Plötzlich unverträglich?

Begonnen von NinaMadelene, 13.10.2011 - 21:42

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NinaMadelene

Hallo ihr Lieben!

Ich bräuchte mal euren Rat zum Verhalten meiner Hündin..
Damira ist im Alter von ca. 5 Monaten aus Nitra zu mir gekommen, das war letzten Juni. Am Anfang war sie total unsicher und schüchtern, hat sich vor jedem Hund, jeder Katze, jedem Auto unterworfen , ganz jämmerlich gequietscht und sich sofort am Rücken fallen lassen. Dann waren wir aber in der Hundeschule mit ihr und ich hab mir andere Hundebestizer gesucht mit denen ich gemeinsam spazieren gehen kann. Oft sind wir ein Rudel von 5 oder 6 Hunden, alle sind ohne Leine und das klappt super.

So ist aus Damira ein freundlicher Hund geworden, der fast alle Hunde (auch fremde) zum spielen auffordert bzw. wenn sie merkt, dass der andere nicht spielen mag, geht sie hald einfach weg. Vor manchen Hunden fürchtet sie sich nach wie vor, aber bei weitem nicht mehr so massiv wie am Anfang.

Jetzt kommt es in letzter Zeit ab und zu vor, dass sie sich total aufführt wenn sie an der Leine ist und wir einen anderen Hund treffen. Muss dazu sagen, dass sie fast immer frei läuft, aber immer geht das hald nicht. Sie stellt dann die Nackenhaare auf, kläfft und knurrt und fahrt richtig auf den anderen Hund hin.

Gestern beim Spazierengehen hatten wir die Situation, dass sie (ohne Leine) einen bekannten Hund (mit Leine) getroffen hat und auch so aggressiv reagiert hat! Sie hat richtig die Zähne gezeigt, hat wieder die Haare aufgestellt und ist auf den anderen Hund losgegangen. Sie hat zwar nicht gebissen, aber ich kann wirklich nicht sagen, ob es nicht dazu gekommen wäre, wenn ich nicht dazwischengegangen wäre.

So kenn ich sie gar nicht, ich bin total erschrocken!!  ;(

Hat irgendwer einen Tipp für mich wie ich mich verhalten soll? Oder vielleicht eine Idee, warum sie auf einmal so ist?

Kathi

hey,

bei meiner lara war es so dass sie (ich hab sie mit acht monaten bekommen) wirklich mit allen hunden spielen wollte und der verträglichste hund der welt war (wie wahrscheinlich alle junghunde). bei ihr hat es dann langsam begonnen, dass sie sich in der hundewiese nicht mehr wohl gefühlt hat, wollte nicht mehr wirklich dort blöd rumbalgen. dann hat es bei ihr auch mit der leinen aggression angefangen. bei ihr war es aber so, dass sie, als die nici dazu gekommen ist, sich durch die aufgedrehtheit von der nici mitreißen hat lassen. mitterweile ist es so, dass die lara mit die "unverträglichste" an der leine geworden ist, wo ich zuvor noch fest der meinung war "ah die lara, die versteht sich mit allen". bei uns ist aber 100% die gruppendynamik ein sehr großes thema (fängt eine an, machen alle mit).

ich denke, auf der einen seite sind es einfach eine vielzahl an kleinen erlebnissen, die hunde dazu bringen, anderen hunden nicht mehr so wohlgesonnen zu begegnen (meine lara wurde mal von zwei freilaufenden rüden attackiert), auch ereignisse, die für den menschen auf den ersten blick unbedeutend erscheinen. auf der anderen seite, bin ich fest der meinung, dass es auch einfach hunde gibt, die wenn sie erwachsen werden, keinen hundekontakt (begegnungen) mehr wollen.

was man ihnen zumindest beibringen kann, ist hundebegegnungen zu tolerieren. eine tolle sache zum üben sind social walks. vielleicht hast du eine hundeschule in deiner umgebung, die so etwas anbietet?

Samabla

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, das eine Hundeschule sehr gut wäre.Andererseits könnte es aber auch eine pupertäre Phase sein!
Mein Basko (Koikker-Spaniel) ist zur Zeit in dieser Phase, z.Z 10 Monate alt, und ich erlebe momentan die gleichen Dinge!!Ich hab bis dato keine Schwierigkeiten gehabt mit Basko auf andere Hunde zu treffen, es war immer ein freudiges Begrüßen und Herumbalgen.Doch jetzt"sortiert" der Kerl seine Artgenossen aus und es entscheidet die Sympatie!Es sei noch erwähnt,er lebt mit 3 weiteren Hunden bei uns -1 Hündin und 2 Rüden in verschiedenen Altersstufen.

NinaMadelene

Danke euch beiden für eure Antworten!

Samabla - das mit der Sympathie ist bei uns auch so! Mit den meisten möchte sie ja noch immer spielen, das war nur dieser kleine Hund vorgestern auf den sie so losgegangen ist. Muss auch dazu sagen, dass sie den Hund schon kennt und dass der sie immer angekläfft hat wenn sie ihn zum spielen auffordern wollte. Das war übrigens ein kleiner, weißer Wuschelhund  - und wenn ich so überlege sind das auch immer solche, auf die sie an der Leine aggressiv reagiert..
Und das mit der pubertären Phase.. ist es dafür nicht schon zu spät? Immerhin wird sie im Jänner schon 2 Jahre!

Kathi - Social Walks sind eine gute Idee.. ich werd gleich mal schauen, ob es sowas in meiner Nähe gibt.

Mir ist auch noch eingefallen, kann ihr Verhalten damit zusammenhängen, dass wir vor 7 Wochen ein Baby bekommen haben? Kann das sein, dass sie den Kleinen verteidigen will?

sochi

ZitatOriginal von NinaMadelene
Mir ist auch noch eingefallen, kann ihr Verhalten damit zusammenhängen, dass wir vor 7 Wochen ein Baby bekommen haben? Kann das sein, dass sie den Kleinen verteidigen will?

Natürlich! Im Idealfall beschützt der Hund das "Jungtier" seiner "Familie".
Er muss sich auch erst einmal mit der neuen Lebenssituation "arrangieren".....
Der Mensch muss dem Hund vermitteln, dass er nicht das Baby beschützen muss. Dies setzt einen sicheren und souveränen Umgang mit dem Hund in jeder Situation voraus. Nur so vertraut der Vierbeiner dem Zweibeiner.