Inkontinenz bei Hündin

Begonnen von Leia13, 02.03.2012 - 14:32

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Leia13

Hallo zusammen!

Ich wurde gebeten, hier über die Erfahrungen mit unserer inkontinenten Ridgeback-Hündin Abbey zu berichten.
Sie kam vor knapp 1 Jahr aus Nitra zu uns, ihre Pflegestelle hat uns schon erzählt, dass Abbey immer wieder mal ein paar Tröpfchen verlieren würde. Dass es ganze Pfützen sind, wurde uns erst nach ein paar Tagen bewusst. Abbey wurde von ihrer Familie persönlich in Nitra, angeblich aus Zeitmangel, abgegeben - heute vermuten wir stark, dass die starke Inkontinenz der eigentliche Abgabegrund war.
An dieser Stelle sollte auf jedenfall noch gesagt sein, dass es bei großen Hündinnen durch Kastration oft zu einem hormonellen Chaos im Körper kommt und der Hund seiner Blasentätigkeit danach manchmal nicht mehr Herr ist.
Als sie also ein paar Tage bei uns war, machten wir uns noch sehr hoffnungsvoll zu unserem Haustierarzt auf um die Sache "anzugehen". Wir probierten wochenlang alle klassischen Mittelchen durch...nichts! Kein Anzeichen von Verbesserung. Wir waren schon ratlos und mussten uns immer mehr mit dem Gedanken anfreunden, sie nie wirklich länger irgendwohin mitnehmen zu können, täglich ihre Liegeplätze zu waschen u.s.w.. Aber neben unserer Lebensqualität litt vor allem auch Abbey, die ohnehin eine Unsichere ist, unter der Inkontinenz. Immer wieder im eigenen Urin zu liegen muss für einen Hund einfach sehr unangnehm sein. Zwischendurch halfen uns übrigens die Hundewindeln von Megazoo ganz gut, die einzigen die halbwegs in der Lage waren diese Menge an Urin aufzusaugen.

Ganz wollte ich noch nicht aufgeben und habe an Homöopathie gedacht. Nach einigen Recherchen kam ich auf Dr. Michael Fischer in 1130 Wien. Ich schrieb ihm von Abbey's Problematik und er meinte er konnte schon einigen Hündinnen auf diesem Gebiet helfen. Über den ersten Besuch war ich sehr verwundert, weil er Abbey (so sah es zumind. aus) gar nicht wirklich wahrnahm, sondern nur ganz viele Fragen zu ihrer Vergangenheit, ihrem Zustand etc. stellte. Danach meinte er "sie kriegt jetzt eine Spritze" und dann sollten wir die nächsten Wochen ihr Verhalten dokumentieren und wiederkommen. Und tatsächlich, Abbey's Inkontinenz wurde in den ersten Tagen viel schlimmer (was ja in der Homöpathie ein Zeichen dafür ist, dass das Mittel "Anklang findet") und auch sonst war sie psychisch und physisch (sie hat auch starke Spondylose) quietschfidel.
Wir waren also über Wochen und Monate hinweg noch einige Male bei Dr. Fischer in Behandlung und heute kann ich sagen, dass Abbey fast zur Gänze "harnverlustfrei" ist und ein viel entspannteres Leben führen kann.

Ich kann also auf diesem Wege auch nur jedem Raten es mit der Homöopathie auszuprobieren. Es ist schon erstaunlich was natürliche Mittel für eine Wirkung haben können. Vor allem ist zu sagen, dass es ja darum geht "die körpereigenen Selbstheilungskräfte" zu aktivieren. In Abbey's Fall wurden aber Organe angesprochen, die es ja durch die Kastration eigentlich gar nicht mehr gibt. Irgendwie sehr magisch das Ganze...aber hauptsache es hat geholfen!

Liebe Grüße!

Otterchen

Liebe Leia13,
herzlichen Dank für Deinen Bericht. Ich hatte eine Dobermann-Hündin aus dem TSH Vösendorf. Dort hat man die damals 8 jährige Hündin stümperhaft kastriert. Die Folgen waren Inkontinenz - das hat man mir aber bei Übernahme nicht gesagt. Unsere Donna hinterließ wo sie lag immer Lacken. Es war schrecklich. Alle Freunde, die ich mit ihr besuchte kauften extra für sie Plastickunterlagen. Damals konnte kein Tierarzt mir  und besonders Donna helfen. "Da sind die Harnleiter überdehnt worden. Vielleicht helfen Globuli", war das Credo. Ich war verzweifelt. Donna lebte 2 Jahre bei uns bis sie über die Regenbogenbrücke ging. In diesen 2 Jahren war die Globuli-Verabreichung wirkungslos. Ich habe damals beschlossen nur in Fällen, wo es medizinisch unbedingt notwendig ist und nur von einem renomierten und sehr erfahrenen Tierarzt kastrieren zu lassen. Die Probleme mit einem inkontinenten Hund sind auf die Dauer eine schwere Belastung für Hund und Halter. Ein Tierarzt in einem deutschen Internet-Forum schrieb über die eigene Kollegenschaft: Tierärzte bringer mehr Tiere um, als sie zu heilen.....
Nach Deinem Bericht habe ich ein wenig Hoffnung, dass es nicht so ist.

gloria09

hallo Leia13,

hab  dir eine PN geschickt.

lg

- Sabine -

ZitatOriginal von Otterchen
Ich habe damals beschlossen nur in Fällen, wo es medizinisch unbedingt notwendig ist und nur von einem renomierten und sehr erfahrenen Tierarzt kastrieren zu lassen.

Soweit ich weiß, ist es unabhängig von der OP-Technik, ob der Hund inkontient wird oder nicht:

ZitatDie Art der Kastration spielt also keine Rolle. Auch die Tierärztin oder der Tierarzt haben durch ihre Operationstechnik keinen Einfluss auf das Inkontinenzrisiko.

Quelle *klick*

Belegte Einflussfaktoren sind hingegen der Zeitpunkt der Kastration und die Größe der Hündin: Frühkastrationen (die ich persönlich gänzlich ablehne, nachzulesen hier *klick*) verringern das Risiko, mit zunehmender Größe des Hundes steigt es rasant an.

Leia13

Hallo Otterchen :-)

Also das mit den Kastrationen ist ja ohnehin ein Streitthema wie z.B. Erziehung. Ich war früher immer klar für Kastrationen bei Rüden und Hündinnen, in dem Glauben ihnen einfach den "Stress" nehmen zu können. Heute sehe ich das differenzierter, zumal ich ja auch diese Erfahrung mit Abbey gemacht habe und diese nicht noch mal machen möchte. Es ist Fakt, dass Kastrationen ihre Nebenwirkungen haben können, aber eben nicht müssen. Heute würde ich nur mehr kastrieren lassen wenn es gesundheitliche Gründe gibt oder der Hund wirklich so "oversexed" ist, dass man ihm damit einen Gefallen tut.
Jedenfalls kenne ich die Inkontinenz auch schon von meiner ersten Hündin, die wurde damals auch stümperhaft kastriert. Da war ein kleiner Fremdkörper im Bauch der immer wieder auf die Blase gedrückt hat. Es war damals aber nicht ganz so heftig mit dem Harnverlust.
@ Sabine: Somit kann ich das mit der OP-Technik nicht ganz unterstreichen. Der Zeitpunkt mag einen Einfluss haben, weil in jüngeren Jahren die "Maschinerie da drinnen" ja noch nicht so läuft und deshalb ja nicht soviel durcheinander kommen kann. Aber: Da Abbey ja ein Second Hand-Hund ist, kann ich gar nicht 100 %ig sagen, dass die Kastration ein Auslöser der Inkontinenz war, ich kann es nur vermuten. Letztendlich ist der Grund in der Homöopathie aber eigentlich egal.

Was ich hier aber unbedingt auch noch zur Homöopathie sagen möchte: Viele Menschen (so wie ich früher auch) glauben, dass man einfach in die Apotheke gehen kann, sich irgendwelche empfohlenen Globuli nimmt und gut ist's. Hab bei Abbey anfangs auch mal Globuli probiert die mir speziell für Inkontinenz bei Hunden empfohlen wurden - nichts, Zustand unverändert! Die Idee der Homöopathie ist nämlich eigentlich, dass es für jedes Individuum 1 Mittel gibt, dass in allen Bereichen "Impulse zu Heilung" gibt. Dieses muss durch einen guten Homöopathen gefunden werden! Ich konnte mich davon überzeugen, als ich unseren Tierarzt bei einem Besuch auf einen weißen, blumenkohlartigen Auswuchs auf Abbey's Zunge aufmerksam machte. Sie hatte den schon ca. 3 Wochen. Er meinte, dass sei eine Warze, das ginge aber auch mit "ihrem" Mittel weg. Und sie bekam wieder eine Hochpotenz gespritzt und am nächsten Tag war die Warze weg - unglaublich. Ich finde diese Idee einer ganzheitlichen Heilungsmethode unschlagbar.