Hallo ihr Lieben!
Danke fürs Teilhaben lassen an eurem Leben - eurer Situation. Ich kann mir ein bisschen vorstellen, dass du schon verzweifelst, weil man einfach nur hilflos daneben steht. Ich habe jetzt gerade zum Ersten Mal einen Hund, der Angst vor Gewittern, Schüssen, Feuerwerk hat - eh unglaublich, aber bist jetzt haben das alle Pflegis absolut gelassen genommen. Also absolutes Neuland und ich tu mir echt schwer, weil ich begonnen habe selbst zusammen zu zucken, wenn irgendwas vor sich geht, vor dem Lea Angst hat - und dann in Panik verfällt. Ist natürlich ausgesprochen förderlich, weil jetzt bekommt sie schon Panik, weil sie meine Stimmung merkt...

jedenfalls sehe ich es jetzt als Herausforderung - und thatha es trägt erste Früchte... gestern hab ich sie beim ersten Donnern eingeladen, dass wir rein gehen und sie ist gleich mitgekommen und ist nicht in den Busch gelaufen...
Was ich sagen will: Lea spürt ALLES was in einem vorgeht - und viele Emotionen machen sie schnell nervös. Sie ist ein richtiges Stimmungsparometer und die meiste Zeit des Tages schläft sie seelenruhig - da bilden wir uns schon was drauf ein, denn auch ausm Tiefschlaf spürt sie sofort, wenn etwas in einem prodelt

Vll ist Kito auch einer von der Sorte? - und vll hat er einfach schon so zugemacht, weil er so lange im Tierheim war? Sicher bin ich mir jedenfalls, dass er deine Überlegungen spürt - ob nicht ein anderer Hund mehr davon gehabt hätte. Das soll absolut kein Vorwurf sein - im Gegenteil - ich kann es äußerst gut verstehen und ich sag "danke" für deine Ehrlichkeit, aber auch wenn er oft so tut, als wärst du Luft: du bist für ihn wichtig - er will nur wahrscheinlich auch etwas von dir - Anerkennung und Respekt. Auch das kenne ich nur zu gut: Unser Liam boah, der hat uns eine Zeit lang in den Wahnsinn getrieben... bis wir auf nem Seminar waren und die Trainier meinte "Nehmt ihr euren Hund eig. ernst?" wir so "jaja natürlich"... später sollten wir erfahren, dass sich Liam die meiste Zeit einfach nur ver*****t vorkam. Für jedes "super" "fein" haben wir abfällige Blicke geerntet. Liam will nicht gelobt werden, er will bewundert werden.

seit wir unsere Sicht auf ihn geändert haben - hat sich alles um 180 Grad gedreht. Wir bewundern ihn wirklich - er ist ein unglaublich sozialer, gescheiter und kooperativer Bursche geworden. Und sein stolzer Blick bei einem ernst gemeinten "woooooooow - Liam ich bin wirklich beeidruckt, wie du das schaffst" oder ähnliches ist einfach unbezahlbar.
Letztens hat er es im Garten geschaffft beide Mädls neben sich abzusetzen und hat sich daneben gelegt, das Foto ist leider schirch, weil ich von weit weg fotografiert habe - weil ich seine Konzentration nicht stören wollte - ist ja mental nicht einfach zwei so Zicken zu halten

. Ich stell das Foto mal dazu, damit du weißt was ich meine.

Die Grundaussage von meinem Roman: Nimm Kito ernst - versuche seine Ängste zu verstehen, dich reinzufühlen - kein Mitleid! - einfach mitfühlen, Verständnis... weniger streicheln (Liam hasst streicheln - vor allem am Kopf - eine Kraulmassage nimmt er aber gerne an), ev. kurz versuchen zu Rahmen (leicht die Hände um ihn legen - nicht festhalten). Wie gesagt - bei Liam war das der Schlüssel, dass er "aufgemacht" hat... er ist jetzt wirklich ein ganz ganz ganz besonderer Bursche... und ich denke Kito ist das auch - er muss vielleicht einfach nur spüren, dass er gar nicht sein eigenes Ding machen muss...
Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg und alles Liebe weiterhin - hat sicher einen Grund gehabt, wieso gerade Kito bei dir gelandet ist
