Chiara reagiert in Alltagssituation panisch

Begonnen von gruselchen100, 19.11.2011 - 17:23

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gruselchen100

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht.

Hündin 2 Jahre alt kastriert seit einem Jahr reagiert auf einem auf eine täglich wiederkehrende Situation panisch. Zittert geht nicht weiter und reagiert auf nichts (sehr verfressen-Leckerlie werden ignoriert) d. h. ist absolut nicht mehr abrufbar.

Situation: Geht fast jeden Tag die gleiche Strecke 4x am Tag.
Ort: Bahnunterführung

Leider ist es nicht möglich eine andere Strecke zu gehen, wir müssen da durch.

War zwar noch nie begeistert dort durchzugehen aber vor ein paar Tagen sind gerade 2 Züge angekommen und ca.30 Menschen hektisch an uns vorbei. Seit dem ist es ganz furchtbar für sie.

Wir nehmen uns Zeit beim Durchgehen, versuch auf sie einzureden und mit Leckerlie abzulenken. Sie reagiert auf nichts.

Hat wer gute Tipps wie wir üben können, bzw. auf was man noch achten kann. Vielleicht gibt es einen Auslöser an den man nicht gleich denkt. Sind für jeden Tipp dankbar, wie gesagt es gibt keinen anderen Weg und die Maus geht diesen Weg seit dem sie 4 Wochen alt ist.

Danke Euch schon im Voraus.
Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal  :D __________________________________________________

Liebe Grüsse

Karin + Mäuse (Hexe,Schila,Blacky,Schnuffi) u. Pflegi's
 
                              Katzenpflegestelle
 :katze: :hund:

Andrea_Luka

Ignorieren und weitergehen. Das geht NICHT, wenn der Hund sich wirklich sträubt, aber bisher hat das, wenn alle Überredungsversuche fehlgeschlagen haben, geklappt. Einfach losgehen und tun als wäre nichts.
Wäre nur mein Tipp aus der Ferne, zumindest versuchen könnte man es.

Flora

ich habe durch meinen Angsthund gelernt, dass ich in Angststituationen nie mit Leckerlis arbeite. Das kann zu ganz blöden Verknüpfungen führen. Durch die Gier, das Leckerli unbedingt haben zu wollen, tun sie dann Sachen, die sie sonst nicht tun würden. In dem Moment erschrecken sie vielleicht, fühlen sich unwohl oder ähnliches  und das manifestiert sich dann.
In Angstsituationen nicht auf den Hund einreden (=der bösen Situation viel zu viel Aufmerksamkeit schenken).

Ich würde es so probieren:
Zu dieser Unterführung hingehen und sobald du siehst, dass dein Hund sich verkrampft in die Hocke gehen und eine Hand unter den Brustkorb und die andere davor legen. Und warten. Du kannst gähnen, das wirkt beruhigend. Und dann schau mal wie sie reagiert. Vielleicht hilft es ihr, die Situation mal von ein bisschen weiter weg einfach nur beobachten zu können.
Auch sehr gut wirken Dinge wie T-shirts oder Bandagen, um dem Hund mehr Sicherheit zu vermitteln, weil sie sich selbst besser spüren. In der jetzigen Jahreszeit würde sich ja ein Wintermantel versuchsweise anbieten.

Es ist eine schwierige Gratwanderung zwischen "die Angst nicht bestätigen", durch bemuttern und betüdeln, aber den Hund auch nicht im Stich lassen. Sei auf jeden Fall für sie da. Ein komplettes ignoriern und weiterschleifen (das haben mir Trainer geraten) würde ich nicht machen. Das bricht das Vertrauen.
Falls sie einen guten Hundefreund hat, der sicher dort durchgeht, könnte auch helfen.

Ich wünsch euch viel Glück!
liebe Grüße von Caro, Flora und Monty

Aussie

ad @ gruselchen100:

unsere kiwi war und ist zeitweise auch verängstigt vor unerklärlichen dingen.
unser "trick" IGNORIEREN, kein "schlechtes" verhalten belohnen!
du belohnst deinen hund, wenn du ihm leckerlies gibst und mit ihm redest - versuchst ihn verbal zu beruhigen - hunde können deine worte nicht verstehn nur deine energie spüren!!
du bestätigst deinen hund nur in dem verhalten!

du bist der rudelführer und gibst dem hund das gefühl er muss angst haben, denn frauchen belohnt mich dafür, dass ich ängstlich bin.

wir machen es so: nix reden, einfach weiter, leine locker soweit es geht und eine gute einstellung- nicht denken ogott was passiert jetzt - hunde spüren alles!
und wenn kein zug kommt, schon immer wieder weit vorher leckerlies, balli mitnehmen,....ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN und nur das belohnen was du haben willst!

viel glück euch und viel geduld!
glg aussie

ps: kiwi hatte angst vor der mülltonne und vorm auto, jetzt schnuppert sie an der mülltonne und steigt schon freiwillig mit leckerlie ein.
es wird!!!
Dass mir der Hund das Liebste ist, sagst Du oh Mensch sei Sünde.
Doch der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

Arthur Schopenhauer

gruselchen100

Haben wir schon versucht, sie zittert am ganzen Körper und versucht nach allen Richtungen zu flüchten.

Sind schon mit verschiedenen Personen durchgegangen, weil man doch selbst im unterbewußten darauf wartet das die Panikattacke einsetzt.

Wir gehen eh weiter, passen halt sehr auf damit sie sich nicht losreißen kann. Aber der Hund steht so unter Stress und das tut weh.

Was denkst, wie lange kann so ein Zustand dauern bis sich das wieder gibt.
Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal  :D __________________________________________________

Liebe Grüsse

Karin + Mäuse (Hexe,Schila,Blacky,Schnuffi) u. Pflegi's
 
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 :katze: :hund:

Flora

wie soll sie denn jemals zur Ruhe kommen, wenn sie jeden Tag 4mal durch diese schreckliche Situation muss. Gibt es absolut keine andere Möglichkeit zu gehen oder dort mit dem Auto durchzufahren und dann erst zu gehen?
liebe Grüße von Caro, Flora und Monty

- Sabine -

Hier noch eine Stimme für das Ingnorieren der Angst. Und den Hund weder beruhigen noch ihm ein Leckerli geben, denn damit verstärkst Du die Angst Einfach so selbstverständlich wie möglich da durchgehen, wenn Du Dich selbst verspannst, sing was - das entspannt IMMER - und lass den Hund NACH dem Tunnel was machen (Sitz oder was auch immer), für das er dann ein Leckerli bekommt. Und dann einfach weitergehen.

Es wird aber ein Zeit dauern. Je entschlossener und "normaler" Du aber bist, umso schneller wird es gehen.

Milano

macht sie das in beide Richtungen oder nur von zu Hause weg?

Aussie

ad @gruschelchen 100
wo wohnt ihr denn?
wie wär´s mit spaziergang im rudel, einfach durch!
hunde lernen von anderen hunden.
meld dich einfach mit PN bei uns, wenn du mal lust hast auf einen rudelspaziergang.
glg
aussie
Dass mir der Hund das Liebste ist, sagst Du oh Mensch sei Sünde.
Doch der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

Arthur Schopenhauer

Collie2

Sie steckt voller Angst und ist extrem überfordert. Hunde wissen nicht, dass nix passiert. Ich würde andere Wege gehen, das hat bei mir auch geklappt und wenn es besser wird, dann erst diesen Weg. Sie hat Stress und braucht einfach viiiiiiiiiiel Zeit und Geduld.

gruselchen100

Zum Argument anderer Weg: Geht absolut nicht. 4x am Tag auch nicht vermeidbar.

Erklärung dazu: Chiara darf jeden Tag mit in die Arbeit und die Arbeit ist nun mal am Bahnhof.

Alternative: Hund 10 Stunden allein zu Hause oder anderen Job suchen
(denke halt das wohl für jeden keine Alternative ist - Oder)

Sie wird ja nicht aus Bequemlichkeit diesem Stress ausgesetzt und Auto darf bzw. kann man dort nicht fahren.

Komisch ist nur, sie ist bis vor ein paar Tagen immer ohne Probleme durchgegangen, keiner hat sie angesprochen od. erschreckt. Außer eben die vielen Menschen auf einmal.

Es ist uns klar das sie überfordert ist, aber es gibt nun mal keine andere Möglichkeit als an den Arbeitsplatz zu kommen und zu Mittag muss die Maus nun mal Gassi-Gehen.

Es handelt sich um den Bahnhof in Liesing/Wien23., die Idee von Rudel-Spaziergang hört sich gut an.

Irgendwas, event. geruch etc. war wohl der Auslöser. Leider solange man nicht weiß wovor die Maus auf einmal Angst hat, ist es schwer dagegen zusteuern.

Haben schon überlegt, sich einfach den Nachmittag wenn frei ist hinzusetzten, am Ende des Tunnel und dort spielen.

Idee mit Singen ist gut, das Unterbewußtsein handelt leider oft anders als wir es wollen - Danke für den Tipp.
Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal  :D __________________________________________________

Liebe Grüsse

Karin + Mäuse (Hexe,Schila,Blacky,Schnuffi) u. Pflegi's
 
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sochi

ZitatOriginal von - Sabine -
Hier noch eine Stimme für das Ingnorieren der Angst. Und den Hund weder beruhigen noch ihm ein Leckerli geben, denn damit verstärkst Du die Angst Einfach so selbstverständlich wie möglich da durchgehen, wenn Du Dich selbst verspannst, sing was - das entspannt IMMER - und lass den Hund NACH dem Tunnel was machen (Sitz oder was auch immer), für das er dann ein Leckerli bekommt. Und dann einfach weitergehen.

Es wird aber ein Zeit dauern. Je entschlossener und "normaler" Du aber bist, umso schneller wird es gehen.

Hallo!

Wir reden/schreiben in diesem Fall nicht von Angst (aus Unsicherheit), sondern von Panik.
Diese Panik des Hundes sollte man auf keinen Fall ignorieren! Den Hund keinesfalls mit Gewalt durch den Tunnel schleifen!
(Ein traumatisierter Hund versteift sich oft und bewegt sich keinen mm nach vorne oder sonst irgendwo hin..)
Man würde (das letzte Fünkchen?) Vertrauen zunichte machen!
Zunächst sollte man einmal herausfinden, was den Hund in Panik versetzt. Menschenmassen, die Geräusche der Züge oder auch beides.
Erst dann kann ein gezieltes Training stattfinden.

sophie

Wann reagiert sie denn so? Erst im Tunnel? Schon vor dem Tunnel? Wie weit vorher?
Das mit dem Rudelspaziergang hört sich gut an.