Wird Zeit dass ich mal wieder von unsren nächtlichen Problemen mit Kito berichte...
Natürlich ist es nicht so geblieben, dass er sich von selbst in die Box zum Schlafen gelegt hat

Nachdem ich ihn anfangs immer nur bei "Panik" bzw. Unruhe in die Box gegeben hab, bin ich ziemlich schnell dazu übergegangen, das ganze als Ritual einzuführen und so kam er jedes Mal, bevor wir ins Schlafzimmer gegangen sind, in seine Box. Kito ist ein Hund dem Routine ganz wichtig ist und bereits kleinste Dinge aus der Fassung bringen können. Erst ging alles ganz gut. Dann bekam er aber auch in der Box seine "Anfälle" und hat uns innerhalb kürzester Zeit eine Alustange durchgebissen. Konsequenz war, dass mein Freund die ganze Box innen mit stabilem engmaschigem Gitter zusätzlich verstärkt hat. Das ging wieder für einige Tage gut, bis Kito dann begonnen hat, aus Frust in der Box zu bellen. Kurz zur Erklärung: Kito ist gut an die Box gewöhnt und liegt tagsüber auch sehr gerne drinnen (Beweisfoto siehe unten). Nur nachts stört es ihn wenn er drin bleiben soll, auch wenn das Licht aufgedreht ist. Jedenfalls konnte ich ihn nachts nicht bellen lassen und da er sich nicht korrigieren ließ, musste ich ihn wieder rauslassen. Was folgte waren mehrere schlaflose Nächte, weil Kito einfach nicht zur Ruhe kam. Weder im Schlafzimmer noch draußen im Vorraum, wo er sich tagsüber meist aufhielt. Er ging die ganze Zeit hechelnd und winselnd auf und ab und hatte immer wieder seine "Aussetzer", wo er plötzlich losrannte und überall hochspringen wollte, als würde ihn etwas verfolgen. Hatte ihn sogar mal während dem Schlafen an der Leine, aber selbst das hat nicht funktioniert.
Was wir alles ausprobiert haben. Check beim Tierarzt, ausführliches Gespräch mit der Tierärztin, Wirbelsäule einrichten lassen, Schmerzmittelgabe, ausreichend Lüften und Temperaturabsenkung (könnte ihm ja zu heiß sein), längere Spaziergänge am Abend, Licht und Radio anlassen, ignorieren, schimpfen, immer wieder ins Platz schicken, ins Schlafzimmer schleichen während er mit Leckerli abgelenkt ist, Salz vor Türe und Fenster um die "Geister" zu vertreiben, Anti-Stress Tabletten mit Baldrian und Johanniskraut, Baldriantee, als letzten Auswegs musste ich ihn für mehrere Tage im Kofferraum schlafen lassen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten hab :/ ihn hat das aber nicht gestört - im Gegenteil - er ist jedes Mal freudig hineingesprungen und konnte dort wenigstens zur Ruhe kommen... ausreichend Fell hat er auch. Hab dann auch eine Hundetrainerin kontaktiert (von dashundehaus.at, falls sie jemand kennt) und ihr alles genau erzählt bzw. ihr auch Videos von seiner nächtlichen Unruhe geschickt und auch sie weiß da erstmal keine Antwort drauf. Sie wird aber übernächste Woche mal vorbeikommen, um Kito kennenzulernen.
Es gibt da ja diese kognitive Dysfunktionsstörung, die bei manchen Hunden im Alter auftritt, aber meine Tierärztin meinte, dass man das im Alltag auch merken müsste und nicht nur nachts wenn wir schlafen gehn. Blutwerte und Herztöne sind ganz normal aber ich könnte auch noch ein Langzeit-EKG machen und schauen, ob da vielleicht was rauskommt.
Zurzeit siehts so aus, dass sich Kito einen neuen Schlafplatz gefunden hat, wo er anscheinend endlich wieder halbwegs zur Ruhe kommt. Scheint oft so, als würde er Probleme mit dem Boden haben und flüchtet sich deswegen nach oben. Außerdem hilft ihm Baldriantee ziemlich gut und die Anti-Stress Tabletten haben jetzt auch endlich angeschlagen, er bekommt halt um einiges mehr als empfohlen wird aber er ist ja auch ein kräftiger Hund. Zusätzlich bin ich in letzter Zeit jeden Tag einen anderen Spazierweg gegangen, also meistens irgendwo hingefahren, da ihn das ziemlich auslastet wenn er eine neue Umgebung kennen lernt. Heute kommt er auch wieder mit nach Wien und ich bin mir sicher, dass wir wieder eine ruhige Nacht haben werden.
Kurze Zeit hab ich schon auch wieder mal drüber nachgedacht, ob Kito nicht in einem anderen Zuhause besser aufgehoben wäre. Er möchte während der Nacht am liebsten draußen sein und das kann ich ihm ohne Garten leider nicht bieten. Wie viele Stunden hab ich schon damit verbracht, in tiefster Nacht mit ihm spazieren zu gehn, damit er wieder ein bisschen runterkommt (und wir wohnen hier ohne Straßenbeleuchtung, rundherum nur Wald und Felder). Bin ja gespannt wie es weitergeht mit ihm, die letzten Tage waren zumindest schon um einiges friedlicher als die 3 Wochen davor!