Bin am Ende meiner Weißheit angelangt

Begonnen von Lilli, 10.07.2009 - 15:06

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Lilli

Die winzige Foxy, die bei mir ist, hätte vielleicht die Chance auf ein Plätzchen, wenn sie an der Leine gehen könnte.

Ich habe es jetzt mit Brustgeschirr, Softbrustgeschirr und diversen Halsbändern versucht, sobald sie etwas umbekommt, ist sie wie erstarrt und bewegt sich keinen cm mehr. Auch nicht das verlockenste Leckerli kann sie aus der Starre befreien. Egal ab kurze Leine, Flex oder Legtrainer, sie macht auf Statue.

Das kenne ich zwar auch schon von anderen Pflegehunden, aber ich nehme dann immer einen meiner ruhigsten Hund als Begleithund mit, an dem sie sich dann orientieren und in Kürze funktioniert es dann auch und sie laufen brav mit.


Jetzt habe ich sie mal ein Stück getragen, um zu testen, ob ihr der Weg nach Hause lieber ist, denn ich vermute, sie hat Panik, überhaupt von hier wegzugehen und den Hof zu verlassen. Kaum habe ich sie abgesetzt, hat sie sich aus dem Brustgeschirr gewunden und ist wie der Blitz nach Hause gelaufen.

Was soll ich machen?

sigrid

Wäre schade, wenn sie dadurch nicht auf einen Platz käme, kann mir vorstellen wie es dir geht.

Felix hat mich wochenlang gebissen, wenn ich ihm nur das Geschirr umlegen wollte.
Heute bringt er es mir. Auch Luky ist am Boden gelgen und hat furchtbar geschrien. Ist jetzt natürlich für dich keine Hilfe, aber probier:

Setz dich am Boden mit dem Geschirr und füttere Knacker- oder Käsestücke ohne das, daß Geschirr den Hund berührt und vorallem ohne Worte,
Ganz langsam den Geschirr immer näher bis sie die Leckereien am Geschirr liegen und dann nur halb raufgibst, wieder runter und soweiter bis es selbstverständlich wird.
Auf der Straße nur auf einer Seite, der sicheren Seite, führst.
Wichtig ist dabei, daß du nicht redest.
Und du dich NICHT über den Hund beugen mußt, also von der Seite ihr Stück für Stück das Geschirr auf- und ablegst.
Natürlich auch, aber das wirst du eh nicht getan haben, nicht ziehst oder der Hund irgendeinen Druck ausübst, vielleicht nur mit "ZZZZZZZZ" oder irgendein Zischlaut.

Hoffe ich habe dir etwas geholfen und wünsche dir Erfolg!

lina

Das hört sich ganz nach meinen Edi an! Genau das Gleiche hat er auch gemacht! Nur war er damals noch im Sulzhof (Tierheim). Er ist mir immer aus dem Halsband geschlüpft und zum Hof zurückgelaufen und wollte in seinen Zwinger zurück. Ich hab es dann so gemacht, dass ich jeden Tag hingefahren bin, und mit ihm an der Leine einfach nur Hofrunden gemacht habe. Ich hab sie zeitlich immer gesteigert.Nach einer Woche bin ich mit ihm durchs Tor und eine kleine Runde um den Sulzhof gegangen. Ich hab dann die Runden draußen immer mehr verlängert bis er "freiwillig" mitgelaufen ist. Nach drei Wochen waren Spaziergänge vom Gelände und nach draußen kein Problem mehr. Und dann hab ich ihn eingepackt und mit nach Hause genommen ;)!

Sylke

Hallo,
wie lange hast Du denn die Kleine schon? Wir hatten ein sehr ähnliches Problem bei unserer Missy (auch aus Nitra). Sie war die ersten Wochen nicht bereit an der Leine zu gehen, erstarrte auch völlig und der Sabber lief ihr aus dem Maul. Ich hab immer unseren Rüden mitgenommen, so dass sie sieht, dass nichts passiert. Ich bin jeden Tag die gleiche Strecke gegangen, habe sogar am gleichen Ort geparkt, dass sie sieht, dass das jeden Tag gleich abläuft. Zunächst habe ich sie mit dem Rüden ohne Leine mitlaufen lassen, weil sie an ihm und mir "klebte". Dann habe ich eine kleine Tupperschüssel mit Leberwurst mitgenommen und immer, wenn sie stehen blieb, wenn ich einige Schritte voraus und hab sie damit gelockt. Die Hundetrainerin hat mir damals gesagt, sie bräuchte ein "Jackpot" - Erlebnis: Sie bekommt das, was sie am meisten mag als Belohnung, wenn sie kommt. Zwischendurch habe ich sie immer wieder auf den Arm genommen und getragen, dann wieder abgesetzt und einige Schritte gelockt. Nach 1 Woche ging sie bereits einige Schritte an der Leine, nach 2 Wochen kürzere Strecken und heute (wir haben sie jetzt 3 Monate) gibt es keinerlei Problem mehr.
Vielleicht klappts ja so!
Ich drück die Daumen
Sylke mit Missy (Nitra-Dackeline), Desty (Nitra-Labi), Emmi (Nitra-Dackeline)

Lilli

Die Kleine ist jetzt seit Mitte Mai bei mir. Sie hatte aber Welpen aufzuziehen und daher waren wir auch nicht spazieren, was auf einem riesigen Bauernhof mit vielen Hunden auch grundsätzlich nicht unbedingt notwendig ist.

Erst als die Welpen abgeholt waren, wollte ich mit ihr am Leinegehen arbeiten.

Mit der zweiten Mama FLOCKE hat es bald geklappt.

Sie hat sicher kein Problem mit dem Anlegen des Geschirrs, scheinbar hat nicht einmal ein Problem damit, wenn man sich über sie beugt. Als knapp 30 cm hoher Hund scheint sie das gewöhnt zu sein.
Heute waren für sie fremde Leute auf Besuch, die sich alle gemeinsam über sie gebeugt und von oben gesteichelt haben, was natürlich alles falsch ist. Ich habe aber bewusst nicht eingegriffen, weil ich ihre Reaktion sehen wollte. Sie hat sich gefreut und aufgestellt, um näher an die Menschen zu kommen.

Ich vermute, es ist so wie bei Linas Hund, sie will das sichere Revier einfach nicht verlassen oder sie ist so klug und hat erkannt wie ihrre und Flockes Welpen abgeholt wurden, dass die Hunde, die durch dieses Tor gehen, nicht mehr zurückkommen?

Morgem fahre ich mit ihr ein Stück mit dem Auto weg, vielleicht funktioniert es besser auf fremdem Gebieten. Da der Rest des Rudels auch etwas geräuschvoll reklamiert, wenn ich nur einer meiner Hunde mitnehme, ist es für die Maus sicher auch nicht entspannend, wenn sie von den anderen zurückgerufen werden.

Dieses Verhalten ergibt sich sicher aus dieser Situation, ich wäre neugiierig, wie sie sich woanders, bei jemand anderen verhalten würde.

Lilli

Hab grad noch eine Idee, die einen Versuch wert ist:

Morgen bekommt sie ein kleines, leichtes Brustgeschirr verpasst, an dem ich eine ganz dünne kurze Leine ohne Schlaufe hänge. Damit kann sie mit den anderen herumlaufen und sich so nebenbei an das Gefühl gewöhnen. Wenn sie das dann nicht mehr als störend empfindet, kann ich das Ende nehmen und sie nur so mal an der Leine halten mit dem Ziel, dass sie sich nicht gleich verkrampft und dann gleich wieder locker ins Spiel übergehen. Wenn das klappt gelingt uns vielleicht auch ein Schritt an der Leine, natürlich mit Jackpot zur Belohnung. So werden es im Laufe der Woche vieleicht immer mehr Schritte und wir können gehen.

Alternativ könnte ich (ohne die anderen, die einem nur um die Beine herumlaufen) mit ihr das Gehen an meiner Seite ohne Leine üben. Das kann sie sicher schnell. Sie himmelt mich eh immer so von unten an, wenn sie mit den anderen um mich herumläuft.

Dann versteht sie möglicherweise auch besser, was ich von ihr erwarte.

Jedenfalls habe ich jetzt wieder Hoffnung und denke, wir werden es schaffen.

Die Rechnung für den Masseur schicke ich dann Anna, ich bin das Arbeiten mit Hunden in Dobermanngroße gewöhnt, da bekommt man nicht so einen krummen Rücken:D

Lucy

Das klingt sehr gut. Hoffe es klappt so wie du vorhast.
Wünsche dir alles Gute :O
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

Mona

Bei starker Angst haben sich bei meinen Hunden (zusätzlich zum Üben) folgende unterstützende Massnahmen bewährt (sind Tipps von einer Spezialtrainerin/Tierarzt bzw. einer Kinderärztin, die Ihre Hunde als Rettungshunde trainiert - also erprobte Sachen):

- Bachblütenmischung ohne Alkohol (wird in der Apotheke nach Anweisung gemischt)
  in meiner Apotheke in Gerasdorf z.B. überhaupt kein Problem:
  2 Teile Aspen, 2 Teile Mimolus, 2 Teile Star of Bethlehem + 4 Teile Rescue-Mischung
  3 x täglich geben (meist schlecken die Hunde es sogar von der Hand, wenn sie einmal  gekostet haben)
 bei besonderen Angsthunden  1/2 Jahr lang bis es richtig anschlägt
Kostenpunkt ca. 7,-- (größere Bottle im Kühlschrank ca. 3 Monate haltbar)

- D.A.P. Dog Appeasing Pheromone Halsband gibt es zum Bestellen in der Apotheke, manche Tierärzte haben es ebenfalls aufliegen kostet für mittlere Hunde ca. 25,--
Es bleibt die ca. 4 Wochen, die es wirkt umgelegt. Meine Angsthündin bekam es immer umgelegt und nach ca. 6-8 Wochen hat sie es sich selbst runtergenommen. Solange es den Wirkduft ausströmt, hat sie es sogar oben gelassen, wenn es nur ganz, ganz locker umgelegt war. Entspannt die Hunde sehr.

Beide Massnahmen sind als Unterstützung sehr gut wirksam. Den Erfolg habe ich nicht nur bei meiner Sady, sondern jetzt auch bei Astek (Bachblüten) wegen seiner Angst vor Gewitter und meine Freundin bei ihrer Hündin (war nach der Operation total verstört beim Gassi-Gehen) mit dem Halsband gesehen.

Viel Erfolg bei Deinen Bemühungen!

Mona
Sady+Silvester, Pflegis Astek+Rocco
Monika
mit Kioko und Shari und Porthos und Maxi und Ronko
+++ Silvester, Sady, Maxi, Penelope, Merlin, Hoppi.

bluedog

wie ging die geschichte denn aus ???
ich nehme an, mittlerweile klappt es !?         ;)

meine mausmaus kannte auch gar nichts, als sie zu mir kam.
unser erster (und 2.-25.) spazierggang bestand im wesentlichen aus in-der-gegen-herumstehen-wie-die-salzsäulen.
wir haben uns in 30 minuten 10 schritte weit bewegt.
sie hat es aber in 3 tagen gelernt, danach gingen wir also wär nie was gewesen.
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Sei nett zu Tieren, du könntest selbst eins sein.