Schwerpunkt Stiegenhaus

Begonnen von Terrorterrier, 14.05.2010 - 12:41

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Terrorterrier

Hallo!

Wie einige wissen ist ja Kiwi (Odina) bei mir auf Pflege.
Nun sie hat sich mittlerweile richtig gut eingelebt und ist
draussen ein richtig lebensfroher Hund.
Gut, ich versuche ihr schon seitdem sie da ist das Stiegenhaus
zu zeigen - bzw. ihr zu vermitteln das ihr hier nichts passiert.
Leider bis dato ohne Erfolg. Ich muss Kiwi stets hoch heben
und kann sie erst vor der Wohnungstür absetzen - schon da
macht sich Kiwi extrem klein bis die Tür endlich auf geht.
Sie hat einfach panische Angst. Ich hab mich sogar mit ihr ins
Stiegenhaus gesetzt und ihr Leckerchen gegeben - auch keine
Chance - die hat sie nicht einmal angenommen. Gibt es vielleicht
noch andere Methoden? Kann mir Jemand weiter helfen?
Natürlich trage ich sie weiterhin hoch nur sie soll ja auch
dazu lernen - langsam aber doch.

Liebe Grüße
Eve

missfly

Wenn Du sie hochträgst unterstützt Du ihre ängste und sie gewöhnt sich daran das Du sie trägst.

ovid

sie muss die angst letztendlich selbst überwinden.
wenn sie schon an dich "gebunden" ist, bzw. dich als ihre bezugsperson sieht, dann geh einfach die treppen hoch (wenns nicht mehrere stockwerke sind), und lass sie selbst nachkommen.
ideal wärs natürlich wenn sie vom beginn der treppen an die eingangstür sehen könnte, dann sieht sie dich reingehn und wird dir nachkommen wollen.....und so sicher früher oder später sie treppen "bezwingen".

Kathi

sorry, da hab ich andere erfahrungen gemacht. ich hab meine kleine süße milly am anfang immer getragen, sobald ich gemerkt hab, dass sie panik schiebt - denn nur so sind wir ins freie gekommen. und da fliesen bei ihr am anfang echt ein problem waren, wurde sie eben getragen, weil sie echt ein kleines verängstigtes mäuschen war. wir gehen immer durch die tiergarage ins freie, deswegen haben wir halt angefangen sie in der tiefgarage langsam mal abzusetzen. sobald sie aber wie panik bekommen hat, hab ich sie aufgehoben. dann hab ich sie mal kurz im stiegehaus abgesetzt, aber sobald panik da war, wieder aufgehoben. ich hab sie in ihrer panik niemals allein gelassen oder sie dazu gezwungen sich gefälligst mit den fliesen abzufinden. stiegen gehen war gar nicht möglich am anfang. wir haben den lift benutzt in dem ich sie aber auch getragen hab.
es ist von mal zu mal besser geworden. nach 3 monaten konnte sie auf fliesen gehen, stiegen gehen, lift fahren und in durch die tiefgarage durchgehen. sie hat sich auch vieles von meinen anderen beiden mädls abgeguckt - "hey, da passiert ja gar nix". auf ihrem fixplatz wollte sie dann am anfang die fliesen stiegen auch nicht gehen, nach zwei tagen war das dann aber auch kein thema mehr.

geduld!!! kein zwang!

milkamuffin1

Mein derzeitiges Pflegekind Shanti wollte anfangs auch keine Stufen gehen. Habe weißliche, glatte (im Licht glänzende) Fliesen. Wohne nebenbei im 2. Stock und Shanti hat 25 kg ;)

Alles was hilft: GEDULD! Am ersten Abend wollte ich sie noch nicht überrumpeln und habe sie noch getragen *uff* Aber ab dem nächsten Tag haben wir halt einfach wirklich immer an die 10 Minuten pro Stiegenabsatz gebraucht.

Leckerlies hat sie in dieser "Stresssituation" nicht genommen, half also nichts.

Also hab ich sie einfach immer die ersten 5 Stufen raufgetragen, in der Mitte abgestellt und mich weiter oben hingesetzt... und... gewartet...
War der Abstand gut gewählt ist sie gekommen und sie wurde gestreichelt. War der Abstand zu groß ist sie wieder runtergerannt -> so haben wir aber das "Runterlaufen" schneller gelernt.

Nach 3 Tagen haben wirs im Schneckentempo und ohne größere Pausen schon ganz nach oben geschafft. Also Geduld, Geduld, Geduld...

Versuch einfach das böse Stiegenhaus mir ihren Augen zu sehen ob ihr irgendetwas Angst machen könnte und versuch ihr diese Angst zu nehmen - halt nicht dadurch dass sie auf deinem Arm davor ausweichen kann.
Shanti hat zum Beispiel auch total großen Bammel vor den Türmatten gehabt bzw. diese eingelassenen Gummimatten vom Stiegenhaus. Seit ich sie Slalom drumherumgelotst habe ists keim Problem mehr.

Wenn sies wirklich einfach "nur" nicht kennt braucht sie einfach Zeit und Geduld.

Viel Glück euch beiden!!  :)

Terrorterrier

Danke für die Antworten.
Nun das Problem bei ihr ist das sie nicht mal rein gehen möchte wenn
ich drinnen bin. Mit Zwang geht natürlich gar nix, da würde sie sich nur
aus dem Geschirr wuzzeln und dann, weiter möchte ich gar nicht denken.
Sie sieht ja auch das mein Hund ohne Probleme rein geht und an
den Fliesen selber kanns gar nicht liegen weil sie auch in die Küche
geht und ins Badezimmer.
Mir ist klar das ich beim rauf tragen ihre Angst quasi bestätige aber
bevor ich sie dazu zwinge - es ist halt ein bisschen schwer?
Draussen ist sie sowas von lebendig und geht vorhandene Stufen
ohne weiters rauf und runter.
Ich werde natürlich weiterhin mit ihr üben und Geduld ist eh vorhanden.
 :O

missfly

Trotzdem ist es nicht gut ihre Ängste zu bestätigen ,das ist ja ein Hund den man tragen kann ich hätte schon einige die man aber nicht tragen kann was macht man dann ????? draussenbleiben.Bei der letzten Bx hat es genau 2 Tage gedauert.Brustgeschirr und durch auch wenn es nicht so toll auschau sie kommen dann von alleine wenn sie merken es passiert ihnen nichts.
Angst bestätigen ist sicher der falsche Weg.

irmi

sind deine anderen hunde auch dabei?
und führt das stiegenhaus dann direkt auf die straße?
weil ich würds (wenn alles abgesichtert wäre und nichts passieren kann) einfach ohne viel drum herum und vielleicht auch mal ohne leine probieren.
also kein "gut zureden" oder "hochheben", sondern einfach von A nach B gehen. mit dem ganzen rudel zusammen. sie wird sicher nicht alleine zurück bleiben wollen und sehen dass den anderen auch nichts passiert.
damit zwingst du sie nicht direkt (körperlich) wie wenn du sie mit der leine nachschleifen würdest.

ich versuch immer mich bisschen an dem verhalten von anderen hunden zu orientieren. und da hab ich (logischerweise) noch nie gesehen dass sich hunde gegenseitig tragen oder mit leckerlies locken. (außer eben eine hündin die ihren nachwuchs in sicherheit bringt - und das ist dann vielleicht auch das, was du ihr durch das tragen vermittelst; dass das stiegenhaus nicht sicher ist).

oder ein anderer weg wäre vielleicht auch (ich kenn den hund ja nicht und weiß auch nicht wie schlimm dieses stiegenhaus für sie ist oder wie sehr sie in panik gerät), dass du ihr das stiegenhaus nur mal so bisschen zeigst. also in kleineren schritten an das ganze heran gehst. zB wohnungstür offen lassen und sie das ganze ding mal bisschen beobachten lassen. vielleicht gehst du auch einfach mal ein bisschen mim stiegenhaus herum.. (als wärs das normalste auf der welt sinnlos durchs stiegenhaus zu streifen *g*), kommst wieder rein, gehst wieder raus (und eben alles ganz routiniert und normal machen und nicht irgendwie "freudig" oder hektisch).

bitte um korrektur, wenn ich jetzt blödsinn geschrieben habe, hab so ein problem selber noch nicht gehabt. nur so ähnlich (krümel hatte angst vor wasserlacken und wollte nie durch gehen). ich bin dann einfach durchgelatscht und hab ihn gar nicht beachtet (er immer irgendwie drum heurm oder drüber ghupft oder so) und mittlerweile is es ihm auch shcon zu blöd und wenn der umweg zu groß wäre stapft er mir auch nach :D . hätte ich ihn immer hoch gehoben, würde er heute noch nicht durch gehen. wobei ich sagen muss dass es bei ihm keine richtige angst war, sondern es ihm einfach unangenehm ist, weil (bei seinen kurzen beinchen) gleich der ganze bauch nass wird.
lg irmi

Kathi

ZitatOriginal von missfly

Angst bestätigen ist sicher der falsche Weg.

in meiner situation wars sicher nicht der falsche weg!  ;) (nicht die angst bestätigen sonder das aufheben...)

ich finde generell sollte man immer mehrere sachen ausprobieren und nicht gleich von vorn herein, nur weils vielleicht die theorie so sagt, sachen "verteufeln".
vielleicht bestätigt man bei 10 hunden mit dem aufheben die angst und gerade bei diesem nicht.
in der theorie hört sichs immer super an "nicht die angst verstärken" oder "sei der rudelfürher" (mein lieblingsratschlag), aber in der praxis helfen dann vielleicht ganz andere dinge.  :)

Terrorterrier

Danke.  :O

Kiwi kann bereits einen halb Stock rauf gehen, mehr geht noch nicht.
Aber das wird schon.  ;)

Zur Frage los lassen, das kann ich nie im Leben, Kiwi wäre sofort
weg.  ?( Sie läuft bereits an der Schleppleine aber trotzdem
kommt sie nicht immer sofort und würde am liebsten alles jagen.
Wir sind täglich im Stiegenhaus.  :D Das war mein erster Gedanke
aber nach den paar Treppen mag sie sich am liebsten wieder
verstecken.

Mit dem Rudel reingehen haben wir auch schon probiert - Nix.
Sie weigert sich einfach.

Ich werde aber mit Sicherheit nicht aufgeben.  :D

missfly

@Kathi Da möchte ich gerne sehen wie Du einen 70kg Hund in den 1.Stock bringst.

Inge B.

Hallo Eve!

Schau vielleicht auf Seite 3 "Wie lernt Josie Stiegen gehen", da hast Du die allerbesten Tipps.

Josie ist dann an eine gaaaanz liebe Familie vermittelt worden, der es nix ausgemacht hat, dass sie keine Stiegen gehen konnte/wollte.
Die Familie hat im 1.Stock ihres Hauses geschlafen, Josie wollte nicht allein unten bleiben und ist sehr bald die Stiegen problemlos rauf und runter.

Und wenn Kiwi schon einen Halbstock schafft wird es sicher nicht mehr lange dauern und sie steigt bis zu Dir hinauf!

Alles Gute!

Inge B.

Franziska

Ghandi hatte auch panische Angst vor Türen, Hauseingängen und Treppen- da gab es keinen Milimeter vorankommen und ich musste ihn anfangs tragen. Dann irgendwann hat er mit viel Geduld,gutem Zureden und viel Belohnungs-Trara und Leckerlis die erste halbe Treppe geschafft und immer ein Stückchen mehr- und heute steht er schon unten (wohnen im 2. Stock) sobald ich die Wohnungstüre aufmache und mir noch die Schuhe anziehe  :tongue:
Auch in Geschäfte können wir mittlerweile reingehen, also ich kann Dich nur aufmuntern und Dir sagen, dass es eine Zeit- und Geduldsfrage ist. Ich drücke Euch die Daumen, dass die Angst bald Vergangenheit ist!

orthos

@kathi: schließe mich deiner meinung an!

grundsätzlich braucht jeder hund seine eigene lösung, jeder hund ist ein individuum und es kann nicht immer der gleiche weg zur lösung führen. vor allem ängste sind ein heikles thema und oft langwierig!  :O
außerdem denke ich, dass zur bewältigung vertrauen gehört und das ist ja auch nicht von heut auf morgen da. und um das eventuell bereits vorhandene vertrauen nicht zu missbrauchen finde ich es auch keine gute idee den hund in seiner angst allein zu lassen. also bei bedarf den hund hochzunehmen, wenn es keine andere lösung gibt ist mM jedenfalls in ordnung und hat wenig mit bestätigung der angst zu tun...

@terrorterrier: super, dass es schon fortschritte gibt!!  :D

Terrorterrier

Weil ich mich immer noch so freue - Kiwi geht ins Stiegenhaus und ALLE
(!) Treppen hoch! Ich hab ein Beweisvideo gedreht und stelle es am
 Abend rein. Ich bin sooo stolz auf Kiwi!  8o

Sie überrascht mich jeden Tag.  :D

ovid

ZitatOriginal von Terrorterrier
Weil ich mich immer noch so freue - Kiwi geht ins Stiegenhaus und ALLE
(!) Treppen hoch! Ich hab ein Beweisvideo gedreht und stelle es am
 Abend rein. Ich bin sooo stolz auf Kiwi!  8o

Sie überrascht mich jeden Tag.  :D

 :applaus: na also......keine drei tage und das "problem" ist keins mehr  :)

gratulation zu deiner entscheidung das angstverhalten nicht durch hochtragen zu verstärken......trotz einiger befürworter  ;)

der hundehalter sieht eh selbst am besten welche methode zum erfolg führen kann oder nicht......mal abgesehen davon, daß es bei einem hund über 50kg sowieso ned machbar wäre ihn die treppen hochzuschleppen.

unser welpe sollte im ersten jahr so wenig als möglich stiegen steigen.....und wir haben 9 stiegen bis zur haustür....also jedesmal runter in den garten oder zum gassigehn und wieder rauf wurde getragen (obwohl er selbst die stiegen nehmen wollte).....und dann, so mit 4 monaten und 25kg hab ich ihm eine rampe (und absperrung stiegenseitig) gebaut, die er, heute fast 2 jährig noch immer zum runtergehn verwendet  :O

anbei ein eher schlechtes foto der rampe

missfly

:welle:Das freut mich!!!!!!

Kathi

ZitatOriginal von missfly
@Kathi Da möchte ich gerne sehen wie Du einen 70kg Hund in den 1.Stock bringst.

da hast du vollkommen recht, das würde ich mit aufheben nicht schaffen!

möchte nur zu bedenken geben, dass das von den gegebenheiten her schon nicht geht - logisch dass ich den hund net aufheb und mir stattdessen was anderes einfallen lasse  :rolleyes:

sagt aber nichts darüber aus, dass es bei meiner pflegehündin mit dem aufheben eben doch wunderbar geklappt hat.  ;)

freue mich für die kiwi dass sie es geschafft hat!

Terrorterrier

Danke! Ich freu mich auch voll!
Lag wohl am Wetter das sie sich überwunden hat - ich bin einfach
ganz normal rein und sie ist dann reingeflitzt.
Seitdem geht sie selber rein und die Treppen hoch.  :D

*Yieppieehh*