Dominanzverhalten oder einfach nur Trieb?

Begonnen von NinaJ, 16.08.2012 - 17:47

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NinaJ

Seit ca 1-2 Wochen hab ich jeden Tag das selbe Spielchen.

Wenn ich in eine Freilaufzone bei uns draussen gehe oder aufs Feld reitet er (Rüde,3Jahre,kastriert) ihr (Hündin,2Jahre, kastriert) ständig auf.
Ich hab mich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigt da ich bis jetzt nicht mit dem Thema konfrontiert war, ich habe beide seit sie Welpen sind. Als sie damals mit 8 Wochen zu uns kamwar er schon bisschen was über 1 Jahr und es hat eig. nie wirklich Dominanzprobleme gegeben oder Eifersüchtelein zwischen den beiden. :rolleyes:

Sie machen es aber auch nur wenn sie draussen sind. Zu Hause haben sie das noch nie gemacht.

Deswegn die Frage, soll ich dazwischen gehen oder einfach nur machen lassen?

Immerhin ist es echt schon nervig da das Spielchen immer von vorne beginnt, er will aufreiten sie wehrt sich kurz Spielen und dann das ganze wieder von vorne. :rolleyes:

dragonfly

ich gebs zu, kenn mich zu wenig aus mit aufreiten.. mir ist nur aufgefallen, dass gerade viele hündinnen läufig sind und ich öfters rüden seh, die sich gschwind mal eine hündin schnappen ( auch kastriert) und paarungsgelüste haben ( auch wenn sie selber kastriert sind). vielleicht ist er durch duftnoten so stimuliert, wer weiß?

NinaJ

das habe ich mir auch schon gedacht weil er es ja wirklich nur draussen macht  :rolleyes:

hadaya

Ist natürlich schwer, das einfach so zu beurteilen, aber es kann natürlich sein, dass es wegen der andren Düfte ist.

Solange deine Hündin sich das gefallen lässt und nicht dadurch verunsichert ist, würd ich sagen, es ist ja nicht weiter schlimm, vor allem wenn sie danach weiterspielen, die meisten wehren sich ja eh, wenn sie das nicht wollen. Wenn die Hündin aber unsicher wird und sie das verstört, würde ich auch dazwischengehen.

Ich würde mal gucken, ob er es mit Rüden macht, das ist dann schon eindeutiger, dann ist es doch eher dominant ^^"

Aaaaber ich muss sagen ich bin auch kein Experte, ist nur so mein Gefühl.

NinaJ

mit rüden kann ich . es nicht probieren da er öfters gebissen wurde und mit rüden nicht verträglich ist :S
Aber er machts nur bei ihr, andere Hündinnen aus Bekanntenkreisen interessieren ihn gar nicht.
sie lasst sichs eh nicht gefallen und jagt ihn dann drauf gleich.

E.T.

ZitatOriginal von NinaJ

Aber er machts nur bei ihr, andere Hündinnen aus Bekanntenkreisen interessieren ihn gar nicht.
sie lasst sichs eh nicht gefallen und jagt ihn dann drauf gleich.

Ich würde eher auf ein "versuchtes Dominanzverhalten" tippen, so nach dem Motto "versuchen wird man es ja noch dürfen". Da Deine Hündin ihn ja ohnedies gut zurechtweisen kann, würde ich mich nicht einmischen.
Unsere Rudelführerin Nelly muss auch immer wieder auf unserer friedlichsten Hündin Nuri (Nelly will offenbar keinen Konflikt provozieren) aufreiten, nach der Devise "wissen hier eh alle, dass ich die Chefin bin", Nuri lässt es sich mit einer Engelsgeduld gefallen "ist ja schon gut", von keinem oder keiner anderen HündIn würde sich Nuri besteigen lassen.

Liebe Grüße
Anni
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

hundi

Hallo!

Ich würde das Aufreiten des Rüden so beurteilen.

Im Freien...
signalisiert der Rüde "seiner" Hündin bzw. den anderen Rüden, dass die Hündin ihm gehört. Da der Rüde von anderen Rüden schon einmal gebissen wurde, hat er keine Wahl. Er muss die Hündin davon abhalten Kontakt zu Rivalen aufzubauen, bevor die Hündin mit den fremden Rüden "liebäugelt". Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Rüden (wie oben geschildert), wird sich der Rüde kaum auf eine Verteidigungsaktion einlassen, insbesondere dann nicht, wenn er schon einmal den "Kürzeren" gezogen hat.

Also Aufreiten, um seine Hündin für sich zu beanspruchen, nach dem Motto: "Du gehörst nur mir!"

Im eigenen Revier....
kann das Aufreiten durchaus bedeuten: "Ich will jetzt, dass du dich mit mir beschäftigst!" Los spiel mit mir!"

Ist also eine dominante Geste, weil der eine dem anderen seinen Willen aufdrängen will.

Ich habe das Aufreiten auch schon in folgender Situation gesehen.
Der eine Hund mag Artgenossen, der andere Hund nicht. Beide Hunde (Rüde & Hündin) leben in einer Hundegruppe, haben aber wie geschrieben unterschiedliche "Interessen". Der eine Hund will also zu Artgenossen, der andere Hund (bspw. der Rüde) will das unterbinden. Er reitet auf, um die Hündin bei sich zu behalten und ein wegrennen zu den Artgenossen zu unterbinden.

Wer sich durchsetzt kommt auf die Hundepersönlichkeiten an.

Schönen Abend wünscht hundi!

Kurze Ergänzung.
Das Aufreiten gilt auch als Stresssymptom.
Es kann also auch sein, dass Hundebegegnungen für den Rüden purer Stress sind und er deshalb diesen aus dem Weg gehen will. Das zeigt er, indem er auf die Hündin aufreitet. Reitet der Rüde auf, während beide an der Leine sind und die Hündin zu einem anderen Rüden schaut, dann kann die Hündin z.B. mit Abwehrschnappen (in die Luft) reagieren oder sie ignoriert den "Störenfried" und schaut weiter den anderen Rüden an. Sind beide von der Leine, dann löst sich die Situation meist schneller auf. Der eine (ängstliche) Hund sucht bspw. Schutz bei Frauli/Herrli, der andere geht spielen. Aber wie gesagt bzw. geschrieben. Es kommt immer auf die Persönlichkeiten, Rang usw. an....

Würde gern mehr über die Wuffis erfahren.
Dann könnte man die Situationen genauer beurteilen...