Siuationen eskalieren- Hund akzeptiert kein "Nein"

Begonnen von Franziska, 26.07.2010 - 23:15

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Franziska

Ich möchte Euch mal dringend um Rat und Eure Einschätzungen bitten, denn seit einiger Zeit läuft es mit mir und Ghandi zeitweilig nicht so rund.

Ghandi ist wahrscheinlich ein Pinscher-Schäferhund-Terrier-Mischling, 5einhalb Jahre alt und seit 8 Monaten bei mir.

Leider wird sein Verhalten in bestimmten Situationen immer heftiger und wir "streiten uns richtig.
Bisher habe ich als Form des Spielens immer geduldet, dass er mir auf den Armen und Händen herumbeißt- schließlich tut es nicht allzu sehr weh und ich war froh, dass der kleine Mann wieder einen Spieltrieb entfalten konnte.
Doch wenn es jetzt zu doll wird und ich ihm signalisiere, dass er aufhören soll, rastet er mittlerweile richtig aus.
Auch in anderen Situationen- z.B. wenn wir im Bett liegen und er sich auf mich drauf legt und ich das nicht möchte.
Wenn er dann ein "Nein" zu hören bekommt, wird er richtig wütend und grummelt, jault und kläfft los, als würde er sonstwie gequält werden, und er ist dann auch so in Rage dass ich selber laut werde weil nichts zu ihm dringt.
Momentan helfe ich mir nur damit,dass ich ihn dann strafweise aus dem Raum schicke. Aber das kann ja keine Lösung sein.

Auch wenn mein Freund zu Besuch ist, eskaliert es, da er sich dann vor allem auf ihn fixiert, sich auf ihn stellt oder legt und ihn in Beine und rme beißt. Er lässt sich nicht davon abbringen und dann endet es wieder in lautem Gebelle und totaler Aufregung seinerseits.

Wenn er etwas nicht darf, dreht er durch und fängt sofort an zu jaulen und zu bellen wie ein gequälter Hund und keine Interventionen meinerseits fruchten. Weder ignorieren noch scharfer Ton; es schaukelt sich eher auf und er ist für mich unkontrollierbar.

Ich denke, es ist ein Dominanzproblem. Nur leider hat er einen ziemlichen Terrier-Dickschädel, gegen den ich nicht recht weiß, anzukommen. Ich bin ziemlich ratlos weil ich nicht weiß, wie ich ich es "rudelgerecht" löse und ihm zeige, wer der Herr im Haus ist. Er ist ein kleiner Macho, dem ich leider eine wohl zu lange "Schonzeit" nach dem langen Tierheimaufenthalt gegeben habe.
Und seine Eifersucht gegenüber meinem Freund, der immer am Wochenende da ist, macht es noch schwerer.

Also Kern des Problems ist eigentlich sein mangelnder Respekt und sein wütendes, aggressives und aufgeputschtes Verhalten, sobald Verbote einsetzen (sollen) und es ist für uns alle, auch für ihn, ein großer Stress.

Draußen hört er meistens sehr gut und kommt zu mir, hört und orientiert sich an mir.
Er ist aber sehr eng an mich gebunden, daher will ich einen Weg finden, ohne ihm weh zu tun, klare Fronten zu schaffen. Vielleicht bin ich auch zu sanft zu ihm...

Ich wäre Euch sehr dankbar, mal zu hören wir ihr das einschätzt und ob Ihr Tipps habt, wie ich ihn unterordnen kann und die Situationen de-eskalieren und beherrschen kann.
Mein kleiner Dickkopf auf 4 Beinen hat es in sich  ;)

Liebe Grüße
Franziska und Ghandi

Renate

liebe franziska!
das ist aber ein gehöriges dominanzproblem.
beginne doch mal klare fronten zu schaffen.
1.) kein bett (oder sofa) - du hast deinen hund in eine gleichwertige position katapultiiert, der er nicht gewachsen ist. er meint nun gleichberechtigt zu sein, bzw. diese aufgabe erfüllen zu müssen. ein hundebettchen meinetwegen neben deinem bett finde ich ok.

2.) unterschiedliche futtergabe zeigt, dass du der herr/frauchen im haus bist. lustig und aufregend kann es sein, kleinere futtermengen in schüsselchen oder tellern zu verteilen und suchen zu lassen. du hast ja immerhin ein powerpaket zu hause.

3.) ist es wichtig, auch wenn das kläffen noch so nervend ist, ihn nicht zu beachten, aber zu loben, sobald er damit aufhört.lekerli wären dabei noch eine positive motivation.

4.) statt finger zu knabbern oder daran zu beissen, würde ich mit einen strikten NEIN einhalt gebieten und dafür ein lekerli anbieten.

dies wäre mal ein erster schritt, damit der racker kapiert, dass er nicht das SAGEN hat. natürlich gibt es noch mehr möglichkeiten, aber ich finde weniger ist mehr und hunde lernen sehr schnell.

ein hundesport wäre vielleicht nicht verkehrt, da hund sowie besitzer lernen, miteinander umzugehen. unterstützend würden bachblüten oder homöopathische mitteln  wirken.
gerade in der brd gibt es tiertherapeuten oder tierheilpraktiker.
ich hoffe dir, ein bisschen geholfen zu haben.

Martina

Bitte nicht schon wieder das Dominanzproblem  :rolleyes:

Nachdem ich die Geschichten von Ghandi schon ein Weile verfolge und lese, dass du mit Ghandi sehr viel unternimmst, spielst etc. habe ich hier einen interessanten Artikel. Könnte es sein, dass Ghandi einfach wirklich ein wenig "überbeschäftigt" ist und nicht wirklich zur Ruhe kommt?

Ich würde Ghandi Alternativen zu diesem Armbeissen und "Catch-Spielen" anbieten, z.B. ruhigere Suchspiele z.B. Sachen oder Leckerlie verstecken. Ich denke, dass Ghandi durch diese Action-Spiele nur noch aufgedrehter wird.
Hier der Artikel:

"Ihr Hund ist ganz einfach nur deshalb so hektisch und überdreht wirkend, weil er nicht genügend Auslastung und Beschäftigung erhält".

Wussten Sie schon, dass diese Aussage mittlerweile zu den am häufigsten von Fachleuten erstellten Fehldiagnosen zählt. Selbstverständlich gibt es zahlreiche Vierbeiner, die tatsächlich Hektik und somit Verhaltensunruhe infolge mangelnder oder falscher Auslastung aufzeigen. Doch mit solch einer Pauschaldiagnose werden mindestens genau so viele Hunde falsch beurteilt, bei denen genau das Gegenteil zu gleichen Symptomen führt: die Überforderung beziehungsweise die Überbeschäftigung. Zwei kurze Beispiele verdeutlichen, dass sowohl Unterforderung als auch das Gegenteil, Überforderung, zu haargenau den selben unerwünschten Verhaltensauffälligkeiten führen können.

Fallbeispiel 1:

Border Collie Flash wirkt ständig überdreht, hektisch, nervös und unruhig. Er fiept und winselt auch ständig, wenn Frauchen mit ihm spazieren geht. Da Flash keinen guten Gehorsam hat, muss er aber an der Leine bleiben. Freilauf ist somit so gut wie nie möglich. Zwei Stunden dauern die Spaziergänge über den Tag verteilt. Zu Hause versteckt Frauchen dann noch täglich im Haus und im Garten Leckerli, die Flash auch mit großer Lust sucht und meistens auch sehr schnell findet. Der Rüde ist nach Ansicht von Frauchen einfach nie müde zu kriegen.

Fallbeispiel 2:

Labrador Billy wirkt ständig überdreht, hektisch, nervös und unruhig. Er fiept und winselt auch ständig, wenn Frauchen sich mal gerade nicht um ihn kümmert. Somit zeigt er annähernd die gleichen Symptome wie Border Collie Flash. Doch dabei hat es der Tagesablauf von Billy ordentlich in sich. Billy ist von früh bis abends mit Frauchen auf Achse. Wann immer sie kann, nimmt sie ihren Billy mit. Tägliche Spaziergänge mit viel Freilauf und Stöckchenwerfen, toben und umhertollen mit seinen besten vierbeinigen Freunden, abends noch sportliche Aktivitäten in einer Hundeschule, die sie fast täglich besuchen. Dort erfreut sich Billy an Flyball, Frisbee und Agility. Doch was Frauchen auch immer unternimmt, die hektische Unruhe und die ständige Lust des Rüden auf mehr sind kaum zu bremsen. Im Gegenteil, manchmal hat Frauchen das Gefühl, dass Billy immer ,,verrückter" wird.

Gehen wir einfach einmal davon aus, dass beide Vierbeiner aus tiermedizinischer Sicht gesund sind. Dann kommen wir bei näherer Betrachtung sehr schnell zu dem Ergebnis, dass beide Mensch-Hund-Beziehungen sehr gegensätzliche Ursachen für ihr Leiden haben. Bei Border Collie Flash stellte sich nämlich zweifelsfrei heraus, dass er unterbeschäftigt ist. Der offensichtlich energiegeladene Rüde wird aufgrund des mangelnden Gehorsams relativ kurz und eng an der Leine geführt. Eine zusätzliche Beschäftigung oder gar Auslastung gibt es bei den Spaziergängen nicht. Körper und Geist des Hundes wollen und brauchen deutlich mehr als nur stereotype und somit sich immer wiederholende Spaziergänge an der Leine.

Das Fiepen und Winseln gleicht einem Teekessel auf dem Herd, der bei Erreichen einer bestimmten Temperatur einen jedem bekannten Pfeifton von sich gibt. Die Leckerli-Suche zu Hause ist für Flash eine willkommene Abwechslung ohne jedoch genügend auslastende Elemente zu beinhalten. Hinzu kommen letztendlich die rassespezifischen Merkmale, die ganz sicher bei einem Border Collie höher gestellte Bedürfnisse an Beschäftigung weckt als bei den meisten anderen Hunderassen.

Labrador Billy hingegen hat ein völlig gegenteiliges Problem. Sein hektisches Treiben und seine innere Unruhe sind ganz offensichtlich folgerichtige Ergebnisse einer Überforderung. Der fast ganztätig beanspruchte Organismus führt zu einer Überreizung des Nervensystems und dadurch kommt Billy trotz vorliegender Erschöpfungsphasen nie richtig zur Ruhe. Da es für ihn immer irgend etwas zu tun gibt, meidet er wichtige Ruhezeiten regelrecht, vergleichbar mit einem kleinen Kind, das Angst hat, irgend etwas zu verpassen und trotz Müdigkeit nicht bereit ist, zu ruhen.

In diesem Zusammenhang treffe ich in der Verhaltensberatung vergleichsweise häufig auf Verhaltensmuster, die den beiden Extrembeispielen Flash und Billy sehr ähneln. Da gibt es Hundebesitzer, die ganz einfach viel zu wenig Zeit haben, sich mit ihrem Hund zu beschäftigen und auch in der Wahl der Beschäftigung oftmals wenig Geschick und Strategie beweisen. Im Ergebnis treffen wir dann auf einen unterbeschäftigten Hund. Doch immer häufiger treffe ich auch auf Hundebesitzer, die scheinbar überhaupt nicht wissen, dass mehr als drei bis vier Stunden tägliche, intensive Beschäftigung über einen längeren Zeitraum für die wenigsten Hunde gut ist.

Sehr häufig werden in diesem Zusammenhang ausschließlich menschliche Emotionen in den eigenen Hund hineininterpretiert. Nur wenige Hundebesitzer scheinen zu verstehen – oder verstehen zu wollen, dass sich beispielsweise ein Vierbeiner beim Theorievortrag während einem Seminarbesuch letztlich im geparkten (und gut temperierten) Auto wohler fühlen könnte, als in einem überfüllten und stressfördernden Seminarraum.

Da aber viele Hunde nur die ,,menschliche" Variante kennen, haben sie tatsächlich Probleme, alleine im Auto zurück zu bleiben. Gleichzeitig wirkt aber der Umgebungsstress in einem Seminarraum bei vielen Hunden keinesfalls ruhefördernd. Ein Teufelskreis bahnt sich an, wenn nicht früh damit begonnen wird, dem Hund auch einmal Alternativen anzubieten, die tatsächlich ruhefördernd sind.

Ebenfalls kritisch ist die scheinbar moderne Rund-Um-Die-Uhr-Beschäftigung in Hundetagesstätten beziehungsweise bei sogenannten Dog-Sittern. Stundenlanges Toben, Laufen, Rennen, Spielen ist dabei häufig angesagt. Immer auf Achse, immer unterwegs. Zur Ruhe kommt der Hund ja schließlich und angeblich zu Hause. Der Mensch glaubt offensichtlich, dass auch sein Vierbeiner am glücklichsten ist, wenn dessen 8- oder 10-Stunden-Tag möglichst aktiv ausgefüllt ist. In den meisten Fällen ein Trugschluss!

Eine im fünften Monat schwangere Frau teilte ihrem Dog-Sitter mit, dass sich ihr Hund in letzter Zeit auffallend unruhig und hektisch verhalte. Ob das wohl an den vielen Hunden liegen könnte, mit denen er täglich viele Stunden zusammen sei. Nein, hieß es lapidar, das liegt ausschließlich an Ihrer Schwangerschaft, Ihr Hund spürt das ganz einfach und ist nur deshalb unruhig. Der Dog-Sitter betreute ganztägig von Montag bis Freitag regelmäßig zwischen 10 und 15 Hunden – ohne individuelle Rückzugs- oder Ruhemöglichkeiten für den einzelnen Hund. Von wegen Schwangerschaft! Selbst wenn dieser Umstand in gewisser Weise zu etwas mehr Unruhe im Hund führen kann, die Überlastung beim Dog-Sitter ist wesentlich offensichtlicher und somit wahrscheinlicher.

Wie aber kann der Ausbruch aus dem Teufelskreis von Überbeschäftigung und Ruhemangel behoben werden? Zu Beginn ist es ein meist schwieriges Unterfangen, mittel- und langfristig sind jedoch positive Veränderungen garantiert. Die Anfangsschwierigkeit liegt darin, dass ein derart ,,überdrehter" Vierbeiner zunächst zur Ruhe gezwungen werden muss. In der therapeutischen Arbeit beginnen wir mit verpflichtenden Ruhezeiten, die im häuslichen Bereich meist nur über eine komfortable Anbindevorrichtung oder eine Box (Ruheraum) an strategisch irrelevanten Positionen zu erfolgen haben. Protestierendes Jaulen, Bellen oder Winseln wird ignoriert, ruhiges Verhalten mit Leckerli und Lob bestätigt. Anfangs genügen 10 bis 15 Minuten Ruhezeit, später bleiben die Hunde meist schon von alleine und ohne jeden Protest zwei bis drei Stunden in diesen Ruhebereichen.

Die meisten unserer Kunden, die mit überlasteten Hunden zu uns kamen, konnten bereits innerhalb von zwei bis drei Monaten feststellen, dass ihre Vierbeiner tatsächlich ruhiger und ausgeglichener wurden. Wenn dazu noch ein auf den Hund zugeschnittenes und somit passendes Auslastungsmodell hinzugefügt wird, scheint man den einen oder anderen Vierbeiner nicht mehr wieder zu erkennen.

Übrigens, beim Auslastungsmodell wird meist viel zu viel Wert auf eine rein körperliche Beschäftigung gelegt. Doch Ballspielen, Radfahren oder einfach nur Laufen garantieren noch lange keine ausreichende Auslastung für den Hund. Hingegen ist im Vergleich das sehr viel Konzentration erfordernde Such- oder auch Spürtraining weitaus geeigneter, den allermeisten Vierbeinern eine völlig genügende Auslastung zuteil werden zu lassen. Selbst ehemals überdrehte Ball-Junkies profitieren von einer Umstellung auf das Such-Training ungemein und zeigen auch mittel- und langfristig keinerlei Entbehrungen mehr.

Auch unser Border Collie Flash, eigentlich ein Hütehund, zeigte hohe Begeisterung in der Sucharbeit nach kleinen Gegenständen und konnte mittels Schleppleine selbst auf seinen Spaziergängen effektiv beschäftigt und somit ausgelastet werden. Überlegen Sie sich gut, wenn Sie Besitzer eines unruhigen und überdreht wirkenden Hundes sind, ob es tatsächlich an einer Unterbeschäftigung oder vielleicht doch auch an einer Überforderung des Vierbeiners liegen kann. Letzteres trifft immer häufiger zu!
LG Martina & die Russelbande
Tel.: + 43 650 6251066
martina@animalhope-nitra.at


Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht (Heinz Rühmann)

Martina

Noch ein Tipp:

Bestehe drauf, dass er sich auch mal in sei Körbchen legt und ausruht. Gibt ihm einen Kauknochen in sein Körbchen, dann fällt es ihm leichter, dass er im Körbchen bleibt. Gewöhne ihm an, dass er Kauknochen ausschließlich in seinem Körbchen bekommt und auch dort zu fressen hat. Wirst sehen, nach einiger Zeit legt er sich von selbst in sein Körbchen und ruht sich aus.
LG Martina & die Russelbande
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Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht (Heinz Rühmann)

tiroler

halli hallo ...
hier auch mein senf zu der sache ;o)

das mit dem schlafen und der couch würde ich pers. nicht als problem erachten, ich glaube nicht dass es durch solche verbote oder schlaftplatztrennung verbesserungen geben wird ...

das mit dem beissen in hände und arme und dem "ausrasten" wenn man es dann verbieten will ist ganz was typisches ... mit diesem "problem" stehtst du nicht alleine da ...
versuche es nicht zu verbieten, sondern biete ihm als erstes eine alternative dazu an ... ein spielzeug das er nur haben darf, wenn du mit ihm spielst ... (dies muss dann gleich nach dem spielen wieder unter "verschluss" kommen) ... hast du dann kurz mit ihm gespielt, "kaufe ihm das spielzeug mit einem leckerli ab und mach kurz "unterordnung" ... lass ihn kurz fuss gehen bzw. sich neben dich setzen ... dabei schlägst du einen ernsten aber nicht bösen ton an, sodass er merkt dass nun ernst ist ...
dies ist sicher eine anstrengende methode aber auf alle fälle gewaltfrei und gut den hund wieder auf einen niederen stresslevel zu bringen !
durch die unterordnung nimmst du ihm die kontrolle über die situation ... gut wäre dann wenn du ihm an seinen ruheplatz führst ihn dort ablegst und ihn zur ruhe kommen lässt ... kann gut sein dass du das oft machen musst bis er dir dann liegen bleibt !
beginnt er bei deinem freund zu beissen weil er ihn nicht an deiner seite akzeptieren will, kann ersten ignorieren eine methode sein welche zum gewünschten ergebnis führt, aber eben auch wieder die methode, den hund sofort in eine andere situation zu bringen ...
schnappt euch leckerlis und lasst ihn sitz, platz, pfote geben oder sonst was machen ... der hund wird so aus der situation in welcher er die oberhand hat herausgeholt und in eine neue situation gebracht in der ihr den ton angebt !

welche spiele machst du mit dem hund ?
vermeide es vielleicht spiele zu machen bei denen sachen wirfst ...
geeignet um bindung aufzubauen sind ausschliesslich spiele bei denen du den hund ganz nahe bei dir hast ... unterbrich die spiele immer wieder nach einer halben minute oder so und lege den hund ab in sitz oder platz, lass ihn für ein paar sekunden so bevor ihr dann weiterspielt, und wiederhole das einige male aber mach es nicht zu lange, der hund soll damit auch nicht überfordert werden !
so wird nicht nur bindung spielend aufgebaut, sondern auch die trainiert dass der hund dir in jeder situation seine aufmersamkeit schenkt.

hoffe ich konnt dir anregungen geben

gruss
markus

Kathi

@martina: danke für diesen wirklich tollen artikel!

edit: könntest du mir vielleicht die quelle zukommen lassen?

Petra aus Linz

Eigentlich wollte ich Ähnliches schreiben wie Markus !

Darüberhinaus ein interessanter Denk(Beobachtungs)anstoß von Martin Rütter: Führung heißt Aktion, nicht Reaktion. Man soll mal genau beobachten( und ev. mitzählen), wie oft man selber den Hund zu einer Handlung aktiviert und wie oft der Hund es mit uns tut. Bei mir hat meine Elena haushoch "gesiegt" :D. Sie hat ganz schnell darauf reagiert, als ich mich nicht mehr so oft von ihr "herumschicken" ließ ( jetzt will ich noch was fressen, jetzt Gassi gehen, jetzt musst mich weiter kraulen...).

Martina

Ich glaube mit den "Alternativen anbieten" sind wir uns einig  ;) hab ich auch in meinem Beitrag geschrieben.
LG Martina & die Russelbande
Tel.: + 43 650 6251066
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Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht (Heinz Rühmann)

TarraLunaLeaAlice

Hey Franziska,

Ich hatte das selbe Problem mit meiner Lea ( Dackelsturkopfmix).. sie biss mich immer in Arme ( Füße nicht ) und schnappte auch ins Gesicht.. wenn sie beschäftigung wollte.
Sie war noch sehr klein als sie damals zu mir kam und nichts passierte ohne Sie.. immer spielen viel spaziren und immer war sie im Mittelpunkt.. dann musste ich arbeiten.
Ihre Welt zerbrach.

Sie kaute an meinen Armen sobald ich heim kam und auch im Bett oder Sofa lag sie nie still und musste mich nerven indem sie auf mir herumsprang und bellte, manchmal knurrte als würde sie mich auffordern und auch fiepte.

ich hab alles versucht. Streng sein, sie nicht beachten, sie loben wenn sie leise war alles....

Doch geholfen hat nur eines.

SIE AM PLATZ ( bei uns ist das das Bett oder Sofa ) schicken und was zum kauen geben dann war sie beschäftigt.. das dauerte 2 monate bis sie sich von selbst hinlegte und nun eine richtige schlafmütze ist ;-)
Sie geht mir zwar überall hin nach aber legt sich sofort wo hin wo sie mich noch sehen kann und schläft bis ich wieder weiter gehe ins nächste Zimmer, manachmal bleibt sie sogar alleine in einem Raum liegen und pennt. Sie nervt nur noch ganz ganz selten so ein zwei mal die woche und merkt es bringt nix, sie muss wieder in ein anderes zimmer und dort liegen bis sie eingepennt ist.

Ich mach sehr viel mit den monstern, aber ich habe aufgehört Ihr Sklave zu sein und wenn sie an mir ziehen oder herumkauen, müssen sie liegen und machen sie das brav gibts was zum kauen.

Wenn besuch da ist, macht sie es noch fast jedes mal, weil sie ja nicht im Mittelpunkt steht wenn man am Esstisch sitzt und redet ;-) Dann wird sie entweder am Platz geschickt ( diesen sucht sie sich dann selbst aus hauptsache sie ist ruhig und liegt ) ;-)

Teufel9999

@Martina: Du hast das geschrieben, was ich in dem Moment gedacht habe - toller Artikel.

Bei Mr. B. wars genauso. Ich bin jeden Tag stundenlang auf die Hundewiese gegangen, Mr. B. war nur noch aufgekratzt. Jetzt gehe ich am Abend, wenn nicht mehr so viele Hunde sind, mache Suchhundetraining, gehe 2x die Woche Abrichten, aber alles mit Ruhe. Meinem Balljunkie werfe ich den Ball nur noch ein paar Mal, dann ist Schluss.

lg
Tatjana
Magie: ist der Moment in dem ein Tier erkennt, dass seine Schmerzen vorbei sind und dir sein unbegrenztes Vertrauen und seine unbegrenzte Liebe zukommen lässt. This is magic!!!!

Franziska

Hallihallo, ganz ganz lieben Dank für die vielen Anregungen!!!

Da ich vorher einen Polizei-Diensthund großgezogen habe und die Praktiken vieler Leute, die intensiv Hundesport und -ausbildung machen, nicht so gut fand, wollte ich eher den sanften Weg gehen und keinen "Sklaven" sondern eben einen Hund, der Hund sein darf, haben.
Aber ein demokratisches Leben mit einem Hund ist zu menschlich gedacht und jetzt gehe ich verstärkt den Weg "Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel zu schweigen" ;)

das habt Ihr in Euren Beiträgen ja auch sehr deutlich gemacht und ich ändere nun in vielen kleinen und großen Situationen mein Verhalten- Türen gehe ich zuerst durch, lasse ihn vor dem Füttern Platz machen, bringe ihm mehr Unterordnungs-Übungen bei (gerade "Bleib", wenn er im Sitz ist zb.) und ignoriere ihn auch mal.

Gestern abend, als das Streiten wieder los ging, habe ich mich aufgesetzt, abgewendet und in meinem Bücherregal geschmökert und ihn komplett ignoriert. Das hat im Nu sein Verhalten unterbrochen.

Jetzt muss ich konsequent die brenzligen Situationen unterbrechen; durch kontrolliertes Spielen oder Unteror5dnungs-Befehle klappt das schon ganz gut, auch wenn er danach ganz schnell wieder in seinem Dominanz-Drang ist.

@TarraLuna: ja, Ghandi war auch längere Zeit ein verwöhntes Einzelkind, das mich ständig für sich allein hatte. Nun ist seit 3 Monaten mein neuer Freund an unserer Seite und das hat sein Verhalten hervorgebracht- Eifersucht und Rangordnungsprobleme. Deswegen muss natürlich auch mein Freund mitarbeiten wenn er da ist  ;)

@Petra: Das mit der Aktion und Reaktion hat mir in einem Artikel den ich gelesen habe auch sofort eingeleuchtet. Der Rudelführer ist der Chef und hat alle Privilegien- also auch mal ins Lieblingskörbchen legen und eine Kaustange wegnehmen.

@Markus: Wir spielen meistens mit seinem Lieblings-Quietschetier. Jetzt handhabe ich es so, dass ich das Spiel beende und das Spielzeug weglege. Bindung zwischen mir und ihm ist genug da- vielleicht ja auch zuviel  ;)

@Martina: Also draußen ist Ghandi tatsächlich einer von der Sorte, die sich total verausgaben würden, das dosiere ich aber. Überbeschäftigt ist er aber nicht- nur die 1 lange Runde pro Tag ist mit Action gefüllt, also ohne Leine laufen, durch den Wald rennen, andere Hunde treffen, Spielzeug werfen (nicht lange). Wir sind dann so ca. 1,5 Stunden gemächlich unterwegs. Die anderen Runden (2 oder 3 ) sind dann an der Leine und nicht sehr lang. Er schläft tagsüber auch sehr viel  :O, meist auch in einem anderen Zimmer als ich. Nur wenn mein Freund da ist, ist er sehr aktiviert und will immer mitten drin sein, aber auch da geht er am 2. Tag dann meist selbst rüber zum Nickerchen machen. Wenn ich ihn aus dem Zimmer schicke und die Tür zu mache, schläft er dann auch.

@Renate: Ja, Hundeschule ist in Planung und Bachblüten habe ich alle hier und werde mal eine Mischung für ihn machen, allerdings muss ich ja erst bei mir ansetzen deswegen werde ich das dann später als Unterstützung nehmen.

Alles in allem bin ich ganz zuversichtlich und hoffe, mein kleiner Dickkopf & Flummi und ich kriegen das hin.
Ich habe ihn einfach zu lange als "armes Opfer" aus dem Tierheim gesehen. Aber nun hat er wirklich ein groooßes Selbstbewusstsein bekommen und ich muss ihn als ausgewachsene Hundepersönlichkeit sehen, die nicht ewig "Schonzeit" haben kann.

Ganz liebe Grüße
*Franziska*

Renate

ZitatOriginal von Franziska
Hallihallo, ganz ganz lieben Dank für die vielen Anregungen!!!

Da ich vorher einen Polizei-Diensthund großgezogen habe und die Praktiken vieler Leute, die intensiv Hundesport und -ausbildung machen, nicht so gut fand, wollte ich eher den sanften Weg gehen und keinen "Sklaven" sondern eben einen Hund, der Hund sein darf, haben.
Aber ein demokratisches Leben mit einem Hund ist zu menschlich gedacht und jetzt gehe ich verstärkt den Weg "Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel zu schweigen" ;)

das habt Ihr in Euren Beiträgen ja auch sehr deutlich gemacht und ich ändere nun in vielen kleinen und großen Situationen mein Verhalten- Türen gehe ich zuerst durch, lasse ihn vor dem Füttern Platz machen, bringe ihm mehr Unterordnungs-Übungen bei (gerade "Bleib", wenn er im Sitz ist zb.) und ignoriere ihn auch mal.

Gestern abend, als das Streiten wieder los ging, habe ich mich aufgesetzt, abgewendet und in meinem Bücherregal geschmökert und ihn komplett ignoriert. Das hat im Nu sein Verhalten unterbrochen.

Jetzt muss ich konsequent die brenzligen Situationen unterbrechen; durch kontrolliertes Spielen oder Unteror5dnungs-Befehle klappt das schon ganz gut, auch wenn er danach ganz schnell wieder in seinem Dominanz-Drang ist.

@TarraLuna: ja, Ghandi war auch längere Zeit ein verwöhntes Einzelkind, das mich ständig für sich allein hatte. Nun ist seit 3 Monaten mein neuer Freund an unserer Seite und das hat sein Verhalten hervorgebracht- Eifersucht und Rangordnungsprobleme. Deswegen muss natürlich auch mein Freund mitarbeiten wenn er da ist  ;)

@Petra: Das mit der Aktion und Reaktion hat mir in einem Artikel den ich gelesen habe auch sofort eingeleuchtet. Der Rudelführer ist der Chef und hat alle Privilegien- also auch mal ins Lieblingskörbchen legen und eine Kaustange wegnehmen.

@Markus: Wir spielen meistens mit seinem Lieblings-Quietschetier. Jetzt handhabe ich es so, dass ich das Spiel beende und das Spielzeug weglege. Bindung zwischen mir und ihm ist genug da- vielleicht ja auch zuviel  ;)

@Martina: Also draußen ist Ghandi tatsächlich einer von der Sorte, die sich total verausgaben würden, das dosiere ich aber. Überbeschäftigt ist er aber nicht- nur die 1 lange Runde pro Tag ist mit Action gefüllt, also ohne Leine laufen, durch den Wald rennen, andere Hunde treffen, Spielzeug werfen (nicht lange). Wir sind dann so ca. 1,5 Stunden gemächlich unterwegs. Die anderen Runden (2 oder 3 ) sind dann an der Leine und nicht sehr lang. Er schläft tagsüber auch sehr viel  :O, meist auch in einem anderen Zimmer als ich. Nur wenn mein Freund da ist, ist er sehr aktiviert und will immer mitten drin sein, aber auch da geht er am 2. Tag dann meist selbst rüber zum Nickerchen machen. Wenn ich ihn aus dem Zimmer schicke und die Tür zu mache, schläft er dann auch.

@Renate: Ja, Hundeschule ist in Planung und Bachblüten habe ich alle hier und werde mal eine Mischung für ihn machen, allerdings muss ich ja erst bei mir ansetzen deswegen werde ich das dann später als Unterstützung nehmen.

Alles in allem bin ich ganz zuversichtlich und hoffe, mein kleiner Dickkopf & Flummi und ich kriegen das hin.
Ich habe ihn einfach zu lange als "armes Opfer" aus dem Tierheim gesehen. Aber nun hat er wirklich ein groooßes Selbstbewusstsein bekommen und ich muss ihn als ausgewachsene Hundepersönlichkeit sehen, die nicht ewig "Schonzeit" haben kann.

Ganz liebe Grüße
*Franziska*

 :yes:  SUPER!
du hast von den vielen gutgemeinten ratschlägen, dass für dich beste rausgeholt. ICH WÜNSCHE DIR VIEL ERFOLG!

VeganMilitance

wird ghandi dabei wirklich aggressiv? hat er dich aus seiner wut weil du "nein" gesagt hast auch mal wirklich gebissen?  ?(
Kenai mein Seelenhund, für immer unvergessen 2006 - 2015

Nanuka (Zizsa) aus Lucenec

Lucy

Danke für die tollen Beiträge...habe auch sehr viel gelernt im Umgang mit meiner Lucy :O
Carmen, Roman & Tina, unvergessen unsere Lucy, unvergessen unser Kater Sammy,unser Kater Leo und unsere Lili
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

Franziska

ZitatOriginal von VeganMilitance
wird ghandi dabei wirklich aggressiv? hat er dich aus seiner wut weil du "nein" gesagt hast auch mal wirklich gebissen?  ?(

Also nicht aggressiv mit "echtem" Beißen aber sein "Spiel-beißen" ist schon hart genug  ;)
Es ist also kein Kampf bis aufs Blut, sonst wäre ich ja schon längst beim Tiertrainer. Aber sein Dickkopf und sein hohes Energie-Level sind nicht ohne.

Ich habe mein verhalten jetzt schon ganz gut umgestellt mit dem Ergebnis, dass er jetzt ständig an meiner Seite ist und sich wieder viel mehr an mir orietiert. Sonst hat er ja gerne stundenlang im andern Zimmer auf seinem "Thron" (Lieblingskissen) gepennt, jetzt kommt er viel öfter in die Räume wo ich mich aufhalte. Aber ich ignoriere ihn teilweise auch.
Bin ganz optimistisch, und mein Freund sieht auch schon erste erfolge, aber es geht eben nicht von heute auf morgen, aber wir packen das bestimmt!

VeganMilitance

ok, das hört sich ja schon vielversprechend an ;) einfach optimistisch bleiben und weiterarbeiten mit ihm, damit er sein dickköpfchen niciht ständig durchsetzen will, ihr schafft das, ganz bestimmt!  :O
Kenai mein Seelenhund, für immer unvergessen 2006 - 2015

Nanuka (Zizsa) aus Lucenec

Franziska

ja wir schaffen das auf jeden Fall, mein Freund war gestern abend schon ganz begeistert, wie schnell man mit den anderen Verhaltensweisen Erfolge erzielt.

Ghandi hat natürlich sofort gemerkt woher der Wind weht und will sich die Butter nicht so schnell vom Brot nehmen lassen, aber seine Bell- und Jaul-Attacken bei Verboten werden jetzt schon etwas kläglicher und kleinlauter  ;) Und er geht sogar schon von selbst ins andere Zimmer wenn Sebastian da ist und es ist schon viel entspannter geworden. Ignorieren ist wirklich das Zauberwort, weil er immer Aufmerksamkeit will.