Zweiter Hund im Haus

Begonnen von pilvi, 15.08.2013 - 22:36

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pilvi

Hallo Leute,

bei uns wird jetzt bald ein Pflegi einziehen (http://www.animalhope-nitra.at/index.php?option=com_sobi2&sobi2Task=sobi2Details&sobi2Id=10488&Itemid=26) und dann wuseln zwei Dreikäsehoch bei uns im Haus herum :)

Unsere Hündin Pilvi (Dackel/Labi/Terrier-mix) kommt auch aus Nitra und ist jetzt drei Jahre alt bzw fast genauso lange bei uns. Sie ist eher von der eifersüchtigen und zickigen Sorte.
Als Pflegi haben wir uns auch deshalb für einen Rüden entschieden, da die Faustregel ja besagt, dass sich eine Hündin besser mit einem Rüden versteht als mit einer weiteren Hündin.

Jetzt ist die Situation für uns aber ganz neu und ich frag mich wie ich wohl am besten reagiere, wenn es zb kracht zw. den beiden oder auf was ich besonders achten soll.

Darf ich Pilvi beispielsweise schimpfen wenn sie nach ihn schnappt oder ihn wegbeisst, wenn ich beide streichle? Oder wenn sie zb im Körbchen liegt und er vorbei geht oder auch zu ihr rein will? (kann mir ja momentan nur die Situationen ausdenken, da er ja noch nicht da ist)

Wie handhabt man das am besten mit den Schlafplätzen und Futterplätzen?

Wo lässt man sie sich am besten kennenlernen?

Habt ihr sonst noch Tipps für mich, wie ich das ganze so reibungslos wie möglich gestalten kann, wann ich eingreifen soll und wann ich es den beiden selbst ausmachen lassen soll?

Danke für eure Hilfe :)

lg

Coonnny

Schön dass ein Pflegi bei euch einziehen darf  :113:

Ich kann deine Gedanken gut verstehen, zu uns ist im April das erste Mal ein Pflegi eingezogen und ich machte mir auch große Sorgen wie mein Dackel reagiert wenn ein Hund in sein Reich kommt.
Zum Kennenlernen würde ich dir raten die Beiden auf neutralen Boden begegnen zu lassen und dann ein Stück gemeinsam zu spazieren und schließlich gemeinsam heim zugehen.
Versuch alles genauso zu machen wie immer, die Hunde spüren unsere Anspannung und könnten die Spannungen übernehmen. Wichtig ist, dass dein Hund nicht zu kurz kommt und gewisse Rituale bestehen bleiben. Bei uns waren jetzt 2 Pflegehündinnen und in Beiden fällen kam es nie zu einer Außeinandersetzung. Nach ca 1 Woche versuchten Beide meinen HUnd anzuknurren, das habe ich sofort korrigiert und dann war das Thema wieder vom Tisch.

Hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen und wünsche euch eine wunderschöne Zeit mit eurem 1 Pflegi  :be happy:

Gabriela

Ja, wie Coonnny schon gesagt hat: mach Dir nur nicht zu viele Sorgen. Bleib ruhig und gelassen. Und selbst wenn es mal krachen sollte - meist hört sich das viel schlimmer an als es ist. Also ruhig und bestimmt bleiben.
Zu den einzelnen Situationen kann ich Dir erzählen, wie ich es gemacht habe: Wenn es beim Streicheln von mehreren Hunden zum Knurren gekommen ist, bin ich einfach aufgestanden, hab gesagt "knurrende Hunde werden nicht gestreichelt" und bin weggegangen. Nach zwei- dreimal wars dann schon deutlich besser. Da hats dann gereicht, wenn ich die Hände weggenommen hab. Sobald sie dann aufgehört haben zu knurren, hab ich weiter gestreichelt.

Knurren im Vorbeigehen hab ich gar nicht toleriert. Ruhig hab ich mich zwischen die beiden gestellt und den Knurrer auf seinen Platz geschickt.

Wenn ein Hund auf seiner Decke (Körbchen, Platz, ... ) gelegen ist und ein Hund wollte hin und wird dann angeknurrt, dann hab ich das zugelassen. Seinen eigenen Platz darf er für sich haben und die anderen müssen und werden das auch akzeptieren.

Da ich ja zeitweise deutlich mehr als drei Hunde hatte, hab ich Trockenfutter den Großteil des Tages zur freien Verfügung gestellt und somit ist Futterneid erst gar nicht aufgekommen. Die Neuen haben immer sehr schnell gelernt, aha Futter gibt's hier genug, ich muss mich nicht drum prügeln.

Und mach Dir auch nicht zu viele Gedanken darüber, ob Du Deine "Liebe" eh gerecht verteilst. Hunde rechnen nicht auf; so nach dem Motto, den hast du aber zwei Minuten länger gestreichelt. Jeder, der freundlich zu dir kommt, wird gestreichelt und Du bestimmst, wann Du damit aufhörst oder einen anderen Hund streichelst (oder alle gleichzeitig).

In den meisten Fällen geht das Zusammenführen ganz problemlos. Ein bisschen Herumgezicke darf am Anfang sein, reg Dich nicht drüber auf, das legt sich.

Und für den worst case - also sollte es wirklich zu einer ernsteren Auseinandersetzung kommen - geb ich Dir den Tipp: wirf einfach eine Decke über einen oder beide. Da ist der Streit gleich beendet.

Je "normaler" und selbstverständlicher es für dich ist, dass jetzt ein Neuer dazu kommt, desto schneller wird das auch für den oder die "Alten" ganz normal sein. Du nimmst ja Deinem Hund nichts weg, ihm geht's ja nach wie vor gut und somit gibts für Dich auch keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben. Das würden sie nämlich spüren und ganz sicher auszunutzen verstehn.

Also freu dich auf Deinen Pflegi, bleib freundlich, ruhig und gelassen und vor allem auch deutlich in Deinen Anweisungen. Hunde mögen es, wenn sie genau wissen, wos lang geht; dann fühlen sie sich sicher. Und sichere Hunde zeigen kaum bis gar keine Aggressionen.
Wer ein Leben rettet, rettet die Welt.  (Talmud)

Tila

Ich kann mich Coonnny´s Rat bezüglich der Anfänglichen Zusammenführung nur anschließen.
Wenn bei mir ein neuer Einzieht, dann wird mit anderen unten gewartet und erstmal kommentarlos einife Minuten gegangen. Da braucht dann auch keiner Schnüffeln gehen - erst nach ein paar Minuten ist dann das wirkliche kennenlernen.
Bis jetzt jedes Mal problemlos
Einfach gelassen bleiben, die Hunde schaffen das schon  :be happy:

Mopskiki

#4
ich hatte bisher zwar nur einen Plegi aber ich denke auch das es sinnvoller ist das kennen lernen draußen statt finden zu lassen.
Wir haben das damals nicht gemacht und es hat leider gleich in den ersten Sekunden gekracht - sind dann relativ bald mit beiden raus auf die wiese gegangen und die situation war gleich entspannter - schnüffeln und mal neben einander her laufen und besser war es .
Daheim haben wir mal alles weg geräumt was zu weiteren Streitereien hätten führen können - (spielsachen kausachen)
unsere Kiki hat es Amy nicht leicht gmeacht - Kiki hatt die Oberzicke gespielt und ist oft grundlos auf Amy losgegangen - da habe ich sie dann sehr wohl geschimpt und auf ihren Platz geschickt - Amy wollte sich Anfangs auch wehren aber sie hat dann auch sehr schnell verstanden das es so nicht geht.
Anfangs waren wir sehr unsicher und haben immer ein Auge auf die beiden gehabt - somit hatten die beiden auch immer ein auge aufeinander - als wir dann etwas lockerer wurden wurden es die beiden auch und haben sich in ruhe gelassen - geliebt haben sie sich bis zum schluss nicht aber sie haben sich arangiert  :))
Gefüttert haben wir die beiden zwar im gleichen Raum aber auf Abstand - Kiki versteht da keinen Spass und wir wollten unnötigen Krach vermeiden - Kausachen gab es auch nur unter Aufsicht.
Die Schlafplätze - na ja ds war eigentlich kein Thema - jeder hat sich halt dorthin gelegt wo der andere grad nicht war
mach dir nicht so viele sorgen und versuch locker zu bleiben
Viel Spass mit eurem ersten Pflegi

pilvi

Danke für eure Erfahrungsberichte und hilfreichen Antworten!
- damit kann man echt was anfangen und gibt mir die Ruhe die Sache relaxed anzugehen :)

Freu mich schon enorm auf den kleinen, hoffe er kommt bald :)

Ich geb euch dann mal einen kurzen Bericht, wie's gelaufen ist ;)

Giovanna

Ich wùnsch eine gute Ankunft und alles Gute!
Kann mich den anderen nur anschliessen, auf neutralem Boden kennenlernen, besser nicht im Stehen, sondern im Gehen. Im Stehen konzentriert man sich als Mensch oft zusehr auf die Hune und schaukelt damit die Energie, die ohnehin schon etwas erhòht ist, nur unnòtig noch weiter auf. Im Gehen entsteht schneller eine ruhige entspannte Situation.
Im Haus entscheidest du, wen du wann streichelst, niemand knurrt. Wenn deine knurrt, kannst du sie wegschicken, nachdem der Neue das Wegschicken noch nicht so gut kennt, wùrd ich, wenn er knurrt, aufstehn und weggehn. Mòglichst ruhig und bestimmt. Und dann eine gute Weile ignorieren.
Ja, und seinen Liegeplatz, sprich eigentlich, seine persònliche Zone, darf jeder sehr wohl verteidigen, das haben alle Hunde einfach zu akzeptieren, dass sie dann weggehen und den anderen Hund in Ruhe lassen. Aber das machen sie sich gut selber miteinander aus.
Ihr macht das schon, wird einfacher als du glaubst, bestimmt!
Liebe Grùsse von uns!

InMaDa

ich hab ja öfters mal "durchlaufposten"  :whistle:
mein rüde ist relativ dominant und territorial. wenn möglich schau ich auch, dass sich die neuen draußen kennenlernen. wie schon beschrieben ist das die beste möglichkeit, ärger von vornherein zu umgehen. 

da ich mitunter aber alleine bin, wenn der pflegi kommt, geht das nicht immer. ich geh dann relativ selbstbewusst-selbstsicher ran. also ala: sag hallo, da ist unser gast, keine sorge, er geht bald wieder...
wenn einer stinkig wird, dann pflück ich sie auseinander, schick jeden in eine ecke und fertig.

hatte auch schon welche, da musste ich 2 tage lang dazwischen stehen, damit sie sich nicht anstinken wollten, aber spätestens nach ein paar tagen war das thema immer gegessen. ich mag ja auch nicht alle leute auf dieser welt, darf sie aber trotzdem auch nicht "aufessen"   :nervous:

auch wenn meine eigenen die kauknochen eigentlich nie anschauen waren das anfangs schon manchmal ausgangspunkte für "diskussionen" unter den hunden. spielzeug, kauknochen und co würd ich daher auch sicherheitshalber mal weggeben

ich gehe davon aus, dass die atn-mädls dich schon richtig beraten werden, wen du am besten dazunimmst  :be happy:

die pflegis, bei denen alles absolut problemlos war, waren übrigens wesentlich mehr  :be happy:

wünsch dir viel vergnügen bei der schönen aufgabe "pflegi" und danke, dass du einem armen hundsi das leben schöner machst!

nur mut, das klappt sicher :115:
lg

pilvi

Hi :)

Der kleine Fratz ist seit gestern früher Nachmittag bei uns :)
Beim Abholen war er steif wie ein Brett vor Angst, hat auf nichts und niemanden reagiert, sondern sich einfach stoisch tragen und im Auto halten lassen.
Als ich dann 100 m vor unserem Haus ausgestiegen bin und mein Freund weiter gefahren ist um Pilvi zu holen und uns entgegen zu gehen, hatte ich fast erwartet, dass er einfach wie ein Stein liegen bleiben würde - weit gefehlt! Der Bursch ist (fast) richtig mit mir Bei Fuß gegangen! Leinegehen ist ihm also nicht fremd und da hat er dann auch das erste Mal zart gewedelt.
Unsere Hündin hat ihn zuerst eher mäßig interessiert beäugt, aber in der Sekunde, als er unserer Grundgrenze überschritten hat (merkwürdig, aber wahr) hat sie einen Kläffer losgelassen und ab da hatte er ihre 100%ige Aufmerksamkeit ;)
Im Haus dann ging er schnurstraks zu ihrer Futteschüssel und putzte die mal gründlich aus (eh schon ein merkwürdiges Vorkommnis, dass sie da was über gelassen hat) und dann folgte ein herumgeschnüffel und Pilvi hatte die liebe Not ihre Plätze mit Gegraunze zu verteidigen.
Das ist auch bis heute das einzige was sie tut: bisschen Knurren und Graunzen, wenn er etwas zu unbedacht in ihre Nähe kommt, obwohl sie sich teilweise auch berühren, ohne das sie etwas von sich gibt.
Heute hab ich sie dann auch schon beide gemeinsam in den Kofferraum gestopft, als wir weggefahren sind: einmal hats kurz gekracht (sie hat ihn zurecht gewiesen) und ab dem Zeitpunkt fahren sie eigentlich im harmonischen Einklang Auto.

Das alleine bleiben funktioniert nicht ganz sooo perfekt, ich bin aber zuversichtlich, dass wir das auch in den Griff kriegen. Er heult und jault nach einem Zeitchen, wenn ich ihn in seinem Schlafraum gebe, wo sein Körbchen, Wasser und Futter stehen.
Ich hoffe, dass das heute Nacht schon besser funktioniert.

Die Angst vor Männern besteht unverkennbar. Aber ich hab mich an den tollen Ratschlag von Kathi gehalten und nur mein Freund gibt ihm Gutsies, ich nie. Bereits jetzt gerade darf er ihn vorsichtig unterm Kinn streicheln - gestern durfte er nicht einmal in seine Richtung schauen.
Auch auf meine Mutter hat er heute beim Kennenlernen kurz hingeschnappt, aber mit Wurst bewaffnet konnten auch meine Eltern ihn berzirzen.

Er (wir rufen ihn Camillo) ist ein wirklich aufgewecktes und lustiges Kerlchen und wenn er Vertrauen gefasst hat, tut er nichts lieber als Bussis zu verteilen, hektisch herum zu wuseln und dabei so viel wie möglich seinen Bauch zu präsentieren und Streicheleinheiten zu kassieren :)

Vor ca. 5 Minuten haben Pilvi und er das erste Mal gespielt und herumgetobt :D Es war zwar noch sehr lautstark, weil Pilvi die Angewohnheit hat anfangs dabei zu Kläffen und doch immer klar zu machen, dass sie die Chefin ist, aber spätestens morgen rechne ich damit, dass sie ihn dann auch mal "oben" sein lassen wird ;)

Gabriela

siehste - alles halb so schlimm.  :kacsint2: Ein bisschen Geduld, dann wird schon alles gut.
Freu mich so für das Wauzi, dass er zu Dir durfte. Wer ist es denn? Fotos bitttteeeeee.
Wer ein Leben rettet, rettet die Welt.  (Talmud)

Mopskiki

schön das er schon da ist - das wird schon alles werden  :)) :))
Danke das du ihm die Chance auf ein schönes Leben gibst  :53:

Katharina

Die Angst ist ihm noch ein bisschen ins Gesicht geschrieben, ich möchte gar nicht wissen was er in seinen wenigen Lebensmonaten schon alles erlebt hat. Ich bin mir sicher dass er bald auftaut und seine Angst überwinden wird.


Sakia

na das ist ein süßer Knopf

Alles Gute für euch