Frage zum Kastrieren

Begonnen von Brigitte72, 02.01.2013 - 21:59

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Brigitte72

Ich habe mal eine Frage an Euch. Phoebe ist ja ein total ängstliches Wauzi die vor fremden Leuten panische Angst hat. Sie ist jetzt fast sieben Monate alt. Und wie immer hört man immer andere Meinungen. Wann glaubt ihr wäre es ratsam sie zu kastrieren? Vor der ersten oder nach der ersten Läufigkeit? Die einen meinen vor ist besser weil da bleibt sie noch Kind und andere meinen nach der Läufigkeit wegen der Hormonenumstellung? Ich weiß das ich selber entscheiden soll aber ihr seit ja auch Profis mit ängstlichen Hunden!!! Danke euch
lg Brigitte

Branca

wenn sie ein eher unsicherer Hund ist ,würde ich sie evtl gar nicht kastrieren bzw wenn,dann nach der 1.Läufigkeit.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

Erwin

Liebe Brigitte,

die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für eine Kastration ist ein (auch hier) immer wieder heiß diskutiertes Thema und wenn ich nicht ganz falsch liege, wird diese Frage auch dieses Mal eine Vielzahl verschiedener Ansichten nach sich ziehen.

Auf einen grünen Zweig ist dabei nur schwer zu kommen, da regelrechte Kirchen um diese Frage erbaut werden.

Nachdem Orthodoxie nicht so ganz meine Sache ist nur eine sehr allgemeine Antwort: es kommt immer auf den Hund an. Am verbreitetsten ist bei Hündinnen die Kastration drei bis vier Monate nach der ersten Läufigkeit.

Ein bisschen orthodox bin ich vielleicht schon: dass eine Kastration gemacht werden sollte steht für mich außer Frage.

Tirolerin

Ja eben diese Kastrationsfragen...

hab selber eine Hündin von klein auf und sie war schon von Anfang an sehr ängstlich. Egal vor was: andere Hunde, laute Geräusche, Tierarzt, neue Situationen,... Wir waren Welpenschule, normale Hundeschule, Spiel & Spaß Gruppe, usw. usf.

Ich hab sie lt. der Empfehlung meines TA auch nach der 1sten Läufigkeit kastrieren lassen. Hab mir zu dieser Zeit nicht so viel dabei gedacht. Sie war nachher genau so wie vorher. Und das lästige Blut hab ich auch nicht mehr in der Wohnung. ABER: Heute denke ich anders darüber.

Ich mach dzt. eine Ausbildung zum Hundepsychologen mit Verhaltenstrainer. Da lernt man mal die ganze Geschichte, die Hormone, das Verhalten usw. usf. Ebenfalls lernt man, dass es besser ist einen Hund (wenn überhaupt) so spät als möglich zu kastrieren. Vor allem ängstliche Hunde werden ohne Kastration selbstsicherer! Eher dominante Hunde kastrieren um die ein bisschen einzubremsen und ängstlichere nicht kastrieren. Kurz gesagt.

Ich kann jetzt nicht aus eigener Erfahrung berichten aber ich denke, dass es stimmt was wir da lernen und deshalb würde ich es wenn ich könne bei meiner Luna rückgängig machen. Aber einmal durchgeführt kann man es nicht mehr rückgängig machen...

Und unser Freddy wurde auch sehr früh kastriert (wir haben ihn so bekommen). Er ist kein ängstlicher Hund aber nach wie vor mit bald 3 Jahren wie ein Welpe und für andere Hunde ist er irgendwie immer so ein Opfertyp. Dies hängt sicher auch mit einer zu frühen Kastration zusammen.

kleiner Kläffer

Ich glaube, man kann es nicht pauschal davon abhängig machen, ob ein Tier ängstlich oder dominant ist und danach für oder gegen eine Kastration entscheiden. Pferde sind keine Hunde - aber wir haben mit zwei Hengsten Gegenteiliges erlebt. Ein ängstlicher Typ, der sich von allen, sogar von einem kleinen Pony, vertreiben ließ, wurde nach der Kastration zum Anführer. Ein Draufgänger wurde dagegen äußerst vorsichtig, der Vorteil war aber, dass er nunmehr in der Gruppe gehalten werden konnte.

Bei unseren Hunden halte ich es für ungemein wichtig, dass eine weitere Vermehrung unter allen Umständen ausgeschlossen wird, daher ist Kastration  Pflicht.

Da die Ausgangsfrage aber lautete, ob früher oder später, und wir wissen, dass darüber die Experten uneins sind, so kann ich nur meine Meinung dazu kundtun, und die ist: i.a. nach der ersten Läufigkeit.
Gedanken wollen oft, - wie Kinder und Hunde - dass man im Freien mit ihnen spazierengeht.
-Morgenstern-

Tirolerin

Kastrationspflicht wenn i des schu hör.

Wenn man sich einen Hund anschafft der im Haus lebt und nicht herumstreunt dann wird man a aufpassen können, dass der sich nicht vermehrt. Dieses Argument find ich nicht gut.

Man greift in den Hormonhaushalt der Tiere ein (unnatürlich). Ich sehe was es bedeutet wenn man in den Hormonhaushalt einer Frau eingreift (in meinem Job). Dies wird so lange als möglich verhindert.

@ kleiner Kläffer:
1x gibst mir eh recht, mit dem Draufgänger der dann ruhiger war...
Das andere Beispiel mit dem ängstlich Pferd ist sicher eine Ausnahme und vermutlich war der bei der Kastration schon älter als 12 Monate. Die meisten Kastranten sind jünger!
I bin grundsätzlich GEGEN das Kastrieren und nit "pauschal" bei ängstlichen nit bei dominanten schon. Eher steht vor dem Satz!

I sag jetzt zu dem Thema nix mehr weil vermutlich nix bringt.
Hab meinen Standpunkt gesagt, dem Hund zuliebe.
Und wie gesagt: Einmal durchgeführt gibts keinen weg zurück!

Angie1808

ZitatHab meinen Standpunkt gesagt, dem Hund zuliebe.

Gerade dem Hund zuliebe müßtes ihn kastrieren lassen.
Habe gerade eine läufige Hündin und 2 kastrierte Rüden.
Die läufige Hündin will um jeden Preis gedeckt werden, glaubst das ist lustig, wenn sie dabei keinen Erfolg hat.
Der große Rüde muß sie bespringen, solang bearbeitet sie ihn.
Der hat jetzt schon 2 x einen Krampf gekriegt und net einmal mehr gscheit gehen können und vor Schmerz aufgeschrieen.
Jeden geht sie an (außer mir :D) auch die andere Hündin ....
Ich muß sie jetzt (teilweise) extra sperren. Glaubst das ist lustig für sie?

Wennst nur eine Hündin hast, kannst dir den "Spaß" erlauben und sie nicht kastrieren lassen. Dann solltest diese 3 Wochen mit ihr auch nicht rausgehen, weil sonst kommen die unkastrierten Rüden, springen sogar übern Zaun und zerkratzen die Haustür .... Hat eine Bekannte von mir erlebt.

Deshalb kastrieren lassen, artgerecht füttern (barfen), ist halt ein bisserl mehr Arbeit und die Hunde sind glücklich.

LG

Wolfsfreund

@ Brigitte geb mal in die Suche Kastration ein, das war schon öfters Thema
Die Längste Diskussion war sicher die
Kastrationen schaden meist
Interessante Bücher sind vom  Ganzloßer
http://www.amazon.de/Kastration-Verhalten-beim-Hund-Ganslo%C3%9Fer/dp/3275018205/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1357213057&sr=8-1
Frau Niepel hat sich auch viel mit dem Thema beschäftigt. Von ihr wird hier geschrieben, sie hat aber auch eine Studie verfasst.
http://www.homoeotherapie.de/tiergesundheit/kastration/kastration.html

und Frau Quandt hat sich viel zum Thema Verhalten und Kastration geäußert
http://www.drc.de/gesund/kastratr.html

Branca

In einem Mehrhundehaushalt würde ich sie auch kastrieren lassen,aber die konkrete Frage war ja hier:
Die Hündin ist unsicher,wird das durch eine zu frühe Kastra verstärkt und da lautet die Antwort definitiv JA.
Was barfen nun damit zu tun haben soll,kapier ich nicht,ich barfe selber großteils,aber eine Verhaltensänderung bewirkt das sicher nicht.
Alles Wissen,die Gesamtheit aller Fragen und Antworten steckt im Hund.            (Franz Kafka)

MMM

ZitatOriginal von Branca
In einem Mehrhundehaushalt würde ich sie auch kastrieren lassen,aber die konkrete Frage war ja hier:
Die Hündin ist unsicher,wird das durch eine zu frühe Kastra verstärkt und da lautet die Antwort definitiv JA.

diese Aussage kann ich absolut nicht unterschreiben, meine Erfahrungen sind da anders. ;-)

Brigitte72

Danke an alle Antworten. Wie ich hier lese ist das wirklich ein sehr heikles Thema.  :D

Karo

Da könnte man wieder einwerfen, dass nicht alle Hündinnen mit der Läufigkeit so rasend gut zurecht kommen, dazu kommt evtl. Scheinträchtigkeit usw.usf. - Hormone und Umstellung lassen grüßen.

Grundsätzlich gibt es zu diesem Thema hier und in anderen Foren endlose Diskussionen bis hin zu Blutvergießen, weil die Hundebesitzer auf keinen grünen Zweig kommen. Auf dass es hier nicht so enden möge  :).

Ein unsicherer, ängstlicher Hund profitiert am meisten von Training, Alltagsroutine, Zweit-Hund und ähnlichem, dort sollte der Fokus liegen. Den Rest am besten mit dem TA besprechen, dem du vertraust. Auch hier gehen die Meinungen meilenweit auseinander.

Meine persönliche Erfahrung: Tierschutzhunde werden baldmöglichst kastriert und es gab noch nie Probleme, auch bei Angstis.

Nicora

Unser Nitrawuff war/ ist unsicher, ängstlich und bei ihm ist es so, dass er eher vorgehen würde als das er aus Angst und Unsicherheit den Rückzug antreten würde.
Bei solchen Hunden ist mal wichtiger mit gutem Training sie sicherer zu machen und das sie merken das man als Hundehalter gewisse Situationen im Griff  hat.
Wir haben uns damals als unserer  1 1/2 Jahre war, also ausgewachsen!, bei Tierarzt, privaten Trainer usw. verschiedene Meinungen angehört, da ich auch unsicher war, dass er durch die Kastra noch unsicherer wird.
Haben es dann mit dem Implantat versucht, das mehrere Monate wirken soll und so kann man ohne Operation mal sehen wie es dem Hund eventuell nach einer Kastra gehen würde, leider hat es unser Wau abgestossen.
Aber vielleicht wäre es für dich eine Option es mit dem Implantat zu testen um zu sehen wie sich das tier tut wenn die Hormone eingedämmt werden.

echo

Hallo,
ich habe nach Rücksprache mit meinem Tierarzt unsere Lucy erst nach
der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Meiner Meinung nach ist eine Hündin
erst nach einer Läufigkeit erwachsen. Wir mussten sie dann aber leider "notkastrieren" lassen, weil sie eine heftige Gebärmutterhalsentzündung hatte. Die Ärztin von der VetMed meinte, dass das aber selten ist, dass eine so junge Hündin das bekommt.
Ich glaube aber nicht, dass sich das Verhalten deiner Hündin nach einer Kastra verändert.
LG
Family von Findelwauzi Lucy und Nitrawauzi Tobi und unserem Nitrawauzi Engel Otis *15.08.2009 +21.06.2019


Terryann

ich glaube, du solltest sie in Ruhe erwachsen werden lassen und dich dann entscheiden.

(ich überleg bei meiner kleinen Annie seit vor der ersten Läufigkeit, jetzt wird sie im Sommer vier Jahre alt ...)
Lieben Gruß von Barbara mit Amigo und Nerly und Gästen Frankie und Santiano - in Gedanken bei uns: Terry, Annie,  Bobby, Masha, Chico, Mara, Sorbas, Blacky, Adita