Stubenreinheit beim erwachsenen Hund

Begonnen von Branca, 22.11.2010 - 19:30

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Branca

Hallo!
Ich bin die Pflegestelle für Colorido(jetzt Monty)und langsam etwas genervt,weil ich das Problem mit seiner Stubenreinheit nicht in den Griff bekomme.Monty ist mein 2.Pflegehund einer Organisation und insgesamt hatte ich schon vorher einige (eigene oder Privatpflege) erwachsene Hunde.
Doch so etwas wie bei ihm ist mir noch nie aufgetreten.ALLE erwachsenen Hunde die ich aufgenommen habe waren entweder von der ersten Sekunde an rein,oder haben halt aus Verwirrung paar mal reingemacht,aber es gab sich nach ein paar Tagen.Nur einem anderen Hund mussten wir es beibringen,aber auch sie hatte es nach einer Woche kapiert(sie war allerdings sehr ängstlich,kaum leinenführig,das machte es schwierig),wir haben damals wenn sie draussen gemacht hat leckerlis gegeben und total gelobt.So mache ich es jetzt auch mit Monty,erst dachte ich ja mit dem reinmachen sei wegen der Umstellung,dann hatte er so starken Durchfall.
Aber seid über 2 Wochen ist sein Stuhl normal und es klappt immer ein paar Tage das er draussen macht-und dann kackt er wieder rein .UND ZWAR GENAU EINE HALBE STUNDE NACHDEM ICH GASSI WAR!!Und ich bin zB.Heute morgen eeextra lang gegangen,aber er machte nix.Dann dacht ich mir schon,na super,wenn ich heim komm darf ich putzen,hab mich gefreut das alles sauber war.Noch mal eeextra langes Gassi-wieder nix.Und dann,wirklich maximal eine halbe stunde später ein Haufen im wohnzimmer.
KAPIER ICH NICHT????
Lacki macht er übrigens NIE drinnen immer draussen,und ich bin mir recht sicher das er eigentlich begriffen hat das er draussen machen soll.
Wir haben schon gedacht,na vielleicht macht er es ab und zu weils ihm nicht passt das er allein ist?Aber er macht es genausogut ,wenn ich oder mein Freund daheim sind.
HAt irgendjemand von den sehr erfahrenen PS eine Idee,was das soll?Und einen Ratschlag,wie man das in den Griff bekommt?
Ich wäre äusserst dankbar...denn mein Freund rebelliert schon langsam,ich bin auch der Meinung nach 4 Wochen sollte sich das langsam mal geben,bzw.kann seine Motivation nicht erkennen.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

PetraSt

Hallo,
ich kenne das nur so, dass meiner kurz nach dem Spazieren gehen in den Garten macht (was mir aber nix ausmacht, eh riesen Garten).
Hab den Eindruck beim Spazierengehen ist er zu beschäftigt und zu abgelenkt weil wir auch spielen usw., und erst daheim wenn er sich wieder entspannen kann ...
Liegts vielleicht daran, dass beim Spazierengehen er viel zu "aufgedreht" ist?
Lg

Branca

Leider haben wir keinen garten*seufz*da wärs mir ja auch wurscht,da würd ich ihn einfach nachm gassigehn noch  eine halbe stunde in den Garten lassen.
Beim Gassigehn ist er oft recht aufgeregt,schnüffelt urviel herum ,guckt bei jedem geräusch.... das stimmt wohl,obwohl er wesentlich weniger Angst hat,als mein anderer Hund.Aber wenn er auf der andren Strassenseite einen Hund sieht ist er erstmal sehr abgelenkt.Und generell ist er total neugierig.
Aber was kann ich nun tun,damit er mal in erster Linie ans kacken denkt und ned an tausend andre Dinge???
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

Kathi

hey!


also ich kann dir einen riesen tipp geben (solange es nix gesundheitliches ist): GEDULD  :D :D

ich weiß dass ich leicht daher gesagt, ABER ich hatte selbst einen sehr sehr seeeehr schwierigen fall: mein ex-pflegi milly/lilly. sie hat 2 monate gebraucht um endlich rein zu werden. sie hat mir im 2h rythmus reingepinkelt, egal wie oft ich draussen war. es hatte nichts damit zu tun, dass sie es nicht kapiert hat oder sonstiges. es war einfach stress, aufregung, veränderung etc. im spiel.

meine freundin hat jetzt seit 3 wochen meinen 2. pflegling als fixhund übernommen, den jazz/ariel. der war bei mir vom ersten tag an stubenrein und nach dem 3wöchigen aufenthalt bei mir und dem darauf folgenden umzug zu meiner freundin (die hundetrainerin ist), wars vorbei mit der reinheit.
er ist jetzt mittlerweile 3 wochen bei ihr und mal geht es besser und mal schlechter. je nachdem wieviel aufregung, stress, angst etc. im spiel ist. mal hat er tage, da ist alles bestens und er macht nicht rein, dann gibts wieder tage, da kackt er, so wie es beschrieben hast, eine halbe stunde nach dem spaziergang rein - egal wie lang sie draussen war.
ihre strategie: geduld, geduld, geduld.

du kannst da jetzt nicht sooo wahnsinnig viel machen. gib ihm zeit. du musst dir mal vorstellen, was dieses ganze umstellung für ihn bedeutet. alle hunde sind unterschiedlich, der eine zeigt stress durch haarausfall, hecheln, kreiseln, oder kratzen, der andere durch reinkacken in die wohnung.

wie gesagt, solange gesundheitliche gründe ausgeschlossen werden können, wird er es von selbst lernen.

Bitte an alle VK-Leute: Machts den Leuten bitte klar, das sowas passieren kann. Da ich es selbst miterlebt hab, sag ich bei den VKs immer dazu dass es sein kann, dass die Stubenreinheit länger dauert und das man sich da drauf einstellen soll.

fini

Also ich hatte schon mehrere Pflegehunde, bei denen es sehr lange gedauert hat, besonders Nasenhunde, die draussen nur schnüffel im Sinn haben. Irgendwann sind sie alle stubenrein geworden. Bei manchen dauert es eben länger, ist so. Nur nicht die Geduld verlieren und durchhalten!
Aber natürlich kann es auch eine Art von Protest sein, da noch einmal genau überlegen, was ihm nicht passen könnte.
Manche Hunde machen ihr großes Geschäft auch nicht gerne an der Leine, wie zum Beispiel mein alter Rüde!
Meine Bassethündin macht bei Regenwetter und in der Nacht nur IM Haus oder gerade noch 1 cm vor der Hundetür im Hof! Ist so, habe mich nach Jahren dran gewöhnt!
Manche Hunde brauchen auch langes Training um Blase und Darm kontrollieren zu können!
Also genau beobachten, es gibt so viele Ursachen!

Branca

Danke erstmal für die Antworten,ja puuh geduld*seufz* na da muss man dann wohl durch.ICh glaube jedenfalls durch seinen Beagleerbteil ist er ein alter Schnüffler,er hat viel mehr die Nase am Boden als mein Hütehund.
Was ihm nicht passen könnte überlegen wir schon die ganze Zeit,aber er wirkt in der Wohnung und mit unserem ersthund gemeinsam sehr glücklich und zufrieden.Da gibt es ZB keinerlei Konkurrenz,eifersuchts,Dominanzprobleme(sehr selten bei 2 Rüden)-sie lieben sich,wir machen immer schon "Schwulenwitze" :D.
Ich denke also eher,das es mit unruhe und Stress beim Spaziergang zu tun hat.
Und hoffe das gibt sich dann,wenn er sich endgültig an die neue Umgebung gewöhnt hat.Vor einigen wenigen Dingen erschreckt er sich richtig doll,wahnsinnige Skateboarder oder Rollerfahrer zB.Mein anderer Hund ,dem ich nun *stöhn* erfolgreich abgewöhnt hatte mich zu beschützen und auf Menschen loszugehen,fängt nun um Monty zu schützen wenn er sich erschreckt wieder damit an.Irgendwie lieb ,aber natürlich absolut intolerabel.
Ich sags euch -mit Hunden die einen Schutztrieb haben wirds echt ned langweilig.Gottseidank wiegt er keine 50 kg,mit einem Kuvasz oder so wäre ich überfordert. :rolleyes:
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

KathyK

Was beim Spazierengehen vielleicht auch helfen könnte ist, dass du nur eine sehr kleine, überschaubare Runde gehst, dafür aber mehrere Male hintereinander.
Das hat bei einem in Sachen Stubenreinheit seeeeeeehr erziehungsresistenten Pflegi von mir schon einmal geholfen...
:)
Ich bin mit ihm eine größere Runde+in die Hundezone gegangen (zum austoben), dort hat er aber nichts gemacht, nicht einmal wirklich markiert, so abgelenkt war er.
Dann bin ich immer ca. 300 Mal die selbe Runde um den Häuserblock gegangen, bis er schon recht genervt, aber entspannt war...
Und nachdem es kaum mehr was interessantes zum schnuppern gab... ist er draufgekommen, dass er doch mal muss.
 :D
Allerdings hat er nur gekackt, wenn ich ihm den Rücken zugedreht habe... sonst ging da gar nichts.
 ?(

Viel. hilft es aber auch, wenn du nach einer größeren Runde auch immer nur ein Stückchen die Straße (wenn sie halbwegs ruhig ist) auf und ab gehst.
Am Anfang wird er sich nicht auskennen... aber irgendwann wirds fad werden...

Terrorterrier

Bei Pizzi war es so ziemlich das selbe Spiel.
Sie war aber z.B. in Wien vollkommen gestresst bzw. hat
sich einfach nicht wohl gefühlt.

poekelmaus

Also ich kann Dir auch nur den Tip Geduld geben. Meine Schwester hat einen 9 Jahre alten Hund von einer alten Dame übernommen die ins Pflegeheim musste. Der war es gewöhnt in die Wohnung zu machen, weil die Dame ganz einfach nicht mehr hinunter gehen konnte.
Meine Schwester hat mit ihm ganz von vorne angefangen, wie bei einem Welpen, es hat ein paar Wochen gedauert, bis er es kapiert hat und er 100% sauber war, am Anfang hat er in der Wohnung dauernd markiert, das war sehr unangenehm, wenn sie ihn dabei erwischt hat, hat sie mit ihm geschimpft und ist sofort wieder runter, ganz wie beim Welpen.
Geh mit ihm immer die selben Runde damit er lernt sich zu lösen und nicht so abgelenkt ist, wenn er dann sein Geschäft erledigt hat, dann kann er spielen und toben und schnüffeln, belohne ihn wenn er sein Geschäft gemacht hat und freu Dich riesig.
Wenn er es daheim macht, schimpf mit ihm, räume es weg ohne dass er es sieht und desinfizier die Stelle, damit es nicht mehr danach riecht.
Je älter der Hund desto länger dauert es, aber nicht aufgeben, er lernt es sicher noch.
LG Ingrid

Claudi

Nicht böse sein, aber schimpfen ist nicht das Mittel der Wahl wenn er sein Geschäft in der Wohnung erledigt.
Ignorieren, wegräumen, putzen. Und wenn er es im Freien schafft - loben, belohnen und sich freuen wie ein Schneekönig. Und Geduld haben. Die Zeit arbeiten lassen. Selber schauen, dass man relaxt und nicht genervt ist. Da überträgt sich sonst und man kommt nie voran.

Bei meiner Amy ist es nicht anders. Da war am Anfang gar nix mit Gassigehen. So lange konnte ich nicht unterwegs mit ihr sein, dass sie sich nicht alles für Zuhause aufgespart hätte. Dann haben wir es eine Zeit lang ganz gelassen - sie hat sich nur im Haus sicher und geborgen gefühlt und hat halt Handtücher benutzt. Und langsam, ganz langsam haben wir den "Radius der Geborgenheit und Sicherheit" dann vergrößert.
Heute klappt es zu 99%. Aber wenn ich gestresst oder schlecht gelaunt bin dann kann ich mir mit ihr das Gassigehen ersparen. Dann geht sie nur neben mir und nix passiert - kein Lackerl, kein Hauferl. Das bedeutet dann für mich in solchen Situationen: tief durchatemen, runterkommen und dann erst gehen - und es schadet mir nicht  ;)

Ich kann in sie nicht reinschauen - ich weiß nicht warum sie sich so verhält. Es wird schon einen Grund haben der in ihrer Vergangenheit liegt und mir für immer ein Geheimnis bleiben wird.
Aber es soll mir nix Schlimmeres passieren als einmal ein Würstel wegräumen oder ein Lackerl aufwischen....

bluedog

jedes haufi draussen überschwenglich loben und belohnen !!
freudentanz rund ums haufi aufführen.
das hilft, wenn nicht vorher die grüne minna kommt.....       :rolleyes:    8)
.
Sei nett zu Tieren, du könntest selbst eins sein.

Terrorterrier

ZitatOriginal von bluedog
jedes haufi draussen überschwenglich loben und belohnen !!
freudentanz rund ums haufi aufführen.
das hilft, wenn nicht vorher die grüne minna kommt.....       :rolleyes:    8)

hilft auch nicht bei jedem hund, pizzi hat das extremst verunsichert.
wenn ein hund ein hohes stresslevel hat ist das einzige heilmittel
wohl wirklich nur "geduld" und viel ruhe.

der hund spürt dass dein freund schon ungeduldig wird - je angespannter
die menschen, desto schlimmer wirds.... :)

Claudi

ZitatOriginal von Terrorterrier
der hund spürt dass dein freund schon ungeduldig wird - je angespannter
die menschen, desto schlimmer wirds.... :)

Ja, genau das trifft es auf den Punkt!