HILFE - Epilepsie beim Hund

Begonnen von Trese, 10.06.2011 - 17:42

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Trese

Hallo,

war vor kurzem meine Verwandten in Athen besuchen und die haben seit drei Jahren einen Husky, den sie als Baby aus dem Müll gerettet haben.

Seit einem Jahr hat er jedoch epileptische Anfälle und meine Verwandten sind schon komplett verzweifelt, weil die Medikamente vom Tierarzt nicht helfen :-(
Deshalb hoffe ich sehr, dass mir hier irgendjemand weiterhelfen kann.

Jack ist wie bereits geschrieben 3 Jahre alt.
Seit circa einem Jahr hat er diese Anfälle und sie werden nicht besser. Bevor er einen Anfall hat, frisst er nichts mehr, obwohl die Tierärzte gesagt haben, dass die Medikamente den Appetit anregen. (für ihn wird sogar jeden Tag gekocht)

Er bekommt seit September: PHENOBARBITAL (PB) 50mg/Tag
seit Dezember: POTASSIUM BROMIDE (KBr) 500mg/Tag

ursprünglich war die Dosis vom PB höher, aber weil das angeblich schlecht für die Organe ist, haben sie dann das zweite Medikament dazugenommen und die Dosis vom ersten verringert.

Zunächst hat es dann so ausgeschaut, als würden die Medikamente helfen. Da waren die Anfälle weg, aber seit Februar hat er alle 20 Tage einen Anfall :-(
Blutbild, Röntgen... haben sie alles schon gemacht und er ist gesund.

Deshalb wäre ich/wir sehr dankbar, wenn irgendjemand Erfahrung mit epileptischen Anfällen bei Hunden hat und helfen kann... Vielleicht sind ja auch die Medikamente bei uns anderes als bei den griechischen Tierärzten?!

Raffaela

Kenn nur einen Hund mit Epianfällen der Mysolinetabletten täglich bekommt (1 Tablette enthält 250 mg Primidon)

gabi

Mein Toby hat auch Epilepsie. Er bekam anfangs Maliasin, die aber nur kurze Zeit geholfen haben. Seit ca. 3 Jahren bekommt er (Dank Dr.Tham) Mysoline und er hatte sicher schon 2 1/2 Jahre keinen Anfall mehr. Er verträgt sie auch sehr gut und wirkt keines wegs gedämpft oder ähnliches.

Es gibt aber verschiedene Formen und daher helfen manche Medis bei dem einen Hund, beim anderen leider wieder nicht.

Natascha

Hm, da fallen mir spontan zwei Dinge ein:

1) Wurde abgeklärt, ob es sich um eine primäre Form der Epilepsie handelt? Bei sekundären Formen liegen nämlich andere Ursachen zu Grunde, da helfen Sedativa nicht viel.

2) Es wäre möglich, dass die Dosis zu niedrig ist. Wurde die Serumkonzentration der Medikamente gemessen? Man muss nämlich die Wirkung der medis immer wieder überprüfen, denn wenn es zu neuerlichen Anfällen kommt, ist die Wirkung zu schwach und die Dosis sollte erhöht werden.

Liebe Grüße, Natascha
Dass mir mein Hund das Liebste ist, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

Trese

erstmals vielen dank für die schnellen antworten!

@natascha: wie kann man abklären, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Form der Epilepsie handelt?

die Tierärzte in Griechenland sagen nur, dass sie sonst nichts für ihn tun können :-(

wobei ich glaub nicht, dass sie die Serumkonzentration messen(zumindest haben sie mir das noch nicht erzählt)

macht es mehr sinn, bei den vorhandenen tabletten zu bleiben und sie vielleicht zu erhöhen (falls diese für seine art der epilepsie überhaupt passend sind) oder ist es sinnvoller sich an einen österreichischen Tierarzt zu wenden, und die Tabletten dann umstellen? kann ein Tierarzt überhaupt ohne den Hund persönlich anzuschauen, sagen, was ihm helfen könnte??

vielen dank im Voraus!

Natascha

Primäre Epilepsie: ist genetisch bedingt, also angeboren.

Sekundäre Epilepsie: bei Stoffwechselstörungen (Unterzuckerung, Kalziummangel), Herzrhythmusstörungen (plötzlicher Sauerstoffmangel im Gehirn), stark gestörte Leberfunktion... das alles führt zu Krampfanfällen, die von "echten" Epi-Anfällen nicht zu unterscheiden sind. Aber auch Vergiftungen, die Einfluß auf den Hirnstoffwechsel und somit auf die elektrophysiologischen Erregungsabläufe im Gehirn nehmen, können anfallsauslösend wirken (auch Impfungen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß ;().

Es ist wichtig, dass genau abgeklärt wird, welche Anfälle es genau sind- aus der Ruhe heraus, in Erregungszustand etc.
Weiters wichtig: Sind es generalisierte Anfälle, oder ist nur ein Teil des Körpers betroffen.

Mittels MR bzw. CT kann man eine Aussage treffen, ob Hirnschäden vorhanden sind oder nicht. Liquorpunktion wir dauch oft gemacht, da sie Aufschluß über entzündliche bzw. tumoröse Geschehen im Gehirn geben.

Es ist halt schwer zu sagen, ob die Tabletten überhaupt helfen oder ob sie zwar helfen, aber zu gering dosiert sind, solange nicht klar ist, welche Ursache die Anfälle haben.
Ich glaube nicht, dass ein Tierarzt, der den Hund nicht gesehen und untersucht hat bzw. keine detailierte Krankengeschichte von ihm hat, Tabletten verschreiben wird. Das wäre zu unsicher, denke ich.

edit: Auf keinen Fall würde ich selbständig die Dosis erhöhen, da eine Überdosierung zu einer Atemdepression führen und den Hund umbringen kann. Es sollte vor jeder Dosisänderung die Serumkonzentration gemessen werden.
Dass mir mein Hund das Liebste ist, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

Trese

vielen dank!

nachdem sie schon alle sonstigen tests gemacht haben, schätze ich mal, dass es eine primäre epilepsie ist, aber ich werd auf jeden fall noch mal genauer nachfragen.

weißt du vielleicht auch noch, ab wann die tabletten wirken sollten. dauert das länger oder sollte, nachdem Jack die Tabletten seit September kriegt, mittlerweile schon eine deutliche Besserung da sein?

und kannst du mir bitte auch noch sagen, wie man die Serumkonzentration misst?

dann kann ich mal die infos nach Griechenland weiterleiten :-)

Natascha

Die Wirkung der Tabletten hat sich nach ca. 3 Tagen voll entfaltet, also wirken sie bei Jack sicher, nur halt zu wenig.

Die Serumkonzentration wird in einem Labor gemessen (bei uns ist das z.B. Laboklin). Da erfolgt eine Blutabnahme beim TA, dann wird das Blut eingeschickt und nach ca. 5-7 Tagen ist das Ergebnis da.

Ich hoffe, das hilft euch ein wenig weiter.
Dass mir mein Hund das Liebste ist, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

Trese

ja, super! vielen dank, jetzt kenn ich mich zumindest einmal ein bisschen aus ;-) werd die ganzen infos gleich mal weiterleiten...

gabi

Die Messung der Serumkonzentration ist wichtig und ich Depp habs vergessen zu erwähnen ?(  Bei unserem Toby wissen wir dadurch z.B., dass wir bei Bedarf noch Spielraum für eine Dosiserhöhung hätten.

Hoffentlich finden Jacks Menschen einen TA, der helfen kann. Alles Gute!