Hund sieht Katze als Beute

Begonnen von ManuH, 30.04.2010 - 10:54

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

ManuH

Hallo Ihr!
Auf meiner Suche quer durch Netz bin ich auf eure Seite gestoßen. Es scheinen hier sehr bemühte und kompetente Tierhalter unterwegs zu sein, und da ich trotz ähnlicher Themen hier nicht ganz fündig wurde, hab ich mich registriert, und bitte ich hier für meinen konkreten Fall um Tips:

Wir hatten immer zwei Hunde und zwei Katzen, nachdem wir letzten Winter eine Katze einschläfern lassen mußten, holten wir nun kürzlich ein neues Katzenbaby her. Der alte Kater kommt schon langsam klar damit, der Schäferhund auch, aber der kleine Terriermischling benimmt sich absolut bescheuert. Es ist ihm egal, dass er sein ganzes 8jähriges Leben lang Katzen um sich hatte (aber keine Babys!), dieses Tier ist nur Beute für ihn. Er fixiert sie, sabbert, leckt sich das Maul, legt sich auf die Lauer, immer sprungbereit, hab ihn schon zweimal in letzter Minute gestoppt,  - kurz, er will sie einfach fressen.
Ich bin zwar immer Zuhause, aber diese gefährliche Situatuion wird schön langsam ungut. Wenn er sozusagen in Reichweite ist, traut er sich nichts zu tun, aber wie ich einen Meter weiter weg bin, ist ihm das egal. Ich kümmere mich um ihn, er wird nicht vernachlässigt, scheint auch keine Eifersucht zu geben, nur Beutetrieb. (Jagdinstinkt sehr ausgeprägt, aber bei unseren weiteren Haustieren - Hühner etc. -  war er auch lernfähig.)
Ich kann die zwei nicht ständig trennen, bei uns gehen viele Leute aus und ein, irgendwann überseh ichs, und die zwei sind ohne Aufsicht im selben Raum. Noch darf die Katze nicht hinaus in den Garten, also ist es wenoigstens draussen stressfrei.
Der Hund hat eine extra kurze Schnauze, also vorsorglich erstmal Maulkorb tragen ginge nicht. Hab schon beim Tierschutzverein um Tips gebeten, aber dort wurde mir gesagt, notfalls Katze weggeben!!!!! Eigenartige Antwort, wenn deren eigenes Tierheim überquillt.
Also bitte, helft mir mit Ratschlägen, was ich noch tun kann! Bis die Katze groß genug ist, dass ihr der 7kg Hyperaktive nicht mehr gefährlich werden kann, dauert zu lange!
LG
Manu

irmi

puh.. das ist natürlich eine schwierige situation.. aber ich bin mir sicher dass es einfach nur zeit braucht.
im moment ist die neue katze noch "fremd" für ihn und klarerweise noch "beute" (hund ist nunmal hund und hat seinen jagdtrieb, und ein terrier erst recht). aber ich bin mir sicher, dass er es mit der zeit lernen wird (dass sie zum rudel gehört und nicht gejagt werden darf).

und (was ich beim hund und katzen zusammengewöhnen auch gelernt habe) - die katze wird lernen sich "hundegerecht" zu verhalten (also nicht wegzulaufen => steigert jagd/spieltrieb vom hund; sondern sie lernen relativ schnell einfach sitzen zu bleiben => hund verliert interesse; bzw. ihn auch mal an zu pfauchen wenns zu viel wird).
so habs ich erlebt.

jedoch ist dafür glaub ich die vorraussetzung, dass vom hund keine gefahr für die katze ausgeht (damit die katze auch lernen kann dass ihr der hund nichts tut).
ist es überhaupt nicht möglich sie zu trennen?
wir haben es damals so gemacht, dass ich den hund die ersten 1, 2 wochen echt ständig an der leine hatte (auch im haus). war kein problem weil er mir so oder so auf schritt und tritt gefolgt ist. und wenn ich weg war, war er entweder mit oder ist dann halt in ein extra zimmer gesperrt worden.
das mit der leine ist zwar echt mühsam, aber hilft super! weil man die situation einfach besser unter kontrolle hat. man kann den hund korrigieren (falls er bellt oder zieht etc.) und loben (leckerlies dabei haben!) wenn er kein interesse an der katze zeigt oder sich ruhig nähert.
gut ist es auch, wenn man (am besten mit einer 2.person) immer wieder ein "kennenlernen" veranstaltet. also jemand hält die katze, jemand anderer den hund an der leine. dann versucht man sich langsam zu nähern (solange der hund ruhig ist loben). wenn er bellt oder "auszuckt" wieder ein paar schritte zurück bis die distanz wieder passt.
ist leider auch ein mühsames spiel, aber sehr wichtig. solange die katze noch klein ist, wird sie gut lernen und ihre angst (wenn sie merkt der hund ist unter kontrolle (=> leine)) ablegen. dadurch vielleicht nicht mehr gleich weg laufen, was den jagdtrieb des hundes wiederum mindern sollte..
ja, also wie gesagt, so waren meine erfahrungen. aber bekanntlicher weise ist ja kein hund/katze gleich...

hoffe ich konnte helfen :)
wie gesagt, ich bin mir sicher dass er irgndwie geht. er hat ja schon mit katzen zusammen gelebt. er muss nur noch lernen dass für diese neue katze dieselben regeln gelten wie für die anderen ;)
viel glück und durchhaltevermögen wünsche ich euch! :)

lg irmi, nitra-hund krümel, kater tequila und katzen merle & mörk :)

ManuH

Hallo Irmi,

Dank dir vielmals, sind ja auf jeden Fall etliche gute Ansatzpunkte. Das Kätzchen läuft übrigens nicht weg von dem Hund, nein, die kleine Dumpfbacke läuft ihm immer direkt vor die Nase. Sie pfaucht ihn zwar an oder knurrt auch, aber sie MUSS vor ihm patroulieren, das erleichtert die Sache nicht wirklich. Sie kannte vorher keine Hunde. Aber die Leine ist jetzt das erste, das ich hole, dann wird der heutige Abend schon mal ruhiger, zumindest muss ich nicht gar so auf dem Sprung sein...
Trennen kann ich sie provisorisch schon, aber das heißt, dass die Katze in Küche und Wohnzimmer ist, und so der Hund aus dem Bereich gesperrt ist,wo "was los ist", darum mach ich das nur kurzfristig (und natürlich in der Nacht).
Und danke für den Zuspruch!
LG
Manu

Bema

wir haben als "distanz-maßnahme" immer ein paar blumenspritzerl mit wasser im haus verteilt, da bei unseren 9 katzen immer eine grad in die nähe etwaiger pflegis oder besuchshunde marschiert und die meisten hunde auf einen wasserstrahl und ein pfui gut reagieren und später die bloße anwesenheit der wasserspritze reicht ;)  :tongue: