsetzen nicht mehr in die Hocke konnte und auch den Gips, wenn möglich nicht nassen machen sollte. Sie hat das innerhalb ein paar Stunden geschafft, hatte aber wieder große Schmerzen, da sie das gebrochene Bein bis zum Eingipsen immer eingezogen hatte, und die Sehnen dadurch sehr verkürzt waren. Außerdem war jetzt nicht nur das vordere Gebrochene, sondern auch das hintere Bein erhöht, was die ganze Wirbelsäule verschoben hat.


Da Hope nie aufgehört hat zu kämpfen und trotz Schmerzen sehr bewegungsfreudig war, mussten
wir mit Physiotherapie bei den gesunden Beinen anfangen, da diese sehr verhärtet waren und ihr
ebenso Schmerzen bereitet haben.
Seit einigen Tagen ist die Schiene  am vorderen Bein weg und Hope hat wieder einmal in kürzester Zeit gelernt, mit der veränderten  Situation umzugehen und hat das Bein sofort eingesetzt. Der Gips am hinteren Bein ist nun fast vier Wochen alt, hat sich in der Leistengegend schon sehr
wundgescheuert (da ständig am Laufen), und wird dieses Wochenende abgenommen, da er auch
schon zu eng wird, da sie ja noch im Wachstum ist.
Laut den neuen Röntgenbildern ist der abgesplitterte Knochenteil wieder angewachsen und ich hoffe sehr, dass er auch trägt, den ansonsten müsste sie neuerlich operiert werden und wir müssten wieder von vorne beginnen.
Eine OP ist wahrscheinlich noch ausständig, da das gebrochene Sprunggelenk am vorderen
Bein durch Spicks gehalten wird, die normalerweise bei einem ausgewachsenen Hund drinnen
bleiben würden, aber bei einem noch wachsenden Hund das Bein nicht mitwachsen kann.
Ich war zu Tränen gerührt, als sie wieder das erste Mal auf einer Wiese stand, sie war wie ein kleines Kind unterm Weihnachtsbaum,  ist herumgehopst (sie rennt wie eine Krabbe seitwärts)
und war nur am Schnüffeln – sie ist mittlerweile so schnell, dass ich Mühe habe, sie einzuholen.
Außerdem muss ich ständig aufpassen, da sie versucht, alleine auf die Couch zu klettern.
Sobald der Gips weg ist, werden wir eine Unterwassertherapie beginnen, damit sie so schnell wie möglich wieder stabil wird, da auf nur zwei gesunden Beinen die Verletzungsgefahr sehr groß ist.
Sie hat bis jetzt jede Herausforderung super toll gemeistert, war nie grantig und sie liebt Besuche
(wenn es läutet, rennt sie mit Padou um die Wette, wer erster bei der Tür ist).
Sie liebt es zu kuscheln und sucht immer Nähe und dankt für alles mit unzähligen Küssen.
Ohne die prompte Hilfe durch die schnelle Einlieferung ins Chirurgische Zentrum hätte sie  sicher nicht überlebt, aber ohne diese wunder baren Wesen wäre die Welt um einiges ärmer.
An dieser Stelle möchte ich mich auch von ganzem Herzen bei Dr. Kaiser bedanken, ohne dessen
Hilfe ich verzweifelt wäre. Er kam wochenlang täglich (auch nach einem 12Stunden Tag um 10h
Abends, 7 Tage die Woche).Da er Hope und auch Padou fast ausschließlich mit Homöopathie behandelt hat (Akkupunktur,  Traumatropfen, Gelenks- und Knochenheilungstropfen, Eigenblutbehandlung), haben beide gute Chancen  an keinen bleibenden Schäden – weder physisch noch psychisch) zu leiden.
Da diese langfristigen Therapien und OP-Kosten  (bei meinen Schützlingen, sowie bei anderen Notfällen) Unsummen an Kosten verschlingen, bitte ich alle, denen es möglich ist, zu spenden,
denn es geht um unsere Mitgeschöpfe, die es verdient haben, ein würdiges und glückliches Leben
zu führen. Es gibt zu viel Leid durch Unmenschlichkeit und jeder hat die Möglichkeit, dies in irgendeiner Form zu mildern.















Kathi mit Lara, Nici und Mango

Kathi

es gibt wieder neuigkeiten von hope und padou (ich werde auch im unterforum tagebücher einen beitrag aufmachen)

Hallo,
möchte mich recht herzlich für die liebevolle Anteilnahme bedanken.
Angesichts der nie enden wollenden Geschehnisse, scheint jegliche Bemühung wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. - aber für jedes geretteten Tier ist dies der ganze Ozean, deshalb ist keine Anstrengung oder Spende zu klein.
Gestern wurde Hope der Gips am hinteren Bein entfernt, da er nach fast fünf Wochen schon ziemlich eng – und damit die Gefahr des Wundscheuerns sehr groß war. Da vor erst vor einer Woche die Verstärkung am vorderen Bein entfernt wurde, war die Gefahr sehr groß, dass sie nicht stabil genug ist, um zu laufen (sie hätte dann einen neuen Gips gebraucht).
Bei den abgesplitterten Knochen am Oberschenkelknochen des hinteren Beines hat sich zwar mittlerweile eine Verbindung gebildet, die aber noch sehr schwach ist. Dies wird eine große Herausforderung für Hope, da sie diesem Bein – für den Muskelaufbau  - wieder vertrauen, und somit belasten muss.  Sie hat, wie immer, auch diese Herausforderung gemeistert., und sich, wie nach jeder Veränderung, sofort auf die neue Situation eingestellt.
Wenn alles gut geht – das Bein hält – können wir mit der Unterwassertherapie beginnen. Werde euch gerne weiter am laufenden halten.






Kathi mit Lara, Nici und Mango

lemming

Oh mein Gott!! Man kann Romana ja gar nicht genug danken, dass sie die beiden geschundenen Seelen aufgenommen hat. Wahnsinn, mit welcher Liebe und Geduld und Aufopferung sie die beiden betreut. HUT AB und RESPEKT! Ganz, ganz toll und schön, dass es den beiden ein schon so viel besser geht....

Gina & Chris

Auch ich möchte im Namen von ATN nochmal herzlich
DANKE sagen,
an Romana, ihre fleißigen Helferinnen, an den behandelnden Tierarzt,
und auch an die fleißigen Spender der

Apotheke "Puntigam"
Axel und Linda Krainer
Triesterstr. 373
8055 Graz


Nur durch euch alle ist dies alles möglich!
LG Regina
Gina
Welpenvermittlung
Tel 0680 1119915

Kathi

News von Romana:

Möchte mal wieder mit Neuigkeiten von Hope und Padou berichten.
Nachdem Padou ja medizinisch austherapiert war, hab ich es weiter mit Akkupressur probiert. Obwohl die Muskulatur wieder in Ordnung war, hat den Pressvorgang leider "vergessen" und der Pinkelvorgang war eher der eines tropfenden Wasserhahnes -  den ganzen Tag über. Ich hab über die letzten Monate eine innige Verbindung zu meinem Wischmop geschlossen, auch meine Waschmaschine war noch nie so fleissig.
Seit zwei Tagen kann er nun selbständig Harn und Kot absetzen. Er braucht nur noch ein wenig Hilfe, indem ich sein Schwänzchen hochhalte, war ja dreimal gebrochen und das letzte Drittel war schon abestorben und eigentlich hatten wir schon einen Termin zum Kopieren, da er schon Phantomschmerzen hatte.  Am besagten Tag ging es ihm aber nicht gut und da er 5kg wog, beschlossen wir den Termin zu verschieben - 2 Tage später hat er die Rute zu zum ersten Mal bewegt. Ihr könnt euch meine Freude vorstellen, als er zum ersten Mal sein Geschäft selbst erledigt hat, doch seine Freude war ebenso groß, konnte es selbst gar nicht fassen und wollte nicht aufhören, daran zu schnuppern.
Padou ist mittlerweile ein sehr gut erzogener Junghund, der auf rufen, klickern und Pfeife hört, vorsitzt und gut an der Leine geht. Er hat noch immer ein wenig Probleme mit starken Lärm und Menschenmassen. Zu Menschen ist er überaus freundlich, er liebt Männer und Frauen. Er freut sich über jede Ansprache und wir müssen noch daran arbeiten, dass er in seinem Übermut nicht an Jedem hochspringt. Er ist überaus verfressen und stibietzt, was nur geht. Er rennt wie der Wind, springt über Hindernisse, ist immer gut gelaunt, er braucht immer Körperkontakt, egal ob Mensch oder Artgenosse.
Zur Zeit versuch ich ihm gerade begreiflich zu machen, dass Feldhasen nicht mit ihm spielen wollen und auch Katzen seine stütmische Art nicht gerade begrüssen.
Hope ist in ihrem Bewegungsdrang gar nicht mehr zu bremsen, zwei Stunden spazieren gehen am Tag ist minimum, sie kann schon Treppen steigen, wobei sie ziemlich frustriert ist, dass sie an der Leine gehen muss, während die Anderen frei herumlaufen dürfen.
Das Risiko am zersplitterten Bein ist noch zu gross, um in Gelände frei herumzulaufen.
Als die Verstärkung am vorderen Bein abgenommen wurde, sah es aus wie ein "Hünerbein" - keine Muskeln und die Sehnen waren nur "Matsch".
Dank Physiotherapie, zweimal tgl. Massieren und viel "Gehen" ist nach nur 10 Tagen kein Unterschied mehr zum gesunden Bein.
Aus diesem Grund können nun die "Spicker" im Bein herusgenommen werden, die genau durch die Wachstumsringe gehen, und dadurch dieses Bein am Wachsen hindern.
Wir haben am 5.4. den Termin, die OP selbst ist kein Drama, aber da Hope durch den Lungenstich ein vermindertes Lungenvolumen hat, ist die Narkose bei ihr sicher ein erhötes Risiko. Ich bin mit jedoch sicher, das sie auch diese Herausforderung, in ihrer sicher einmaligen Art, meistern wird.
Ich habe viele Hunde  kennenlernen dürfen, doch Hope ist mit ihrer unglaublichen Lebensfreude und ihrem unbezwingbaren Willen sicher einzigartig. Es gibt nichts, was für sie ein Problem wäre, weder Strassenlärm, Menschen, das erste Mal Brustgeschirr und Leine. Sie ist unglaublich offen, freundlich und sehr, sehr neugierig das Leben zu entdecken und es auch in vollen Zügen zu geniessen.
Es ist mir wirklich schleierhaft, wo sie dieses Selbstbewusstsein her hat um neuen Situationen nicht nur angstfrei, sondern mit der Einstellung "was kostet das Leben"; begegnet.
Nach solchen unverstellbaren Qualen und Schmerzen, die beide erdulden mußten, und nach vielen Wochen der Einschränkungen, bin ich auf meine beiden Schützlnge sehr stolz und fühle mich "geehrt", zwei so besondere Wesen zu begleiten, um ihnen einen neuen Start für ein glückliches und gesundes Hundeleben zu ermöglichen.
Hope hatte auch so viele Glückwünsche von den Menschen hier im Forum, die ihr ganz sicher viel Kraft gegeben haben - nochmals danke dafür!
Bitte denkt auch weiterhin an Spenden für die enormen OP- und Arztkosten, da Hope und Padou nicht die Einzigen sind, die ohne diesen enormen ärztlichen Aufwand nie eine Chance zu überleben hätten.
Romana, Quintus, Isis, Padpu und Hope













Kathi mit Lara, Nici und Mango

Sonja

2 tolle, ganz besondere Hunde! Was für ein Glück das die 2 so ein besonderes Pflegefrauchen gefunden haben!
Vielen Dank Romana, diese Aufgabe hätten nicht viele gemeistert! Man sieht den Beiden ihre Lebensfreude richtig an.

Jessy+Chilly

Einfach nur meinen höchsten  :respekt:,nicht jeder hätte das ermöglichen können beziehungsweise sich gleich zwei so schwere Fälle mit anspruchsvoller Pflege noch dazu Welpi die ja auch noch gefördert und gefordert gehören zugetraut.
Find das einfach nur wunderbar. :yeah:
Brigitte ,und unsere ❤️i Bub SIDNEY
unvergessen unsere geliebten Mädels 🖤 JESSY +CHILLY 🖤

Martina

Romana bei deinem Bericht über die zwei tapferen Mäuse kommen mir die Tränen. Was sie alles mitmachen mussten, wie sie gekämpft haben und trotzdem so weltoffen und menschenfreundlich sind, ein Wahnsinn was Tiere so wegstecken. Die wenigsten Tiere sind nachtragend, ein großer Wesenszug, im Gegensatz zu uns Menschen.
LG Martina & die Russelbande
Tel.: + 43 650 6251066
martina@animalhope-nitra.at


Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht (Heinz Rühmann)

daisyresi

wunderschöne geschichte, wunderschöne hunde!