Wolfsgeheul

Begonnen von Erika_Hope, 29.10.2010 - 21:36

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Erika_Hope

Ich habe eine Spitzmix-Hündin die jedesmal, wenn sie einen anderen zumindest gleich großen oder größeren Hund trifft, ein irres Wolfsgeheul loslässt und gar nicht zu beruhigen ist. Weder ignorieren, wegziehen, umgehen des anderen Hundes hilft, sie ist und bleibt ein nicht kommunikativer Hund, der von den meisten anderen - bereits ihr bekannten Hunden und Frauerls gemieden wird. Dabei war sie über 2 Jahre lang in einem Hundecontainer in Nitra, also eng an eng. Leider kann man sie auch nicht freilassen, wo meistens das Problem sich von selbst einstellen würde (wenn beide zu begegnenden Hunde ohne Leine sind), weil sie dann ihren Jagdtrieb bekommt und davon läuft. Ich habe sie jetzt 5 Monate und die Hündin ist jetzt 4 Jahre alt.

sunriserl

Hallo!

Kannst Du sie vielleicht mit Leckerlis ablenken?

Lg
Shaki
Der untrüglichste Gradmesser für die Herzensbildung eines Volkes und eines Menschen ist, wie sie die Tiere betrachten und behandeln.

Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit
Albert Schweitzer

Petra aus Linz

Da fällt mir spontan mal nur folgendes ein: Du sagst, sie reagiert so auf gleich große und größere Hunde ? Heißt das, dass sie bei kleineren Hunden anders sprich besser reagiert ? Falls das so sein sollte, dann würde ich sie bei den kleinen Hunden für ruhiges Verhalten jedes Mal mit einem Jackpot belohnen, also wirklich ganz tolle Leckerlis geben, die sie nur in dieser Situation bekommt. Ich würde ihr dabei ein Kommando geben wie zB. "ruhig" oder so. Na ja, und dann könnt´ihr euch langsam "in die Höhe" arbeiten in Richtung gleich große Hunde....Wäre auch wichtig einzuschätzen, ob sie sich aus Angst vor den Hunden so benimmt ? Ich glaube, manche Hunde fühlen sich an der Leine recht ausgeliefert. Mache auf jeden Fall einen höflichen Bogen um den anderen Hund, keine Frontalbegegnungen, und versuch, dich nicht aufzuregen. ( leichter gesagt als getan, ja eh..)

Ach ja, und sollte ich bezüglich des Jagens den Stein der Weisen finden, melde ich mich wieder- weiß aber nicht, ob das noch in diesem Leben sein wird :D. Inzwischen setze ich auf Schleppleinentraining ( seit 2 Jahren *hust*)
LG Petra+Elena+Jordy+Cats

Kathi

ZitatOriginal von Petra aus Linz
Da fällt mir spontan mal nur folgendes ein: Du sagst, sie reagiert so auf gleich große und größere Hunde ? Heißt das, dass sie bei kleineren Hunden anders sprich besser reagiert ? Falls das so sein sollte, dann würde ich sie bei den kleinen Hunden für ruhiges Verhalten jedes Mal mit einem Jackpot belohnen, also wirklich ganz tolle Leckerlis geben, die sie nur in dieser Situation bekommt. Ich würde ihr dabei ein Kommando geben wie zB. "ruhig" oder so. Na ja, und dann könnt´ihr euch langsam "in die Höhe" arbeiten in Richtung gleich große Hunde....Wäre auch wichtig einzuschätzen, ob sie sich aus Angst vor den Hunden so benimmt ? Ich glaube, manche Hunde fühlen sich an der Leine recht ausgeliefert. Mache auf jeden Fall einen höflichen Bogen um den anderen Hund, keine Frontalbegegnungen, und versuch, dich nicht aufzuregen. ( leichter gesagt als getan, ja eh..)

Ach ja, und sollte ich bezüglich des Jagens den Stein der Weisen finden, melde ich mich wieder- weiß aber nicht, ob das noch in diesem Leben sein wird :D. Inzwischen setze ich auf Schleppleinentraining ( seit 2 Jahren *hust*)

hey,

bezüglich jagdverhalten und stein der weisen  :D

ich hab ja die nici, beagle-jack russell-mix, seit 2 jahren bei mir und sie konnte, ausser in eingezäunten hundewiesen, nie frei laufen. vor ca. 2 monate änderte sich das aber  :banana:

ich hab mir das buch von der pia gröning (antijagdtraining) gekauft und wollte mit der nici eigentlich das ganze programm durchgehen. bin dann aber beim "einfangen von augenkontakt" mit dem clilcker an der schleppleine hängen geblieben. tja und siehe da, seit 2 monaten kann die nici auf einer bestimmten spazierstrecke frei laufen. und ich bin echt froh dass ich ihr das ermöglichen kann. allein durch dieses einfangen von augenkonakt und dem gleichzeitigen belohnen von dem darauf folgenden "komm" hat sich unsere beziehung total verändert. der sture und "schwer erziehbare" beagle ist zu einem echten vorzeigehund geworden. ich hab gelernt ihr zu vertrauen und das musste ich bis jetzt nicht bereuen. allerdings bin ich bei unseren spaziergängen, bei denen sie frei laufen darf natürlich die ganze zeit am beobachten, damit ich sofort erkennen wanns brenzlig werden könnte.

@Erika_Hope: zum wolfsgeheul (kann mir das grad überhaupt net vorstellen, wie das genau ausschaut bei euch) kann ich nicht viel sagen. ich denke, da müsste sich ein trainer die genaue situation ansehen. aber du hast deine hündin erst seit 5 monaten. da muss sich erst eine gewisse bindung aufbauen. vielleicht probierst du es mal mit dem clicker. falls du da tipps oder infos brauchst, du kannst mich jederzeit anrufen oder mir mailen!!
Kathi mit Lara, Nici und Mango

irmi

versuch vielleicht ihre beiden "schlechten eigenschaften" gegeneinander auszuspielen:

sie jagt gerne?
lenk sie mit jagdspielen von den anderen hunden ab (also möglichst rechtzeitig, noch bevor sie sich versteift, fixiert oder eben bellt).
mein hund reagiert auch total stark auf bewegungen und hat früher an der leine viel gebellt.
ich kann ihn somit mit leckerlie-schmeißen oder im-gras-suchen super von anderen hunden ablenken.
bei ihm ist es aber auch so dass er nicht aus aggression oder angst bellt sondern einfach weils ihn anzipft dass er nicht hin darf und die anderen hunde ja viel interessanter sind als bei frauchen gehen.
deswegen mach ich mich "interessant" und lass ihn leckerlies jagen und suchen (und halte sie ihm nicht einfach nur vor die nase). am anfang hab ich die abstände zu den anderen hunden noch größer lassen müssen, damit es funktionniert hat. aber es wird dann immer besser und irgendwann weiß er schon "oh ein hund, jetzt wird käse geworfen - juhu!").
(PS: wichtig is halt dass du im richtigen moment leckerlies gibst, nicht dass du ihn unabsichtlich fürs bellen oder ähnliches belohnst.)

vielleicht funktionierts bei deinem hund ja auch..
lg irmi
was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.

Claudi

Vor ein paar Wochen war beim Hundeprofi auch eine Hündin mit so einem Problem.
http://www.vox.de/medien/eda1-70336-686f-26-66a06/mischlingshuendin-stella.html
Dadurch, dass sie durch das Training gefordert war und Bewegung bekommen hat hat es dann auch mit anderen Hunden besser geklappt.

Leider hab ich das Video darüber nicht gefunden. Aber klick dich einmal durch diese Seite - vielleicht findest du ein paar brauchbare Tipps.

Kathi

was ich noch loswerden wollte: nur weil hunde in nitra in den containern miteinander auskommen (weil sie es einfach müssen!!), heißt das nicht dass sie im neuen zuhause dann auch so reagieren. mein ex-pflegi ist von hundebegegnungen ansich schon nicht sonderlich begeistert. also wenn sie könnte wie sie wollte, würde sie lieber auf viel viiiieeel abstand gehen, als sich mit fremden hunden auseinander zu setzen.
Kathi mit Lara, Nici und Mango

irmi

ZitatOriginal von Kathi
was ich noch loswerden wollte: nur weil hunde in nitra in den containern miteinander auskommen (weil sie es einfach müssen!!), heißt das nicht dass sie im neuen zuhause dann auch so reagieren. mein ex-pflegi ist von hundebegegnungen ansich schon nicht sonderlich begeistert. also wenn sie könnte wie sie wollte, würde sie lieber auf viel viiiieeel abstand gehen, als sich mit fremden hunden auseinander zu setzen.

 :O
kann ich bestätigen! bei meinem wars genau umgekehrt. mir wurde gesagt dass er sich in nitra schon ziemlich aufgegeben hatte und völlig resigniert nur mit der schnauze durchs gitter "geschlafen" hat, während die anderen hunde bellend hochgesprungen sind.
und ich hab ja seit er bei mir ist eher das problem gehabt ihn von anderen hunden abzulenken weil er immer unbedingt hin will (und auch total verträglich ist, und einfach nur mit den anderen hunden herumtoben und spielen will).
was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.

Crusty

Zum Thema heulen kann ich nur empfehlen eben nicht mit leckerlies abzulenken, da das die ungewünschte situation nur verstärken würde! Ganz richtig ist zu belohnen, wenn der hund ruhig ist. Und unbedingt ablenken, das heißt den hund schon sitz machen zu lassen oder eine andere aufgabe (etwas suchen lassen, platz,...) zu geben wenn ein anderer kommt, am besten mit der blickrichtung in eine andere seite und dann eben zu belohnen wenn er ruhig ist, ignorieren wenn er heult (und auch die leute ignorieren die das vielleicht stört  :) :))

Und zum jagen: da kann ich auch wie meine vorredner nur zur schleppleine raten, ist genial! ich habe das die erste zeit mit meinem jack russell auch mit schleppleine geübt, mittlerweile läuft er fast immer frei, in waldnähe nimm ich ihn halt an die leine, da er einen hasen kilometerweit jagen würde...  =) ich mache auch keine hetzspiele mehr (ball werfen oder ähnliches), er darf erst etwas holen wenns am boden liegt und ich ihn schicke, dadurch hat sich der jagdtrieb auch erheblich gemildert!

VIel Spaß beim testen was für deinen hund passt!!!  :D

Erika_Hope

Danke Euch, für die vielen tollen Tipps! Das mit der Schleppleine habe ich geradezu in den letzten Tagen begonnen. Das Heulen ist manchmal begonnen mit einem Winseln, weil sie eben zum anderen Hund will, aber meistens wenn ich sie hin lasse, wird sie dann zornig, weil sie eben an der Leine ist und nicht herum jagen kann. Aber vielleicht wird auch das mit der Schleppleine besser (10 Meter); diese Situation  haben wir noch nicht gehabt.

sigrid

Ich habe mir vor 3,5 Jahren meinen Felix geholt, der keinen Kontakt mit Menschen gewollt hatte.
Habe mich des öfteren am Boden gesetzt und zum Heulen, wie ein Wolf, begonnen. Nach einigen Wochen hat auch er mitgemacht. Dann ist es mit unserer Beziehung immer stetig aufwärts gegangen. Heute fordert er mich heraus. Er ist doch der besserer "Wolf". :schmoll:

Punkto jagen: Habe auch einen JR-Mischling seit 2 Jahren, auch aus Nitra, das erste halbe Jahr war sie im Irgenwo und Nirgendwo, doch das hat abgenommen. Heute ist sie "nur mehr" maximal 5 Minuten einmal bei ihren Lieblingstellen nachschauen. Berechnet aber ihr Zurückkommen immer so, daß sie vor mir aus dem Wald kommt. Da weiß sie, daß ich mich freue. Wenn sie früher hinter uns wieder aufgetaucht ist, mußte sie herkommen und "sitz" machen und meine Predigt anhören ....Schatzile, wo warst denn schon wieder, schlimmes Mädi..........oder so ähnlich.

Die Haut!!!

Muß jetzt noch erwähnen, wohne vis a vis von der Au und kenne den Jäger. Mein alter JR hat auch viel gejagt, obwohl sie noch sehr, sehr agil ist hat sie sich aufs Mäuseloch graben verlegt.

Jeder Hund wird ruhiger und "weiser". Wird sicher besser.