Tinki schreit vor dem Kot absetzen

[E.T.]

Unsere Tinki (Montinka) ist seit ca.1 1/2 Jahren bei uns. Sie ist eine sehr ängstliche Hündin, aber bis jetzt konnten wir es gut händeln.
Seit ca. 2 Monaten fürchtet sich Tinki vor dem Kot absetzten. Wenn sie "muss" fängt sie an herumzutänzeln, legt die Ohren zurück, wird steif, beschwichtigt, der Drang vergeht offensichtlich wieder, sie läuft und spielt wieder, und oft erst eine Stunde später krampft  sie wieder, dreht sich im Kreise und schreit, dann kommt das erste Kotstück, danach nimmt sie ihre normale "Gackhaltung" ein (daraus schließe ich, dass es nicht die WS sein kann) und erledigt ihr Geschäft. Meine erste Vermutung war, dass sie  Äpfel, Zwetschen oder  Pfirsiche im Garten zerbissen und teilweise geschluckt hat, und ihr After dadurch wund geworden ist. Wir behandelten sie mit einer Salbe. Als dies nichts half ging ich mit ihr zur TÄ. Tinki hat sich ohne einen Mucks untersuchen lassen, es wurde nichts gefunden. Wir haben ihr Novalgin gegen Schmerzen gegeben, ohne jeden Erfolg. Daraufhin haben wir es mit homöopathischen Mitteln gegen Angst versucht, Tinkis Angst blieb unverändert. Tinki hat im Diagnosezentrum einen Ultraschall und ein Röntgen bekommen, alles in Ordnung. Jetzt gebe ich ihr Bachblüten Notfallstropfen.
Ich glaube, dass Tinki einmal Schmerzen beim Koten hatte, und sich jetzt fürchtet. Fühle mich traurig und hilflos, weiss nicht wie ich ihr helfen kann, bin für jeden Rat dankbar.

Anni

[Jordy]

Kann mir vorstellen, dass du dich hilflos fühlst und mit deiner Hündin mitleidest. Leider weiß ich selbst keinen Rat, aber du solltest auf alle Fälle eine zweite, wenn nötig dritte Meinung einholen. Vielleicht ist es tatsächlich eine kopfgesteuerte Sache, aber es könnte doch auch was Physisches/Organisches dahinterstecken. Ich hoffe, du hast bald Gewissheit. Auch wenn's dir schwer fällt: versuch möglichst das Verhalten deiner Hündin zu ignorieren, um sie nicht darin zu bestärken. Ich drück euch die Daumen, dass bald Licht ins Dunkel kommt.  :54:   

[Milano]

Hallo!

Ich hatte mal einen Jack Russel Terrier, der hat das genauso gemacht. Der hatte am Darmausgang eine Aussackung, so dass er quasi verstopft war (weil der Kot aus der Aussackung nicht herauskam bzw. nur unter großen Schmerzen). Eigentlich kann man das aber fühlen bzw. der Tierarzt wenn er rein fasst. Versuch doch mal ihm was abführendes zu geben und schau dann, ob er sich leichter tut. Meiner hat sich mit Dulcolax leichter getan, musste am Ende aber doch operiert werden.

[Terryann]

bei meiner Annie hat sich erst im Zuge der OP/Analdrüsenentfernung beidseits gezeigt, dass die in einem ganz schlimmen Zustand waren ...
die waren so "verpickt", dass das bei der normalen Kontrolle gar nicht zutage trat ...

[Nebraska]

Ich hätte auch auf die analdrüse getippt entweder voll oder entzündet, oder eine Fistel?
Ich würde das nochmal checken lassen.
Wie ist der Kot- hart- weich- normal? Wie oft muss sie am Tag?

[E.T.]

Zunächst danke für Eure Antworten.
Tinki kotet 2x täglich, hält aber bevor sie tut oft über eine Stunde zurück. Sie bekommt zusätzlich zu ihrem Futter morgens und abends etwas Pferdelunge-, dies wirkt abführend, wir achten darauf, dass ihr Stuhl weich ist. Analdrüsen sind in Ordnung. Und ja, ich versuche sie zu ignorieren sobald sie panisch wird, wende mich auch ab von ihr (hoffe, dass es beschwichtigend wirkt ?????!!!!!!). Vielleicht werde ich sie nochmals klinisch untersuchen lassen.

Anni

[Leegraib]

Das hört sich doch eher sehr nach starken Schmerzen an. Eine zweite Meinung wäre sicher kein Fehler.
Alles Gute.

[Nebraska]

Gibt's schon was neues?

[E.T.]

Ja, wir sind mit Tinki zu einem TA nach Wien gefahren, dieser TA hat den Ruf, ein sehr guter Diagnostiker bei unklaren Beschwerden zu sein, und außerdem führt er Endoskopien durch. Dieser TA (will keine Reklame machen, falls Interesse besteht schicke ich Namen und Adresse gerne per PM) hat Tinki sehr gründlich untersucht, fest zugepackt ohne zusätzliche Schmerzen zu verursachen. Er hat einen Schmerzpunkt in der WS gefunden, was aber sicher nicht der Grund für Tinkis Beschwerden sind. Und er hat einen Schmerzpunkt bei der rektalen Untersuchung gefunden, bei dessen Berührung Tinki aufgeschrien hat. Dieser Punkt war im Ultraschall und Röntgen nicht ersichtlich, und meine TÄ ist offensichtlich nicht bis zu diesem Punkt gekommen (der TA ist sehr groß und hat auch große Hände). Tinki bekommt jetzt andere Schmerzmittel und ballaststoffreiche Ernährung, damit der Kot diesen Punkt rascher passiert. Sollten sich die Beschwerden nicht mit Medikamenten beheben lassen, so handelt es sich wahrscheinlich um eine Verwachsung des Darmes mit dem Bauchraum (späte Komplikation nach Kastration), und der TA muss operativ den Darm von der Bauchwand lösen (mit der Gefahr dass es wieder zu Verwachsungen kommt). Es gibt insofern eine Verbesserung, dass Tinki vor dem Koten nur mehr kurz krampft, danach aufjault und kotet, sie hält nicht mehr 1 Stunde zurück. Am Freitag haben wir Kontrolle. Ich hoffe, dass Tinki nicht operiert werden muss, aber wie immer es auch kommt, es ist alles besser als die Ungewissheit.

Anni

[Nebraska]

Na aber zum Glück habt ihr jetzt mal eine Ursache.
Drücke die Daumen das alles bald gut wird.

[Maxxi]

Ach herje, wie schlimm muss es sein wenn du nur unter Schmerzen aufs Klo gehen kannst,....
Alles Gute und hoffentlich ists bald wieder gut!
P.S. nicht ignorieren, auch nicht wenn sie Angst hat-Sicherheit bei dir geben ist viel besser,....

[E.T.]

P.S. nicht ignorieren, auch nicht wenn sie Angst hat-Sicherheit bei dir geben ist viel besser,....

Maxxi wie kann ich Tinki Sicherheit geben??, koten ist etwas was jede selber erledigen muss, ich kann nur für medizinische Versorgung, geeignetes Fressen, genug Bewegung und geistige Auslastung sorgen.

Anni