Hat unser Hund was gegen kleine Kinder!?

Begonnen von Larissa12002, 22.05.2009 - 13:34

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Larissa12002

Hallo!

Ich hatte schön öfter mal so einen Verdacht, hab es aber auf den Spieltrieb geschoben, da man das, wenn man Mona kennt erst gar nicht glauben kann:
 
Wir haben Mona nun seit fast 2 Monaten und sie ist der beste Hund, den man sich wünschen kann. Sie ist zu allen lieb und nett, nur gestern jagte sie unseren Nachbarsbuben, er ist 3 Jahre alt! Sie ist ihm hinten nach und hat ihn ständig angebellt...Gott lob aber nicht gebissen oder umgestoßen!
Der Bub hat geweint und ist zu seiner Mutter geflüchtet. Die hat das dankenswerter Weise nicht so dramatisch gesehen .... da ja nix passiert ist....

Ältere Kinder so ab ca. 8 Jahre vergöttert Mona, aber so kleine Kinder bellt sie auch,wenn wir spazieren gehen (öfter) an. Es ist kein freundliches, sonderen ein wirklich dominierendes Bellen! Ich muss sie dann richtig zurückhalten!
Kann das überhaupt nicht einordnen, da wir selbst größere Kinder haben und auch im Bekanntenkreis keine Kleinkinder haben, passiert das nur entweder beim Spazieren gehen oder halt im Gasthaus etc....

Man kann sich vorstellen, dass diese Situation äußerst unangenehm sein kann und wir wollen das unbedingt in den Griff kriegen...weiß hier jemand Rat?? Hat jemand selbst so ein Problem gehabt und konnte es lösen???

Lucy

In den Griff kriegen wird schwer. Du mußt es wahrscheinlich aktzeptieren,und vorallem respektieren, dass Mona auf kleinere Kinder so reagiert. Meine Lucy ist auch von kleinen Kindern nicht begeistert. Ich muss da sehr aufpassen. Meine kleine Nachbarin ist 2 jahre und wurde von Lucy schon des öfteren in die Schranken gewiesen. Ich passe immer ganz genau auf....
Aber Lucy hat sie noch nie ernstlich gebissen, sondern nur geknurrt und gehalten.
Für mich ist es ein gutes Zeichen, denn für mich zeigt Lucy dadurch ein sehr solziales Verhalten. Sie zeigt mit ihrer Sprache: Halt-es ist mir zu viel.
Die Mama der Kleinen sieht das auch so, und wir helfen beide zusammen, dass Amelie keine Angst vor Hunden entwickelt. Also sie liebt Lucy und das merkt Lucy auch mit der zeit...sie gibt der Kleinen auch schon ein Bussi. Wir zwingen sie aber nicht dazu. Sie macht es freiwillig, und sie spielt auch mit ihr...Balli werfen usw.

Viel Geduld und vorallem gegenseitiges Respektieren ist wichtig.

Wünsche euch alles Gute
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

Schäferfan

Hallo Ulli,

ich finde es erstmal gut und richtig, dass du diese Problem ernst nimmst. Mona bleibt trotzdem ein ganz lieber Hund und der Beste, der euch passieren konnte :O. Aber es ist nun schon wichtig, kein Risiko ein zu gehen, finde ich.
 
Wir könnten nun alle hier spekulieren, warum Mona kleine Kinder nicht mag: sie hat vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht, ist nie auf Kinder in diesem Alter sozialisiert worden, etc.... Ich kenne viele Hunde, die gerade mit Kleinkindern nicht gut können- Kinder in diesem Alter tun so ziemlich alles, was Hunde in ihrer Sprachauffassung als Bedrohung, als Jagdeinladung etc. missverstehen.
Es sind auch unterschiedliche Situationen, die du schilderst. Das Jagen des Nachbarkindes mag einen anderen Auslöser als die Situation im Gasthaus haben.
Aber ich denke, egal, warum Mona so reagiert, sie soll einfach keine Kinder auf einem Spaziergang anbellen, noch dazu, wo sie- wie du schreibst- dies bedrohlich meint.
Ich hätte dafür 2 Vorschläge:
1. Du bist die, die Mona sagt, was sie tun soll, welche Verhaltensweise sich für sie "auszahlt" und belohnt wird und welche nur Negatives bringt. Sprich, ihr geht spazieren, Kinder kommen entgegen. Sobald Mona anfängt, diese zu fixieren( starrer Blick, angespannte Körperhaltung, Ohren nach vorne), sagst du ganz bestimmt
( möglichst aber auch nicht aufgeregt :D ):" Nein!!!" und dann gleich eine Alternative von ihr verlangen ( die sie kann), also "ruhig" oder "Fuß" oder auch "Sitz", während die Kids vorbeigehen.Besteh darauf, dass sie das Kommande ausführt, dann kommt von dir ein erfreutes "Ja !" ( anstatt eines Clickers sozusagen) und es gibt eine Jackpotbelohnung.( sie ist ja verfressen UND verspielt- so ein Glück). Wenn du dran bleibst, wird sie bald eine Verhaltenskette bilden- sie sieht die Kinder, bleibt ruhig, schaut dich erwartungsvoll an und dann musst du sie unbedingt belohnen und bestätigen. ( sonst glaubt sie, sie muss zuerst bellen, damit sie dann eine Belohnung für´s ruhig sein bekommt.)Das darfst du dann also  nicht übersehen.
 Das klingt jetzt recht  banal, aber die Wiederholungen machens und deine Beharrlichkeit zusammen mit deiner Überzeugung, dass das anders werden muss. Nicht aufgeben- Mona schätze ich so ein, dass sie eine Kluge ist und schnell verknüpft.
Vorsicht aber im Gasthaus, es ist oft lästig, wenn Mütter mit ihren Kindern zum Streicheln kommen, der Hund unter´m Tisch liegt und sich bedrängt fühlt. Mona muss die kleinen Kinder ja nicht lieben und sollte nicht von diesen bedrängt werden, eh klar.

2. Wenn du öfters Kontakt hast oder haben willst  mit dem Nachbarskind, dann kann man versuchen, dieses Kind für Mona sozusagen " schön zu füttern". Das Kind soll ein Leckerchen fallen lassen ( nicht werfen),dann weggehen und du gehst mit Mona an der Leine in Richtung Leckerchen. So wird sie nach Wiederholungen verknüpfen, dass DIESES Kind toll ist, weil es da Leckerchen gibt. Kannst es aber auch so machen, dass sie, wenn immer das Kind auftaucht und Mona ruhig bleibst, selber fütterst und lobst.

Also, ich bin sicher, das kriegst du hin ! Überlege dir, was genau dein Ziel ist ( sie soll ruhig an Kindern vorbeigehen,diese nicht anbellen- ) und dann üben, wobei es wie gesagt die Wiederholungen in verschiedenen Gebieten sind, die dann den Erfolg bringen.

Ach ja, eine Frage noch: wo hat Mona den Buben gejagt ? Bei euch im Garten oder auf der Straße ? Ich frage nur deshalb, weil sich HUnde im eigenen Revier sprich Garten nochmals anders benehmen wie auf neutralem Boden.

Lucy

Zitat2. Wenn du öfters Kontakt hast oder haben willst mit dem Nachbarskind, dann kann man versuchen, dieses Kind für Mona sozusagen " schön zu füttern". Das Kind soll ein Leckerchen fallen lassen ( nicht werfen),dann weggehen und du gehst mit Mona an der Leine in Richtung Leckerchen. So wird sie nach Wiederholungen verknüpfen, dass DIESES Kind toll ist, weil es da Leckerchen gibt. Kannst es aber auch so machen, dass sie, wenn immer das Kind auftaucht und Mona ruhig bleibst, selber fütterst und lobst.

Ja genau so machen wir es auch. Amelie gibt Lucy immer ein Leckerli. Und Lucy nimmt es ganz vorsichtig aus ihrer Hand. Und ich lobe sie dafür immer ganz stark.

Gerade war Amelie wieder bei mir, und hat mit Lucy gespielt. Natürlich unter Aufsicht. Es wird schon...schön langsam. Nur nicht erzwingen...
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
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(Albert Schweitzer)

Larissa12002

Hi und guten Abend  :)
Danke für die Tips. Zu deiner Frage Petra:
Der spezielle Fall lief so ab:
Mona fährt ja wahnsinnig gern mit dem Auto und darum muß ich sie beim Einsteigen normalerweise auch gar nicht mehr an die  Leine nehmen. Sie sieht die offene Autotür und sprintet gleich auf den Rücksitz.
An dem Tag war das so, dass ich Mona wie üblich in das direkt vor der Haustür geparkte Auto reinhüpfen lassen wollte, als auf der anderen Straßenseite der kleine Bub ganz normal vorbeiging....
Aus wars mit Mona´s sonst so eigenen Sanftmütigkeit! Ich hatte wirklich zu tun, dass ich sie wieder unter Kontrolle brachte. Mit der Leine ist das ja sonst einfacher. Aber ohne...da gings rund. Die kleine Mona ist extrem flott, wenn sie will !
Und bei uns in der Straße gibt es etwa 10 Kinder, die da herumtollen...d.h. ich kann sie nicht nur auf ein spezielles Kind konstituieren sondern ich muss da wohl allgemein gezielt trainieren.
Werd mich mal auf den Spielplätzen herumtreiben  :D ich hoffe die verhaften mich nicht *lach* Nein nur Spaß, bin auch überzeugt, dass wir das schaffen. Ich hol mir auch noch Rat bei der Hundeschule und bei einen speziellen Trainer...mal sehen, bin zuversichtlich. Mona ist so ein toller Hund und irgendeine Macke musste sie doch einfach haben  ;) Sonst wär das ja gar keine Herausforderung!  :tongue:

Ganz viele liebe Grüße an alle lieben Forums-seelen  :O

Tina 1973

Wir hatten auch ein ähnliches Problem. Bei uns in der Sackgasse gibt es dzt. 15 Kinder, 2 davon sind 3 Jahre alt und wurden von unserem Hund Lumpi stets angeknurrt und angekeift. In Geschäften und auf der Straße ist uns immer wieder passiert, dass unser Hund ein Kleinkind schlimm erschreckt und zum weinen gebracht hat.
Wir haben viel mit Lob und Ablenkung geübt, so wie es Schäferfan auch empfohlen hat, trotzdem konnte es wieder passieren, wenn die 2-Meter Abstand zum Kind nicht eingehalten werden konnten.
Wirklich besser, bzw. ganz weg ist dieses Problem erst seitdem wir Pflegehunde (einer ist schon unserer) haben, die total freundlich und aufgeschlossen auf alles zugehen. Da hat sich unser Hund immer hinter den anderen Hunden versteckt und erstmal zugeschaut, was die Pflegis+Kinder so miteinander machen und seit kurzem, wenn die anderen dann schon "abgestreichelt" sind, setzt er sich auch hin und lässt sich streicheln. Allerdings halte ich ihn immer noch dabei und hocke mich neben ihn, weil ich ihm auch die Sicherheit geben möchte, dass ich da bin und eingreife. Sobald ich merke es passt nicht mehr, oder er einen Schritt zurück geht, stoppe ich das Streicheln und schaue, dass sich mein Hund wieder hinter mir in Sicherheit fühlen kann.  

Vielleicht habt ihr ja einen befreundeten Hund, der euch da helfen kann?

Larissa12002

ZitatOriginal von Tina 1973
Wirklich besser, bzw. ganz weg ist dieses Problem erst seitdem wir Pflegehunde (einer ist schon unserer) haben, die total freundlich und aufgeschlossen auf alles zugehen.

Jaaa einen zweiten Hund  :D Wär natürlich super, aber das geht leider z.Z. nicht, außerdem würde ich den wahrscheinlich auch behalten. :rolleyes:
Wir treffen uns öfter mal mit anderen Hunden, aber kleine Kinder sind eher so zufällige Begegnungen. Mal sehen, wie ich das herbeiführen kann. Aber der Tip ist sehr gut. Danke!

Lucy

Alo ich habe heute wieder einmal festgestellt, dass ich bei Lucy sehr aufpassen muss. Amelie (meine kleine 2,5-jährige Nachbarstochter) wollte heute mit Lucy spielen Spielen ist jetzt vielleicht übertrieben, aber sie hat Lucys Stoffpupperl genommen und ihr hingehalten. Und was macht Lucy? Sie schnappt mit gefletschten Zähnen nach Amelies Hand. Sie hat sie richtig gehalten. Also nicht gebissen, sondern nur angedeutet. Ich bin soooo erschrocken. Amelie Gott sei Dank nicht. Lucy hat ihr zwar nicht weh getan, aber sie hat die Kleine wieder gewarnt.
Weiß in solchen Momenten nicht wie ich reagieren soll. Hab ja mal gelesen, dass ich mit dem Hund nicht schimpfen soll, das sie ja richtiger weise die Kleine vorgewarnt hat, und das ja eigentlich ein gutes Verhalten ist.
Würde daher Lucy mit der Kleinen nie alleine lassen, da ich echt Angst habe, dass Lucy wirklich hinschnappt und zubeist.
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

Tina82

das klingt nach "Beschützerinstinkt" ihrem Spielzeug gegenüber - klingt blöd, weiss ned, wie ich das sonst schreiben soll!
Probier mal, obs funktioniert oda bessa is, wenn Lucy von Amelie ein Spielzeug "geschenkt" bekommt, ob sie dann damit spielen können, wenn Lucy es nicht als IHR EIGENTUM sieht - das hat bei meinem immer am besten funktioniert - das is dann halt das spielzeug für DIE  2 (und sonst nach Möglichkeit KEINEM ANDEREN)

Larissa12002

Ein kleines Zwischenergebnis:
Wir waren bei einem Hundetrainer, er meinte das Thema sei relativ leicht in den Griff zu bekommen, durch Gewöhnung an solche Situationen.
Keinesfalls darf ich Mona, solange das Problem noch besteht ohne Leine laufen lassen, da man da schwieriger eingreifen/erziehen kann, als mit Leine.
Keine wirklich überraschenden Erkenntnisse, aber trainieren werden wir auf jeden Fall.
Viel Lob, wenn ihr Verhalten in Ordnung war. Je öfter sie nun kleine Kinder oder Walker :rolleyes: sieht desto besser wird es, aber nicht immer gleichbleibend. Sie verhält sich eindeutig besser, wenn sie mit mir alleine ist, als wenn noch andere (vor allem Hunde) dabei sind. Dann spielt sie das Alpha Tier  :) Und manche Menschen mag sie einfach von Haus aus mehr als andere...naja wie bei uns Menschen halt auch.
Wird etwas dauern schätze ich, bis das wirklich ganz weg ist, aber besser wird es schon. Wir sind ja erst seit 2 Monaten ein Paar :tongue:
Freue mich,dass die Maßnahmen bei unserer Süßen so rasch greifen !