stresstoleranz nur im welpenalter "erlernbar"?

Begonnen von irmi, 01.08.2010 - 12:07

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irmi

hallo liebe animal-hope-nitra comunity! :)

ich lese gerade ein (meiner meinung nach voll gutes buch) von der Tierverhaltenstherapeutin und Professorin für Zoologie Patricia B. McConnell die auch seit 17 jahren mit problemhunden arbeitet ("Liebst du mich auch? Die Gefühlswelt bei Hund und Mensch").

und in dem buch schreibt sie auch über das problem, dass hunde oft zu "reizarm" aufwachsen (sei es bei einem schlechten züchter oder in tierheimen, wo sie immer der selben umgebung ausgesetzt sind und nie veränderungen kennen lernen).
sie schreibt:
"Wenn Welpen mit wenig Umweltreizen groß werden, können sie zu Hunden heranwachsen, die nicht das geringste Maß an Stress vertragen. Stress bedeutet im Grunde nichts anderes als Veränderung, und wenn ein Welpe in einer sich niemals veränderten Umgebung aufgewachsen ist, entwickelt sein Gehrin auch nicht die Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen. [...] Diese armen Hunde können mit keinerlei Art von Veränderung umgehen und kommen je nach ihrer genetischen Veranlagung entweder ängstlich in mein Büro geschlichen oder stürzen herein wie ein entgleister Güterzug. Zwar gibt es immer eine Menge Dinge, die man tun kann, um solchen Hunden zu helfen - das Gehirn ist einer erstaunliche Sache und mit viel Zeit und Geduld kann man einige neue "Verkabelungen" darin schaffen - aber letzten Endes bleibt es in solchen Fällen immer ein bisschen so wie mit einem Haus, das auf wackeligem Fundament gebaut ist: Es wird niemals so  stabil sein wie eins, das von Anfang an richtig aufgebaut wurde."

was sagt ihr dazu? ich weiß leider gar nichts über die vergangenheit von meinem krümel (er ist seit september 2009 bei mir und war davor in der tötungsstation und dann im tierauffanglager), aber ich könnte mir vorstellen dass es bei ihm auch (so oder so ähnlich) zutrifft.
habe ja schon professionelle hilfe wegen seinem vielen bellen beim spazieren gehen kontaktiert und die "diagnose" war, dass er einfach irrsinnig schnell überfordert ist und nie gelernt hat mit stress/veränderungen umzugehen.

und jetzt wollte ich fragen, inwieweit man da eigentlich mit "erziehung" daran arbeiten kann?
ich arbeite einfach sehr viel an unserer bindung und ich bin überzeugt davon dass er mir mehr und mehr vertraut. aber "bestrafen" (was ich bei seinen kläff-anfällen eh gar nicht mehr anwende) und auch "ablenken" oder leckerlies geben, helfen in diesen situationen einfach nicht mehr (weil es so aufgeregt und "außer sich ist").

wobei ich sagen muss, dass alleine die erkenntnis 'dass sein gehrin einfach nicht in der lage ist mit neuen situationen umzugehen' mir persönlich schon total viel gebacht hat. und ich viel weniger von ihm verlange bzw ich versuche eben solch extrem stressige situationen zu vermeiden. (in gewohnter umgebung ist er übrigens ein traumhund. kann alleine bleiben. bellt nicht [außer beim spielen halt :D] und zeigt hier auch überhaupt keine anzeichen von stress, angst, unbehagen etc).
es sind eben nur diese verflixten "veränderungen" (aus dem auto aussteigen, einen anderen hund treffen, ortsveränderungen usw.).

4Pfötchen

Also ich bin auch überzeugt davon, dass da sehr viel Wahres dran ist!

Das sagen auch viele (gute) Züchter, z.B. wenns um Sozialisation von Welpen in den ersten Wochen geht, zum Beispiel die Sozialisation auf Menschen.

Wenn ein Welpe in seinen wichtigsten Phasen - z.B. Prägephase, keinen oder kaum Kontakt zu Menschen hatte, dann ist das für das spätere Leben so tief verankert ist, dass er nie ein "Allerweltshund" wird, der alle Menschen toll findet und auf jeden freundlich schwanzwedelnd zugeht. Das was in dieser Zeit nicht gelernt wird, kann nie wieder nachgeholt werden würd ich sogar sagen. Wenn Welpen während der Prägephase viel Menschenkontakt haben (in Form von Streicheleinheiten) dann werden sie zu sehr kontaktfreudigen und Fremden gegenüber aufgeschlossenen Hunden.

Sicher kann auch ein (oder mehrere) negative Erlebnisse bei einem top sozialisierten Hund vom Züchter dazu führen, dass er Menschen nicht mehr toll findet, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Das ist auch der Grund, warum viele Hunde aus dem Ausland oder aus Tötungsstationen "verstört" sind. Keine Frage, sie können nix dafür, aber man sollte als Hundebesitzer wissen worauf man sich einlässt und damit umgehen können und es akzeptieren können und bereit sein an dem Problem zu arbeiten. Und da fehlt es meiner Meinung nach einfach auch an Aufklärung, weil viele glauben, wenn ich mir einen z.B. 4 Monate alten Welpen nehm, dann kann ich vieles noch selbst beeinflussen. Fakt ist aber, dass die ersten Wochen (wo der Welpe noch bei der Mutterhündin ist) die wichtigsten sind, hier wird der Grundstein gelegt und viele unerwünschte Verhaltensweisen treten dann aber erst (zumeist) in der Pubertät auf.

rascal

Auch ich denke, dass da sehr viel Wahres dran ist @4Pfötchen geb dir in allen Aussagen Recht :O

Auch ich hatte durch die eigenen Hunde und die vielen, vielen Pflegehunde ;) schon Einges an "Beobachtungs-Potential" diesbezüglich

Ja!
Die ersten Wochen im Leben eines Hundes (einer Katze) sind ENTSCHEIDEND für sein ganzes Leben - DAS IST Fakt! :O

DOCH...Da wir alle im Tierschutz tätig sind und unsere Lieben eben NICHT beim Züchter abholen =):

Dessen müssen wir uns bewusst werden/sein - dann ist vieles an Verhalten einfach viel leichter zu verstehen....

Sorry, blöder Vergleich...aber auch eure Partner sind nicht mit euch aufgewachsen, ihr hattet nicht die selbe Kinderstube usw.....
..und TROTZDEM verbindet euch ein Band der Liebe und Zuneigung.
Und das macht - mit viel Verständinis, Nachsicht und Toleranz - eben eine Beziehung aus!

Den Partner so zu nehmen, wie er eben ist, mit all seinem Entwicklungspotezial. Ein bischen "nachgeschliffen" kann so mancher Charakter noch ein super-passabler Partner werden :O

So sehe ich es auch mit unseren Hunden.

Ich geb halt jeder Seele jeden Tag ne neue Chance - so seh ich den Tierschutz und so halte ich es mit jedem Lebewesen, das mir begegnet.

rascal

Meine Terrierhündin - als Welpe mutterlos gefunden, Flaschenkind usw - war immer unsicher in der Begegnung mit anderen Hunden/Menschen.

Durch die Pflegehunde wurde sie (damals 8jährig !) sehr geprägt. Sie ist nun um Einiges umgänglicher, stressresistenter, geläuteter. Jeder Pflegehund hat seinen "Marker" bei ihr hinterlassen :D

Also die "Nur"-Prägung im Welpenalter (ja, da erfolgt ein grosserTeil davon) stimmt so nicht.

Sie können auch später viiiiiiel dazu lernen - halt ned so schnell und so viel

4Pfötchen

Ja sicher, auch ein älterer Hund kann noch dazulernen, ganz logisch! ABER das alles hat seine Grenzen des Machbaren und das Trainieren ist nicht so leicht wie bei einem unbelasteten Welpen.

Und dessen sind sich leider viele nicht bewusst, viele sehen nur den armen Auslandshund, den sie bemitleiden und wo sie die Erwartung haben, der ist ja ohnehin brav weil wir ihn gerettet haben und er jetzt sicher ein Leben dank nur dankbar und ergeben ist.

Eine Bekannte von mir hat ne Hundepension in Strengberg, ich hab gestern mit ihr gesprochen und sie sagt auch, sie hat total viele Auslandshunde als Gäste und die sind schon auffällig vom Verhalten her. Aber das Problem ist oft auch der Besitzer. Viele sagen zu ihr "mah, der Hund ist ja soooo arm" und sie versucht dann immer aufzuklären und zu sagen: "ja, er WAR arm, aber jetzt hat er es gut und ein Hund braucht trotzdem auch Grenzen und Erziehung". Sie sieht halt, dass viele Hunde total unerzogen sind und machen was sie wollen und dass die Besitzer ihnen einfach keine Grenzen zeigen, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind den achso armen Hund ständig zu bemitleiden.

Also Mitleid und Unwissenheit worauf man sich bei nem Auslandshund oft einlässt sind meiner Meinung nach die größten Fehler der neuen Besitzer.

Lennox

Hallo, ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, haben zwei Nitra Wautzis wobei Lennox (jetzt ca. 4 J., kam vor zwei Jahren zu uns) total verstört, verunsichert und hat sich überhaupt , auch körperlich nicht wohl gefühlt. Fremde Menschen waren auch nur "Feinde". Wir begannen in der Hundeschule mit Einzeltraining und langsam mit Hundebegenungen zu üben. Mann muß konsequent sein und mt viel, viel Liebe und Geduld vorallem Ruhe bekommt man das in den Griff. Inzwischen gehen wir in die Hundeschule ins Gruppentraining, und gehen mit anderen Hunden spazieren ! Das es viel arbeit ist, und auch nicht von heut auf morgen geht, das ist klar, aber wenn man die Fortschritte sieht, und auch sieht wie es dem Hund von Woche zu Woche besser geht ist man überglücklich. Wir fahren auch immer an einen anderen Ort um zu üben zB in die Stadt (wohnen am Land). Solche Hunde müßen erst lernen das sie nicht selber alles regeln müßen, sondern das das ihre Menschen machen. Natürlich auch nicht überfordern, nach dem üben dürfen sie wieder ausgelassen spielen  :O
Was Lennox auch sehr half, war das wir eine Goldi Hündin hatten die wir vor 8 Jahren als Welpe von einem Bauern zu uns holten. ( leider vor zwei Monaten an Krebs gestorben) . Die hat ihm sehr viel gelernt.

Lg von Regina und en Wuffis

E.T.

Als erstes möchte ich mich dagegen verwehren, dass Züchterinnenhunde automatisch sozialisierter und damit leichter zu behandeln sind. Meine erste Hündin war ein Chiahuahua von einer ganz lieben Züchterin, ihre Bissigkeit war sicher rekordverdächtig.
Jetzt habe ich 3 Tierheimhunde, wobei E.T. und Nomi sehr einfach zu händeln sind, Nelly und Spitzmix ist sicher die, die  am wenigsten Stress verträgt. Ich war mit ihr bei einer Hundetrainerin (nach meiner Erfahrung kann ich jeder und jedem nur empfehlen sich bei Unsicherkeit kompetente Hilfe zu holen), bin mit ihr in die HS gegangen.
Ich bzw. wir haben auch gelernt mit ihr umzugehen: Dies bedeutet konkrent, dass sie immer an der Schleppleine geht da sie nur sehr bedingt leinenfürhig ist und andererseits ohne Leine auch nicht abrufbar. Auch gehe ich mit ihr immer alleine spazieren (ohne die beiden anderen Hunde). Unsere Hunde schlafen bei uns im Bett, die Schlafzimmertüre muß aber immer offen bleiben, damit Nelly "flüchten" kann sobald jemand hustet oder nießt. Es war für mich auch ein Lernprozeß meine Erwartungen herunterzuschrauben und mich über einfache Fortschritte zu freuen.

LG
Anni
Anni
 Mit dem Rüden Cobby und  der Hündin Culi (hieß hier Charlotte). Joki, Kiro und Nomi, mein Sechserrudel Minnie, E.T., Nuri, Tinki, Noti und Nelly jetzt leider nur mehr im Herzen.

Kathi

ZitatOriginal von E.T.
 Es war für mich auch ein Lernprozeß meine Erwartungen herunterzuschrauben und mich über einfache Fortschritte zu freuen.

LG
Anni

 :O
das kann ich echt nur bestätigen

irmi

ja, die erkenntnis, dass man manche "maken" an seinem hund so nehmen sollte wie sie sind, hab ich auch erst erlangen müssen.
bzw bin ich dabei sie zu akzeptieren, weils einen ja dann schon irgendwie frustriert, wenn man an seine grenzen kommt und dem hund in manchen situationen irgendwie nicht mehr helfen kann (zum glück ist das nur äußerst selten, aber doch).

ich habe immer gedacht, dass ICH mich falsch verhalte und der hund deswegen zB bellt. natürlich gibts genug dinge wo der besitzer fehler macht und der hund deswegen so oder so reagiert. ich hab lange geglaubt, dass jeder hund, wenn man sich ihm gegenüber richtig verhaltet ein "super-hund" ohne probleme wird.
dank dem buch weiß ich jetzt, dass ich mir keine vorwürfe mehr machen muss, wenn er bellt oder stress hat, obwohl ich mich "an alles gehalten" habe, weil er aufgrund seiner entwicklung und prägung einfach nicht mehr in der lage ist ALLES zu lernen. (weil er ja genau dieses lernen nie wirklich gelernt hat).

ich weiß mittlerweile wieviel ich ihm zumuten kann und kronfrontiere ihn schon immer wieder mit neuen situationen und schau dass er so viel wie möglich positive eindrücke sammeln kann. aber ich weiß eben auch was ihm zu viel wird, wann er zum züngeln und nervös werden anfangt und kann ihn immer besser vor einem "stress-kläff-anfall" entweder durch leckerlies und ablenkung wieder runter holen oder geh einfach ein paar schritte zurück.

ich glaube auch dass selbst hunde vom besten züchter nicht 100%ig perfekt sind (wieso denn auch? ist IRGENDJEMAND auf dieser welt durch und durch perfekt?). aber ich bin schon der meinung dass man sich dessen bewusst sein sollte, dass man sich bei einem hund aus dem tierschutz sicherlich einen hund nach hause holt, der einfach schon schlechtes oder eben wie in dem fall zu wenig erlebt hat, und man da ganz besonders darauf eingehen sollte (bzw sich damit abfinden, wenn gewisse dinge nicht mehr erlernbar, "korrigierbar" oder sonst was sind).

ich würde mir immer wieder einen nitra-hund nehmen :)

Bibiana

Ich habe mit meinem Otto einen ähnliches "problem".

zu Hause ist er der ruhigste Schmuser -  okay er bellt viel, was auch schon besser wird. Aber sonst ist er ein gemütlicher Geselle, kuschelt und schlaft sehr gerne und viel.

Kommen wir jedoch irgendwohin, wo wir vorher noch nie waren, sei es beim Spazieren gehen, bei einem neuen Tierarzt, zu Besuch, dann ist er völlig aus dem Häuschen. Er zieht an der Leine, reagiert nicht, nicht mal auf leckerchen. Er speichelt und ist so gestresst, dass er mir nur beim ansehen leid tut.
Er beruhigt sich zwar meist, dies kann aber bis zu einer Stunde dauern und ob er sich dann richtig wohl fühlt wage ich zu bezweifeln.

Wenn wir "neue" Hunde kennenlernen, zeigt er sich aber sehr interessiert und ich habe den Eindruck, dass ihm das auch viel Spaß macht.

Wir haben früh erkannt, dass wir ihm am besten "schonen", ihn eher zu Hause lassen, als zu Besuch mitzunehmen etc.

Jedoch ist es schade, denn unser 2ter Hund geht gern überall mit und liebt Abenteuer, Action und Veränderung. Auch ich habe meine 2 natürlich immer gerne bei mir. Als wir am Anfang nur unseren kleinen hatten, nahm ich ihn eigentlich überall hin mit.

Hinzu kommt, dass wir möglicherweise 2011 in ein neues Bürogebäude ziehen, indem wir unsere hunde mitnehmen dürften. Das wäre ja toll. Ich glaube, für Otto aber eher eine tortour aus Stress und Panik und soher im moment für uns leider nicht denkbar.

Gibt es denn keine Möglichkeiten ihm langsam und behutsam etwas "stressresistenter" zu machen? Ich weiß gerade nicht, wie ich mich sonst ausdrücken soll. Aber ich denke ihr versteht schon was ich meine.

Es wäre natürlich toll, wenn wir einfach mehr mit unseren beiden Hunden machen könnten. Alleine lassen kann ich ihn auch gar nicht. Das geht nur, wenn der kleine dabei ist. Dann sind sie sehr brav aber ganz alleine geht gar nicht.

irmi

hallo bibiana!

ich glaube schon dass auch hunde die etwas schneller gestresst von veränderungen sind, sich an neue umstände gewöhnen können.
irgendwann sind ja fremde situationen auch nicht mehr fremd :)

wichtig ist halt dass sie möglichst viel positives damit verbinden.
(is halt blöd wenn sie so aufgeregt sind dass sie nichtmal leckerlies annehmen. oder wenn manche leute ihre hunde dann fürs bellen/ziehen und so betrafen...!!).
ich hab bei meinem hund die erfahrung gemacht, dass es ihm hilft, wenn ich mich mit ihm ruhig wo hinsetze wo er die ganze situation mal überschauen kann. und in solchen situationen lasse ich ihn auch (wenns niemanden stören kann) auch bellen. weil es hat keinen sinn ihn dann noch zusätzlich damit zu stressen dass man will dass er leise ist oder so.
er soll sich mal alles von einem ruhigen, sicheren plätzchen aus anschauen können und man selbst versucht so relaxed und entspannt wie nur möglich zu sein.

wenn er wo neu hinkommt zB in eine hundezone oder in eine wohnung/garten wo er noch nie war, und ich sicher bin dass keine gefahren irgendwo "lauern" lasse ich ihn auch oft einfach von der leine und ihn alleine erkunden. da muss man halt voll aufpassen, wie der jeweilige hund das empfindet. nicht dass man ihn (in seinen augen) in eine neue situation zerrt und ihn dann sich selbst überlässt. er soll schon wissen dass man für ihn da ist und dass er sich nciht aufzuregen braucht.
aber ich hab eben mit meinem die erfahrung gemacht, dass er einfach zu ungeduldig ist und alles selber erkunden will (dann läuft er ein paar runden, schnofelt alles ab, begrüßt andere hunde/menschen und dann kommt er wieder zu mir und ist wieder völlig entspannt).
vielleicht liegts auch dran dass er schon 5 ist, und erst seit 1 jahr in einer familie wohnt, aber ich hab echt das gefühl dass er sich manchmal schneller beruhigt wenn er frei laufen kann (weil ihn die einschränkung der leine irgendwie nochmals stresst).

aber wie gesagt, (ich bin ja kein experte sondern hab nur zufällig selber mit diesem "problem" zu tun) ist eine gute bindung und vertrauensbasis zwischen hund und mensch da a und o.
weil wenn man diesen "grundstein" hat und einem der hund vertraut, kann er sich, so finde ich, viel besser mit neuen situationen arrangieren bzw sich schneller beruhigen. weil er eben weiß dass sein herrli/frauli alles im griff hat.

lg und viel glück mit der umstellung

Bibiana

Hallo Irmi!

Lieben dank für deine Worte!

Unser Otto ist auch bald ein Jahr bei uns und ist "geschätzte" 6 Jahre alt.

GSD haben wir eine sehr gute Bindung, er hat mich irgendwie von Anfang an in sein Herz geschlossen. Wir hatten ihn eigentlich nur ein paar Tage auf Pflege und vom ersten Moment an, als er mich gesehen hat, lies er mich keine Sekunde aus den Augen. Was mir zu Anfang sogar etwas unheimilch war  :D
Anfänglich habe ich eine Bewegung gemacht und er ist gleich wieder "habtacht" gestanden und mir nach. Egal wo ich hin bin in der Wohnung.
Dies hat sich mittlerweile auch schon gebessert und er ist selbstständiger geworden und bleibt auch mal auf der Couch liegen, wenn ich auf die Toilette gehe.

Trotz allem reagiert er in stesssituationen überhaupt nicht auf mich.
Er ist dann so aus dem Häuschen als würde er nichts hören und nichts sehen. (Schreien tu ich mit ihm nie)

Ich nehme natürlich Rücksicht darauf und nehme die beiden dann nicht mit, wenn es nicht sein muss (wie z.B. TA Besuch).
Schwierig gestaltet es sich z.B. an Feiertagen, Weihnachten, wenn wir zu Verwandten außerhalb Wiens fahren wollen, vielleicht auch übernachten. Dann können wir nicht, wegen Otto. Das will ich ihm nicht antun.

Es ist halt einfach "schade", da wir Spike, der von Welpe an bei uns  und jünger ist eigentlich immer überall mit hatten. Er hat es immer genossen und war sehr brav. Mit Otto gemeinsam geht das jetzt nicht mehr.

Sogar wenn wir wo spazieren gehen,eine Gegend die er noch nicht kennt, dann zieht er auch sicherlich die erste dreiviertel stunde so stark, dass mir das handgelenk weh tut. Was in Anbetracht dessen, dass er ein Mops ist doch beträchtlich ist!   :rolleyes:

Wir haben uns schon so "eingelebt", dass ich die Beiden dann einfach nicht mitnehme, ist ja auch okay so, ich muss sie ja nicht überall hin mitschleppen.
Es wäre aber trotzdem schön, wenn ich Otto ein wenig von seinem Stress abnehmen und wir einfach mehr Sachen gemeinsam unternehmen könnten (zumal Spike hier viel zu kurz kommt)